neuer (Traum)-job und alles doof :-(

Hallo ihr Lieben, ich brauche mal eure Meinung und euren Rat......

Ich bin nun seit 4 Jahren mit meinem Mann zusammen und unser gemeinsamer Sohn ist 4 Monate alt. Meinen ersten Sohn (8) habe ich mit in die Beziehung gebracht und mein Partner ist ihm ein toller Stiefvater.

Unser Problem, ist nur die Arbeit......

Mein Mann hatte in seinem Leben eigentlich nur schlechte Jobs. Er hat zwar mal eine gute Ausbildung nach der Schule gemacht aber nie in diesem Bereich gearbeitet.
Als wir uns kennen gelernt haben hat er versucht sich Selbständig zu machen was auch nicht klappte. Danach kam erst eine Zeitarbeitsfirma (wenig Geld, dann keine Aufträge mehr) und danach ist er bei der allerletzten Firma gelandet.

Zuerst war er nur als Fahrer beschäftigt, danach auch zusätzlich im Büro.

60-70 St./w waren normal 6 Tage die Woche....... Er kam immer erst gegen halb neun nach Hause, danach klingelte stundenlang das Telefon und wenn Nachtfahrer ausfielen durfte er auch noch zusätzlich Nachts los.....es war die Hölle....und das ganze für 900 netto. Urlaub hatte er max. 5 Tage im Jahr, sollte den Urlaub immer ausgezahlt bekommen, da warten wir noch heute drauf.

Auch unsere Beziehung hat sehr gelittem, er war ja nie da. Und wenn er da war, war er kaputt, wenn nicht gerade sein Telefon geklinget hat.

Mein Mann hat 3 Jahre für dieses Unternehmen gearbeitet, seit 1,5 Jahren aber händeringend nach einer anderen Arbeit gesucht (wenn es die Zeit denn mal zuließ).

Trotz allem hat er nie übermäßig gejammert, ist immer wieder mit der Hoffnung und den Versprechungen des Chefs zur Arbeit, das sich etwas ändert.

Nun hat er tatsächlich einen neuen Job gefunden zum 15.7. Ein seriöses Unternehmen. Gute Bezahlung, 13 Monatsgehalt. 6 Wochen Urlaub, 5 Tage /Woche, Überstunden werden bezahlt 38,5 St/w, eigentlich ein Traum.

Die Arbeit macht ihm eigentlich spaß !!! Leider ist mein Mann bei dieser Arbeit sehr, sehr viel auf den Beinen. Und nun erzählte er mir gestern das er dem körperlich wohl nicht gewachsen ist.......

Für mich bricht eine Welt zusammen! Zum 01.11 würde er in einen anderen Bereich versetzt werden, der ja vielleicht einfacher ist. Aber er sagt er weiß nicht wie er diese Zeit überbrücken soll.

Nun ist er seit gestern auch noch total erkältet. Heute und morgen hart er ein Seminar und denkt denkt darüber nach, sich danach erstmal krank schreiben zu lassen.

So kenne ich ihn garnicht.......Sonst hat er sich immer den Arsch aufgerissen obwohl ihm das keiner gedankt hat.

Ich will ihn ja unterstützen aber irgendwie fehlt mir das Verständnis. Den Job hat er nur durch "Vitamin B" bekommen und so eine Chance bekommt er mit seiner beruflichen Laufbahn nie wieder.

Außerdem ist er doch noch recht neu und ich bin der Meinug das er sich an die Arbeit noch gewöhnt. Immerhin ist ja alles neu für ihn.

Ich weiß garnicht was ich zu ihm sagen soll oder wozu ich ihm raten soll.....

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Ich habe auch mal in einem Job gearbeitet, in dem ich 10-12 Std. am Stück stehen mußte und die ersten paar Wochen habe ich gedacht, daß ich das nie im Leben schaffen würde. Mir tat alles weh, am schlimmsten der Rücken. Es war einfach nur furchtbar.

Mit der Zeit wurde es besser und machte mir nichts mehr aus.

Mein Tip an Dich: unterstützt Deinen Mann! Geh mit ihm schwimmen, melde ihn im Fitness Studio an, oder bei einem Rücken-Kurs, den die Krankenkasse bezahlt!

