50/50 oder 90/10

Hallo liebe Urbia-Gemeinde!

Stellt euch vor, eure Beziehung und deren Glucksfaktor würde man im Verlauf mit Punkten bewerten. 0 Punkte entspricht todunglücklich und 100 himmelhochjauchzend.

Welche Variante wäre euch lieber (oder welche lebt ihr), eine konstante, die bei 50 rumdümpelt, mal Ausschläge zur 60 und Abstürze auf 40 Punkte hat, oder ein auf und ab mit 90er-Höhenflug und 10-Punkte-Tief?
Angenommen, der Mittelwert wäre bei beidem gleich (von mir aus auch über 50), welche "Koordinaten" würdet ihr euch wünschen? Und mit welchen würdet ihr eurer Beziehung bewerten?

Klar, 85-90-75-80 oder permanent 100 Punkte wären am schönsten, aber das geht bei diesem Gedankenexperiment jetzt einfach mal nicht. ;-) (ich glaube auch nicht, dass das in der Realität so klappt)
Mich würde da eure Meinung interessieren, hatte gestern eine Diskussion darüber im Freundeskreis und die Ansichten gingen sehr auseinander. Die einen meinten, eine konstante Beziehung wäre am besten, die anderen fanden dies langweilig und würden die Abstürze in Kauf nehmen für die Höhepunkte. Manch einer sagte, dass man spätestens, wenn man Kinder hat, dieses auf und ab nicht mehr leben könnte, der andere fand, dass eben das die Beziehung frisch hält und somit die Basis für eine langfristige Bindung besser wäre. Einer liebt die Streitereien und Versöhnungen, einer mag die unspektakuläre Zweisamkeit.

Also, Urbianer, wie ist das bei euch? :-)

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ich?

ich hab im Moment sowieso Stress in meinem leben, der aber nix mit Beziehung zu tun hat. da könnte ich vermutlich mit der 90-10 Variante nix anfangen - zu kräfteraubend, die tiefpunkte würden mich vermutlich zu viel Energie kosten die ich im Moment einfach nicht hab. da würde ich wohl lieber alleine bleiben oder die 50-50 Variante wählen.

ich für mich kann also sagen: es kommt auch auf die anderen umstände an. übrigens: auch davon ob es gemeinsame Kinder gibt und davon wie die unter den tiefs leiden.

LG

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#winke

Jetzt musste ich ne Weile nachdenken...gar nicht einfach!

Aber ich komme zu dem Schluss: 90-10 mag eine Zeit lange interessant sein aber auf Dauer raubt es (mir) zu viel Kraft.

2 Jahre lang hatte ich eine solche Beziehung. Machtkämpfe waren alltäglich...Streit gabs teilweise schon beim Frühstück. alles musste diskutiert werden, einfach ALLES!
Auf der anderen Seite hatten wir wunderschöne Zeiten...pure Harmonie...rosa-rote Wolken! Das dauerte ca. 5Std., dann flogen wieder die Fetzen (und teilweise auch das Geschirr#hicks)!
Es war interessant und teilweise auch sehr...*hust*...sehr anregend. Aber auf Dauer so leben? NIEMALS

Nach 2Jahren war ich mit meinen Nerven am Ende. Mittlerweile gab es auch mehr 10-10-10-90 und ich haben mich getrennt! Die Tür fiel hinter mit zu und ich konnte nur denken 'Gott sei dank!' :-D

Heute lebe ich deutlich ruhiger....manche würden sagen spießig oder langweilig. Aber eben glücklich - und ausgeglichen!

Ich würde sagen 60-60-60-70 #verliebt
Wir streiten sehr selten und wenn dann konstruktiv (nein, kein Geschirr mehr, das fliegt...ich bin ruhiger geworden im 'alter' #rofl)und die schönen Zeiten überwiegen eindeutig! Obwohl wir derzeit eine nicht gerade leichte Phase durchlaufen.

