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Hallo Du,

ja - ich glaube, das was du beschreibst, kennen viele. Und auch ich habe diese Geschichte schon mal erlebt - vor einigen Jahren... und vor wenigen Wochen. Deswegen möchte ich dir gerne meine Gedanken dazu schreiben.

Ich (35) habe vor rund 10 Jahren eine ähnliche Situation erlebt: mein damaliger Partner und ich standen vor großen Entscheidungen. Wir sprachen schon von Hochzeit, lebten seit einigen Jahren zusammen, die Familien verstanden sich gut. Alles in allem passte alles gut, nur der Sex ist damals schon ein wenig "lau" gewesen. Und dann habe ich ihn kennengelernt. Er war single und wir hatten sofort einen Draht zueinander. Da er neu zugezogen war und mein damaliger Partner und ich unter der Woche getrennt waren, unternahmen wir ab und zu etwas. Dass ich vergeben war, wusste er von Anfang an, aber er verliebte sich dennoch in mich, warb um mich, warf alles in die Waagschale. Ich versuchte ihm klar zu machen, dass das mit uns nichts werden kann - wir aber Freude sein können. Nun ja - es hätte mir klar sein müssen, dass das nicht klappt. Nach einigen Wochen passierte es und wir küssten uns. Das war der Moment, in dem es kein zurück mehr gab. Es war ein Feuer - Leidenschaft pur. Noch nie in meinem Leben hatte ich so ein Verlangen verspürt... und irgendwann passierte, was passieren musste. Wir landeten im Bett. Und der Sex war genauso phantastisch, wie das sich bereits beim Küssen angekündigt hatte.

Unsere Affäre zog sich gute 8 Monate - keiner hat etwas bemerkt. Nur mir ging es immer schlechter dabei. Meine Affäre begann irgendwann, sich mit anderen Frauen zu treffen und ich wurde - unberechtigterweise - ziemlich eifersüchtig. Ja, ich war verliebt - aber zu feige, um mich von meinem Partner zu trennen. Und immer wenn ich kurz davor war, sagte meine Affäre zu mir, er könne mir nichts versprechen. Ich empfand das so ungerecht. Warum sollte ich mich trennen, wenn er mich dann gar nicht mehr will?

Heute weiss ich: das war richtig. Niemand hätte mir damals eine Garantie geben können, dass es klappt mit uns beiden. Nach 8 Monaten Affäre habe ich mich von meinem Partner getrennt. Es war eine schwierige und sehr schmerzhafte Trennung. Und nach einigen Wochen beschlossen die Affäre und ich, dass wir es miteinander versuchen wollten. Die Umstände hatten sich erschwert - er hatte zwischenzeitlich einen neuen Arbeitsvertrag rund 500 km entfernt unterschrieben. Das ist nun 8 Jahre her. 8 Jahre, in denen wir viele schöne Zeiten erlebt haben. Und auch viel Leid. Wir sind zusammengezogen, haben ein Haus gebaut, Karriere gemacht und sind viel gereist. Wir haben aber auch nach zwei Seitensprüngen seinerseits eine Paartherapie gemacht - und uns wieder zusammengerauft. Wir konnten gestärkt aus dieser großen Krise herausgehen. Ich habe mich sehr, sehr stark gefühlt, dass ich uns so schnell nicht aufgegeben habe.

Leider haben sich unsere Träume nicht alle so verwirklichen lassen, wir wir uns das gewünscht haben. Viele Jahre haben wir versucht, eine Familie zu gründen - aber es sollte nicht sein. Der Kinderwunsch hat uns zugesetzt, unser Zusammeleben litt darunter - auch der Sex. Nichts war mehr unbeschwert und ungezwungen. Ich musste Hormone nehmen, nahm zu, fühlte mich nicht mehr begehrenswert, der Sex fand auf Kommando statt oder war geprägt von Arztterminen, Zyklen und dem Wohlbefinden nach den Kinderwunschbehandlungen. Gerade als ich das Gefühl hatte, ich könnte in eine Depression rutschen, passierte etwas unglaubliches: ich lernte einen Mann kennen, der mir plötzlich wieder ein gutes Gefühl gibt. Ich habe das Gefühl, die Geschichte könnte sich wiederholen.

