Immer diese Wut :-(

Hallo!

Das gehört eigentlich ins Babyforum, aber ich schäme mich so sehr, dass ich gern schwarz schreiben möchte.

Das Problem ist, dass ich immer so furchtbar wütend werde, wenn mein 6 Monate alter Sohn meine Nachtruhe stört, oder die ganze zeit am Motzen und Nörgeln ist, obwohl ich 1000 und 1 Dinge zu tun habe und mir schon alles weh tut, vom vielen Tragen.

Ich weiß, dass ihm was fehlt, wenn er weint. Oder dass ihm was weh tut und dass er das nicht macht um mich zu ärgern.
Eigentlich müsste ich Mitleid mit ihm haben. Meistens habe ich das ja auch.

Aber ich werde manchmal sooo WÜTEND! So wütend, dass ich sogar dran denke, ihn einfach mal kräftig durchzuschütteln, damit er aufhört mit dem Gemotze.
Ich mache das nicht. Aber ich packe ihn schon mal unsanft an, oder schreie ihn an. Klar, dass er dann völlig verängstigt losbrüllt.
Es tut mir dann so unendlich leid, aber ich kann es einfach nicht verhindern.

Ich SOLL das nicht machen!!! Ich WILL das nicht machen!!!

Ich habe auch mal probiert, ihn wegzulegen, wenn ich merke, dass meine Wut hochkocht. Ihn ins Schlafzimmer legen, Tür zu und erst mal runterfahren.
Aber das Schreien höre ich in der ganzen Wohnung. Selbst, wenn ich im entferntesten Zimmer bin. Und es geht mir in solchen Momenten durch Mark und Bein. Ich DARF mein Baby nicht schreien lassen! Er braucht meine Hilfe! Ich KANN ihn aber nicht beruhigen, weil ich meine Wut nicht unter Kontrolle bekomme. Sie kocht hoch, sobald meine Bemühungen, ihn zu beruhigen, nicht fruchten.

Ich habe gerade Angst davor, dass einige jetzt meinen, ich soll mein Baby einer besseren Mama geben. Bitte sagt das nicht! Ich liebe den kleinen Kerl! Ich habe sehr um sein kleines Leben gekämpft und will ihn nie, nie, nie wieder hergeben! Und 99% der Zeit gebe ich alles, damit es ihm gut geht. Ich trage ihn viel, ich stille ihn, wenn er es braucht, ich nehme ihn überall hin mit, wenn ich unterwegs bin.
Es ist eben in den Situationen, wo ich nicht mehr weiß wohin vor lauter Arbeit, oder wenn ich bis nachts um 3:00 mit ihm Runden laufe, obwohl ich schon seit 20h auf den Beinen bin.

Gehts nur mir so?

Wie bekomme ich das in den Griff?

Mein Mann weiß auch nciht, was er in solchen Momenten machen soll. Wenn er mich anspricht, werde ich noch wütender. Wenn er nichts macht, schreie ich ihn an, weil er nichts macht...Es ist, als würde mein inneres Tauziehen spielen.

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"Ich trage ihn viel, ich stille ihn, wenn er es braucht, ich nehme ihn überall hin mit, wenn ich unterwegs bin."

Vielleicht verlangst Du zu viel von Dir? Still ab, gib ihm die Flasche, laß mal Mann / Oma / Babysitter das Kind hüten und geh OHNE Kind spazieren bzw. schlaf Dich einfach mal aus. Dann hast Du auch wieder bessere Nerven!

