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Ich finde es doch ein wenig merkwürdig.

Die Schwester deines Freundes ruft dich an. Es kommt zum treffen zwischen dir, ihr und der Mutter. Die erzählen dir dann die Story und gleichzeitig der Spruch, das er aber alles abstreiten würde wenn du ihn darauf ansprichst. Ich finde das sehr seltsam, irgendwie wie im Film. Reiche Familie gönnt der "armen" Schwiegertochter den erfolgreichen Sohn nicht.

Rede mit ihm darüber. Sag ihm alles was die beiden dir erzählt haben und trau dann deinem Gefühl.

LG Diana

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"Reiche Familie gönnt der "armen" Schwiegertochter den erfolgreichen Sohn nicht."

Die TE hat aber doch selber schon Anzeichen einer psychischen Erkrankung bei ihm bemerkt. Von daher gehe ich nicht davon aus, dass die Familie ihr den Mann madig machen will. Ich denke, die meinen es wirklich nur gut und wollten sie "vorwarnen"...

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Hallo,

ich bin betrübt, daß hier so viele Antworten in der Richtung gehen die Beziehungen sofort abzubrechen. Woran liegt das? Unwissenheit, Ängste, Mißtrauen.

Erstmal finde ich es gut, daß seine Familie Dich informiert hat. Der nächste Schritt ist Dich mit ihm allein zu unterhalten und Dir ein Bild von der Krankheit zu machen. Therapie und Medikamente können heutzutage so weit helfen, daß Betroffene ein einigermaßen geregeltes Leben führen können.
Bist Du bereit Dich auf diese Beziehung einzulassen? Möchtest Du Dich nicht erst mehr informieren, bevor Du Dich entscheidest? Nimmt er zu Zeit regelmäßige Medikamente? Geht er regelmäßig zum Arzt? usw.
Nur Du kannst selbst entscheiden, wie weit Du bereit bist Dich darauf einzulassen, aber mache die Entscheidung nicht von Menschen abhängig, die bei Schizophrenie das Bild des Mannes im "Das Kettensägenmassaker" vor Augen haben.

LG
Sofia

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>>>aber mache die Entscheidung nicht von Menschen abhängig, die bei Schizophrenie das Bild des Mannes im "Das Kettensägenmassaker" vor Augen haben.<<<

Glaubst du, das hatte hier jemand vor Augen?

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Ich habe nach den Antworten den Eindruck, daß einige ein Krankheitsbild eines gewalttätigen, unbeherrschbaren Mannes vor sich haben. Wieviel wissen hier wirklich etwas von der Schizophrenie? Bevor die TE sich entscheidet, ist es besser sich bei Fachleuten und ihrem Freund selbst zu informieren.

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#zitter würde ich nicht machen, hätte echt zu viel Schiss....

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Hallo!

Ich würde nicht sofort für Trennung plädieren - warum denn, nur aus Vorsicht heraus? Noch hast du mit ihm ja keine negativen Erfahrungen gemacht in der Zeit, in der du ihn schon kennst und liebst. Warum lässt du es nicht einfach mal weiterlaufen und ihr lasst es einfach langsam angehen? Du musst ja nicht gleich mit ihm zusammenziehen oder ihn heiraten :-) Auch eine lockere Beziehung kann schön sein und du hast dann genügend Zeit um zu schauen, wie du mit ihm und seiner Krankheit - so er denn Schübe hat - umgehen kannst. Und dein Kind kannst du da auch noch mehr raushalten, bis du dir sicher bist, ob du das händeln kannst oder dir die Belastung zu groß ist.

Für mich wäre eine Krankheit nicht gleich ein Grund, um das Handtuch zu werfen, wenn sonst alles passt. Auch schwerere psychische Erkrankungen wie Schizophrenie lassen sich doch heute meist im Rahmen halten mit entsprechender Medikamenteneinstellung etc.

Ich wäre sicherlich vorsichtig, nachdem du ja nun "vorgewarnt" wurdest, aber ich würde nicht gleich gehen.

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Ich würde mich darauf einlassen, habe aber noch keine eigenen Kinder.

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Hallo!

Ich gehöre auch zu den psychisch Kranken. Allerdings im Moment erfolgreicht therapiert :-). Allerdings hatte ich auch "nur" starke Depressionen, eine leichte Persönlichkeitsstörung, einigermaßen therapierte Essstörung, soziale Ängste usw.. Und es war nicht angeboren sondern aufgrund meines Elternhauses entstanden.

Ich habe auch Rückfälle, also Zeiten wo ich mich zu nichts aufraffen kann, mir alles egal ist. Aber es handelt sich dann um Stunden, maximal Tage.

Ich bin jetzt seit 4 Jahren in einer Beziehung und mein Partner sagt zu mir er wäre mit mir sehr glücklich und wir bekommen demnächst unser erstes Kind :-).

