"zum Glück" Kind verloren?

Guten Tag!
Hab mal eine Frage an euch! Und ja, ist natürlich eigentlich uninteressant, weil es mich nicht betrifft und das individuell ist und ich nicht weiß, wie die betroffene Person das sieht. Interessiert mich aber mal generell.

Also, in meinem Bekanntenkreis gab es eine Trennung, die beiden waren kein Jahr zusammen und es lief wohl nie so gut und er hat sie wohl nur ausgenutzt. Sie war (angeblich, vielleicht war s auch geplant) ungeplant schwanger, schon nach drei oder vier Monaten und hat das Kind in der 11.SSW verloren. Abtreibung kam nicht in Frage, sie wollten es irgendwie schaffen. Die Trennung jetzt hat soweit ich weiß aber nichts mit der Fehlgeburt zu tun, da war wohl einiges im Argen.

So, tratschen ist natürlich nicht gut, weiß ich, aber es wird halt geredet. Eine Bekannte von mir sagte in etwa "Na, zum Glück hat sie das Kind verloren, sonst müsste sie ja jetzt weiterhin mit ihm zu tun haben". Eine andere Bekannte fand diese Aussage unmöglich, wenn man ein Kind verliert wäre das immer schlimm und so könne keine Frau empfinden. Ich kann beide Seiten verstehen. Hab auch einen Ex von dem ich keinesfalls ein Kind haben wollen würde und froh bin, nix mehr mit ihm zu tun haben zu müssen. Bin von dem Vater meiner Maus auch getrennt, aber wir kommen gut klar und ich bin froh, dass er der Vater ist und nicht der andere, kann das in sofern verstehen. Aber kann man froh sein, dass man ein Kind verloren hat, weil es den "falschen" Vater hat? So hat sich ein "Problem" ja von selbst erledigt. Ich weiß nicht, bin da hin und hergerissen. Ist natürlich total individuell, manche Frauen können ja auch ein durch Vergewaltigung entstandenes Kind lieben. Denke da noch einen Schritt weiter: könnt ihr euch vorstellen eine Abtreibung vom Vater des Kindes abhängig zu machen? Mit dem hätte man ja meistens zwangsweise noch sehr lange zu tun.

Schwieriges Thema, weiß ich. Meine beiden Bekannten haben jetzt übrigens Streit deswegen, die eine findet die andere eiskalt und die wiederum meint, dass die erste weltfremd ist. Ich halt mich daraus, finde das irgendwie Quatsch, weil ich das individuell sehe und das jeder für sich entscheiden muss, aber mich interessieren da mal andere Meinungen. Bleibt bitte fair, Abtreibung etc sind Themen, wo es radikale Meinungen gibt, die eigene Meinung steht ja auch jedem zu, aber andere beleidigen nicht!

Liebe Grüße von mir :-)

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Und jetzt sollen wir hier kommentieren, was Bekannte vor Dir über noch wen anders gesagt haben?#kratz

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Nee, was zu der Thema an sich sagen bzw zu meinen Fragen und wie ihr das seht! Die Sache mit den Bekannten hätte ich natürlich weglassen können, wollte nur auch erklären, wie ich auf das Thema komme. Hab mir da halt Gedanken drüber gemacht und wüsste gerne andere Meinungen!

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wie viele Menschen - so viele Meinungen.

2 Bekannten von dir haben ihre Meinungen - sind schon 2.
Du hast eine andere - das sind schon 3.
xx Urbia-User schreiben auf dein Thread eine Antwort - dann hast du 3 + xx
Und - was machst du dann damit?

Deine Bekannten damit konfrontieren und sie fragen, was sie zu den Urbia-Antworten meinen?

#augen

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----manche Frauen können ja auch ein durch Vergewaltigung entstandenes Kind lieben. Denke da noch einen Schritt weiter: könnt ihr euch vorstellen eine Abtreibung vom Vater des Kindes abhängig zu machen? ----

Ja kann ich. ICH würde kein Kind aus einer Vergewaltigung austragen.

Und ich kann auch absolut nachvollziehen, wenn Frauen in gewissen Situationen eine Schwangerschaft abbrechen.

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Aber Vergewaltigung ist natürlich sehr krass, das sehen die meisten Leute ja so, nehme ich an. Aber bei einvernehmlichen Sex?