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SUCH DIR HILFE ABER DRINGEND.
Wenn du wirklich solche Probleme damit hast deine Wut zu kontrolieren und wirklich solche Gedanken hegst solltest du schleunigst etwas dagegen tun.Kann dir denn niemand aus der Familie helfen? Den kleinen vieleicht mal für ein paar std. "abgeben" damit kurz verschnaufen kannst??
Ich kann dir nur sagen das meine Mutter auch so war und wir dadurch eine ganz schreckliche Kindheit hatten.Ihre Wut wurde immer größer.....ob es wegen uns war oder aber weil Sie überfordert war oderoderoder wir wissen es nicht, sowas wünsche ich aber niemanden.Denn Sie hat irgendwann wirklich angefangen uns zu schlagen.
Ich sag nicht das das bei dir auch so sein muss bzw soweit kommt, aber tu alles um das zuverhindern.Vieleicht mit einem Aggressions- Bewältigungs -Programm?
Versuch was dir möglich ist.Ich hoffe du schafst es,weil irgendwann siehst du vieleicht Rot vor lauter Wut und hast dich nicht mehr unter Kontrolle und irgendwas passiert........

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ich hatte auch so eine mutter. ich weiß, wie sich meine kinder fühlen. und es tut mir furchtbar leid.

wenn ich irgendwie mein hirn in solchen momenten wieder an bekäme. im hinterkopf gibt mir auch immer meine "vernunft" ratschläge. Aber ich bin dann in dem moment so wütend, dass ich einfach nur irgendwas kaputt machen möchte.

Alle Bemühungen mich abzureagieren (fest aufstampfen, gegen etwas treten, igelball kneten) haben nicht gefruchtet, da ich wirklich was KAPUTT machen will.
Quasi höchstes Erregungslevel... Ich muss irgendwas machen, damit ich gar nicht so weit komme... Aber gerade nachts schießt die Wut so schnell hoch. Da habe ich das Gefühl von 0 auf 100 zu gehen. Ist auch nicht immer so. Manchmal bin ich ganz ruhig, wiege den kleinen ruhig wieder in den Schlaf und gut ist. Und manchmal gehts gar nicht.

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mal ganz die Kontrolle verliere. Denn ich habe noch nie was ernsthaft schlimmes getan. Mal ne Tasse zerdeppert, mal die Kinder angeschrien, mal ein Kind schmerzhaft angefasst. Aber nicht so, wie meine Mutter, dass ich eins der Kinder verprügelt hätte, oder massiv gedemütigt, oder mit Flaschen um mich geworfen hätte...
Ich bin auch nie brüllend und schreiend durchs Haus/bzw. Dorf gerannt...

ich denke, so schlimm, wie ich es von meiner mutter kenne, ist es nicht.

In mir taucht auch grad die Frage auf, WARUM ich noch nichts WIRKLICH schlimmes getan habe #kratz Ich meine: an meiner Mutter habe ich schon richtig RICHTIG krasse Wutanfälle erleben müssen. Warum passiert mir das nicht? Obwohl ich mich in solchen Momenten so fühle, als wenn ich nur ruhig werden könnte, wenn ich was KAPUTT mache. Fakt ist aber, dass, bis auf schreien und unsanft anpacken, seit 2 Jahren nichts schlimmeres passiert ist.
Scheinbar gelingt es mir doch, die Wut runter zu regulieren.... Aber wie??

Ich stehe in solchen Wut-Momenten immer wieder vor dieser Frage...

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Okay.....dann weisst du ja was ich damit meine.
Wenn du denkst das du das auch so schaffst (was ich dir natürlich wünsche) beschaff dir doch irgendwas woran du deine Wut auslassen kannst.Sowas wie ein Boxsack oder sowas in der Art.Eine Bekannte von meiner Schwester hat ein Stresskissen.Immer wenn sie wütend ist und versucht sich abzureagieren schreit sie dieses Kissen an und haut auch kräftig drauf ein #klatsch . Aber ihr hilft das wohl, sagt Sie.Ich würd dir Raten versuch wirklich öfters mal den kleinen der Oma oder dem Papa oderoderoder in die Hand zu drücken und einfach mal raus gehen oder einfach nur in ruhe bei einem schönen Bad entspannen.Sowas wirkt manchmal auch wunder ;-)
Einfach mal öfters Zeit nur für dich und dann wird dir das auch in der form nicht mehr passieren.;-)

