Hallo Ihr Lieben,
ich muss meinem Kummer mal Luft machen. Folgende Situation:
Seit Januar diesen Jahres nach zehn Jahren Beziehung getrennt, zwei gemeinsame Kinder, vor acht Wochen ist er ausgezogen. Und eigentlich dachte ich, ich liebe einen neuen Mann, zumindest in die Richtung Liebe. Eigentlich.
Seitdem mein Ex-Partner realisiert hat, was die letzten Monate passiert ist, kämpft er wie ein Löwe um mich. Er bringt mir kleine Aufmerksamkeiten mit, wenn er die Kinder holt (nicht immer, aber da es während unserer Beziehung so gut wie nie vorkam, ist es somit schon oft), schickt mir einfach so mal ein paar liebe Worte, sagt mir (endlich? Oder zu spät?), dass er mit mir sein Leben verbringen möchte, dass er uns vermisst, unsere Familie, unser gemeinsames Leben. Zu Zeiten unserer Beziehung gab es keine Gemeinsamkeiten, jeder erfüllte seinen Part und - diese typische Aussage, wir haben uns auseinander gelebt, verloren, keine Ahnung was - findet sich auch bei uns wieder. Kurzum, er ist in ein Loch gefallen und ich weiß nicht, ob seine Worte nur daher kommen oder ob es wirklich klick gemacht hat und er ehrlich zurückwill.
Die Trennung ging von mir aus; für ihn war immer alles gut, so wie es war. Lange vorher schon habe ich geredet und geredet, ihm gesagt, dass ich unglücklich bin, ihm gesagt, was ich mir wünsche und was auch ich tun möchte. Jedoch vermittelte er mir immer dieses Gefühl "lass´ sie reden, die beruhigt sich auch wieder". Ja, ein bisschen Gleichgültigkeit kam immer rüber und so gab ich nach über einem Jahr den Kampf auf und merkte, dass ich mich so weit entfernt hatte, dass ich seine Nähe nicht mehr ertrug. Somit sprach ich die Trennung aus und nun wohne ich seit acht Wochen ohne ihn und alleine mit unseren beiden Kindern.
Im März lernte ich, als ich nach Jahren wieder ausging, auf einem Firmenfest einen Mann kennen. Wir verstanden uns gut, lachten viel, erzählten über Gott und die Welt, ich fühlte mich frei und endlich mal wieder beachtet. Nach diesem Abend wussten wir quasi die Kurzfassung unserer beider Leben und wir trafen uns danach wieder. Alles passte, die Schmetterlinge im Bauch ließen nicht lange auf sich warten. Ich wollte kein neues Abenteuer, nichts übereilt. Es zeigte mir einfach, dass ich von meinem Ex-Partner entfernt bin und ich genoss die Zeit mit dem neuen Mann. Für ihn sind wir ein Paar, ich für meinen Teil weiß gerade aber überhaupt nicht mehr, wo ich hingehöre.
Seit ca. zwei Wochen vermisse ich meinen Ex-Partner wahnsinnig, ich heule fast täglich, sehne mich nach ihm, freue mich wie ein kleines Kind, wenn er kommt und die Kinder holt. Und ich bin traurig, wenn er nach dem Zurückbringen sofort wieder geht 
und das, obwohl wir uns auch jetzt noch ordentlich streiten, "wenn es sein muss" und ich dann denke, es war richtig so. Treffe ich mich aber mit dem neuen Mann (keine Ahnung, was ich mir davon erhoffe, erstmal gar nichts), plagt mich plötzlich das schlechte Gewissen, ich möchte auf einmal weg, zu meinem Ex-Partner. Aber den Neuen vermisse ich auch, wenn ich nicht bei ihm bin...
Was ist das??? Ist es einfach das Bewusstwerden, dass wirklich alles vorbei ist? Oder ist da doch noch was an Gefühlen für meinen Ex-Partner? Was vielleicht irgendwo vergraben war und jetzt erst wiede zum Vorschein kommt.
Woran merke ich denn überhaupt, ob es doch noch echte Gefühle sind oder ob es die Trauer um die Gewohnheit ist??? Das ist mein größtes Problem, ich kann das einfach nicht unterscheiden, befinde mich wie in einem Trancezustand.
Ich weiß, dass Ihr mir nicht sagen könnt, was ich tun soll. Aber Ihr könnt mir vielleicht helfen, mich zu sortieren, herauszufinden, was eigentlich los ist mit mir und meiner Gefühlswelt.
Traurige Grüße
**verwirrt**
Völlig durch den Wind... Gefühlschaos
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Eine Paartherapie lehnt mein Ex-Partner ab; als ich vor etwa zwei Jahren das erste Mal damit anfing, wurde er sauer und meinte, es müsse ihm niemand erzählen, wie er seine Beziehung zu führen habe. Diesen Standpunkt vertrat er bis zum Aussprechen der Trennung, selbst da sah er keine Notwendigkeit, auch nicht mir bzw. uns, der Familie, zuliebe.
Und dass ich dem Neuen so nahgekommen bin, das war alles Andere als geplant oder sonst irgendwas; es hat mich sogar selbst erschrocken bzw. zugleich auch bestätigt, wie weit ich doch von meinem Ex-Partner weg bin und dass es "einfach" vorbei ist. Zumindest dachte ich das eben bis vor etwa zwei Wochen. Deswegen bin ich jetzt ja auch so durch den Wind. Ach, und er weiß um das Chaos in mir. Der Neue jetzt. Vielleicht bleiben/werden wir auch einfach nur gute Freunde, wir reden sehr viel und es ist wirklich alles in Ordnung, so wie es ist.
