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Wir haben vor einigen Jahren ähnliches erlebt. Mein Schwiegervater starb. Dieser war in zweiter Ehe verheiratet. Er hat meinem Mann eine nicht gerade schöne Kindheit beschert, da er über viele Jahre seine Ehefrau, meine Schwiegermutter, betrogen hat. Diese Affäre hat er dann geheiratet. Die ganze Familie ist dadurch zerbrochen. Als nun mein Schwiegervater starb, sollte alles die zweite Ehefrau erben, die jedoch fast nichts zum Vermögen meines Schwiegervaters hinzugetan hatte.

In diesem Testament stand dann auch, dass der Längerlebende erbt und erst beim Tod des Längerlebenden die Kinder erben würden. Nun hatte die zweite Ehefrau auch Kinder aus erster Ehe und ich bin mir nicht sicher, was mein Mann nach dem Tod der zweiten Ehefrau überhaupt geerbt hätte. Wahrscheinlich gar nichts, denn dann hätten ihre Kinder alles geerbt.

Also bestand mein Mann auf seinen Pflichtteil. Und das war ein richtiger Kampf. Denn die zweite Ehefrau gab überhaupt nicht preis, was der Schwiegervater besaß und hat uns auch viel weniger ausgezahlt, als meinem Mann eigentlich zustand. Dennoch haben wir uns dann auf einen Betrag geeinigt.

Nun haben wir keinen Kontakt mehr zu meiner "Stief-Schwiegermutter", was mich aber auch nicht weiter stört. Mein Mann hat weit weniger geerbt als das, was ihm zustand, denn der größte Teil des Vermögens seines Vaters gehörte vorher seinem Großvater und da hat die zweite Ehefrau mehr als genug bekommen.

urbani

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Hallo!

Ich kenne jemanden, der seinen Pflichtteil eingefordert hat. Allerdings war das Verhältnis zu den Eltern sehr schlecht und derjenige sollte laut Testament komplett enterbt werden. Druck erzeugt eben oft Gegendruck.

LG

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ich frage mich gerade warum hier die meinungen dahin gehen....der vater hat seine frau verloren.....keiner denkt daran....das kind hat ihre mutter verloren.....oder zaehlt es nur was wenn das kind unter 18 ist....keiner von bier weiss warum die kinder nicht bedacht wurden....vielleicht ist der vater so dominant das er bestimmte wie das testament gemacht wurde....das die mutter gedanklich es nicht so wollte....nur sich nicht gegen ihren mann durchsetzen konnte....wenn dein vater anstand haette wuerde er dir es einfach so geben....das hat nichts mit geldgeil zu tun....

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"keiner von bier weiss warum die kinder nicht bedacht wurden....vielleicht ist der vater so dominant das er bestimmte wie das testament gemacht wurde....das die mutter gedanklich es nicht so wollte....nur sich nicht gegen ihren mann durchsetzen konnte...."

Das sind doch letztendlich nur Mutmaßungen. Es gab ein Testament, und in dem Fall ist davon auszugehen, dass es auch der letzte Wille der Mutter war, dass der überlebende Ehegatte (das hätte ja auch sie selber sein können) zunächst Alleinerbe wird und die Kinder erst nach dem Tod BEIDER Elternteile erben. Das wird unter Ehegatten übrigens meistens so gehandhabt...meine Eltern z.B. haben sich auch gegenseitig als Alleinerben eingesetzt. Und hätte ich nach dem Tod meines Vaters meinen Pflichtteil eingefordert, würde ich nach dem Tod meiner Mutter eben auch nur den Pflichtteil erhalten - und nicht das gesamte Erbe.

"wenn dein vater anstand haette wuerde er dir es einfach so geben...."

Warum sollte er ihr den Pflichtteil freiwillig auszahlen? Dann würde das Berliner Testament ja überhaupt keinen Sinn ergeben...

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natürlich sind das nur mutmaßungen von mir weil ich die familienverhältnisse genauso wenig bis gar nicht kenne wie alle hier auch

ich weiß aber das es solche fälle gibt das der mann bestimmt was gemacht wird und die frau sich nicht durchsetzen kann

es gibt auch genug themen hier bei urbia dazu wo es immer wieder heißt....mein mann macht was er will und fragt mich nicht.....

genauso sind es mutmaßungen und böswillige unterstellungen mit der brieftasche die hier einige in den raum werfen

warum gibt es denn ein pflichtteil damit nicht ein kind leer ausgeht....warum auch immer

und warum soll sie verzichten...wenn sie sich was schönes kaufen will zb eine neue küche o.ä.ich weiß nicht um wieviel es geht.....dann hat sie eben auch eine schöne erinnerung an ihre mutter.......

