Seine Mutter wird bald sterben :-(

hallo

ich war heute mit der mutter meines patners in der chemo....
seid monaten begleite ich sie immer wieder, so wie es meine zeit zulässt.

mein partner kann es nicht. ist für mich in ordnung,

er weiss, seine mutter hat krebs.....
er weiss, seine mutter ist "alt".....
er weiss sie wird nicht mehr gesund.....

er hat im gegensatz zu mir, noch keinen nahen menschen sterben gesehen, geschweige begleitet...

seine mutter ist so müde.... des lebensmüde....die chemo wird nicht fortgesetzt (ihr entscheid).

ich habe meine grossmutter und meinen vater beim sterben begleittet, nur ich bin jetzt völlig überfordert, meinem freund dies heute abend im ganzen ausmass zu sagen.

danke für hilfe #herzlich

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Das tut mir sehr leid. Es ist nie einfach, jemanden beim Sterben zu begleiten.

Meinst du nicht, seine Mutter möchte oder sollte ihm selber sagen, dass sie mit derm Chemo nicht mehr aufhört? Das sie es einfach nicht mehr will? Ich denke es wäre einfach für ihn zu verstehen, als wenn du nur zwischen ihnen vermittelst. Vielleicht wird es so allgemein leichter für ihn das ganze zu verstehen, wenn sie es ihm persönlich erklärt.

Meine Grossmutter hatte Krebs. Sie hatte über 6 Jahre Chemotherapie und wir konnten zusehen wie sie förmlich auseinander ging wie Hefe. Irgendwann im Endstadion wurde die Chemo abgebrochen, es brachte nichts. Und sie hat adnn auch selbst entschieden, dass sie keine Geräte haben will die sie am Leben erhalten. Hätte mir das damals jemand anderes gesagt hätte ich wahrscheinlich im Unterbewusstsein einen extremen Hass auf diese Person gehabt, weil ich irgendwie automatisch die Person dafür verantwortlich gemacht hätte. Meine Grossmutter hats mir selbst gesagt. Wir haben zusammen geweint. Und ich wusste schlussendlich, dass es ihre Entscheidung war, und es ihr dann besser geht.

Ich weis nicht ob dir das hilft, aber ich würd mich so gut es geht raushalten... #herzlich

3

danke für deine antwort

ja es ist seine mutter .....
nur seine mutter wird ihm leider nicht sagen, dass sie die chemo beendet hat.
sie lebt in einer andern "welt" .... sie ist sehr fromm und gott begleitet sie.... ich konnte das bis jetzt immer sehr gut trennen und sie lässt mich leben in meinem nicht glauben.

mir geht es um meinen partner, weil ich weiss er wird leider nicht von seiner mutter so wie du es erlebt hast mitgenommen.

lg

2

Hallo!

Was genau willst du deinem Freund sagen?

Er weiß doch, dass sie nicht wieder gesund wird.

Oder willst du ihm erklären, dass seine Mutter die Chemo nicht mehr fortführen möchte?

Hat sie dich darum gebeten?

Ich finde, er muss sich mit dem Sterben seiner Mutter auseinander setzen und den Weg mit ihr gemeinsam gehen.

Alles Gute!

6

das wird er auch.....

nur ist es nicht immer so einfach und ich begleite meinen freund, auch wenn ich im moment total überfordert bin.

lg

8

Hallo kaminrot,
ich finde das etwas anmaßend zu sagen, er MUSS seine Mutter beim Sterben begleiten.

Ich finde nicht, dass man das muss, weder als Freund noch als Kind..nicht jeder hat diese Kraft, diesen Weg mitzugehen. Und ich finde, da tut man sich selbst und dem Sterbenen keinen Gefallen, wenn es einem wirklich sehr schlecht damit geht...

ich habe das auch mit meiner Schwiegermutter erlebt, mein Exmann und die beiden Schwestern von ihm konnten ihre Mutter auch nicht gut dabei begleiten, ich hatte mehr emotionalen Abstand, obwohl es mir auch sehr nahe ging. Erst war ich enttäuscht von ihm als Sohn, aber mittlerweile akzeptiere und verstehe ich das.