Natürlich denke ich viel darüber nach, ob es vielleicht an mir liegt und ich mein Glück viel zu sehr von Umständen und Einflüssen von außen abhängig mache. Und natürlich ist mir klar, dass die Lösung nicht "Weglaufen" sein kann. Deswegen weiss ich auch - diesmal werde ich mich nicht trennen. Es ist wieder eine Krise, die wir meistern müssen - und werden. Daraus besteht nun mal das Leben.

Wie deine Geschichte weitergehen wird, das kannst nur du bestimmen. Ich glaube, du hast dir schon wirklich viele Gedanken dazu gemacht, was deine Ehe betrifft und ich bin die letzte, die leichtfertig sagen würde, trenne dich. Ich habe meinem jetzigen Partner bereits zum wiederholten Mal seine Untreue verziehen. Aber aus meiner Geschichte heraus kann ich dir nur sagen: mache es nicht von anderen abhängig. Wenn du unglücklich bist, dann musst du etwas ändern - aber mache es nicht davon abhängig, was deine Kollegin macht. Es gibt keine Garantie dafür, ob es mit euch klappen würde.

Ich habe gelernt, damit umzugehen, dass meine Beziehung nicht perfekt ist. Aber ich bin immer noch gerne mit meinem Partner zusammen - und jedes Tief hat uns bisher noch stärker zusammengeschweisst.

Ich wünsche dir, dass du ganz schnell Klarheit findest - und dann den Mut, durchzuziehen, wie auch immer du dich entscheidest.
Alles Liebe
eine Frau - die deine Situation kennt und versteht

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Ich wollte mich nach ein paar Tagen und unzähligen "Forenwälzungen" nochmal zu Wort melden. Vorab, meine Grundsituation ist natürlich noch nicht wirklich besser.Ich habe wirklich viel gelesen und bin dennoch keinen wirklichen Schritt weiter.

Was ich noch erwähnen wollte:

Zu Juliane34:
Also ich denke (persönlich), dass es das wichtigste war, es meiner Frau zu sagen. Alle mit denen ich sprach und denen ich sagte, dass ich ihr alles erzählt habe, waren baff. Viele der Personen kennen mich gut und sie wussten ich bin ein guter Mensch, aber dass ich auch den Mut aufbringe es zu sagen, hätte keiner Gedacht. Alle waren sehr positiv Überzeugt von dem Schritt, aber sagten auch, dass Sie selbst es nicht getan hätten, da sie Angst gehabt hätten. Ich fasse es aber als Bestätigung auf, dass ich es getan habe und ich bin auch darauf Stolz, denn mein eigenes Weltbild war zerstört, als ich feststellte, dass ich mich in jemand anderen verliebt habe und mich hingezogen fühle (in allen Belangen ).

Ich hätte ihr nichts von der anderen Frau erzählen sollen, das sagte auch ein Therapheut bei dem ich war, aber ich bin ein von Grund auf (Ausnahmen bestätigen die Regel) ehrlicher Mensch, der an Prinzipien festhält und sich treu bleibt. Denn wenn ich meine Frau betrogen hätte, dann hätte ich den Beitrag eingangs nicht erstellt. Dann hätte ich es beendet, da ich (aus persönlicher Erfahrung weiß) wie das Gefühl ist betrogen zu werden. Ich hätte mir dann nicht mehr ins Gesicht schauen können, Ihr erst recht nicht mehr. Das ist einer der Gründe, dass ich selbst diese Erfahrung schon gemacht hatte und ich das niemals jemanden antun wollte, erst recht nicht der Frau die ich geheiratet hatte und die mein Kind geboren hat.
Das "Problem" ist für mich ja, dass die emotionale Entscheidung nicht gefällt ist. Ich liebe meine Frau, dass ist so. Ich weiß es. Aber: ich merke, wie sie versucht sich zu ändern und ich sehe das sie sich Mühe gibt, ich aber im selben Atemzug erkenne, dass es mir nicht genügt.

