Ich finde und habe keine Freunde... Was mache ich falsch?

Hallo,

ich möchte anonym bleiben und schreibe deswegen hier im Forum. Ich bin 30 Jahre jung, verheiratet und trotzdem irgendwie einsam. Es fiel mir schon immer schwer neue Kontakte zu knüpfen da ich bei Fremden erstmal eher verschlossen bin. Ich brauche dann meine Zeit um aufzutauen. Als Kind und Jugendliche hatte ich jeweils nur eine sehr gute Freundin. Beide Freundschaften zerbrachen dann aber nach diversen Umzügen und Wohnortwechseln aufgrund der großen Distanz. Seitdem habe ich niemand mehr den ich als Freund/Freundin bezeichnen könnte. Kollegen sind und bleiben Kollegen, es geht nie über den beruflichen Kontakt hinaus.

Was mache ich nur falsch? Ich bin ein zuverlässiger Mensch und bin für mir nahe Menschen immer da wenn es brennt. Erwarte es aber umgekehrt auch. Eine Freundschaft darf keine einseitige Geschichte sein wo sich einer aufopfert aber vom anderen nichts erwarten kann.
Ich habe das Gefühl in meinem Alter haben alle einen festen Freundeskreis und überhaupt keinen Bedarf mehr neue Menschen in diesen aufzunehmen...

Ratschläge sind herzlich willkommen ;-)

Tschüs!

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Hat dein Freund denn keinen Freundeskreis in den er dich einführen könnte?

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Doch mein Partner hat einige gute Freunde aber das ist nicht so meine Welt. Sie kennen sich alle über ein gemeinsames Hobby was eben nicht meins ist.

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Aber man muss doch nicht unbedingt das Hobby teilen. Ich spiele Handball, meine Frau nicht. Sie ist dennoch mit den meisten Manschaftskollegen befreundet. Man läd sich doch auch gegenseitig mal nach Hause ein und dann kommt die Frau oder die Freundin dann mit. Meine Frau kommt sich auch immer die Spiele angucken. Danach wird noch ein Bierchen getrunken und gequatscht.

Machen denn die Freunde deines Freundes nie was gemeinsam wo auch die Partnerinnen dabei sind?

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Hallo,

deine Erwartungshaltung , daß dir nahe Menschen auch immer für dich da sein müssen/sollen/können meinst du das wirklich so ?

Ein bsp : ich fahre nachts um drei zu meiner Freundin wenn sie Liebeskummer hat
Würde das aber nimals selber einfordern.
Ich weigere mich konsequent bei Umzügen zu helfen , Freunde haben mir dennoch beim Umzug geholfen .

Soll heißen das Freundschaftsdienste nicht aufzurechnen sind
Ich bin mit jemanden befreundet weil ich diesen Menschen mag oder wie meine Freundin sehr liebe .
Und da kann jeder auch mal richtig bockmist bauen , deswegen beende ich nicht die Freundschaft .

Ich muss auch nicht permanent Kontakt haben
Wenn man sich mal wochenlang nicht sieht oder hört ist es vollkommen in Ordnung

Dann wird ne kurze Nachricht geschickt wie sieht's aus hast du zeit ?

Und gut

Ich hab das Gefühl du siehst das zu verkrampft .

LG

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Das ist eine sehr gesunde Einstellung!

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Das mag vielleicht daran liegen das ich da eher schlechte Erfahrungen gemacht habe und wenn man immer derjenige ist der sich kümmert, Zeit investiert und für den anderen da ist, aber wenn man dann selbst Hilfe braucht meldet sich keiner, dann hatte zumindest ich irgendwann den Kanal voll.

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Was tust du denn, um neue Menschen kennenzulernen?

Welche Hobbies pflegst du, bei denen man unter Leute kommt?

Such dir doch eine Community - vielleicht sogar hier - wo du über dein Hobby fachsimpeln kannst. Dann machst du ein Chattertreffen und lernst gleich mehrere kennen. Vielleicht ergibt sich ja dann der ein oder andere engere Kontakt.

Oder du belegst in deinem Ort einen Malkurs, Strickkurs, Töpferkurs (was auch immer) und schaust, das du dort Menschen kennenlernst.

Oder: wenn es bei deinen Kollegen welche gibt, die dich interessieren würden, warum fragst du dort nicht einfach mal, ob er/sie mal Lust hat, gemeinsam ein Bier trinken zu gehen, oder mit Partner mal zu dir zum Essen zu kommen?

