Kann man sein Partner "einfühlsamer" Erziehen??

Hallo erstmal...
Ich bin sonst eher eine stille Mitleserin,nun hab ich doch mal die ein oder andere Frage bzw bräuchte man einen Rat von erfahrenen Damen.
Kurz zu mir/uns:
sind seit über einem Jahr zusammen,er lkw fahrer (30) ich med. Fachangestellte (26). Sind eigentlich dabei eine familie zu gründen wurde auch relativ schnell schwanger,hatte aber leider in der 9. Woche einen missed abort und wurde gestern ausgeschabt. In dieser situation ist mir das erste mal so richtig aufgefallen,dass er irgendwie naja gefühlskalt ist übertrieben,aber er sieht das halt nicht so eng. Zur ausschabung hat mich meine mutter begleitet weil er arbeiten musste (hat noch nicht mal anstalten gemacht frei zunehmen). Hab ihn gesagt das ich mich von ihm allein gelassen gefühlt habe und das ich denke das seine freiwillig feuerwehr ihm wichtiger ist als ich und das er auch mal ein wenig im haushalt anpacken könnte. "ja ich versuch mich zu bessern" war seine kurze knappe antwort. Toll :-(

Er kennt von zuhause ( elternhaus) nicht so das familienleben wie ich (bin fast tgl bei meinen eltern und liebe sie sehr,hab ihnen viel zu verdanken) er telefoniert 1x im monat mit seiner mum (wohnt im selben ort wie wir)

ich liebe ihn aber momentan stört und nervt mich die situation ungemein!
Hat jemand einen rat für mich?seh ich es evtl zu verbissen?

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Empathie erlernt/entwickelt der Mensch zwischen dem 4.-6.Lebensjahr. Wenn da was verbockt wurden ist, wird es richtig schwer, denn die andere Richtung des Egoisten steht der ganzen sache wohl im Weg.

Immer VORHER den Vater deiner potentieller Kinder anschauen, ist es DER richtige....

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Wie kommst du auf dieses Altersfenster?

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....sorry, habe was vergessen: tut mir leid mit dem MA #liebdrueck

Im Ernst, ich kenne dies zu gut, um dir das so direkt zu schreiben. in deiner Überschrift steht die Antwort: Erzihung - wann ist die abgeschlossen. Glaub mir, du wirst deinen Partner niemals umerziehen/umbiegen können - das sind Gefühle, die er nicht kennt...

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Meinst du nicht das man es wenigstens versuchen kann? Ich hab sonst immer viel zu schnell aufgegeben wenn es nicht nach meiner Nase bzw Schwierigkeiten gab. Ihm liebe ich sehr und möchte eigentlich nicht aufgeben. Die Hoffnung stirbt doch zuletzt oder? Er ist so ein wirklich lieber Mensch und gutmütig (manchmal zu sehr)aber es fehlt halt noch das blickige zu thema familienleben. Er hat sich damals riesig über den positiven Sst gefreut und war beim letzten fa termin dabei ( wo sie sagte der wurm ist tot) klar hat er mich gedrückt und gesagt wir packen das aber das wars halt..danach kam nix mehr so richtig. Verlang ich zuviel oder sehen männer das thema fehlgeburt nicht so eng weil sie nicht wissen was das für uns frauen bedeutet???

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Naja, in dieser speziellen Situation - und verstehe mich bitte nicht falsch... wenn eine Frau in der Früh-SS eine FG hat, sagen sehr,sehr viele Menschen (außer wir urbianerinnen vielleicht #liebdrueck), daß es doh noch so früh war #bla#bla
Damit möchte ich deinen Partner nicht speziell kritisieren.

Okay, so wie du ihn jetzt beschreibst, hört sich das ein bissel anders an - aber geh bitte nicht davon aus, daß sich etwas ändert, denn wenn Jemand (Mann) sagt:ich versuche es - dann musst du das abhaken.

Ganz ehrlich - hör mal auf dein Gefühl und frag dich, ob du dir vorstellen könntest, ob dies der Vater deiner Kinder sein soll.

Meinst du er tät auch in schlechten Zeiten hinter dir stehen?

LG

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Hi,

ist er in anderen Situationen denn auch unsensibel?