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Kommt auf die Situation an.

Ich würde zum Beispiel verstehen, wenn eine Frau von einem Seitensprung schwanger wird und die Schwangerschaft heimlich abbricht.
Auch wenn ich es ätzend und mehr als dumm finde, in solchen Situationen nicht zu verhüten ..... aber ich würde es verstehen.

Ich würde auch verstehen wenn minderjährige Mädchen abbrechen.

Und ja, es gibt auch Situationen, in denen ich bei einer Fehlgeburt denken würde ..... war vielleicht besser so. Allerdings würde ich es nicht aussprechen, schon gar nicht gegenüber Schwätzerinnen.

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meine güte .... die andere befürwortet wohl kaum den "tod" des embryos, sondern bezog das rein auf die situation ohne das sie jetzt deswegen eiskalt sein muss.

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was ich jetzt schreibe ist schon einige Jahre her, und villeicht werden auch einige steine fliegen......die Geschichte ist wirklich wahr und echt harter tobak, also wer zahr besaitet ist, besser nicht weiter lesen.

Die Stieftochter einer Bekannten ist absichtlich mit 15 schwanger geworden.

Nach dem ersten Schock, haben alle beiden Großelternpaar zu den jungen Eltern gehalten und tatkrätig unterstützt - auch als die werdenden Eltern sich bereits in der Schwangerschaft trennten.

Dann wurde ein wunderschönes kleines Mädchen geboren und es stellte sich heraus, das diese 16 jährige Mutter schlicht überfordert mit der ganzen Situation war.
Keine 3 Wochen nach der Geburt nahm sie das Leben eines normalen Teenagers wieder auf, gab das baby bei den Großmüttern ab und machte Party, Drogen, Alk wechselnde Männerbekanntschaften

Nach ca. 5 monten, in den frühen Morgenstunden, rief mich meine Bekannte in tränen aufgelößt an. Ihre wundevolle Enkeltochter war tod! Plötzlicher Kindstod! Nachts war die Mutter noch aus irgendeiner Discothek heimgekommen, hatte nach der Kleinen geschaut, alles O.k. morgens zur Fläschenzeit war der kleine Körper bereits kalt und steif....
Natürlich hat die Polizei ermittelt, natürlich wurde das Kind obduziert, besonders bei dem Lebenswadel der Mutter, aber nein, wirklich plötzlicher Kindstod - ein schicksal das jeden treffen kann.

Hier könnte die Geschichte enden, auch wenn viele, mich eingeschlossen, der Meinung waren das es villeicht auch , bei allem Schmerz, ganz gut so ist, wie es gekommen ist, auch für das Kind.

Nein, diese Geschichte endet nicht hier. Denn keine 3 Monate nach der Beerdigung ihrer Tochter war das Mädel wieder schwanger, Vater unbekannt. Und als wär das nicht genug ist der Sohn mehrfach schwerstbehindet, vermutlich wegen Drogenmißbrauch in der Schwangerschaft. Und ich schäme mich nicht es zu sagen, diesem Kind wurde keine Gnade zuteil

Seine Mutter, macht weiter Party irgendwo, meine Bekannte kann ihren Enkelsohn nicht versorgen, sie hat MS und sitzt im Rollstuhl. Der Junge lebt in einem Heim und er wird dort sein ganzes Leben verbringen, und man kann trefflich darüber diskutieren ob auch solches Leben lebenswert ist...

Pina

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Was hat das jetzt mit der Frage der TE zu tun?
Das ist doch was völlig anderes!

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Mir tun hier beide Kinder leid das was nicht mehr lebt und das was nicht gewollt wird von der Mutter. Mehr sag ich hierzu nicht sonst kommen mir nicht besonders nette Dinge über die Lippen. Teenies........

Ela

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Ich sag mal so. Gerade bei der Geschichte meiner Vorposterin, muss sogar ich als absolute Abtreibungsgegegnerin (EGAL unter welchen Umständen) schwer schlucken, aber der Tod eines Lebens sollte niemals "besser" sein... das ist einfach so eine spirituelle Ansicht von mir.