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Auch wenn der Pflichtteil dir von Gesetzes wegen zusteht: Der Wille deiner Eltern war es, dass ihr Kinder erst nach ihrem Tod erbt...und das wäre für mich als Tochter ausschlaggebend. Ich würde meinen Pflichtteil also NICHT verlangen...selbst wenn ich das Geld gut gebrauchen könnte (wer kann das nicht?), und die Gefahr bestünde, dass vom Erbe später nichts mehr übrig bleibt, weil der überlebende Elternteil alles "verjuxt" hat. Für mich ist das also eher eine moralische Frage als eine rechtliche...ich sehe keinen Anspruch auf das Geld meiner Eltern, so lange einer von beiden noch lebt.

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Wenn das Geld von den Eltern stammt/erwirtschftet sehe ich das genauso.

Wenn es sich um ererbtes Familienvermögen handelt, dass einer in der Kette jetzt für sich allein komplett "verjuxen" will, statt beispielsweise von den Zinsen gut zu leben wie die Vorgänger, sehe ich das moralisch anders.

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Ich wäre sowas von froh, wenn mein Vater (auch Berliner Testament) auf großem Fuß leben würde. Wenn er sich meinethalben eine jüngere Frau nähme und mir ihr auf teuere Kreuzfahrten ginge oder was auch immer ihm den Lebensabend versüßen würde. Dafür würde ich liebend gerne darauf verzichten, auch nur einen Euro zu erben.

Leider, leider, leider muss ich aber zusehen, wie mein Vater derzeit allen möglichen Betrügern Geld in den Rachen wirft und sich von ehemaligen Nachbarn, seinen Geschwistern und anderen Familienmitgliedern das Geld so dermaßen aus der Tasche ziehen lässt, dass er am Schluss vermutlich nicht einmal ein anständiges Zimmer im Altersheim bezahlen kann, wenn es so weiter geht :-(

ich möchte nichts, aber auch gar nichts erben. Ich möchte einfach nur, dass mein Vater mit dem Geld, das er Zeit seines Lebens hart erarbeitet hat, auch einen schönen Lebensabend verbringt.

Ich verstehe Dein Ansinnen leider überhaupt nicht. Gönne Deinem Vater seinen Spaß. Er hat seine Frau verloren.

Liki

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Nachdem ich mir meine Antwort nochmal durchgelesen habe, möchte ich sagen, dass ich Dir (TE) vielleicht auch Unrecht tue - meine Antwort ist inspiriert durch meinen persönlichen Frust durch die Situation meines Vaters und meine Hilflosigkeit, da zusehen zu müssen.

ich kenne Deine Situation nicht und nicht das Verhältnis, das Du zu Deinem Vater hast und (auch relevant) das er zu Deiner Mutter hatte - also steht es mir nicht zu, ein Urteil über Dich zu fällen #sorry

Aber vielleicht kannst Du trotzdem mit dem Blickwinkel etwas anfangen, Deinem Vater zu gönnen, noch ein paar schöne Jahre zu haben.

Entschuldige bitte vor allem den "#contra" in meiner Antwort - jede Geschichte ist anders...

Gruß, liki

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Meine Eltern haben auch so ein Testament und erklären gerne mit einem Grinsen, das sie eh alles auf den Kopf hauen werden.

Meinen Segen haben sie. Schliesslich haben sie ja auch das Geld verdient, sich jahrelang für's Haus, für die Kinder krummgelegt, da fände ich es schön, wenn sie die letzten Jahre so richtig einen draufmachen würden. Für meine finanzielle Situation bin ich selber zuständig. Ich bin nämlich schon gross ;).

Grüsse
BiDi

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Wenn ich Geldsorgen hätte, könnte ich meinen Papa und seine Frau um einen Vorschuss auf mein Erbe bitten. Das würde dann testamentarisch festgehalten und gut ist.

L G

White, die das allerdings nicht tun würde, um überhaupt noch etwas zu bekommen, sondern, wenn es bei ihr notwendig wäre. Das wiederum ist eine reine Ermessenssache.

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Moralisch gesehen finde ich diese Denke schäbig. Die Eltern haben gespart oder hart dafür gearbeitet. Ich frage mich, welchen Anspruch Kinder hier überhaupt haben können. Zumal bei euch noch nichtmal ein besonders herzlichesVerhältnis besteht. Dann ist es nicht so verwerflich, wenn man es angeboten bekommt und dann annimmt. So handhaben es viele Eltern, weil sie noch sehen möchten, dass ihr Geschenk noch einen Zweck erfüllt.