Für Männer sind Schwangerschaften oft erst "da", wenn es was zu sehen gibt. Viele entwickeln erst nach der Geburt überhaupt ein Gefühl für das Kind. Vielleicht ist es für Deinen Freund einfach noch gar nicht "real" gewesen, so dass er der Fehlgeburt keine so riesige Bedeutung beimisst.

Ich würde dazu raten, dass Du ihm sagst, wie es DIR dabei geht, was es für DICH bedeutet und dass es für Dich eben schon sehr real war und Du eben schon ein Baby im Bauch hattest. Und dass das verdammt weh tut.

Aber erwarte nicht, dass er so fühlt wie Du oder (schon) versteht, wie Du fühlst.

Ich denke, ihr könnt da nur drüber reden und jeder muss lernen, den Standpunkt des Anderen zu sehen und zu akzeptieren, auch wenn keiner von euch fühlt wie der Andere.

LG

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Unsensible würde ich es nicht nennen eher unbeholfen! Er ist der normalo typ kein frauenaufreisser oder versteher...halt der mann vom land. Vielleicht liegt es daran?
Er hatte 4 beziehungen vor mir (2 damen kenne ich und naja "nett" und "lieb" ist anders) vielleicht hat er das so wie es jetzt mit mir bze uns ist nie kennen gelernt und ist daher so unbeholfen.
Ich würde gerne mit ihm reden nur weiss ich nie wie ich anfangen soll...will ihn ja auch nicht verletzen.

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Hallo,

mir hat letztens ein schlauer Mann gesagt, ich hätte mir vor der Hochzeit mal die Eltern meines Liebsten anschauen sollen.
So wie sie heute sind, so wird er eines Tages sein!

.heute.so.

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Na dann hoffe ich mal das er nicht nach seiner Mutter kommt ;-)

sein vater konnte ich nie kennenlerne,dieser hat sich erhangen als mein freund 16 oder 17war. Aber er soll ein klasse Mann gewesen sein.

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Das mit der MA tut mir leid für euch #kerze

Als ich damals die Diagnose MA bekommen hab, stand ich total unter schock. Nach 3 Tagen KH zu Hause angekommen hat mein Mann versucht für uns alle stark zu sein. Er wirkte so distanziert und oft dachte ich mir "der hat gar nicht mitbekommen, dass unser Kind weg ist :-(" Aber dem war nicht so. Er hat innerlich sehr gelitten, wollte es aber nicht zeigen, weil es mir so schlecht ging. Er wollte als Mann der Starke sein, an den ich mich dran lehne... Männer :-)

Ich denke, ihr solltet reden und dies zusammen durch stehen! Eine MA ist nicht nur für die Frau ein Verlust. Männer gehen damit anders um. Es wäre aber Wichtig, dass ihr gemeinsam über euren Verlust redet und du versuchst ihn zu verstehen.

Und was den Haushalt angeht: Meiner ist ja nicht faul, aber ab und an brauch auch er Anweisungen. Das solltest du nicht persönlich nehmen. Sag ihm was er tun soll, ich denke, er macht es dann :-) Aber statt Müll raus bringen, Wäsche und Staubsaugen, solltet ihr euch was gutes tun und euch mit euch beschäftigen. Kurzurlaub, Kino, Theater, Essen gehen... Macht was für euch und zieht Kraft aus den Dingen die euch gut tun.

Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft für die kommende Zeit #klee Alles Gute

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Die Diagnose war für mich auch sehr schwer zu akzeptieren...zumal ich letzte Woche Freitag die Diagnose bregam und gestern erst die AS hatte. Solange musste ich mit unseren toden Krümel im Bauch leben. Nun ja...ich hab es hinter mir jetzt ist erstmal Pause angesagt...ich brauch Zeit um das zu verarbeiten.

Aber ehrlich,er hätte mir einen Gefallen getan wenn er seine Trauer (wenn er die hatte) gezeigt hätte. Dann würde ich jetzt ruhiger hier liegen und bräuchte mir nicht solche Gedanken machen.

Da heisst es immer wir Frauen seien schwer zu verstehen...pahh die Männer sind genauso ein Mysterium!