Lg
Nina

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Hallo,

ich denke auch, dass 90/10 ziemlich leidenschaftlich, himmelhochjauchzend und dann wieder totunglücklich ist, das sind eher die kurzen Affären, so etwas hät wohl keine Beziehung auf Dauer aus. Klar ist es aufregend und toll, aber mir sind die gleichmäßig guten, mit Tendenz zu sehr gut schon eindeutig lieber.

Ich würde sagen bei uns läuft es seit 15 Jahren so: 80/70/40/80/70/40/80/70/40

Jetzt muss ich mal meinen Mann fragen was er dazu sagt ;-)

LG
MIlka

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Ich schlechten Phasen ist meine Leben aufgrund einer bipolaren Störun eh schon 'ne Achterbahnfahrt zwischen 0 und 100 Punkten insofern wäre mir der strunzlangweilige 50:50 Mittelwert ganz recht.

Mit dem freien Fall, dem euphorischen Höhepunkt und dem mühsamen Klettern aus tiefen Tälern hab' ich echt genug Erfahrung.

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Das verstehe ich...wer mit sich selber schon manische und depressive Phasen durchmacht, kann dies in einer Partnerschaft sicher nicht gebrauchen, im Gegensatz, da braucht man wohl einen Menschen an seiner Seite, der einen konstant in der Mitte hält. Wobei ich nicht glaube, dass ich das leisten könnte...:-( ich würde wohl mit fliegen und Fällen und das wäre dann wohl fatal.

ich hoffe, es geht dir heute besser und wünsche dir viel Kraft! :-)

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...fallen natürlich. Blöde Autokorrektur, sorry.

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Aloha,

für mich wäre beides nichts.

Ich weiß nicht, was 50 in dem Fall für eine Gefühlsregung ist - sowas wie nette "Neutralität"?
Das genügt mir für eine Beziehung nicht.
Ich liebe meinen Freund leidenschaftlich, und wenn wir streiten, dann heftig. Das passiert aber ca dreimal im Jahr... *auf Holz klopf", und öfter brauchen wir das auch beide nicht.
Permanenter Wechsel zwischen genial und schrecklich, das wäre für mich dann nur schrecklich. Da würde ich auf eine Beziehung verzichten.
Ich will meine konstanten 80-90 mit gelegentlichen Ausflügen auf 10.. und auf 100 ;-)

Liebe Grüße,

Ae

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Bei unserer Diskussion hieß 50 "ganz okay soweit, nicht gut, nicht schlecht, läuft halt". Allerdings nicht auf die Gefühle ansich bezogen, also nicht, dass einem der Partner egal ist, sondern im Hinblick auf die Beziehung: keine Ups, keine Downs, keine megatollen Momente und auch keine tränenschwere Eskalationen. ...wobei das vermutlich schwer ist, zu trennen. Bei 90/10 wäre es ja eine Hass-Liebe, bei 50/50 dann vielleicht neutral...mmh.

Aber angenommen, du müsstest dich entscheiden (Blödsinn, weiß ich, aber WENN ;-) ) und es gäbe nur die beiden Möglichkeiten, welche würdest du dann wählen?

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Ich kann mir keine Beziehung vorstellen, die weder gut noch schlecht ist, sondern "halt läuft", sorry ;-)
Entweder bin ich glücklich, oder irgendetwas sorgt dafür, dass ich nicht glücklich bin..dann will ich das ändern, wenn ich den anderen liebe (und er mich), wenn das nicht klappt, ist es vorbei.
Aber "nicht auf die Emotionen bezogen" funktioniert das bei mir nicht, denn wenn ich glücklich bin, läuft auch meine Beziehung toll, und eben nicht bei 50/50..
Ich kann nur sagen, dass für mich beides nichts wäre, denn bei keiner Variante wäre ich glücklich, würde also auf keine Weise eine Beziehung führen.

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Vor 20 Jharen habe ich zu WG Zeiten solche Fragen eroertert und natuerlich wollten wir alle lieber die 90:10.

Grosse Lieben gehen nur, wenn man auch leidet usw.

heute sehe ich das anders.