Dann habe ich aber an meinen Expartner gedacht und daran, was für eine panische Angst ich immer noch vor ihm haben muss weil er einfach wahnsinnig ist (habe hier letztens was dazu gepostet). Wäre ich von ihm schwanger, würde ich zwar emotional wirklich schlimme Qualen erleiden, aber ich würde das Kind aufjedenfall bekommen und zur Adoption freigeben. Ich könnte ihn nicht in meinem Leben ertragen, egal in welcher Form, aber das Leben meines Kindes steht trotzdem über allem. Zum Glück gibt es diese Möglichkeiten der Adoption, Babyklappe usw heutezutage.
Das gleiche galt für mich bei Vergewaltigung, welche ich auch mehrfach erlebt habe aber zum Glück nicht schwanger war. Aber da hätte ich es auch so gemacht wenn es so gewesen wäre.
Das Kind kann einfach nichts dafür und das ist ein Fakt, ein gesundes Baby "nur" aufgrund dessen abzutreiben find ich nicht richtig. Man kann es abgeben, wenn man es nicht lieben könnte, was ich verstehen kann. Viele Paare würden sich freuen, weil sie keins bekommen können, dort haben sie es auch gut.

LG

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"...aber ich würde das Kind auf jedenfall bekommen und zur Adoption freigeben."

Und da bist Du Dir wirklich so sicher ?

Ich nehme an, Du hast noch keine Kinder, kannst also nicht wirklich etwas dazu sagen,
noch genau prognostizieren, dass Du dieses Baby auf jeden Fall weggeben würdest.

Die Schwangerschaft ansich hat schon auch seinen Nutzen: sie schafft bereits währenddessen eine Mutter-Kind-Bindung, das hat die Natur glücklicherweise so vorgesehen (Außnahmen wird es sicher auch geben).

Ein Kind hat sich die Erzeuger nicht ausgesucht, sollte also m.E. eine Chance auf ein Leben in Geborgenheit und Liebe haben.

Meine Meinung !

Borstie

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Ich bin schwanger ;)

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Hallo,

jede Frau kann nur für sich entscheiden, ob sie abtreiben würde oder nicht, ob sie Abtreibung als Recht der Frau oder als Mord empfindet. Und darüber wird es immer heftige Diskussionen geben.

Aber egal, wie die Entscheidung ausfällt, letzten Endes trägt die Frau die Verantwortung und die Konsequenzen für sich allein. Fremde Menschen, die mitbestimmen wollen, haben damit nichts zu tun. Daher bin ich für die freie Entscheidung, aber auch für alle Unterstützung und Hilfen, die ihr zustehen.

Der Partner hat ein Recht von der Frau mit seiner Meinung angehört zu werden, aber er darf die Frau nicht zu einer Entscheidung zwingen.
Schwieriges Thema.

LG
Silke

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Hallo!

Ich denke, die Bekannte wollte mit dem Satz nur sagen, dass die Frau Glück im Unglück gehabt hat. Eine Fehlgeburt ist zwar tragisch, hat aber die Situation hier wohl stark vereinfacht und kann nicht mit einer Abtreibung gleichgesetzt werden!

Ist vielleicht auf den ersten Blick etwas unsensibel gewesen, aber es gibt nun einmal Leute, denen Gefühlsduselei völlig abgeht und frei heraus sagen, was sie denken. Ich bin auch manchmal so.

Und vielleicht war es besser so, ja! Auch wenn es als Frau, welche die Fehlgeburt erlitten hat, sicherlich schwer ist, so einen Gedanken zuzulassen.

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Also, ich empfinde das eben als Problem der Sichtweise. Als Außenstehende mit einer distanzierten Sichtweise kann man durchaus empfinden, dass die SITUATION an sich durch die nicht-intakte SS wesentlich vereinfacht ist. Als Betroffene wird man hoffentlich empfinden, dass ein Abgang IMMER schlimm ist.

Allerdings möchte ich jetzt schon einfach auch mal zu Bedenken geben, dass in unserer modernen Welt Frühaborte irgendwie schon auch "überdramatisiert" werden. Ich möchte keiner Frau zu nahe treten, und mir tun die Frauen genauso leid, wenn sie ihr Kind verlieren. Aber vielleicht sollten wir uns trotz zig medizinischer Möglichkeiten eins vor Auge halten: Der Frühabort ist zumeist eine "Notbremse" der Natur. Wie bei allen Körperfunktionen kann auch bei der "Paarung" (so nenn ich jetzt mal den Gesamtvorgang bis zum 3. SS-Monat) irgendwann irgendwas schiefgehen. Der Abort ist von der Natur "einkalkuliert". Klar, in dem Moment ist es hart und es muss der Horror sein, wenn es öfter vorkommt, einfach weil die Angst, dass es wieder und wieder passiert, groß sein muss. Aber grundsätzlich ist ein Frühabort eine Sache, die passieren kann. Vielleicht zieht die Natur oder welche Macht auch immer manchmal auch die Notbremse, weil psychsich was schiefgeht.