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Ich denke für Männer ist es noch eine ganz andere Nummer, wenn sie so ohne etwas dagegen tun zu können, etwas verlieren. Und dann die Partnerin... Er konnte es nicht verhindern, dass kann am Mann ganz schön nagen.

Mein Mann hat jeden Freitag seinen Männerabend. Auch damals nach der MA hat er den ganz selbstverständlich wahr genommen. Für ihn war das gut, er kam raus und musste nicht hilflos neben mir stehen. Er konnte mal für ein paar Stunden sich eine Auszeit nehmen und neue Kraft tanken um bei mir wieder stark sein zu können.

Wie fühlst du dich denn jetzt gerade?

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Hallo!

Tut mir leid was passiert ist! Hatte auch schon eine Fehlgeburt in der 9. Woche bzw. Ausschabung.

Bleib mal ruhig! Dein Freund ist wahrscheinlich mit der Situation überfordert. Du schreibst, Du würdest gerne mit ihm reden, hast aber Angst ihn zu verletzen. Vielleicht geht es ihm genauso?!
Dann sagst Du, er hätte Dich so genommen wie Du bist und Du ihn umgekehrt auch. Aber nimmst Du ihn denn so wie er ist? Wohl eher nicht wenn Du von Umerziehung sprichst.

Ja, ich finde Du siehst das alles sehr verbissen, Du hattest eine Fehlgeburt, das ist schlimm. Männer können sich da wahrscheinlich nicht so reinfühlen, sie sind ja nicht schwanger.

In meinen Augen hat er nicht das Problem (Gefühle zu zeigen), sondern Du, weil Du nicht damit umzugehen weißt. Versuche ihn zu verstehen. Partner sollte man nie umerziehen wollen, und auch nicht zu viel von ihnen erwarten, denn dann wird man meistens enttäuscht. Lernen, den anderen so zu nehmen wie er ist, das ist die Kunst und die wahre Liebe!

LG

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Ich habe ihn genommen wie er ist,richtig,nur habe ich nicht wissen können wie er in solch einer Situation reagiert!? Wärest du jetzt in meiner Situation,hättest du es nicht schön bzw beruhigender gefunden,wenn dich dein Partner zur Ausschabung begleitet,dich danach in den Arm nimmt und dir etwas aufbauendes sagt,dir das Gefühl gibt da zu sein?

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Ja natürlich, würde sich jede wünschen. Aber er ist ein Mann. Genauso denkt er wahrscheinlich; "wie gut, daß ich zur Feuerwehr muß, denn die Luft zu Hause halte ich nicht aus". Er kann sich da nicht reinversetzen, er weiß nicht damit umzugehen, er hat evtl. sogar Angst. Hättest ihn vielleicht selber mal in den Arm nehmen können, mit ihm darüber reden. Manchmal denken die Männer wir stecken alles weg, wundern sich über die Frauenstärke und merken gar nicht wie wir leiden.

Du hast ihm gesagt, daß Du Dich allein gelassen gefühlt hast und im gleichen Atemzug gebeten, er möge mehr im Haushalt helfen. Damit hast Du das Thema fast schon unbedeutend gemacht.

Es denken und fühlen nicht alle gleich. Du kannst nicht nur von Dir ausgehen, sondern versuche ihn zu verstehen. Damit wäre Euch beiden geholfen. ;-)

LG

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"Kann man sein Partner "einfühlsamer" Erziehen??"

Ein ganz großes, definitives NEIN.

Weder kann man, noch sollte man seinen Partner "erziehen".
Du wünscht dir, er solle einfühlsamer dir gegenüber reagieren, das kann gut verstehen.

Es kann auch sein, dass er sich Mühe geben wird, um dir entgegen zu kommen.
Ich glaube jedoch fest, dass eine totale Wandlung nicht eintreten wird--jeder hat seine Eigenarten, Macken, eigenes Auftreten etc.

Es geht hier ja nicht um eine schlechte Angewohnheit (fluchen, Nägel kauen etc), die man sich gut abgewöhnen kann, sondern um die Art, wie er eben ist.

Guck dir deinen Partner gut an und überlege, ob du "so" mit ihm zusammenleben magst.