Ich vermute mal, daß aufgrund deiner Verschlossenheit niemand wirklich den Eindruck gewinnt, daß du an näherem Kontakt interessiert wärest. Also musst du da wohl den Schritt nach vorn wagen...vielleicht würden eben auch neue Eindrücke, neue Menschen helfen, das du eine Auswahl bekommst, um zu gucken, wo es passen könnte.

Es muß ja für den Anfang nicht unbedingt DIE Freundin sein, vielleicht reicht es ja auch erstmal, zwei, drei Frauen oder auch Männer zu kennen, mit denen du Spaß haben kannst und das Gefühl bekommst, nicht allein auf der Welt zu sein.

Alles Gute.

Hezna #klee

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Ich weiß ja nicht in welcher Lebensphase du steckst: viele Kontake ergeben sich später über die Kinder. Und ich kenne fast nur Menschen, bei denen einige davon auch zu richtig guten Freundschaften wurden. Das liegt daran, dass es leichter ist mit Menschen in Kontakt zu kommen, die gerade ähnliches erleben: Also entweder Arbeitskollegen, (wenn man sich mit der Arbeit identifizieren kann), oder eben ähnlich alte Kinder. Meine Schwiegermutter ist mit 73 in eine Wohnanlage für jung und alt gezogen, kleine Wohnungen mit einer sehr aktiven Nachbarschaft und hat total schnell und einfach Kontakt gefunden, darunter auch mehrere Frauen, die sie als echte Freundinnen empfindet.
Was ich sagen will: gute Rahmenbedingungen erleichtern neue Freundschaften. Und man muss raus vor seine Tür, wie heisst es so schön "damit das Glück einen finden kann".

Und den Anspruch, dass ein Freund perfekt in allem üereinstimmen muss würde ich noch mal überdenken: einen Freund muss man als Person wertschätzen und mit ihm im Austausch sein. Aber er darf durchaus anders handeln als man selbst und auch andere Meinungen haben.

Ich glaube im Alltag finden sich eher Freudschaften als in Vereinen oder VHS-Kursen. Aber Natürlich ist es notwendig erst mal Menschen kennenzulernen, und dafür muss man raus aus den eigenen vier Wänden.
LG doremi

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Vielleicht hilft es, mit weniger Erwartungshaltung an Kontakte/Freundschaften heranzugehen? Einfach mal locker hinnehmen und mit den Menschen Spass haben und schauen, wie sich die Dinge entwickeln?

Gruss
aggi

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ich finde auch, du gehst da viel zu verkrampft und mit dem Kopf dran. lerne doch durch Hobbies neue Leute kennen und schau dann mal wie es sich entwickelt. Alles kann, nicht MUSS. Es ist wie bei der Suche nach dem perfekten Mann, wenn man auf Biegen und Brechen einen kennelernen will, dann klappt es eh nicht.
Und hab keine Erwartungen an die Menschen. Klar gibt es immer welche die immer nur nehmen nehmen nehmen, aber du wirst sicher auch welche treffen die dir immer zur Seite stehen.
Du musst aber rausgehen und offen auf die Leute zugehen, denn sie werden nicht an deine Haustüre klopfen.

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Hallo,

in der Tat wird es im "Alter" schwieriger gute Freunde zu finden. Ich habe eine Freundin aus Kindheitstagen, auf dich ich mich heute noch verlassen kann und das obwohl wir so wenig Kontakt haben.

Bei mir sind in den letzten 15 Jahren sehr viele Freundschaften in die Brüche gegangen, die meisten auch aufgrund der Entfernung und dadurch, dass man einfach zu wenig Gemeinsamkeiten hatte. Z.B. hatten die meisten meiner Freundinnen noch keine Kinder als ich schon ein Kind hatte. Mein Sohn ist jetzt 11 und meine Freundinnen von früher haben Babys.

Die Ansprüche werden höher und heute nenne ich längst nicht mehr jeden Freund, mit dem ich etwas unternehme. Es sind für mich alles eher Bekannte. Jemanden kennenzulernen, der auf genau der gleichen Wellenlänge surft, ist nicht so einfach. Hinzu kommt, dass mein Mann für mich schon der perfekte "Freund" ist. Wir haben uns sozusagen gesucht und gefunden. Ich vermisse deshalb im Moment nichts. Ich habe auch noch Familie mit der ich in Kontakt stehe. Überhaupt dreht sich bei mir im Moment alles um meine Familie. Ich denke, dass ich später wieder mehr Offenheit haben werde, neue Leute kennenzulernen.