Viele Grüße!

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Ich finde es großartig, dass du deine Schwiegermutter so unterstützt. Das ist nie leicht.

Allerdings ist dein Freund erwachsen und kein Kleinkind,. Sollte nicht ein vertrauliches Gespräch zwischen Mutter und Sohn stattfinden? Ich finde das sehr persönlich. Es ist seine Mutter und er weiß das sie sterben wird. Ob die Chemotherapie angeschlagen hätte wie gewünscht, um ihr Leben zu verlängern, wäre auch erst am Ende der Therapie abzusehen gewesen. Ungewiss ist es im Moment allemal.

Ich würde in diesem Moment mit ihr allein sein wollen. Zusammen reden, vielleicht zusammen weinen, es akzeptieren und annehmen können. Denn letztlich würde man doch sowieso sofort hinfahren und das Gespräch suchen, wenn man von ihrer Entscheidung erfährt. Oder würde dein Freund gleich ungerührt zur Tagesordnung übergehen? Kann ich mir nicht vorstellen.

5

danke

er wird ganz sicher mit seiner mutter so gut er es kann ihren letzten weg gehen....

nur sie lebt so fest in ihrer frommen welt die oft einfach sehr sehr schwer für meinen freund zu verstehen ist. ich kann mich hier viel beser abgrenzen.

nein die chemo wird nicht fortgesetzt, sie ist nur noch eine qualverlängerung. ich verstehe ihren entscheid.

lg

7

Wie schön, dass du deine Schwiegermutter begleitest und ihr eine Stütze bist. #liebdrueck

Allerdings solltest du deinem Partner nicht zu sehr seine "Pflicht" nehmen, sich allem zu stellen und sich selbst zu verabschieden. Du schützt ihn quasi wie ein kleines Kind. Eventuell wird er es eines Tages bereuen, dass er nicht dazu "gezwungen" wurde, diesen Schritt zu gehen und eventuell sogar dir dafür die Schuld geben, weil du ihm etwas weggenommen hast, indem er sich hinter dir verstecken konnte.

Ich finde Menschen suspekt, die grundsätzlich vor unangenehmen und beängstigenden Dingen flüchten. Sie haben etwas seelisch unreifes und unzuverlässiges. Krankheit und Tod sind schwere Bürden, aber sie gehören zum Leben dazu. Dein Partner muss erwachsen werden.

#klee

10

#liebdrueck

ja du hast recht ich darf ihn nicht zu sehr schützen.....

nur seine mutter lässt ihn nicht so nahe an sich, wie er es sich wünschen würde.
und genau da will ich ihn so gut wie möglich auffangen.... begleiten... unterstützen.....

lg

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Meine Mutter konnte meine Schwester und mich beim Sterben auch nicht so nah an sich lassen, mein Schwager hat diese Rolle übernehmen müssen...

Warum fühlst du dich dafür verantwortlich, deinen Partner zu "schützen"??? Ihn begleitten, ja, aber stell dich nicht vor ihm und sage "ich mache das für dich"...das ist erstens nicht dein Recht und zweitens geht das nicht gut...

Sorry für die harten Worte - ich weiß, daß du es gut meinst - es ist aber falsch, was du da tust.

Dein Partner muss sich mit der Krankheit und dem Tod seiner Mutter auseinandersetzen. Alleine. Du kannst für ihn da sein, zum Reden, zum Trösten, zum Begleiten, ihm aber nicht seine Aufgabe als Sohn abnehmen.

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"nur ich bin jetzt völlig überfordert, meinem freund dies heute abend im ganzen ausmass zu sagen."

Möchtest du das nicht lieber seiner Mutter überlassen?