Ich vermute mal ihr seid eben noch nicht fertig miteinander. Das gibt es oft. Für eine neue Liebe wärst Du noch gar nicht offen, das hat Dir nur gezeigt, dass was passieren muss. Und ist es ja auch.
Jetzt verhält sich Dein Ex plötzlich so, wie Du es Dir immer gewünscht hast. Tja.. ob das alltagstauglich ist und Bestand hätte, das fragt man sich dann. und probiert es vielleicht nochmal miteinander. Viele Paare kommen dann doch nochmal zusammen und versuchen es gemeinsam, manchmal klappt es, manchmal holt man sich so auch nur die nächste "Klatsche" ab, damit es dann endlich mit der Trennung klarer klappt.
Was das bei Euch ist..... oder ob es doch nur der normale "trennungsschmerz" ist - das kann Dir niemand sagen. Aber wie Du schreibst vermute ich eben, dass ihr einfach noch zuviel umeinander schleicht, Du und Dein Ex.
Dem neuen wäre ich nun allerdings fair gegenüber, der kann eigentlich für nix, das würde ich beenden. Wenn Du weiter mit zwei Männern rumhuddelst, kommst Du nie zur Ruhe und wirst Dich nie entscheiden können.
lichtchen
Für mich ist es eben so schwer, zu erkennen, ob es die Trauer um den Verlust der Gewohnheit ist oder doch noch mehr für meinen Ex-Partner an Gefühlen vorhanden ist. Normalerweise denke ich, wenn wir schon so lange Zeit umherlamentiert haben, dass jeder nur noch genervt war vom Anderen, dann kann es doch nur das Traurigsein sein, nicht mehr. Denn das hätte man doch sonst in der ganzen Zeit trotz allem irgendwo mal erfahren bzw. wieder entdeckt, gemerkt, halt stop, da ist ja doch noch was in mir. Oder nicht??
Wie in meiner anderen Antwort eben schon geschrieben, der Neue "war so nicht geplant" und er weiß auch um das, was in mir vorgeht. Ich habe jetzt beschlossen, dass wir das Thema Beziehung erstmal außen vorlassen (das muss ich ihm wohl nochmal deutlich sagen), in unseren vielen Gesprächen versicherte er mir, dass so alles in Ordnung ist. Und sollte es doch ein Problem werden, ist mir klar, dass wir dann den Kontakt gänzlich sein lassen werden. Solange ich nun nicht weiß, was mit meinem Ex-Partner ist, kann ich mich nicht 100% einlassen. Vielleicht will ich es ja auch gar nicht, wer weiß...
Nun geht es jedoch darum, herauszufinden, was da noch ist bzw. ob da noch was ist. Durch den Umgang mit den Kindern müssen wir uns ja unterhalten, uns sehen. Auch, wenn es nur kurz ist, er hält es von sich aus schon kurz.
Die Zeit, nachdem die Trennung ausgesprochen war, habe ich das alles für gut und richtig befunden, habe mich gefreut, auf die Ruhe, die einkehrt, wenn er ausgezogen ist. Und nun sitze ich hier und vermisse ihn... 
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es genau so lange dauert bis eine Beziehung wirklich beendet ist, wie die Beziehung an sich gedauert hat.
Es gab Gründe für die Trennung und Dein Ex hatte spätestens seit Januar Zeit all das zu tun was er gerade tut um Dich zurück zu holen.
Lass mehr Zeit verstreichen. Wer weiss, ob Dein holder Ex nicht nach ein paar Wochen wieder ins alte Muster zurück fällt?
Im Moment hast Du doch nichts zu verlieren 
Na dann habe ich ja noch ein paar Jahre zu kämpfen...
Das frage ich mich auch, schon tausende Male und wahrscheinlich auch noch tausende Male, warum hat er nicht seinen Hintern bewegt, als er gesehen hat, dass ich das jetzt wirklich durchziehe?! Bis zu seinem Auszug dachte er laut seinen eigenen Worten noch, dass es sich wieder einrenkt. Solange hat er aber auch immer alles nur ausgesessen. Und vielleicht ist er jetzt auch "einfach nur" einsam. Ich stelle es mir schlimm vor, plötzlich ohne alles - Partnerin, Kinder, das Zuhause - dazustehen... aber vielleicht meint er es doch auch ernst, ach menno
Was es nicht einfacher macht, ist das Gequatsche in meinem Umfeld... das könnte mir egal sein, sogesehen ist es das auch, dennoch frage ich mich, ob die Leute nicht genug eigenen Dreck vor ihrer Tür zu kehren haben.
Und weißt Du, was wirklich bescheuert ist? Wenn er doch alles bereut, doch alles ernst meint und uns zurückwill und wirklich etwas ändern will und es auch macht - wenn er hört, dass ich mit einem Neuen "rummache", lässt er es vielleicht ab und kämpft nicht weiter um uns und die Familie. Total bekloppt, ich weiß 
Klar besteht das Risiko, dass er komplett aufgibt, wenn er mitkriegt, dass Du "einen Neuen" hast. Ich würde das vielleicht etwas auf Sparflamme halten solange Du Dir so unsicher bist? 