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Das arme Baby! Mehr sag ich nicht! Du bist echt nicht dicht! Wie kann ich auf ein Baby sauer nd wütend sein, wenn es erst 6 Monate ist und einfach hilfsbedürftig ist. Soll ich dir was sagen? Mein Sohn ist 3 und hat bis vor 6 Wochen JEDE Nacht seines leben unsere Nachtruhe "gestört" anfangs aus Hunger, dann aus Durst, aus Schmerzen , einfach so, etc. Er wurde nachts ca 5-20 mal wach jede verdammte Nacht! Und keiner aus der ganzen Familie war wütend auf ihn eher ratlos, traurig und alle dauermüde! Du solltest dich was schämen!

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Du wirkst nicht gerade, als ob DU Deine Wut unter Kontrolle hättest und immer zu sinnvollen Reaktionen fähig wärst ...inwiefern soll der Frau Dein Beitrag denn weiterhelfen?

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Du verstehst sie nicht, haust aber drauf....

DU solltest dich noch mehr schämen ;-)

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Ich finde deine Reaktionen seltsam, denn ich selbst habe sehr lange gestillt, da die Kleine die Flasche verweigert hat. Und natürlich hat sie mit 6 Monaten nicht durchgeschlafen. Aber ich war die Ruhe selbst. Bei Laktation werden doch bestimmte Hormone gebildet, die es der Mutter alles etwas "erleichtern". Auch die gestörte Nachtruhe fand ich nicht schlimm. Würdest du jetzt nicht stillen, vielleicht ja. Liegt es wirklich am Baby oder hast du sonst noch Probleme, die dich belasten? Falls ja, ist man eh gereizt und dünnhäutig

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Hallo!

Oh je, das hört sich wirklich nicht gut an, ich kann dir aber sagen, dass ich mich früher auch so ähnlich gefühlt habe und mitten in der Nacht mein armes Baby angebrüllt habe.....dafür schäme ich mich auch extrem. Was hat mir geholfen? Ohrenstöpsel, pflanzliche Beruhigungsmittel und dass mein Baby direkt bei mir im Bett geschlafen hat. Fing das Baby an zu weinen, dann habe ich es angedockt und gekuschelt. Dadurch wurden die Störungen auch weniger, da mein Baby besser geschlafen hat, da es meine extreme Nähe hatte.
Ich denke, dein Sohn will das auch von dir. Probier es aus, verbanne ihn nicht ins Kinderbett, sondern bau dir im Bett eine sichere Kuschelecke und schlaft zusammen!
Vor allen Dingen solltest du dir was pflanzliches, stillfreundliches suchen. Es wird besser, Kopf hoch!

Alles Gute!

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Ich kenne das. Ging mir ähnlich. Ganz schlimm war es nachts. Oder wenn mein Kleiner Abends nicht schlafen wollte und ich bis halb zwölf teilweise versucht habe, ihn schlafen zu legen. Da war so ne irre Anspannung in mir! Die Nerven waren kurz vorm Reißen. Aber da mein Kind das nicht absichtlich macht, musste ich bei mir nach Ursachen bzw. Lösungen suchen.
Mir hat es in diesen Augenblicken geholfen, wenn ich meinen Partner darum gebeten habe zu übernehmen. Manchmal bin ich kurz raus an die frische Luft, eine Rauchen, kurz nen kühlen Kopf bekommen, durchatmen egal was... Es reichen schon zwei Minuten Abstand und die Gedanken zu ordnen.

