Hallo Zusammen,
mein Mann und ich führen seit fast fünf Jahren eine Wochenendehe und -familie (2 Kinder im Alter von 6 und 8 Jahren). Nach zahlreichen Gesprächen über Umziehen der Familie (wir zu ihm an seinen Arbeitsstandort) hat letztlich dann doch die Heimatverbundenheit den Ausschlag gegeben, dass wir beschlossen haben, dass er wieder zu uns in den Norden kommt. Es stand für uns nie zur Option, diese Wochenend-Zusammenkunft auf Lebensdauer zu betreiben, denn wir haben im Laufe der Jahre festgestellt, dass es sowohl für ihn als auch für uns mit zu großem Verlust verbunden ist. Nun ist die Entscheidung gefallen und er bewirbt sich auch fleißig.
Allerdings werden wir uns wohl auch erst einmal wieder aufeinander einschießen müssen. Unter der Woche "manage" ich hier alles allein: Job, Kinder, Haus, Tiere, Schulaktionen, Behördengänge oder das Reparieren vom tropfenden Wasserhahn . Kurzum: In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, den alltäglichen Widrigkeiten allein zu begegnen und den Tag beim Schopf zu packen. Wenn mein Mann wieder bei uns ist, werde ich lernen müssen, wieder tägliche PARTNERschaft zu leben, ihn einzubeziehen, auch zu fordern. Er wird lernen müssen, dass er täglich nach der Arbeit seine überaus lebendige Familie wieder um sich haben wird und dass seine Frau auch wieder ein regelmäßiges und nicht nur auf die Wochenenden bezogenes Liebesleben und Zweisamkeit wünscht. Mit unserer Zeit in unseren Urlauben können wir hier nicht vergleichen - das ist Urlaub und so haben wir ihn immer empfunden. Jetzt erwartet uns aber wieder der normale Alltag. Und hier möchten wir uns wieder so gut wie möglich zusammenfinden ohne unnötige Reibereien.
Vielleicht habt ihr für mich bzw. uns ja einige Ratschläge, damit die "Umstellung" zurück zum "normalen" Familien- und Partneralltag etwas reibungsloser funktioniert?
Danke im voraus und viele Grüße
emestesi
Von Wochenendehe wieder zurück zur täglichen Partnerschaft
Hi,
bei uns ist es so, dass mein Mann mal 1 1/2 Jahre auf Montage war und dann war er wieder 1 Jahr zu Hause und dann nochmal 2 Jahre weg. Jetzt wieder zu Hause.
Einen richtigen Tipp kann ich dir nicht geben. Aber es spielt sich bei uns (ohne Kinder) doch relativ schnell wieder ein (die Umgewöhnung von weg nach da und umgekehrt). Das einzige was ich dir sagen kann, ihr dürft nicht zu sehr auf eure alten Gewohnheiten pochen. Als Beispiel fällt mir da zum Beispiel das abendliche Fernsehprogramm ein. Einfach alles was vorher selbstverständlich war muss abgesprochen werden (meine Serie am Dienstag Abend hat er nie geguckt).
Siehe es einfach so, als würdest du ihn neu kennenlernen, Gewohnheiten, Essenszeiten, einfach alles. Ich habe gemerkt, dass ich meinen Mann direkt nach der Arbeit nicht mit irgendwelchen Sachen überfallen darf, da braucht er erst einmal ein bißchen um runterzukommen.
Lieben Gruß
Hallo,
danke dir . Ich dachte ja schon, dass niemand mit meiner Frage etwas anfangen kann.
Das ist ein guter Tipp, sich erstmal wieder über alles, auch über vermeintliche Kleinigkeiten, erstmal abzustimmen. Wir haben halt einen ganz anderen Alltag als mein Mann. Er ist regelmäßig überfordert, wenn wir während seines Urlaubes einfach so weitermachen wie bisher (wenn die Kids Schule haben und ich zum Job muss). Da ist einfach jede Minute morgens getaktet, genauso wie die Organisation von Mittag- und Abendessen und Familienzeit. Da sage er schon häufig: "Das ist ja wie bei der Bundeswehr hier! Zack-Marsch-Los .... und die Kinder "parieren" auch noch!" .... Aber anders geht es halt nicht unter der Woche. Da muss er sich mit seinem dolce farniente gen Feierabend erstmal einfinden. Und ich die Zügel abgeben können ....
VLG retour von emestesi
Ja, es wird am Anfang wohl chaotisch werden, wenn er zum Beispiel zu einer Zeit das Badezimmer blockiert, wo laut deinem Plan wer anders dran ist. Aber dann muss man das einfach in der Situation erst einmal hinnehmen und dann gemeinsam schauen, wie man das umplanen kann.
Und die Kontrolle abgeben, ja das ist wirklich schwer, da habe ich auch noch kein Rezept für.