Meine Schwester allerdings ist ärmer dran: Borderline, starke Essstörung, Persönlichkeitsstörung, Posttraumatisches Belastungssyndrom und Verdacht auf Schizophrenie. Sie hatte auch mal diverse Zwänge. Sie führt eine Beziehung, aber nur mit Abstand. Mit dem Mann zusammenziehen könnte sie nicht. Sie sagt sie kann sich unter den derzeitigen Umständen auch nicht vorstellen, überhaupt Mutter zu werden.

Warum wir so sind? Wir hatten eine depri Mutter und einen Vater mit schlechtem Elternhaus und einer nicht therapierten Schizophrenie. Er hörte auch Stimmen, bekam Zeichen. So wie Dein neuer Freund.

Das Problem bei so einem Krankheitsbild ist ja auch dass man nie weiß was sich so ein - sorry - kranker Geist zusammenspinnt. Es soll ja schon Leute gegeben haben, die ihre Partner umbrachten weil sie diese für den Teufel hielten. Mein Vater tötete unsere Hühner weil sie unrein waren und nicht mehr gegessen werden sollten (auch von den Käufern unseres Hauses nicht). Ich will Dir keine Angst machen, so etwas kommt ja selten vor, aber man muss sich dessen schon bewusst sein.

Ich würde mich mit dem Mann unterhalten wenn er zurück kommt. Ich kenne eine Schizophreniekranke die mit den entsprechenden Medikamenten ein normales Leben führt. Mir wäre wichtig ob er sich der Problematik bewusst ist und was er derzeitig dagegen tut. Vielleicht kannst Du ja mit seinem Therapeuten sprechen, mit weiteren Verwandten oder Kumpels (hat er welche? das wäre schon einmal ein gutes Zeichen). Wie ausgeprägt waren die letzten Rückfälle, merkt er wenn es wieder anfängt, ist er noch vernünftig ansprechbar, kann man mit ihm noch vernünftig reden?

Mit dem Kind wäre ich sehr vorsichtig, da stimme ich den anderen Usern zu!

Uns hätte man unseren Eltern lieber wegnehmen sollen, so leid mir das tut, das ist die Wahrheit. Allerdings haben sich unsere Eltern auch nicht therapieren lassen.

Es werden sich immer Leute von Dir abwenden wenn sie von der Geschichte erfahren. Aber da muss man sich dann fragen ob das richtige Freunde waren.

Ich würde meinem Kind so einen Menschen höchstens als guten Freund vorstellen und Jahre !!! warten bis ich da eine engere Beziehung entstehen lassen würde. Ob Du das kannst weiß ich nicht.

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Ich muss allerdings dazu sagen dass

a) Mein Vater auch charakterlich sehr schwierig (Jähzorn, mangelnde Fähigkeit zur Emphathie) und auch durch sein Elternhaus geprägt ist und

b) sowohl meine Mutter als auch mein Vater sich ihrer Probleme nicht bewusst waren.

Einsicht ist schon der erste Schritt zur Besserung!

Mit einem Schizophreniekranken der seine Erkrankung leugnet würde ich nicht zusammensein wollen.

Ist er sich dessen bewusst kann man, wie gesagt, darüber reden.

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Ich würde ihn erstmal kennenlernen.vielleicht wird eine freundschaft draus oder mehr.
Krass wie einige ticken die würden wohl ihre partner beim kleinsten anzeichen wie ratten das sinkende schiff den kerl verlassen.
Eine psychische erkrankung kann jeder bekommen und wenn jeder sich selbst der nächste ist bin ich auf dad geschrei gespannt wie die user reagieren wenn sie erkranken und dann wie die pest gemieden werden und der vater die kinder mitnimmt und alles daran setzt den kontakt zu verbieten.

Natürlich kann dein kind damit umgehen lernen und wird die krankheit verstehen.

Sind die mütter hier etwa auch diejenigen die im zuge der inklusion amok laufen wenn deren "wunderkindern" ein beeinträchtigtes kind vor die nase hesetzt wird weil die rosa watte welt gerade abfackelt??

Mein freundeskreis besteht aus einigen borderlinern, natùrlich ist es anstrengend wenn sie einem in den hintern treten und misstrauen aber das ist weder dauerzustand noch absicht. Und es kommt auch mal vor das einer mit zerschnittenden armen auftaucht oder andere extreme zeigt. Trotzdem habe ich sie kennengelernt und sie so akzeptiert wie sie sind.

Kennenlernen würde ich ihn auf jeden fall ersstmal und auch mit ihm darüber sprechen und informoeren über therapie ind verlauf

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Für meine Begriffe hast du sehr viel Mist zusammengeschrieben, alles sehr unreflektiert.
Am schlimmsten ist der Satz "Natürlich kann dein kind damit umgehen lernen und wird die krankheit verstehen."
Die TE weiß nicht, wie sie damit umgehen soll und deine Glaskugel sagt dir, dass ein KIND eine paranoide Schizophrenie "verstehen" wird und damit umgehen können wird?

"Sind die mütter hier etwa auch diejenigen die im zuge der inklusion amok laufen wenn deren "wunderkindern" ein beeinträchtigtes kind vor die nase hesetzt wird weil die rosa watte welt gerade abfackelt??"
Auch unsinnig, keines deiner Kinder wird gezwungen werden, ein "beeinträchtigtes" Kind später mal zu heiraten.