Ich glaube, dass es vielen so geht wie mir. Bei vielen spielt sich das Leben innerhalb der Familie ab. Das solltest Du nicht auf Dich beziehen. Wenn Du nette Leute kennenlernen möchtest, dann musst Du aktiv werden. Das heißt aber nicht, dass jede neue Bekanntschaft auch das Potenzial für eine Freundschaft hat und das sollte man auch nicht erwarten. Lieber die Erwartungen etwas runterschrauben, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Du wirkliche Freunde triffst.

LG

Carola

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Hallo,
ich verstehe dich.Mir geht es genauso.Seit Ende der Schulzeit habe ich niemand mehr( bin jetzt 33),und merke das ich zwar beliebt bin ,aber engere Kontakte oder mal ein Treffen entstehen nicht.Ich gehe in Kurse ,unternehme auch etwas mit meinem kleinen Sohn.
Die anderen verabreden sich,ich schaffe es nicht neue Kontakte zu Knöpfen.
Vor drei Wochen habe ich mich dann endlich mal getraut auch jemand einzuladen,
einen Tag vorher kam die Absage.Ich hörte dann ,das sie noch eine andere Einladung hatte und da hin ging.Es ist ein Gefühl das dann entsteht ,das andere nicht nachvollziehen können.Und ja, man verkopft und verkrampft weil man sich so sehr auch Kontakte wünscht.
Ratschläge sind lieb gemeint,helfen einem aber nicht wirklich,da man sich meistens so sehr schämt einsam zu sein,das der Weg aus dieser Einsamkeit raus nicht einfach ist.
Ich wünsche mir auch ,das ich mich nur mal mit einer Freundin treffen könnte.
Es fällt schwer sich einzugestehen das es aber niemanden gibt.Ich versuche es daher ,es mir und meinem Sohn schön zu machen.
Alles Liebe

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Hallo
Ich kann deine Schwierigkeiten nachvollziehen, schade dass du anonym geschrieben hast.
Wir sind vor ein paar Jahren umgezogen und ich gehe seit der Zeit mit meinem Kind zum Kinderturnen und habe es vermutlich als einzige Mutter geschafft, dort keine Kontakte zu anderen Müttern zu knüpfen. Klar, man unterhält sich, aber den Bogen zu spannen von einer Unterhaltung bei einer gemeinsamen Sportstunde zu einem privaten Treffen ist mir auch bis jetzt nicht gelungen.
Ebenso im Kindergarten.
Es ist nicht so, dass ich keine Freunde habe, nur sind die bestehenden Freundschaften schon uralt. Ich hätte gerne neue dazu, aber genau das schaffe ich nicht mehr. Auch die neuen Nachbarn sind Bekannte geblieben und keine Freunde geworden, was ja auch ok ist, aber hin und wieder frage ich mich, wie ich meinen Freundeskreis jemals erweitern kann?
Ich weiß, irgendwie liegt es an mir, aber man kann ja nicht raus aus seiner Haut und wenn wir dann mal neue Leute kennenlernen, zum Beispiel im Urlaub, dann wohnen sie gleich am anderen Ende Deutschlands, also bleibt es bei mir schon seit Jahren bei einer Minimalbesetzung...

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Hallo,

ja das kenne ich. #schmoll
Ich habe zwar Freunde, aber der Kreis wird immer kleiner und kleiner. Die einen ziehen weg, die anderen bekommen Babys und unternehmen dann gar nichts mehr. Jeder bleibt lieber in seiner Familie. Man kann nicht mal mehr zusammen ins Kino gehen.
Sehr traurig finde ich das.
Ich würde auch gern meinen Freundeskreis wieder erweitern. Auch mal weggehen mit Mädels oder sowas. Aber ich kann auch ganz schlecht Kontakte knüpfen.

Die meisten denken am Anfang, ich wäre komisch, eingebildet oder so.
Die mich näher kennen lernen, mit denen verstehe ich mich dann meist ziemlich gut. Aber dazu muss es erstmal kommen.

LG