Denn durch meine Kollegin (und die Gespräche) wurde mir klar, dass unter anderem in meinem Sexleben keine Leidenschaft, keine Geilheit, kein gegenseitiges Anturnen und kein gegenseitiges Verständnis für den Partner vorkam. Ich stellte fest, alle meine Vorlieben hatte ich vergraben (es gab Missionarsstellung im Dunkeln, 8 Jahre lang, in der "besten Zeit" des Lebens; diese Erkenntnis machte mich traurig und wütend zugleich, auch auf mich!) und in dem Augenblick als ich mit der Kollegin darüber Sprach, wir uns gegenseitig die Vorlieben mitteilten, wurde mir klar *fuck* ich will auch so eine Frau im Bett (es ging in dem Augenblick darum, dass natürlich mit der Kollegin haben zu wollen, klar ich bin verliebt und fühle mich zu Ihr hingezogen) nichts desto trotz geht es mir im allgemeinen darum, es überhaupt so zu haben wie ich es auch möchte. Meine Frau gibt sich Mühe, aber wie ich schon sagte, es reicht mir leider nicht. Wir haben anstelle von einem Mal alle zwei Wochen, nun zweimal die Woche Sex. Gut... ist schon ein Stückweit besser, aber mir zu wenig. Ich sagte ihr auf was ich stehe, sie änderte dass auch. Aber meine Frau ist ein Mensch, sie ändert sich dann zu 100%. Nun bin ich in der Zwickmühle, dass ich mich beschissen fühle, weil ich denke sie tut es nur damit ich bleibe. Ich kam alleine in dieser Woche und der letzten 6mal an (zu den vier malen die wir hatten) und wollte Sex, sie hatte keine Lust, sagte mir dass auch und fragte mich ob ich jetzt sauer bin? Was soll ich da sagen oder denken. Wir haben jetzt "aufgepeppteren" Sex (nenne ich es mal) aber von Leidenschaft oder gar Geilheit zu sprechen währe heillos übertrieben...

Ich empfinde es auch so, dass sie möchte, dass der Sex schnell vorbeigeht, kombiniert mit den Dingen die ich mir wünsche und der Tatsache das ich so oft wieder zurückgewiesen wurde, da schleicht sich bei mir (nicht zu unrecht, wie ich finde) der Gedanke ein, sie fühlt sich unwohl und tut es nicht weil sie es mag, wie sie sagt!

Zu Binemaja1978:
Meine Kollegin war von vorneherein offen zu mir. Sie sagte von Anfang an, dass sie Ihren Mann nicht verlassen würde. Anfangs als es fast dazu gekommen wäre, dass wir miteinander geschlafen hätten, wäre es vielleicht geschehen, dass wir beide die Partner verlassen hätten, ich weiß es nicht.

Ich gehe hier aber auch soweit zu sagen, sie wäre meine absolute Traumfrau. In allen Belangen. Davon bin ich auch überzeugt. Sie ist wirklich eine Seelenverwandte.

Ich weiß nicht, ob ich momentan meine Frau für die Kollegin verlassen würde.

Die Anziehungskraft ist sehr groß. Ich brauche mir da nichts vormachen, es ist der ständige Disput, Herz - Kopf; Herz - Kopf....

Sie ist wirklich (leider) in allen Belangen (!), dass was ich mir von einer Frau erhoffe und (ich weiß der vergleich ist scheiße, aber ich tue es) leider auch alles was meine Frau nicht ist.

Meine Kollegin ist neben dem Sex, bodenständig vor allem in finanziellen Fragen, versaut (in Witzen und Sprüchen), hat die gleichen Freizeitinteressen wie ich (sie würde mitkommen zum Kickboxen als Beispiel), ist der Part in der Beziehung, der sich um alles kümmert, kann kochen, kann mit anfassen, ist selbstständig und fährt auch Auto, schmeißt den Haushalt managed eigentlich alles. Leider alles genau das was meine Frau nicht ist oder macht. Meine Frau kommandiert eher und managed auch, aber eher die Personen um sich herum... Das klingt hart und unfair gerade wo ich es schreibe, es ist natürlich nicht so dass sie nichts macht, aber den Großteil von allem im "gemeinsamen" Leben leiste ich oder andere (Beipsiel Putzfrau oder Großeltern wegen ständigem ums Kind kümmern). Das ist Fakt.