Was Du auf keinen Fall tun solltest, ist ihm mit Panik und Unverständnis zu begegnen. Er kommt sich garantiert schon selber mies genug vor, weil er endlich einen ordentlichen Job hat, und den nicht "schafft".

Also, steh ihm zur Seite. Laß' ihm abends ein Bad ein, wenn er kommt. Kräuterbad für müde Muskeln hilft gut.

Das wird schon alles wieder.

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Ich bin auch der Meinung - unter den eher schlechten Voraussetzungen bei deinem Mann, dass er die letzten Monate bis zu seiner Versetzung (was hat er für ein grosses Glück!), die Zähne zusammenbeissen sollte.

Gruss
agostea

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Moin,

Verständnis in einer Ehe/Beziehung wird echt überbewertet. Er soll gefälligst den Job durchziehen, um DEINEN Traum zu erfüllen, und DEINE Welt zu retten. Er ist total erkältet und will sich krankschreiben lassen??? Geht gar nicht!!! Am Ende verliert er dadurch DEINEN Traumjob, und DU hast weniger Zeit mit ihm, und Du hast weniger Geld zur Verfügung.

Ich finde, du machst alles richtig, um ihn loszuwerden.

salat

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Das ist jetzt aber echt böse :-(
und so wie du das hinstellst ist es auch garnicht gemeint.

Natürlich soll sich mein Mann in seinem Job wohl fühlen, garkeine Frage. Die Arbeit an sich, gefällt ihm ja auch......
Es ist aber leider auch so das er hier in unserer Stadt bestimmt keinen Job mit so guten Konditionen bekommen wird.

Und damit meine ich nicht nur den Verdienst, sondern eher die Arbeitszeit.

Er möchte ja auch Zeit mit der Familie verbringen und seinen Sohn aufwachsen sehen. Mein Mann hat unter den Arbeitszeiten in seiner alten Firma sehr gelitten, kam ja auch immer erst nach Hause wenn die Kinder im Bett waren.

Ich habe doch nur Angst das er es irgendwann bereut wenn er den Job nun hinschmeißt.

Außerdem , wegen der Krankschreibung.....Natürlich ist es blöd zur Arbeit zu gehen wenn man sich nicht fühlt. Kenne ich ja auch. Er ist aber erst seit 1,5 Monaten in der neuen Firma un man weiß ja nicht wie die das sehen. Leider wird das ja manchmal falsch intepretiert......

Und von loswerden redet hier garkeiner....

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Also zusammengefasst: Er arbeitet wesentlich weniger Stunden in der Woche, hat einen Wochenarbeitstag weniger, mehr Urlaub und mehr Geld.

Und WAS genau sagt er ist dann das Problem weshalb er diese Arbeit so sehr ablehnt? Ist sie körperlich so schwer? Vermisst er die andre Arbeit? Was ist es?

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Hallo, bei ihm ist das Problem das er den ganzen Tag auf den Beinen ist.

Vorher ist er ja oft gefahren oder hat ja auch mal im Büro gesessen. Dazu kommt das seine Knie wohl nicht die besten sind.

Vermissen tut er den alten Job garnicht, im Gegenteil. Er war so froh das er da weg war.

Ich hab ja immernoch die Hoffnung das er sich an die viele Bewegung gewöhnen kann ?????

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Natürlich kann er sich daran gewöhnen - wenn er es will^^

Ein neuer Job - oder besser - eine neue Arbeit ist immer erstmal eine Umstellung - aber das Leben ist nunmal kein Ponyhof und für Geld muss man arbeiten.

Ich kan bluehorizon6 und agostea's zweiten Statement nur zustimmen - und das würde ich ihm auch genau so sagen.

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Was bedeutet denn sehr sehr viel auf den Beinen zu sein?

Wenn da mal nicht noch was anderes hinter steckt. Ich halte es für leichtfertig sich mit einer guten Position der Art oberflächlich auseinander zu setzen.

Für Geld musst du arbeiten und manchmal auch die Zähne zusammen beissen.

Da ich nicht lese das dein Mann gebrechlich ist, wird er vielleicht den neuen Rhytmus anprangern. Er ist gerade mal 14 Tage im neuen Job und jammert schon?

Überfordert ihn der neue Job, oder ist es die Gedankenträgheit der Vergangenheit?
Wenn er den Job über Vitamin B bekommen hat wird er in etwas gewusst haben was auf ihn zukommt, warum hat er dem Job dann zugestimmt?