Diese 90% die wir damals hatten, wenn wir so richtug gelitten hatten, waren doch total konstruiert, weil man meinte, dass man jetzt so dermassen dafuer gekaempft hat.

das will ich auf keinen fall. Und meine 90:10 funktionieren jetzt auch eher retrospektiv. Das was ich jetzt habe ist auf jeden fall die 90 verglichen mit damals und vielem was ich erlebt habe.

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Dass es etwas mit dem Alter zu tun hat (nicht negtiv auffassen ;-) ), habe ich mir auch schon gedacht, da die 20jährigen für die 90/10-Variante waren und die fast 30Jahre alten eher zur 50/50 tendierten. Ich (mitte 20) hatte irgendwie keinen klaren Standpunkt bzw konnte alle Argumente nachvollziehen und habe auch selber einige gebracht, jedoch sowohl für die eine als auch für die andere Seite.

Ich denke , 50/50 wäre mir wohl auch in zwanzig Jahren zu langweilig (entspricht ja "permanent alles okay soweit"), aber 60/40 klingt da schon besser...wobei ich schon eher zur 70/30 tendiere. :-D Ach, ich weiß es immer noch nicht! :-D

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ich denke nicht, dass man eine beziehung fuer sich in 50:50 oder 90:10 einordnen kann.

Wie gesagt mit Anfang 20 habe ich es auch so gesehen, da eine Versoehnung nach einem heftigen Knall ja sicher eine besonders intensive Erfahrung ist.

Jetzt empfinde ich die Liebe nicht mehr so.

Dieses heftige gefuehl nach Verlustaengsten und eventuellen Enttaeuschungen faellt halt weg.

Ich bin aber alt genug zu erkennnen, dass das was dahinter steckt nicht weniger intensiv und euphorisch sein kann, als dieses kuenstlich konstruierte Drama.

meine beziehung ist sicher intensiver als diese versoehnungsarien in jungen jahren udn weit von einem 50:50 entfernt.

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Hallo,

die Variante von 90 bis 10 wäre mir jetzt viel zu anstrengend,
bin auch kein Typ, der sich von jetzt auf gleich immer wieder auf neue Tiefs und Hochs einstellen kann, das zehrt an meinen Kräften zu sehr.

Eine Beziehung, die harmonisch verläuft ist mir da lieber.

Aber mit 50/ 50 kann ich gar nichts anfangen, das ist Langeweile pur für mich.

Bei uns lief es in der ersten Verliebtheitszeit bis 100,
nun, nach vielen Jahren, wenn mal Streitigkeiten auftreten sind wir etwa bei
40, aber an den meisten Tagen bei 60 / 70.

Besondere Momente der Zweisamkeit liegen jetzt bei 90.

So ist das bei mir, wie es mein Mann sieht?- Ich werde ihn mal fragen:)

Lotta

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Hallo,

also ich würde sagen, wir liegen durchschnittlich bei 60-70 mit nur seltenen Ausschlägen nach oben oder unten.
Wir lieben uns sehr, streiten selten.
Ich brauche auch keine Ausschläge mehr.

Bin auch der Meinung, auf Dauer ist für die Beziehung "Gleich und Gleich gesellt sich gern" besser als "Gegensätze ziehen sich an".

LG

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Ich wäre wohl für irgendwas zwischen 70:30 und 60:40. Ich finde Kontinuität sehr wichtig.

Beziehungen in denen ich immer wieder leide wie ein Hund, und mich dann über sporadisch hingeworfene Leckerchen freue wie irre hatte ich auch - aber ganz ehrlich, der eine schöne gemeinsame Abend ist in Wirklichkeit keine 90 Punkte wert, sondern würde in einer kontinuierlichen Beziehung in der man solche Abende mehrmals im Monat hat, eben nur 60-70 Punkte bekommen - weil es eben irgendwo normal ist.

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Eine Beziehung mit Hoehenfluegen und Abstuerzen ist auf Dauer nicht gesund.