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Hallo,

also irgendwie finde ich deine Geschichte nicht gerade außergewöhnlich, sondern eher der klassische Fall von "Sehr viel in sehr kurzer Zeit gewollt und auch bekommen." Ich meine - wow - 4 Jahre Ehe, zwei Kinder, ein Haus gekauft... das ist ein rasanter Zeitplan, dafür brauchten meine Eltern fast 20 Jahre. Und klar, wenn man dann schnell alles erreicht, den Plan abgearbeitet hat, dann macht sich die Leere breit, was nun als nächstes folgt.

Dein Mann weiß genau was folgt, Karriere - ich als Karrierefrauchen kann ihn da echt verstehen. Und ich würde mir z.B. echt leicht veräppelt vorkommen, wenn mein Freund (auch 80h Woche) zu mir sagt: "Schatz, das Bad hast du aber schön geputzt!" Im Gegenteil, ich kann mir schon öfter anhören, dass mein Arbeitszimmer aussieht wie schw... und dass er das nicht gut findet, so what, er hat ja recht, aber er zwingt mir jetzt auch nicht den Feudel in die Hand. Ich definiere mich doch nicht über meine Qualitäten im Haushalt!

Ihr habt da ja anscheinend eines schönen Tages den Deal geschlossen, dass er Karriere macht und du zuhause mit den Kindern bleibst, insofern ist die Rollenverteilung klar. Da du jetzt ausbrechen willst und die Bedingungen ändern willst, solltest du gute Gründe dafür haben und einer davon wäre z.B. dass du wirklich einen Job machen könntest mit dem man mehr als ein Taschengeld verdient, denn wenn du nur so ein wenig "400 EUR- 2 halbe Tage" machen willst, würde ich meine Arbeit auch nicht zurückschrauben, denn irgendwer muss ja die Hütte abzahlen. Was hindert sich denn daran selbst aktiv zu werden? Bei 80h wird das Geld ja für ne Tagesmutter reichen... Warum muss dein Mann dir da helfen, dass dein Berufsleben angegangen wird? Warum hilfst du dir nicht selbst? Wo ich mehr arbeiten wollte, habe ich ne Putzfrau angeleiert und habe mir auch den passenden Job dazu selbst gesucht, dafür brauche ich nun wirklich keinen Kerl und ich gehe mal schwer aus, dass du als Ehefrau wohl auch über das Haushaltseinkommen mit disponieren darfst, da sollte es ja weder ein Problem sein ne Putzhilfe noch nen Babysitter anzuleiern. Selbst ist dir Frau!

Sorry, ich weiß nicht mal so recht was ich raten soll, denn deine Geschichte ist nahezu klassisch für den Fall einer desparate Housewife und ich fürchte, es wäre sinnvoll gewesen, die Weichen in der Lebensplanung schon zuvor anderes zu stellen, anstatt jetzt zu lamentieren, wo man doch genau das bekommen hat, was man eigentlich wollte. Mach dich selbst glücklich, sonst macht es keiner!

VG,

notahousewife
(die auch lieber Karriere macht als zu feudeln, davon allerdings die Putzperle bezahlen kann und die solange keinen Nachwuchs bekommt, wie der Deal nicht auch für sie stimmt)

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Könnt Ihr euch ein Au Pair holen, damit Du für Dich etwas tun kannst?

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Hallo,

im Gegensatz zu den anderen Posts hier, denke ich da anders.