Der nächste Schritt für mich war, die eigenen Ansprüche runter zu schrauben. Wenn ich merke, dass ich wieder sehr angespannt bin, nehm ich meinen Kleinen in den Kinderwagen und den Hund und laufe einfach. Da kann mich der Haushalt mal. Das tut uns allen gut. Danach sind alle entspannt und ich kann das Notwendigste im Haushalt machen. Wenn mein Partner von der Arbeit heim kommt, nimmt er sich unseren Sohn und geht eine Stunde zu seinen Eltern mit ihm. In der Zeit mach ich noch den Haushalt oder leg mich ne Runde aufs Sofa mit nem Tee und nem Buch- Ruhe genießen.
Seither bin ich wesentlich entspannter. Außerdem schläft unser Sohn im Bett. Wenn er nachts wach wird, wach ich zwar auf, mach das alles aber mit einem offenen Auge (haben immer ein kleines Nachtlicht an), Geb ihm was zu trinken oder den Schnulli oder brabbel einfach was mit ihm-passiert alles ihm Halbschlaf.

Ich bin durch meine mittlerweile teilweise laissez faire Art mit Sicherheit keine perfekte Mutter! Aber uns geht es allen gut damit. Mein Kind darf Kind sein und wenn er weint, kann ich ihn in den Arm nehmen ohne wütend zu werden, weil Stress in mir aufkommt.

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Hallo!

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: BITTE, BITTE geh zum Arzt und hol dir Hilfe. So schnell wie möglich.

#herzlich

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Ihr tut mir beide sehr leid. Du und Dein Kleiner. Dein Mann scheint dir keine große Hilfe zu sein. Du wirkst sehr überfordert.

Ich glaube dir, dass du deinen Sohn liebst und nur das Beste für ihn möchtest, ich kann mich auch sehr gut in dich reinfühlen. Ich war auch manchmal überfordert und auch ungerecht zu meinem Kind. Da kann sich wohl keine Mutter von freisprechen. Das ist nur menschlich.

Vielleicht versuchst du zu perfekt zu sein? Lass doch mal was liegen im Haushalt, schleppe deinen Kleinen nicht ständig mit dir rum, gönne dir mal Ruhe, gehe mal alleine mit einer Freundin weg für ein paar Stunden. Suche dir etwas wo du Kraft tanken kannst, irgendwas was du gerne machst. Vielleicht Sport, oder Musik, tanzen, malen....was auch immer. Hauptsache du kommst mal eine Zeit weg vom "Babystress".

Verlange auch nicht zuviel von Dir. Du bist immer noch eine gute Mutter und Hausfrau, auch wenn du mal nicht sofort den Abwasch machst oder mal 1x weniger stillst, weil dir einfach gerade nicht danach ist. Versuche andere Leute mit einzubinden. Ich denke jeder kann das verstehen. Besonders andere Eltern. Keiner wird dich deswegen schief anschauen!

Wünsche Euch alles Gute und hoffe dir konnte hier geholfen werden!:-)

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Vielen Dank für eure Lieben Worte!

Ich bin total überrascht von eurem Mitgefühl!

Das mit der Entlastung funktioniert nicht gut... Leider. Da sind gewisse Umstände, die einfach ordentlich belastend sind und denen ich mich nicht entziehen kann.

Ich krieg mich ja sonst tagsüber ganz gut in den Griff. Nur Nachts wird es immer wieder blöd. Diese Nacht auch. Mein Kleiner war untröstlich am Schreien und ich musste ihn dann erst mal kurz weglegen und schreien lassen, weil ich gemerkt habe, dass die Wut hochkocht. Das ist doch Mist! Ich kann doch nicht auf ein BABY wütend werden! Ich wusste ja auch, dass er Bauchweh hat. Der war ja schon den ganzen Abend unruhig.
Aber irgendwie war der kleine für mich nur ein Störfaktor. Wie bekomme ich bloß diesen Denkfehler weg? Mein Baby ist doch kein Störfaktor!

Beruhigungsmittel möchte ich nicht nehmen, da ich Angst habe, mich unter deren Einfluss auf den kleinen zu rollen (schläft meistens bei uns mit im bett). Meine Hebamme meinte, dass selbst pflanzliche Sachen den Schutz des Babys mindern...