All das tat ich bisher. Mich irritiert einfach, die Tatsache, da gibt es jemand der mir so ein wahnsinniges Gefühl gibt, als Mann etwas Wert zu sein, Geil und Anziehend zu sein und ein Verlangen in einem anderen Menschen auszulösen (was ich seit fast 10 Jahren nicht mehr verspührt habe), weswegen ich jederzeit Sex haben könnte (vor Geilheit).

Meine Frau gibt mir dieses Gefühl nicht, egal wie sie sich mühe gibt, sie kann es gar nicht, weil sie nicht der Typ Frau ist, sich so versaut zu verhalten, mir einfach mal nen Kommando zu geben oder sonstwas, einfach mal das Ruder in die Hand zu nehmen...
Sie versucht es, aber ich emfpinde es so, dass es ihr unangenehm ist und dadurch funktioniert es nicht bei uns, da wir uns total dämlich anstellen und es so unbeholfen ist.

Ich habe zum Beispiel absolute Hemmungen meiner Frau etwas versautes zu schreiben, da ich sie kenne und sie diese Person einfach nicht ist! Ich hatte mit meiner Kollegin DirtyTalk übers Smartphone, ich konnte mich bei ihr völlig fallenlassen, konnte schreiben was ich wollte, nichts wurde komisch aufgefasst. Im Gegenteil. es erhielt sogar alles zuspruch und wurde entsprechen erwidert. Es war das erstemal das ich so etwas tat, es war so Geil und tat so gut. Ich will es auch in Zukunft haben, aber mit meiner Frau klappt das nicht.

Komisch für mich ist dadurch einfach, es hatte mich bisher offensichtlich auch nicht gestört in der Ehe oder aber ich fraß es nur in mich hinein und es wäre über kurz oder Lang eh dazu gekommen, dass ich einen richtigen Seitensprung habe oder gar eine Affäre. Das weiß ich leider nicht.
Nun bin ich aber so abgestumpft über die Jahre, dass ich mich gar nicht richtig öffnen kann meiner Frau gegenüber. Es geht nicht, ich habe es versucht und es funktioniert einfach nicht.

Ich weiß nicht wie das funktionieren soll... Ich bin da wirklich Hilflos gerade... Ich weiß nur, ich will nicht das der Sex/Liebesleben so ohne Leidenschaft, Geilheit und spontanität weiterläuft, auch wenn er ein wenig aufgehhübscht ist. Das bringt mir auch nichts und ihr noch weniger, sollte sie es nicht wirklich wollen.

Ich bin auch sehr enttäuscht von unserer Paartherapie, muss ich an der Stelle mal erwähnen. Nicht das ich blauäugig dachte, wir gehen da hin und alles ist gut. Aber ich dachte da sollte noch ein wenig mehr initiative von Seiten des Therapheuten kommen. Aber außer das wir vor einem neutralen reden, ist da nicht mehr. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber das nur wir erzählen und mehr passiert nicht, ist ein wenig schwach. Ich weiß nicht, hat jemand Erfahrungen und kann kurz sagen wie es anders ablief oder ob es jetzt genau das richtige ist? Bin kein Psychologe... Ich habe auch am kommenden Montag den nächsten Termin mit meiner Frau.

Tja, mit der Kollegin. Was soll ich noch sagen. Wir schreiben noch normale Dinge. Für ein "Verhältnis" als Arbeitskollegen ist zuviel passiert. Ich fühle mich immernoch zu ihr hingezogen, dass wird auch noch andauern.

Wie gesagt, wir haben uns damals viel erzählt. Ich kenne ihren dunklen Geheimnisse und sie meine. Wir verstehen uns wortlos, wie ich mich noch nie zuvor mit einem Menschen verstanden habe. Ich habe keinerlei Hemmungen ihr irgendwas zu erzählen, sei es peinlich oder sonstwas. Ihr geht es genauso. Sie hat sonst auch niemanden dem sie sich anvertrauen kann, egal um welches Thema es geht.
Sie möchte gern eine Freundschaft ( da ich einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben geworden bin, dass glaube ich ihr und mir geht es genauso), da sie meinen Rat vertraut, genau wie ich ihrem, aber ich befürchte ich komme dann nie über sie hinweg... :-(

Ich währe ihr gern dieser Freund, denn sie ist mir auch wichtig und ich danke ihr auch dafür, dass es nie zum Seitensprung kam, denn ich konnte dadurch mein Gesicht waren und sie Ihres. Aber es erinnert mich auch leider immer wieder an all das, was ich nicht habe und was ich so vermisse in meiner Ehe.