Hast du zu Lebzeiten auch immer drauf geschaut, dass die alten Herrschaften ja nicht zu verschwenderisch leben, weil sonst zu wenig zum Vererben übrig bliebe?

Solange der alte Herr noch geistig auf der Höhe ist und es sich von SEINEM Geld und dem seiner Frau gutgehen lässt, soll er doch verdammt nochmal ein Haus in Spanien kaufen und eine Motoryacht dazu. Er wird auch langlegende gearbeitet haben und hat Esstisch verdient, seinen Lebensabend zu genießen. Du hast vermutlich noch nicht viel geleistet sonst wärest du nicht klamm und schielst bereits auf das Geld anderer Leute. Ich finds schäbig.

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"Er wird auch langlegende gearbeitet haben und hat Esstisch verdient," #kratz

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Ich denke auch, daß das Testament genau dafür gemacht wurde, daß "Länger-Lebende" das Vorhandene noch nutzen kann und dann entsprechend den Rest weitervererbt.

Deine Eltern werden sich sicher ihre Gedanken darüber gemacht haben - und dabei würde ich es belassen.

"...Nun lebt Vater auf großem Fuß..." Ich finde es ein bisschen schäbig, wie Du von Deinem Vater sprichst. Es ist sein Geld, welches er mit seiner Frau zusammen erwirtschaftet hat. Vielleicht erfüllt er sich Träume, die er mit seiner Frau zusammen hatte und nicht mehr dazu gekommen ist, sie zu erfüllen?

Wenn Du in finanzieller Not bist, kannst Du Deinen Vater um ein Geschenk bitten, einen Vorschuss oder einen Kredit. Ansonsten ist es - wie gesagt - immer noch SEIN Geld. Und er kann damit machen, was auch immer er möchte.

Ich würde den PT nicht einfordern.
#winke

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An Deiner Stelle würde ich den PT einfordern. Ich habe es beim Tod meines Vaters nicht getan, nun ist seine damalige Ehefrau schon lange wieder Witwe, alles ist hoffnungslos verwoben und über 30 Jahre her. ich werde keinen Cent mehr bekommen.

Damals hätte ich das Geld mehr als gut gebrauchen können.

Der /die TE hat die Mutter verloren und aus deren Erbe steht das Pflichtteil zu, sicher würde der Verstorbenen das Verhalten ihres Witwers auch nicht so gut gefallen.

Wer sagt im übrigen, das das vorhandene Geld tatsächlich sauer erarbeitet und erspart wurde, das geht mit keinem Wort aus dem Beitrag hervor. Und wenn, hat es ja wohl die Mutter gleichermaßen getan wie der Vater.

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"...Wer sagt im übrigen, das das vorhandene Geld tatsächlich sauer erarbeitet und erspart wurde, das geht mit keinem Wort aus dem Beitrag hervor. Und wenn, hat es ja wohl die Mutter gleichermaßen getan wie der Vater..."

Ja genau - ich gehe davon aus, daß sie es gemeinsam getan haben, in welcher Weise auch immer (erarbeitet, erspart, geerbt, gewonnen, geklaut, erschwindelt...). Und vielleicht hatten sie gemeinsame Pläne damit. Wenn einer gewollt hätte, daß sofort die Kinder etwas davon bekommen, dann hätten sie ein anderes Testament abgeschlossen (Ich gehe jetzt mal von eigenständigen Eheleuten aus). Und das sollte man ihnen auch so gewähren.

Wenn Du von der "damaligen Ehefrau" Deines Vaters sprichst, dann gehe ich davon aus, daß es sich nicht um Deine Mutter handelt. In diesem Fall würde ich vielleicht auch anders handeln. Andererseits kenne ich genug Konstellationen in diesem Bereich, wo bei der erneuten Eheschließung ein Testament zugunsten der vorhandenen Kinder aufgesetzt wurde. Wenn dies nicht der Fall ist, und man sich um sein Erbe betrogen fühlt, könnte ich mir, wie gesagt, auch eine andere Vorgehensweise vorstellen.

Wenn es sich aber "einfach" um die eigenen Eltern handelt, dann war es ihr Wille. Und den sollte man respektieren - auch wenn's einem nicht gefällt.

M.M.
#winke

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Hi,

Meine schwiegermutter ist auch drei Jahre vor Schwiegervater gestorben. Was soll ich sagen -er hat danach sein Leben umgekrempelt und es noch genossen ohne Ende!!!!!

#pro

Ich würde es auch nicht anders wollen!!!?

Und wenn er irgendwann Pflegebedürftig wird, bist Du womöglich die Erste, die alle Hebel in Bewegung setzt, um nicht zahlen zu müssen#ole

er hat sein Leben und Du Deins!!!!

Lisa