Und außerdem fällt mir wieder eine urbia-typische Doppelmoral auf: Einerseits darf man hier nicht sagen, dass ein Abort vielleicht die einfachere Lösung des Problems auf lange Sicht war. Andererseits darf man sich aber nur ja nicht erlauben, zu sagen, dass man Abtreibungen (ich hab gelesen, eine schrieb Abtreibung nach SS bei Seitensprung, also aus purer Gaudi und Blödheit ss geworden und dann wegen Problemvermeidung abgetrieben) IMMER als Akt der Tötung ablehnt. Ich persönlich lehne sogar die Verhütung durch Spirale ab. Das geht gegen meine persönliche Überzeugung.

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"Und außerdem fällt mir wieder eine urbia-typische Doppelmoral auf: Einerseits darf man hier nicht sagen, dass ein Abort vielleicht die einfachere Lösung des Problems auf lange Sicht war. Andererseits darf man sich aber nur ja nicht erlauben, zu sagen, dass man Abtreibungen (ich hab gelesen, eine schrieb Abtreibung nach SS bei Seitensprung, also aus purer Gaudi und Blödheit ss geworden und dann wegen Problemvermeidung abgetrieben) IMMER als Akt der Tötung ablehnt. Ich persönlich lehne sogar die Verhütung durch Spirale ab. Das geht gegen meine persönliche Überzeugung"

Da gebe ich Dir recht, das ist ein Widerspruch!

Ich allerdings gehöre nicht zu denen, die nicht sagen möchten, der Abort sei auch irgendwo eine Lösung gewesen.

Aber ich gehöre auch nicht zu denen, die Kranke und Kinder dazu zwingen würden, Kinder auszutragen (mich und meine Bekannte hätte es selbst im Kindesalter treffen können, wer mag schon mit 8 oder 9 ein Kind austragen?). Ich weiß, das sind Extremfälle, aber sie sind furchtbar und hier würde ich immer das Leben der Mutter der des Embryos (ich bin selbst in der 9. Woche) vorziehen.

Wenn Du nicht Spirale verhüten willst dann ist das Deine Sache. Und sagst ja auch, es ist Deine PERSÖNLICHE Überzeugung. Allerdings gibt es auch Leute, für welche die Spirale die einzige Möglichkeit darstellt, zuverlässig ohne Hormone zu verhüten. Ich hoffe, dass ich nach der Schwangerschaft die Spirale gut vertrage und endlich ohne die tägliche Hormondosis auskomme.

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Hallo !

Ich bin leider von denen, die sich das schon anhören musste. Ich habe mein geplantes baby auch in der 11. Bzw. 12. Woche verloren.
Meine ehemals beste Freundin hatte Sorgen und ich habe versucht, ihr zu helfen. Daraus entwickelte sich dann ein Streit und sie knallte mir gegen den Kopf, dass ich nicht so rumjammern soll(die Fehlgeburt war erst eine Woche her), es noch mehr gibt, die ihre Babys verlieren und es wohl gut so ist. Mein Freund und ich sollten erstmal um unsre Beziehung kümmern, bla bla. Obwohl unsre Beziehung super ist. Tja, seitdem ist sie nicht mehr meine Freundin.

Wenn man ein kind verliert, was vielleicht nicht geplant, aber gewollt ist, ist das immer schlimm. Hätte sie keine Bindung gehabt oder andere Gründe, um abzutreiben, hätte sie das (vielleicht) getan.

Eine Trennung der Eltern kann es zu jedem Zeitpunkt geben, man wird es vorher nie wissen. Ich würde ein kind auch ohne Vater großziehen. In dieser Situation war ich zwar nie, aber bevor ich auch nicht dazu komme, habe ich genau diese Ansicht.