Ich habe jetzt die letzten beiden Wochen, viel auf Baustellen zu tun gehabt und war nicht im Büro. Ich habe gemerkt es geht ein wenig besser, aber meine Angst ist noch gegenwärtig.
Ich bin am überlegen, dass ich den Kontakt trotzdem ganz abbrechen werde. Ich muss denke ich schauen, dass ich die Faktoren die mich momentan davon abhalten glücklich zu sein (nach und nach) ausschalte. Ich denke sie ist der Faktor mit dem ich beginnen muss. Dann kommt entwedern ein gänzlich neuer Job oder die Scheidung. Aber ich will persönlich die Scheidung als letztes Mittel wählen, denn weder gehe ich kampflos unter, noch würde ich das jemals meinem Kind (vielleicht auch irgengend wann "meinen Kindern") nicht erzählen wollen, ich habe meinen Schwanz eingekniffen und bin gegangen ohne zu kämpfen.

Wie heißt es so schön: Wer kämpft kann verlieren, doch wer nicht kämpft hat schon verloren.

Ich befürchte es wird keine ander Möglichkeit geben, auch wenn sie mir viel bedeutet und uns immer viel Verbinden wird. Aber ich muss an mich denken und denke, es ist der nächste Schritt der unumgänglich ist.

Gruß vom unglücklich Verliebten.

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Lieber Klausi,
ich finde es lobenswert, wie du dich für deine Ehe ins Zeug legst. Man sollte sicherlich nichts unversucht lassen, um eine Ehe zu retten. Allerdings wird es dem Leser deiner verzweifelten Postings sofort klar, dass du und deine Frau grundverschieden seid. Wie soll man sich da zusammenraufen? Ihr fühlt euch doch beide unwohl in dieser Ehe. Vom anderen nicht angenommen und nicht voll und ganz geliebt. Deine Frau ist so, wie sie ist. Sie wird dir die Intimität, nach der du dich so sehnst, nicht geben können. Und deine Frau ist vielleicht nicht so leidenschaftlich wie du :-), aber auch sie hat Gefühle. Und sie fühlt sich doch auch nicht wohl, wenn sie im Bett was machen soll, was sie absolut nicht will und auch nicht versteht.

Das alles ist einfach keine Basis für eine glückliche Parnterschauft. Warum quält ihr euch also beide? Ich würde mich unabhängig von dem, was deine Traumfrau in Spe macht, trennen. Du kannst die Zukunft deines jetzigen Lebens nicht von der Entscheidung einer dritten Person abhängig machen. Handle nicht wegen "ihr", sondern wegen DIR! Beziehe eine eigene Wohnung, trenn dich erst mal räumlich und schau dann, wie es dir und deiner Frau damit geht. Ich glaube, dass ihr beide so eine riesengroße Angst vor diesem Schritt habt, dass ihr euch wie zwei Ertrinkende verzweifelt aneinander klammert. Deshalb wäre doch eine "Trennung auf Probe" bzw eine "Trennung auf Raten" zum jetzigen Zeitpunkt gar keine schlechte Idee?

Liebe Grüße und alles Gute
Luka
...übrigens scheint der Therapeut wirklich nicht gerade gut zu sein!

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Hallo Luka.

Das meine Frau und ich grundverschieden sind, ist leider allen klar gewesen von Anfang an. Ich dachte Anfangs noch, das macht vielleicht den Reiz aus.

Das Problem ist ja, meine Frau fühlt sich wohl in der Ehe (außer die Situation halt jetzt!).

Sie hat Angst das ich sie verlasse und genau das macht mir Angst und ein schlechtes Gewissen, bei allem was ich an z.B. Intimität bekomme genau daraus resultiert. Ich bekomme dieses Gefühl einfach nicht los, egal wie sehr ich es mir wünsche und es versuche.