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"Natürlich kann dein kind damit umgehen lernen und wird die krankheit verstehen"

Der Witz des Jahres!

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Hier mal ein Artikel, der eine andere Sicht auf den Umgang mit schizophrenie gibt.

Unabhängig davon, dass ich mich in ähnlicher Situation mal dagegen entschieden habe.

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/03/schizophrenie-elyn-saks

LG

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Danke! Das war ein sehr interessanter Artikel.

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Hallo,

Ich war zwar nie in einer Beziehung mit einem kranken Menschen, jedoch war mein Stiefvater und Vater meiner Schwester psychisch krank.

Zunächst rechne ich der Familie hoch an das sie dir sowas gleich mitteilen, dass hat in der Familie meines Stiefvaters niemand für meine Mutter getan.
Obwohl sie nicht genau wussten um welche Art Erkrankung es sich handelt, obwohl sie nicht wussten ob es vererbbar sein würde und obwohl sie wussten das die beiden sich ein Kind wünschen.

Irgendwann ist die Krankheit eben wieder schwer ausgebrochen (es handelte sich nicht um Schizophrenie, aber etwas ähnliches) und ich als Kind mit ca. 10 oder 11 Jahren habe alles vollstens miterlebt, war nicht schön und ich muss ehrlich sagen das ich mitunter deswegen selbst Therapien benötige.
Also NEIN ich würde solch eine Beziehung mit Kind nicht eingehen.

Meine Mutter hat es nach dem ersten stationären Aufenthalt von ihm noch einmal mit ihn versucht, schließlich waren sie schon so lange zusammen und man lässt jemanden nicht einfach so hängen.
Aber er könnte den familiären Stress nicht ertragen, dass führte zu immer weiteren Schüben.
Außerdem neigen psychisch Kranke gerne dazu ihre Medikamente abzusetzen, weil sie sich nicht krank fühlen.

Mittlerweile bekommt er es selbst mit wenn es ihm schlechter geht und er zum Arzt muss um stärkere Mittel zu bekommen und er war immer so stabil das er sich regelmäßig um seine Tochter kümmern konnte.
Dennoch hat sich durch die Medikamente stark die Persönlichkeit geändert und er ist ganz anders und auch emotionsloser geworden als früher.

Ich halte so eine Beziehung mit Kind nicht für tragbar, du weißt nie was kommt.
Was ist wenn er euch eines morgens plötzlich für eine Bedrohung hält?
Das die Familie euch bloß auseinander bringen will glaube ich in dem fall nicht, dir sind ja selbst schon Eigenarten bei ihm aufgefallen, was ja dafür spricht.

LG

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Meine Schwiegermutter lebt seit 20 Jahren mit einem Mann zusammen, der an paranoider Schizophrenie erkrankt ist. Das war er bereits, als sie ihn kennen lernte. Er hat es aber von Anfang an selbst zum Thema gemacht.

Dieser Mann ist sehr intelligent, hat erfolgreich studiert, arbeitete in einer Führungsposition bei einem Mobilfunkanbieter, seine Kollegen kannten sein Problem. Jetzt ist er Rentner. Er reist mit meiner Schwiemu um die halbe Welt, ist kulturell sehr offen und interessiert und wir haben schon sehr viele schöne tiefgreifende Gespräche geführt. WENN er denn wach genug dafür ist UND keinen Schub hat!

Die Medikamente lassen ihn permanent müde sein. In der Regel kann er damit aber gut umgehen und Außenstehende bekommen es kaum mit.

Ist er aber nicht gut eingestellt, oder Stress löst es aus, ist es verdammt schwer, mit seinen Schüben zu leben. Dann repariert er schon mal technische Geräte im Haus, bis sie kaputt sind. Oder springt im Urlaub in DK Anfang April in die eiskalte Ostsee, oder kauft ne Immobilie im Wert von 800.000 € ... Nie weiß man vorher, was in einem Schub auf einen zu kommt.

Meine Schwiemu hat sich bewusst FÜR diesen Mann entschieden. Weil er ansonsten prima zu ihr passt, er ein toller Mensch ist und sie bereit ist, da mit ihm durch zu gehen. Er tut ihr gut, und Schübe sind auch durch ihre Auf-und Umsicht (geregelter Alltag, stressarmes Leben, regelmäßige Arztbesuche, regelmäßige Medikamenteneinnahme...) in den letzten Jahren deutlich weniger aufgetreten.
Allerdings waren ihre Kinder damals beim Kennenlernen schon lange aus dem Haus, so dass sie für sie keine Verantwortung mehr tragen musste.

Der Lebensgefährte ist aus unserer Sicht ein vollwertiges Familienmitglied, aber eine normale Durchschnittsfamilie sind wir durch ihn nicht mehr. Es erfordert eine Menge Rücksicht, Konsequenz und Einfühlungsvermögen, und man bekommt es zumindest im Schub nicht zurück.

Schizophrene sind keine Monster! Aber sie sind auch nicht einfach im Umgang.

Ute