Aus meiner Erfahrung werden nämlich Macken und Angewohnheiten mit den Jahren meist stärker als schwächer.

Zum Thema Fehlgeburt:
Ich hatte auch eine MA, ohne Ausschabung, ich bekam Wehenmittel, damit der Abgang passiert. Hatte also die Wehenkrämpfe und war zuhause.
Mein Mann war auch traurig, aber er hatte noch nicht den Bezug in der Art wie ich.
Ich konnte merken, dass er sich Mühe gab, es zu verstehen, aber er "fühlte" es nicht so wie ich.
Auch als ich erneut schwanger wurde, freute er sich zwar, aber ich glaube, dass Baby war so lange "abstrakt" für ihn, bis er es selbst im Arm hielt. Trotz 3D-Bilder, Bauch streicheln etc war unser Kind für ihn nicht so real wie für mich, vermutlich hat ihn die MA deshalb auch nicht so extrem fertig gemacht wie mich.
Und das lag definitiv nicht daran, dass er wenig fühlt oder empfindungslos wäre.

Könnte sein, dass es bei deinem Partner ähnlich ist?

Oh je, ich sehe jetzt erst, dass deine Ausschabung erst gestern war.
Herzliches Beileid, es gibt keine Worte dafür.

Wenn du etwas benötigst, egal was, sprich deinen Partner konkret an. Da er nicht zu der Sorte gehört, die spüren, was du brauchst, sag es ihm direkt.

Also nicht "irgendwas im Haushalt" sondern konkret "Ich möchte dich bitten, folgende Aufgaben im Haushalt zu machen, bis es mir besser geht : Müll rausbringen, dies und das etc".
Und auch, wenn es dir seelisch schlecht geht, sag nicht "Ich möchte, dass du für mich da bist" (da versteht er vermutlich gar nix, er ist doch mit dir zusammen, also "da"), sondern sage, was du brauchst, zB "Ich möchte,dass du mich in den Arm nimmst, bis ich eingeschlafen bin." oder "Wenn ich weinen muss, kannst du mich bitte nur halten und nichts sagen" oder was auch immer du möchtest :körperliche Nähe oder reden oder sonstwas.

An der Art, wie er reagiert, wirst du merken, ob er wirklich für dich da ist (dann wird er froh sein, wenn er erfährt, wie er helfen kann) oder ob er doch eher interessenlos/gefühlskalt ist.

Mein Mann kann keine Gedanken lesen und ist auch nicht einer derjenigen, die instinktiv spüren, was man tun kann, deshalb habe ich gelernt, ihm einfach direkt zu sagen, was los ist.
Man (in diesem Fall "frau") muss nur loskommen von dem Glauben "Wenn er mich liebt, wird er spüren, was ich brauche."

Lg, Jette

PS: Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg und hoffe, du kannst dir für deine Trauer die Unterstützung holen, die du brauchst.
Ich trauere auch noch um mein Kind. Mir hat es geholfen, mich einer Trauergruppe anzuschließen. Wirklich alles Gute für dich!

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Hallo

Mein Mann ist bestimmt nicht empathilos

Aber jeder hat seine eigene Art mit stresssituationen umzugehen

Der eine frisst alles in sich rein
Andere müssen eben raus damit

Mach ihm keine vorwürfe
Sag ihm was in dir vorgeht

Lg

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Du solltest eher das Wort ERZIEHEN mit Anführungsstrichen versehen, oder?

Man kann einen erwachsenen Menschen nicht erziehen und ich frage mich warum man das auch sollte? Wenn Du ihn liebst dann wird er wohl viele andere gute Eigenschaften haben, nehm ich mal an. Ich wundere mich immer wieder wenn Frauen "lieben" und trotzdem dies und das an ihrem ach-so geliebten Menschen ändern wollen.

Du kannst Dir natürlich den Mund fusselig reden und ihm immer wieder klarmachen wie Du tickst und was Du Dir wünscht. Aber deshalb wird er das nicht plötzlich in sich spüren und zum Empathie-Star mutieren.

Überleg Dir ob Du langfristig mit einem Mann glücklich wirst der da eben NICHT Deinen Erwartungen entspricht.

lg