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Hallo,

ich persönlich kann Tattoos wirklich gar nichts abgewinnen. Nicht, weil das für mich mit Knast, Unterschicht und Prostitution verbunden ist, sondern weil es für mich eine Modeerscheinung ist, die ich nicht schön finde. Es gefällt mir schlicht und ergreifend nicht. Zudem assoziiere ich das irgendwie mit Jugendsünden, die man später bereut und irgendwie auch mit "Teeniekram". Egal wie das Motiv aussieht. Da mag sich jetzt bitte niemand beleidigt fühlen, aber ich würde mir als Erwachsene kein Tattot mehr stechen lassen, mit 16 fand ich das aber ziemlich toll (und ich bin meiner Mutter heute dankbar, dass ich mir kein Tattoo stechen lassen durfte).

Würde mein Mann mir jetzt erzählen, dass er sich tattowieren lassen möchte, wäre ich ganz und gar nicht davon begeistert. Das würde ich so auch kommunizieren. Natürlich würde ich es ihm nicht verbieten oder ihn gar verlassen, es ist sein Körper, damit hast du schon Recht, aber er müsste damit leben, dass ich es schrecklich finde. Das jemand sich vorsätzlich unatraktiv macht ist auch etwas ganz anderes als ein Unfall oder eine Krankheit.

Der Mann deiner Freundin scheint ihr das Tattoo auch gar nicht zu "verbieten". Sie weiß nur, dass es ihm nicht gefällt. "Er möchte das nicht" muss nicht heißen, dass er ihr vorschreibt, was sie mit ihrem Körper macht. Er wird doch wohl seine Meinung dazu äußern dürfen? Was deine Freundin daraus macht ist ganz allein ihre Sache.

LG

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Ich denke, das siehst du falsch.

Es ist schon lange nicht mehr verrucht, sich ein Tattoo stechen zu lassen. Schau dich in den höheren Schuljahrgängen um.

Das ist Mode, keine Individualität mehr. Es ist schon beinahe individuell, wenn ein Mensch KEIN Tattoo hat...
Also, das mit der Prostitution und dem Knast, das kann man sich vielleicht andichten, es ist aber definitiv vorbei.

Bis auf meine alten Herren, die mir manchmal erklären, in welchem Knast sie sich vor 50 Jahren was haben stechen lassen.

Der eine hat sich illegal (das war na klar verboten im Knast, und wurde unter entsetzlichen hygienischen Voraussetzungen dennoch gemacht) eine indische Gottheit tätowieren lassen, dafür kam er zuerst in Isolierungshaft und danach (gleichzeitig) hatte er eine Blutvergiftung, an der fast gestorben wäre.
DAS war verrucht.

Heutzutage geht man in ein sauberes Studio, lässt sich am besten noch betäuben und bekommt dann ein sauberes Tattoo.

Das kann man schön finden oder nicht, das ist eine andere Sache. Nur verrucht, das ist es schon lange nicht mehr, damit muss sich niemand rühmen, der sich HEUTE tätowieren lässt.

Es ist Körperschmuck, nicht mehr und nicht weniger.

Genug darauf herumgeritten.

Dein Vergleich mit dem Unfall hinkt gewaltig.

Der Freund deiner Freundin mag keine Tattoos am Körper seiner Freundin. Das sagt er ihr auch.
SIE allein entscheidet, ob sie dennoch eines haben möchte oder nicht. Mit IHRER Entscheidung müssen beide zurecht kommen.
Da ist weder er der Böse noch sie die Dumme. Und du kannst es nicht beurteilen, weil du nicht in der Situation steckst.

Wenn er kein Kind will, sie aber doch, kann sie auch sagen, "Mein Körper gehört mir, ich werde jetzt schwanger" - und muss mit den Konsequenzen, die er daraus zieht, leben.

Fast hinkt dieses Beispiel so sehr wie deines. ;-)

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"Klar möchte man für den anderen attraktiv sein, aber man muss doch in erster Linie mit sich selbst glücklich sein?!"

Natürlich, dann musst Du aber auch akzeptieren, dass der Partner damit nicht mehr glücklich und ggf. bald weg ist.

