Wieso muss ich immer an den "anderen" denken?!

Guten Abend ,
Ich mach's kurz.
Bevor ich meinen jetzigen Mann kennen gelernt habe - habe ich mich 1 Jahr lang mit einen netten jungen Mann getroffen. Wir sind spazieren gegangen - Eis essen - uns stundenlang unterhalten. Außen den Sachen lief nichts zwischen uns. Aber wir merkten beide das wir etwas für uns empfinden. Da wir beide sehr schüchtern waren hat sich keiner getraut den ersten Schritt zu tun.

Mit der Zeit hatten wir immer weniger Kontakt - was mich sehr traurig machte. Er meldete sich immer weniger bei mir :( da ich nicht aufdränglich sein wollte habe ich mich auch nicht gemeldet.
In dieser zeit haben meinen Freundin viel mit mir unternommen damit ich auf andere Gedanken komme. Eines Abends nahm mich meine beste freudin mit auf eine Feier auf der auch mein jetziger Mann war. Wir habe uns begrüßt und unterhielten uns sehr lang. Dann haben wir uns immer öffters getroffen und wurden ein paar - 6 Monate später wurde ich schwanger - 1 Jahr nach der Geburt unser Tochter gabs die Hochzeit. Ich bereu nichts! Ich liebe meine familie über alles mein Mann ist toll - kümmert sich Super um uns - wir haben alles was wir brauchen. Aber ich muss leider immer wieder an den (nenne wir ihn mal) Basti denken :(

Das alles ist schon 5 Jahre her :(

Wieso ist das so ? Wieso muss ich na ihn denken?! Ich bin doch glücklich !

Vor allem habe ich ein schlechtes Gewissen meine Mann gegenüber :( ich überlege jeden Tag ob ich ihn es sagen soll was mich "bedrückt".
Er wäre sicher irgendwie verletzt :(

Der Typ soll einfach aus meinen Kopf verschwinden!!!

Gute Nacht

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Du musst an ihn denken, weil du niemals erfahren hast und niemals erfahren wirst, was hätte mit diesem Mann sein können.
Dieses Nichtwissen verleitet zu Träumereien, die Vergangenheit zu vergolden.
Er war nicht der richtige für dich, sonst hätte es sich anders entwickelt.

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Sorry für die Rechtschreibfehler - ist mir Handy geschrieben t9 :(

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Ich kann dich verstehen.
Ich habe jetzt keine ähnliche Geschichte vorzuweisen, aber ich habe auch schon in verschiedenen Phasen an alte Beziehungen oder Bekanntschaften denken müssen.

Ich kläre das für mich damit, dass mein Leben durch Kinder und Mann an meiner Seite natürlich ich ganz andere Bahnen gelenkt wurde.

Vor 4 Jahren habe ich einen Mann, der mir auch sehr nahe war bevor ich meinen Mann kennenlernte angerufen. Es war furchtbar!

Nach 7 Jahren ohne Kontakt hat er sich wirklich angemaßt mein jetztiges Leben zu kommentieren (sein Leben lief in den Vorhersehbaren Bahnen) und es war rein gar nichts von der alten Nähe zu spüren.

ABER: ich habe mit meinem Mann über diese Gefühle gesprochen. Warum ich ihn anrufe, was ich vermisse in meinem Leben und warum ich wieder Kontakt zu alten Bekannten suche.

Das hat uns viel gebracht und ich konnte ihm sogar sagen, wie frustig ich es fand mit dem alten Freund zu sprechen.

Trotzdem weiss ich, warum ich damals so viel an diesen Freund gedacht habe.

Es ging damals um gemeinsame projekte, studienaufhalte, Karriere, etwas zu schaffen, was ganz neu und innovativ ist.

Als ich dann Mutter und berufstätig war, rein um uns am Leben zu erhalten, habe ich natürtlich genau das vermisst.

Ich bin meinem Mann sehr dankbar, dass ich genau diese Dinge mit ihm besprechen konnte und er es auch verstanden hat.-

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Was macht dich sicher, dass dieser "Basti" wirklich nur zu schüchtern war oder seine Gefühle für dich einfach nicht ausgereicht haben, was mir viel eher wahrscheinlich erscheint, wenn er sich dann irgendwann immer mehr zurückzog, obwohl es dazu doch gar keinen Grund deinerseits gab, im Gegenteil. Selbst die schüchternsten Menschen kriegen es irgendwie gebacken, in Paar zu werden, dann geht halt keiner richtig ran, aber man macht kleine Andeutungen, schaut, wie der Andere reagiert, und entsprechend wird man dann ja auch mutiger. Schüchtern ist man doch nur, solange man vom Anderen nicht sicher weiß, wie er reagieren würde, wenn man ihm seine Liebe gesteht.

Ich denke, der wollte einfach nicht damals und war nur zu freundlich, dir das offen zu sagen. Er fand dich nett, aber mehr nicht. Da er merkte, dass es deinerseits mehr Erwartungen sind (sowas merkt man auch einer schüchternen Frau an, unterschätze nicht die unbewussten Signale von Mimik und Gestik), hat er sich zurückgezogen. Du denkst meiner Meinung nach an ein Phantom, den Basti, wie du ihn im Kopf hast, GAB es nie.

Schätzeken, so hart das ist, aber vielleicht hilft es dir, drüber wegzukommen, wenn du dir klar machst, dass die Verliebtheit damals einfach einseitig war, egal, wie du dir das anders zusammengeträumt hast! Ist mir auch schon mal passiert - ich dachte, er wäre zu schüchtern, nachdem wir wochenlang geflirtet hatten, aber als ich allen Mut zusammen nahm und ihm mein Interesse an ihm offenbarte, ließ er mich eiskalt abblitzen und wart nicht mehr gesehen!

Keiner ist zu schüchtern, die Liebe anzunehmen, wenn sie ihm sich bietet!

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"Keiner ist zu schüchtern, die Liebe anzunehmen, wenn sie ihm sich bietet!"

...na ja, die TE hat Basti ja auch nicht reinen Wein eingeschenkt, obwohl sie in ihn verliebt war...:-)

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Sie wird aber entsprechende Signale gesendet haben, das macht man wie gesagt auch völlig unbewusst, schüchtern hin oder her. Keiner ist zu schüchtern, auf solche Signale dann nicht zumindest ein BISSCHEN zutraulich zu reagieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zwei Menschen sich total toll finden gegenseitig, total aufeinander abfahren und ineinander verlieben, und es dann über Wochen oder gar Monate nicht hinbekommen, dann auch zusammenzufinden.

Wenn es nicht klappt, liegt das meist daran, dass zumindest EINER von Beiden gar nicht wirklich will und daher auch ganz froh ist, dass der Andere zu schüchtern ist, richtig ran zu gehen. Warum hat er sich zurückgezogen, wenn er in sie verliebt gewesen sein soll und sie ihm für einen Rückzug keinen Grund gab? Neee, das passt nicht zusammen für mich, ich denke, die TE hat sich damals selbst was vorgemacht und ihre romantischen Gefühle so auf ihn projiziert, dass sie in jeder Geste, jedem Blick, jedem Wort irgendwas herauslesen WOLLTE, was auf Erwiderung der Gefühle hinweist. Frauen können das super, ich bin selbst schon ein paar Mal Opfer meiner eigenen Wunschvorstellungen geworden in der Hinsicht! Im Nachhinein zeigte sich aber immer, dass wenn es nicht wird, der Andere einfach auch nicht WOLLTE, und nicht dass er nicht KONNTE! ;-)