Ich habe als Beispiel keine Anstalten mehr nach Intimität gemacht (seit einer Woche). Wir hatten seitdem auch keinen Sex mehr gehabt. Tja, ich frage mich woran das liegt, da sie ja sagte: "Alles was ich will gefällt mir auch und ich wollte das auch schon immer."
Um ehrlich zu sein ist es eine Art Test von mir und obwohl ich mich dabei beschissen fühle, weiß ich nicht wie ich es anders rausfinden kann. Da, wenn ich sie Frage, obige Antwort kommt.

Und ja, ich weiß dass ich meine Kollegin ausblenden muss. Es ist schwer, aber ich habe wie gesagt den Kontakt bis auf das berufliche begrenzt. Ich habe auch Ihre Nummer gelöscht, dann kommt man nicht in Versuchung. Es läuft schon ein wenig besser seitdem. Doch leider muss man ein paar mal am Tag telefonieren, wegen der Arbeit. Aber ich habe bald Urlaub wegen der Kita und dann werde ich Bewerbungen schreiben. Ich hoffe darauf, dass ich relativ schnell was finde, was in meinem Bereich eigentlich möglich sein sollte. Dann wäre ich noch bis Jahresende weg. Ich hoffe es mal...

Dann werde ich mal weitersehen. Ich weiß nicht ob nicht einfach meine Kollegin zuviel zwischenfunkt (nicht aktiv sondern passiv) durch das was ich vor Augen geführt bekomme, was meine Frau nicht ist. Oder ob wirklich einfach jegliche Basis fehlt und vieles zerstört wurde in den letzten Jahren. Ich bin da echt ratlos. :-(

Wir haben ja heute wieder den Termin beim Therapeuten. Ich bin mal gespannt. Schauen wir mal.

Ich danke dir erstmal für deine ehrliche Meinung und ich werde mich die Tage dann wieder mal melden, wenn es etwas neues gibt.

Gruß Klausi

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Also mal so als kleines update, wenn es interessiert.

Ich habe gerade jeglichen Kontakt (außer den Beruflichen, denn sie ist mein Kontaktman/frau für die Baustelle wo ich gerade bin) abgebrochen.
Mir geht es beschissen, aber ich ziehe es jetzt durch.

Ich melde mich vielleicht mal wieder wenn etwas anders ist.

Liebe Grüße nochmal an alle die mir geschrieben hatten.

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Sehr interessanter Beitrag und toll, dass Du dich der Community so öffnest. Das hört sich nach einer schwierigen Situation an. Das Problem ist, dass Du mit Deiner aktuellen Freundin nicht zufrieden bist. Da das wichtigste ist, dass Du am ein glückliches Leben führst, musst Du wohl so oder so die Konsequenzen tragen. Wenn Du mit ihr nicht glücklich bist, kann sie mit Dir wohl auch nicht glücklich sein.

Zu einer anderen Sache: Grundsätzlich finde ich eine Beziehung mit der Kollegin allgemein nicht einfach. Auch wenn ihr zusammenkommt, werden euch viele Probleme erwarten, da das ständige Zusammentreffen plötzlich vom Vergnügen zum puren Stress werden kann. Falls es mit euch klappt, solltet ihr also genaue Regeln aufstellen, wann ihr euch wo seht und was privat und was beruflich ist: "Eine sauber Aussprache Möglichst getrennte Arbeitsplätze im Büro Andere Gesprächsthemen am Abend aufgreifen Keine andere Kollegen mit in den Problemen belasten"

Quelle: http://kolleginnen.org/wenn-die-kollegin-zur-partnerin-wird/

Ich wünsche Dir alles gute!

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So, falls es noch wen interessiert ^^

Wenn nicht auch egal, ich schreibe es trotzdem um es mir von der Seele zu reden/schreiben... Gestern war wieder ein Termin beim Therapeuten.

Naja was soll ich sagen...

Es eskalierte gestern mal wieder direkt in der Sitzung. Meine Frau fing an zu weinen und sagte: Es macht doch alles keinen Sinn mehr. Ging raus und war erstmal 10min. weg.

Zur Vorgeschichte warum es eskalierte:
Wir hatten in der letzten Woche gestritten. Sie erzählte wieder unentwegt von der Arbeit. Ich sagte ihr schon hundertemal, dass ich momentan keinen Nerv dafür habe. Ich kämpfe gerade an so vielen Fronten, dass ich mich nicht auch noch darauf schmeißen kann.