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also wenn ein Partner einen verlässt weil man sich ein winziges Tattoo machen lässt, dann denke ich war da vorher schon was im Argen #gruebel

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Man sieht ja jetzt schon, dass was im Argen liegt. Wenn der Partner partout auf etwas besteht, was der andere partout nicht möchte. Da sollte es ja möglich sein, einen Kompromiss zu finden.

Immerhin ist es ein Tattoo. Und ich kann verstehen, dass manche sowas nicht am Partner sehen möchten.

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Also ich denke auch .. mein Körper gehört mir und ich finde tattoos auch richtig schön. Solange Sie zur Person passen und man sich nicht nur tätowieren lässt einfach um eins zu haben.

Bei meinen Eltern war es ähnlich. Meine Mutter wollte früher immer ein Nasenpiercing haben, mein Vater findet sowas schrecklich. Als Kompromiss hat meine Mutter sich mal für eine Zeit einen Stecker geholt der magnetisch ist, bis Sie selber gemerkt hat das es nichts für Sie ist.

Als ich mein erstes tattoo bekam war meine Mutter sofort Feuer und flamme und wollte auch eins. Nach langem hin und her hat Sie sich dann eins machen lassen. Mein Vater war dabei und findet es heute richtig schön, obwohl er komplett dagegen war.

Bei deiner bekannten wird es ja kein riesiges tattoo. Das kann man doch auch gut verstecken und wenn es für Sie eine schöne Bedeutung hat, wieso nicht ? Ich würde an ihrer Stelle mich mit dem mann hinsetzen und ihm das in aller Ruhe erklären. Sowas zu verbieten finde ich nicht toll und würde es auch nicht einfach so hinnehmen.

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Der Vergleich mit einem Unfall ist ein bisschen hergeholt. Natürlich würde ich meinen Partner nicht verlassen, wenn er gegen seinen Willen tätowiert würde;-).

Ja, ich möchte meinen Partner auch schön finden, ich hab mich in einen Mann ohne Tattoos verliebt, weil mir ein Mann mit Tattoos weniger gefallen hätte. Und wenn er jetzt mit Mitte Vierzig feststellen würde, dass er auch ein Tattoo braucht, weil alle eins haben, dann wäre er vielleicht einfach nicht mehr der Mann, den ich toll fände.

Ich fand Tattoos sympathischer, als vor 30 Jahren noch nicht jeder eins hatte als jetzt, wo es halt gerade Mode ist; Modeschnickschnack für die Ewigkeit ist nicht meins; man stelle sich vor, Schulterpolster und Karottenjeans wären festgewachsen, weil einem das vor 30 Jahren mal gefallen hat#zitter. Klar könnte ich meinem Mann nichts verbieten. Aber wahrscheinlich fände ich ihn einfach nicht mehr toll.

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Hallo,

ich denke in einem gewissen Rahmen sollte jeder selbst entscheiden was er mit seinem Körper tut. Sollte es allerdings Überhand nehmen, dann hat der Partner klar Mitspracherecht. Immerhin verliebt man sich in die Optik die man kennt und wenn gravierende Veränderungen vorgenommen werden, dann muss man sehen inwieweit man damit klar kommt.

FG
Tom

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gut zu wissen :-p

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was hast du vor? #schwitz

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Hi,
grundsätzlich kann ich Tattoos etwas abgewinnen und es gibt Tätowierte, an denen es mir sehr gut gefällt.
Aber das Stückwerk, das man mittlerweile an einen großen Teil der (jungen) Frauen und Männer bewundern darf, finde ich nichtssagend, mitläuferisch, langweilig. Hier ein Name des Kindes, dort ein Sternzeichen, da ein Tribal, dort ein chin. Schriftzug#gaehn

Ich finde das Motiv, "weil es hübsch ist", deiner Bekannten recht fragwürdig und so sieht es evtl. auch ihr Partner. Da steckt ja keine wirkliche Leidenschaft dahinter und die finde ich, braucht man, wenn man sich für etwas entscheidet, was einen ein Leben lang begleiten wird. Das spürt der Partner deiner Bekannten eventuell und ist deshalb dagegen. Sie respektiert seinen Wunsch und verzichtet (positiv betrachtet).
Nichtsdestotrotz ist es natürlich ihr Körper und in einer Beziehung, in der einer dem anderen etwas verbietet, läuft etwas schief. Ich wollte so einen Partner nicht haben, bin aber dennoch bereit, Wünsche oder Einwände meines Partner, die die Veränderung meines Körpers betreffen zu respektieren und zu berücksichtigen. Auf einen starken Herzenswunsch meinerseits würde ich aber nicht verzichten wollen.