Die Ursache warum es nicht passt sollte mal ergründet werden und was dein Mann den wirklich will. Und was du willst in Abgleich zu seinen Vorstellungen. Das Leben ist kein Ponyhof.

BlueH6

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Mein Mann ist nun seit 1,5 Monaten in der neuen Firma.

Er wußte schon was in der neuen Firma auf ihn zukommt, hätte aber wohl nicht gedacht das ihm das alles so auf die Knochen geht.

Vorher hatte er zwar auch sehr, sehr viel Stress, hat aber auch viel im Sitzen gearbeitet. Nun ist er den ganzen Tag am laufen und Treppen steigen und das geht ihm extrem auf die Gelenke.

Ich frage mich nur ob man sich nicht daran irgendwann gewöhnt??????

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Ich finde, er soll sich nicht so anstellen. Er gibt der neuen Situation ja gar keine Chance nach so kurzer Zeit.

Würde mir auf den Keks gehen, an deiner Stelle.

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Hallo,

kann es sein, dass das Problem gar nicht primär in der aktuellen (körperlichen) Belastung liegt, sondern daran, dass Dein Mann durch die vergangenen Jahre und Jobs bereits total ausgelaugt ist?

Klingt für mich, als müsse er dringend seine Kraftreserven auftanken, bevor er/Ihr auf ein ernsthaftes Problem zusteuert.

Was mir in manchen Situationen hilft, ist zu visualisieren. Im positiven Sinne. "Was wäre einfacher, nach dem 01. November?" Notfalls auch ein cm-Maßband zu nehmen, jeder cm steht für einen zu schaffenden Tag bis Anfang November, und für jeden geschafften Tag kann er sich einen cm abschneiden. Die "Durststrecke" wird so sichtbar immer kürzer.

Ansonsten ist es natürlich blöd, gerade am Anfang bei einem neuen AG krank zu werden, aber wenn er sich wirklich mies fühlt, bringt er im Job auch keine gute Leistung und steckt schlimmstenfalls noch andere an. Ob seine Erkältung eine Krankschreibung rechtfertigt, wird Dein Mann nur selbst entscheiden können.

Ich an Deiner Stelle würde versuchen, ihm die nächste Zeit weitestmöglich den Rücken zu stärken und offene Ohren und Arme für ihn zu haben.

Viel Glück, Euch beiden!

#winke

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Hi,
der arme Kerl ist total ausgebrannt.

Habe auch so einen daheim. 70 Std. Woche, Handybereitschaft für einen Hungerlohn.

Jetzt hat er für den selben Hungerlohn nur noch 40 Std. Woche, fährt aber 55 km, anstatt 20.

Er ist trotzdem immer noch fertig, das dauert auch noch, bis er die Batterien wieder voll hat.

Deinem Mann kauf mal paar ordentliche Schuhe, falls er Sicherheitsschuhe tragen muß, paar ordentliche Einlagen, daß das laufen besser wird. Manche Schuhe "rauben" ja grad die Kraft um Treppen hochzulaufen.

Kopf hoch und lass ihm Wochenends genug Zeit um sich zu erholen von der letzten Arbeit. Kauf noch paar Vitamintabletten, daß jetzt die Erkältung nicht schlimmer wird.

Gruß Claudia

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Hallo und nochmal danke für eure Tipps.

Ja, Postbote trifft den Punkt. Und er ist 39. Leider hat mein Mann zur Zeit eine Tour wo die Briefkästen nicht unten im Hausflur sind, sondern er jedesmal bis in den 5ten Stock rennen muß. Das schlaucht ihn sehr. Noch dazu das Fahrradfahren was er ja auch nicht gewöhnt ist.

Ich hatte gestern nochmal ein Gespräch mit ihm. Er war ja gestern auf einem Seminar und hat viel mit seinen Kollegen über seine Probleme geredet. Das tat ihm wohl sehr gut, denn scheinst ging es allen anderen zum Anfang ähnlich.

Das hat ihn sehr ermutigt und ich hoffe das ihm das auch etwas neue Kraft gibt.

Ich werde ihn unterstützen wo ich kann. Seine Erkältung scheint auch schon etwas besser zu werden.

Also es ist wohl doch noch nicht alles verloren :-)

LG Gewitterhexe ;-)