Ich muss hier nochmal erwähnen, dass ich meiner Frau 1 1/2 Jahre lang den Rücken frei gehalten habe in Ihrer Selbstständigkeit, sie musste nichts machen, sollte sich nur auf Ihre Arbeit konzentrieren, alles zum laufen bringen. Sie erzählte immer unentwegt von der Arbeit und ich hörte es mir alles immer an und half ihr soweit ich konnte. Mit allen Problemen in den letzten Jahren war es aber zuviel und ich sagte ihr irgendwann, wenn sie mir etwas von der Arbeit erzählt, soll sie bitte die Kurzfassung wählen. Sie fängt wirklich im Urschleim an und erzählt alles so detaliiert (und leider auch immer wieder das gleiche in den darauffolgenden Tagen), dass ich dann nach knapp 40min. (der wichtige Punkt ist nocht nicht erreicht) einfach nicht mehr kann.

Ich sagte es ihr glaube ich 40x in den letzten Monaten, dass sie bitte die Kurzfassung wählen soll. Gestern auf dem Weg zur Therapie, die Fahrt dauerte knappe 50min., redete sie ohne Punkt und Komma und wieder... nur von der Arbeit. Aber ich hörte es mir mal wieder an.

Dann angekommen, erzählte sie von dem Streit zwischen uns. Sie schilderte es aus Ihrer Sicht und dann erzählte ich meine Sicht. Ich sagte auch, dass ich meiner Frau einfach nicht so lange zuhören kann, wenn ich selber Stress an allen Ecken und Enden habe (Arbeit und Gefühlsleben, denn gerade ist es wirklich alles andere als schön). Ich sagte ich kann das alles gerade nicht aufnehmen, weil mein Stresspegel nach 20min. Arbeitsgeschichten wieder übergelaufen ist.
Dann fing sie an zu weinen und sagte ich verstehe sie nicht, ich hätte kein interesse mehr an ihr, weil ich mir nicht mehr alles anhören kann. Sie stand dann auf und ging raus, wie eingangs erwähnt. Vorher folgten aber noch einige Bemerkungen (die ich hier nicht wiedergeben werde) und sie griff mich direkt wieder mit zusammenhangslosen Dingen an. Wurde wieder persönlich, ich scheiße ja auf die Ehe und auf Sie etc. ... Es war wie immer...

Die Therapeutin war geschockt als meine Frau rausgegangen war, sie fragte mich ob es immer so bei uns abläuft? Ich sagte: Ja, dass war das perfekte Beispiel wie Streits enden bei uns. Meine Frau wird immer persönlicher, ich ziehe mich immer weiter zurück, denn wenn ich mitmache, eskaliert es richtig. Aber da ich mich momentan nicht darauf einlassen kann, ziehe ich mich zurück. Da ich weiß jeder Streit momentan ist eine Gradwanderung in unserer "Ehe".

Eigentlich wollte ich gestern zwei von drei Dingen ansprechen, die mich noch stören, doch ich kam nach der Aktion leider nicht dazu. Ich weiß ich kann ohne jemand neutralen nicht mit meiner Frau darüber reden, daher musste ich es wieder in mich hineinfressen. Wenn ich das sage wird sie wieder weinen und es bessert sich nichts. Es würde nur eskalieren und wenn wir alleine wären, wäre der Ausgang dieses Streits gewiss. :-(

Als meine Frau dann wieder hinzukam, redete die Therapeutin tacheles mit ihr. Meine Frau dachte die ganze Zeit es wäre richtig wie sie sich verhält. Ich war in diesem Augenblick glücklich, dass die Therapeutin meine Partei ergriff und Sie ihr sagte, was sie gerade getan habe ist nicht richtig. Es waren zuviele persönliche Dinge/Worte die gefallen sind, die nicht fallen dürfen und ihr verhalten sei nicht angemessen. Die Therapeutin sagte auch noch, dass ich wohl kaum auf die Ehe sch***en würde, da ich ja hier sitze und nicht rausgegangen bin, sondern mich allem stelle und offen rede.