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ohhh ja das würde ich noch so gerne

aber

er kommt bald nach hause und weiss, dass ich heute mit seiner mutter in der chemo war und das es ihr garnicht gut geht....

soll ich ihm das tel. in die hand geben und sagen frag deine mutter #zitter

nein das kann ich nicht.

was morgen..... kommt, wird er sicher so gut er kann seine mutter begleiten,

es geht ums jetzt und hier.

lg

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wäre es eine Möglichkeit dass ein Arzt mit ihm redet?

LG und viel kraft!

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Hallo,

erstmal finde ich, dass du sehr tapfer bist!

Mein Mann und ich waren ca. 9 Monate zusammen, da wurde seine Mutter (die schon länger krank war, was genau und wie lange kann ich nicht mehr sagen.) ins Krankenhaus eingeliefert. Es ging ihr sehr schlecht.
Mein Mann war immer fest der Meinung "Das wird wieder" und "Sie muss nur durchhalten". Was er mir sagte passte aber für mich nicht zu der Beschreibung ihres Zustandes und so bin ich zu meiner Schwägerin (die ich bis dahin so gut wie nicht kannte) und bat sie mir zu sagen wie es wirklich aussieht. Sie fing sofort an zu weinen und nach dem Gespräch war klar, er muss die Zeit die sie noch hat mit ihr nutzen!

Und da stand ich nun und habe überlegt wie man jemandem sagt, dass er sich von seiner Mutter verabschieden muss. Ich habe das große Glück, dass ich noch nie jemanden verloren habe der mir so nah steht, was also sollte ich sagen? Ich konnte es doch nicht nachempfinden.
Wir haben nächtelang geredet, geweint und am Ende hat er sie gehen lassen. Es ist noch heute nicht leicht für ihn mit diesem Verlust klar zu kommen (es ist 9 Jahre her). Vor zwei Wochen sagte er das erste mal zu mir, dass er im nachhinein froh ist, dass ich ihm ein wenig den Weg aufgezeigt habe.

Ich weiß nicht ob es dir hilft, ich denke jeder muss in einer so besonders schweren Zeit seinen eigenen Weg finde.

Ich wünsche Euch alles Gute!

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Hallo,

ich finde das wirklich Spitze das du an ihrer Seite bist und du das auch sein kannst und sie begleitest. Aber was ich völlig falsch finde, bitte nehme mir das nicht Übel, ist das DU ihm das alles sagen sollst/musst/wirst.

Das ist ganz klar die Aufgabe seiner Mutter und nicht deine...

LG und alles Gute für euch

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Ein wirklich feiner Zug von Dir....aber mir stellt sich dennoch die Frage, warum Du es ihm sagen musst?

Ja...das Leben ist nicht fair....ist mir auch klar....aber dennoch war das der zweite Gedanke den ich beim lesen des Beitrages hatte "das ist unfair dem Mädel gegenüber" (sry für das "Mädel")

Könnt ihr nicht beide zu seiner Mutter gehen, und sie sagt es ihm selbst wenn Du dabei bist?

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hallo

<<Ja...das Leben ist nicht fair....ist mir auch klar....aber dennoch war das der zweite Gedanke den ich beim lesen des Beitrages hatte "das ist unfair dem Mädel ;-) gegenüber" >>

das ist es aber für mich nicht. ich bin froh, dass ich es ihm sagen "durfte".
das die chemo, ihr leben nur noch etwas verlängert würde wusste wir alle, nur das es jetzt doch so schnell dem ende zugeht war gestern einfach auch für mich zuviel.

weiss du, seine mutter lebt in ihrer ganz eigenen welt, für mich kein problem, ich kann mich da total abgrenzen, ihr sohn nicht.

sie wird wahrscheinlich nieh die worte finden die sich mein partner so wünschen würde: ich hab dich lieb.... ohne wenn und aber...... leistung und bibeltreues leben ist ihr leben.

er hat vor vielen jahren, dieses leben hinter sich gelassen, aber immer und immer wieder versucht seiner mutter gerecht zu werden.....

ich hoffe meine geschriebenen gedanken sind einigermassen verständlich.

lg

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Oh....verstehe.

Dann hast Du das in meinen Augen genau richtig gemacht !

LG
TJ