Mein Mann war auch so. Er arbeitete nur, sah und nahm uns gar nicht mehr wahr. Nach aussen hin ja, aber den Schein trügte. Ich habe zu Hause alles gemanget und bekam "nix". Weder Geld noch Anerkennung. Ich suchte mir ein Ehrenamt, redete es mir schön. Aber ich war ohne Partner. Die Erkenntnis war bitter. Denn zum Reden hatte er keine Zeit.
Ich kämpfte, schimpfte und redete es mir nicht mehr schön. Es kam nichts an. Ich nahm dann die Kinder und ging. Ich hatte beschlossen diesem Schein nicht mehr aufrechtzuhalten. Es dauerte Wochen, Monate, mit ungewissen Ausgang. Dann fiel der Groschen: er begriff das es nicht nur reicht finanziell für uns zu sorgen, sondern das wir alle auch eine emotionale Pflicht uns gegenüber haben. Zuhören ist wichtig. Den verantwortungsvollen (bzw. hoch bezahlten) Job hat er nicht mehr. Und wir beide sagen einstimmig: Gott sei Dank!!!
Ich gehe nun auch arbeiten und das gerne. Wir sind wieder Partner- auf Augenhöhe! Beide sorgen dafür das die Kohle heimkommt und beide sorgen für die Kinder.
Er hat etwas mehr Zeit, bzw. ist nicht mehr der Skalve seines Konzerns. Er kann anderen Interessen nachgehen. Wirtschaftlich geht es uns nur etwas schlechter als vorher und das konnten wir gut kompensieren, indem wir hinterfragt haben was wirklich wichtig ist.

Es mag ja gut sein, das es in anderen Familien möglich ist das der Mann viel arbeitet und die Frau glücklich zu Hause ist. Darüber erlaube ich mir kein Urteil. Fakt ist aber das es bei uns nicht geklappt hat. Wir waren BEIDE dafür nicht geschaffen! Mit dem Modell was wir nun haben können wir als Paar/Eltern viel besser umgehen.
Darüber sollte die TE mal nachdenken.
Generell würde ich der TE empfehlen doch nach Betreuungsplätzen Ausschau zu halten. Meine Suche damals war auch recht abenteuerlich und die Genehmigung eine zu bekommen auch schwer (kein Job ohne Betreuung, keine Betreuung ohne Job), aber es hat geklappt!
Dein Mann scheint Dir nicht zuzuhören und warum sollte jemand kommen und Deine Situation ändern? Das wirst Du leider selbst tun müßen.
Dabei wünsche ich Dir alles Gute und viel Kraft

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Eure Vorgehensweise ist sehr bemerkenswert und wahrscheinlich eher eine Ausnahme. Dein Mann scheint auch nicht (mehr) der vom Ehrgeiz angetriebene Workaholic zu sein, der sich hauptsächlich über seinen beruflichen Erfolg definiert. Das Streben nach mehr ist bestimmt weiter verbreitet und wer nicht mitzieht - egal ob Frau/Familie oder Mitarbeiter - sind aus dem Spiel.

Der Mann der TE ist gerade erst am Anfang der Erfolgsleiter und startet nun voll durch. Da brauchst es vermutlich erst einige Jahre im Hamsterrad, um zu der von euch umgesetzten Erkenntnis zu gelangen. Bei manchen kommt sie nie - Erfolg macht süchtig und streichelt das Ego

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Hallo,

bei mir war es genauso. Die Sprüche seinerseits die mich innerlich so sehr zum kochen gebracht haben und wir keine Lösung für unser Problem gefunden haben bzw. mein jetzt Ex-Mann hier kein Problem gesehen hat, sich nicht am Familienleben zu beteiligen führte letztendlich zu einer körperlichen Auseinandersetzung die so natürlich nicht geplant war.

Ich habe mich daraufhin getrennt nach 12 Jahren Beziehung.

Mir und meinen Kinder geht es supergut. Ich gehe arbeiten und wir leben sehr gut, auch ohne meinen Ex-Mann, oder wahrscheinlich gerade "ohne ihn"sehr gut :-)

Viel Kraft wünsch ich Dir

Liebe Grüße

Finija

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Mir ist eines aufgefallen, zu allem anderen wurde ja schon genug geschrieben.

<<Ich zweifle oft, ob wir überhaupt glücklich werden können?>>

Glücklich kann man nur sein und nie werden!