Endlich hatte meine Frau es mal von jemand anderem gehört, den sie ausgesucht hatte und der trotzdem meiner Meinung war. Sie musste wirklich schlucken. Ich dachte, dass sie so einen Dämpfer mal gebraucht hätte. Doch leider ging es nach ein paar Minuten wieder so weiter. Bis die Therapeutin dann sagte wir brechen das ganze hier ab, da es gerade keinen Sinn mache.

Als meine Frau draußen war, erzählte ich ihr ein wenig mehr von mir und sie verstand mich... Das ich gerade keinen Nerv habe und wie ich mich fühle gerade. Das ich am Ende bin mit meiner Kraft. Egal was ich tue, meine Frau gibt mir immer das Gefühl, dass ich alleine daran Schuld bin, wo wir gerade sind. Sie sagte es schon mehrfach zwischen den letzen beiden Therapien, aber natürlich nicht vor der Therapeutin.

Da fällt mir ein Beispiel ein. Als wir uns entschlossen hatten ein Kind zu bekommen, habe ich von einem Tag auf den anderen aufgehört zu rauchen, 1/2 - 3/4 Jahr bevor meine Frau dann Schwanger wurde. Ich nahm natürlich 5kg zu. Das bleibt nicht aus, war mir aber klar. So durch den Stress in den letzten Jahren und der Tatsache, dass ich nicht koche wenn ich um 21 Uhr fertig war mit allem im Haushalt, stelle ich mich nicht hin und brutzel noch was.

Dann wurde Pizza gegessen oder sonstwas schnelles. Ich nahm nochmal 3kg zu. Nachdem alles eskalierte, seit Februar, ich wieder angefangen hatte zu rauchen und die 8kg abgenommen hatte und mit Sport anfing, war ich wieder auf dem Gewicht (78kg, sportlich) was ich wieder haben wollte. Als es mir dann besser ging und meine Tage trotzdem weiterhin so stressig waren, machte ich mir eines Abends mal wieder eine Pizza. Der Kommentar meiner Frau war (Zitat): "Hör auf so einen Mist zu fressen, ich will nicht das du wieder Fett wirst und wieder in irgend eine Krise stürzt."
Ich aß an dem Abend die Pizza dann wirklich nicht, ich war bedient. Was haltet ihr davon, bin ich zu reizbar oder übertreibe ich. Versetzt euch bitte in die Lage und sagt mir was ihr getan hättet? Vielleicht überreagiere ich ja und mein Nervenkostüm ist überstrapaziert.

Weiter im Text:
Nachdem das Gespräch gestoppt wurde, empfahl uns die Therapeutin, dass wir Streitgespräche an einem Punkt an dem es eskalieren könnte abbrechen. Ich sagte ihr dass ich das jedesmal will und meiner Frau auch sage, aber sie bohre halt immer weiter. Sie Empfahl meiner Frau auch, das nächstemal auf mich zu hören. Aber sagte dann auch, dass wir am nächsten Tag darüber sprechen müssen, mit abgekühlten Gemütern. Das ging an meine Adresse, da ich jemand bin, der sich schnell abreagiert und dann ist es auch wieder gut (bin ich zumindest immer der Meinung gewesen). Ich brauche ein wenig Zeit für mich, komme runter und dann muss ich auch Probleme nicht wieder aufkochen.

Also endete das Gespräch, damit das wir uns in nächster Zeit rücksichtsvoller verhalten sollen. Streits abbrechen sollen, wenn es nicht mehr sachlich ist und am nächsten Tag darüber reden sollten. Ich bin gespannt. Ich kenne diese Versuche schon, doch es eskaliert auch am nächsten Tag innerhalb kürzester Zeit wieder. Aber gut, vielleicht brauchte meine Frau auch einfach mal eine dritte unabhängige Meinung.
Ich werde sehen was die kommenden Tage bringen.

Zum Thema Job:
Ich habe in ein paar Wochen Urlaub wegen der Kita und habe mein Kind. Dann werde ich in freien Minuten das Internet wälzen und mir einen anderen Job suchen. Ich werde das Büro verlassen, dass habe ich am WE beschlossen. Besser früher als jetzt.

Also MfG Klausi. Update wieder wenn es etwas erwähnenswertes gibt. :-)

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Wie hast du dich entschieden?