Vlg tina

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Hallo,

schwieriges Thema finde ich.
Mein Partner findet gewissen Piercings furchtbar.
Sollte ich also demnächst mit einem Nasenring nach Hause kommen würde er wohl sagen: Entweder kommt das Ding raus oder ich verabschiede mich.
Für mich schwer nachzuvollziehen. Ich würde es wohl auch nicht so klasse finden, wenn er sow as machen würde. Ich verlasse aber niemanden für Körperschmuck (vielleicht wenn er sich sein Gesicht zutätowiert).

Da ich kein Nasenring haben will ist mir diese Einstellung jedenfalls egal. Passt.
Als ich noch mit meinem Ex zusammen war hatte ich keine Tattoos. Wollte aber gerne.
Seine Info an mich: Mehr als zwei Tattoos darf ich nicht und sollte ich mich irgendwo piercen lassen, dann fässt er mich an der Stelle nicht mehr an.
Ok. Fand ich dämlich. Aber Piercings sind mir nicht wichtig. Daher habe ich nur eins (schon ewig).

Tattoos waren zu der Zeit wegen Geldmangel und Angst kein Thema. Die habe ich dann gemacht als ich Single war.
ich habe eins auf dem Unterarm. Mein Partner findet es "okay".

Man muss sich dann halt entscheiden. Der Partner findet das evtl. so furchtbar, dass er einen kaum noch angucken kann. Möchte ich das? Oder ist mir das egal? Oder ist mein Tattoo wichtiger als alles andere. Ich finde man muss da auch unterscheiden.
Riesentattoo im Gesicht oder auf der Brust oder ähnliches. Oder ist es wirklich ein kleines am Knöchel was man fast nie sieht.
Da kann man (meiner Meinung) ja wohl einen Kompromiss machen.

Und jetzt habe ich schon wieder ganz schön durcheinander gequasselt. Glaub ich...

LG

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Ich finde es mittlerweile schlimm das Jeder zugekritzelt ist.
Habe mir vor über zehn Jahren im Jugendalter eins stechen lassen. War damals eine Besonderheit das ich eins hatte. Heute ist es ehr anders rum.

Meins ist klein, das Motiv passt immer noch und die Farbe ist nicht ausgelaufen. Dennoch denke ich drüber nach es entfernen zu lassen um einfach wieder "nackt" zu sein.

Mein Partner möchte ein Tattoo für unseren Nachwuchs. Er hat bisher kein Tattoo und mir gefiel das immer. Er weiss das ich die Geste süß finde aber die Idee von einem Tattoo nicht.
Kann und werde es ihm nicht verbieten aber ich weiss wenn ich ihn nicht dran erinnere, einen guten Tätowierer raussuche und ihm einen Termin mache wird er selber nicht in die Puschen kommen und sich drum kümmern. Also mache ich es einfach nicht :-p

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Hallo,

ich kann mit Tattoos nichts anfangen. Und keiner meiner Partner hatte ein Tattoo.

Verbieten kann man es natürlich nicht. Da hast Du recht. Es ist aber schon wichtig, mit dem Partner darüber zu reden.

Und dann auch akzeptieren, wenn der Partner deswegen geht.

Wobei es für mich persönlich natürlich einen Unterschied macht, ob man sich selbst verschandelt oder durch einen Unfall Narben o.ä. hat.

Hätte mein Mann jetzt einen Unfall und irgendwo eine hässliche Narbe, würde das an meiner Liebe zu ihm nichts ändern.

GLG