LG
Marcus

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Tröste Dich. Genauso geht bzw. ging es meiner Schwester! Das Problem ist, dass der Mann ja recht hat. Er muss arbeiten, um seien Familie, auf die er stolz ist und für die er verantwortlich ist, zu ernähren. Du solltest ihm zeigen, dass Du darauf stolz bist. Denn Du gibst ihm offensichtlich auch keine ANerkennung.
Die andere Seite, die ich auch von meiner Schwester kenne, ist wie Du beschreibst. Den ganzen HAushalt, die Kinder und kein Wort des Danks, der Anerkennung. Wenn kein Geld fließt, wird das Ganze nicht als wertvolle Arbeit gesehen. Totaler Quatsch! Seit sie wieder arbeiten geht, ist zwar der Stress nicht weniger geworden, aber sie bekommt von außen Zuspruch und hat Umgang und Aufgaben,die sich nicht nur aufs Kochen, Bügeln und Kind hüten beschränken.

Wie ich es miterlebt habe, ist es sehr schwer aus dieser Misere rauszukommen ohne eigene Arbeit. Er muss Dir die Freiheit lassen, wieder zu arbeiten. Außerdem kriegst Du doch irgendwann den KITA-Platz.
Leider wird die Rollenverteilung mit der Geburt der Kinder ganz klassisch.
Dein Mann wird, obwohl er Deine Arbeit zu schätzen weiß, immer wieder in dieses Verhalten zurückfallen. Kann ich Dir voraussagen.

Also mein Tipp: Meckere nicht nur, genießt die wenige Zeit, die Ihr zusammen habt. MAch IHm mal eine LIste, was Du den ganzen TAg machst (Hat den Mann meiner Schwester echt erstaunt, die sehen die Fülle und Vielseitigkeit der Arbeit gar nicht!). Sprich über Dein Vorhaben, wieder arbeiten zu gehen.

Er wird schlecht zurückschrauben können. KOmischerweise starten Männer mit junger FAmilie oft voll durch, während die FRau augenscheinlich "hinten runter fällt". Aber mach Dir bewusst: Du bist der wichtige Mittelpunkt der FAmilie, der alles organisiert und zusammenhält. So wichtig ist Deine Aufgabe. Du schaffst das Zuhause für alle.

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Also die meisten Frauen checken erst bei einer Scheidung, wie das mit dem "Wert der Arbeit zuhause und in der Kindererziehung" denn so wirklich ist. Schlage ihn mit seinen eigenen Waffen: Der einfachste Weg das zu verdeutlichen ist, Offerten von externen Dienstleistern einzuholen. Also eine Kinderfrau z.B. und eine Putzfrau und einen Gärtner damit beauftragen mal auszurechnen, was es kosten würde, wenn sie all Deine Aufgaben erledigen. Damit ist dann schon mal der finanzielle Wert Deiner Arbeit festgelegt.

Vom ideellen Wert wie z.B. Erziehungsarbeit reden wir hier noch gar nicht.

Wenn Dein Männe sagt, er muss über Millionenbeträge entscheiden, dann antworte ihm doch mal sanft, dass das peanuts sind im Vergleich zur Zukunft EURER Kinder!

Du könntest ihm aber auch meine Antwort hier ausdrucken und vorlegen. In meinen Augen ist er ein komplettes Weichei, denn:
- ich bin alleinerziehend mit 2 Kindern
- arbeite 100% und entscheide ebenfalls über Millionenbeträge
- habe trotzdem 2 Jahre lang ohne Putzfrau oder Kinderfrau oder Gärtner noch ein 6,5 Zimmer Haus geputzt und bewirtschaftet und dazu noch 830 qm Garten mit altem Baumbestand gepflegt

Und nun kommt er ;-)

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Hallo!

Was erwartest du von deinem Mann? Der Tag hat nur 24h und erholen sollte dein Mann sich auch. Wenn dich das alles stört dann ändere etwas! Suche für euch ein Au Pair Mädchen, die Kosten kein Vermögen und für dich einen Job. Dann seid ihr beide zufrieden.

LG