Kinderwunsch, total Angst, Partner versteht nicht

Hallo!

Ich bin 26, seit einigen Jahren mit meinem Schatz zusammen, Hochzeit ist geplant und beruflich auch alles geregelt, jetzt kommt das Thema Kinder. Ich möchte eigentlich schon Kinder und mein Freund auch, aber ich hab total Angst, dass ich das nicht schaffe und überfordert bin. Mein Freund sagt immer "du kannst doch so gut mit Kindern", hab auch ein Patenkind (mein Neffe) und mag Kinder sehr, aber eigene sind doch was anderes?!

Babygeschrei und Kleinkinderterror sind auf Dauer hart, aber am meisten Angst habe ich vor dem Teenageralter. Ich war vor zehn Jahren schrecklich und hab meinen Eltern nur Sorgen gemacht. Falsche Freunde, Schwangerschaftstest mit 14 (zum Glück negativ), Alkohol, Rauchen, nachts abhauen, selbstverletzen, rechtsradikale Musik, sitzen bleiben... um nur das schlimmste zu nennen. Ich hatte eine schöne Kindheit und meine Eltern haben meiner Meinung nach nichts falsch gemacht und auch in meiner Pubertät richtig gehandelt, sonst hätte ich es wohl nicht geschafft... Abitur gemacht, guter Job, liebe Freunde und einen netten Partner, etc. Heute versteh ich ja gar nicht mehr, warum ich von 14-17 so rebelliert hab!! Und von zickig sein etc brauch ich gar nicht reden, ich war furchtbar. Meine Oma hat mal gesagt: "hoffentlich bekommst du mal eine Tochter, die dir dann alles zurückgibt, was du deinen Eltern angetan hast". Das hat sie mit einem Lachen gesagt, aber genau davor hab ich Angst!!!

Mein Freund versteht das nicht. Er meint, dass das nur Erziehungssache ist und wir bzw ich das schon hinbekomme und unsere Kinder bestimmt nicht so schlimm sind. Er meint auch immer, ich übertreibe und so schlimm kann ich gar nicht gewesen sein, ich wäre ja jetzt so lieb und vernünftig und tolerant... aber ich weiß es, ich war furchtbar, und ich weiß auch, dass meine Mutter viel wegen mir geweint hat und das tut mir so leid.

Ich hätte schon gerne Kinder und wünsche mir auch ein Baby mit meinem Schatz, aber irgendwann wird das Baby ja größer und dann kann ich es ja nicht abgeben! Ich bin wirklich verzweifelt und mein Schatz lacht nur darüber. Er sagt, ich mach mir Sorgen über ungelegte Eier. Aber Fakt ist doch, dass man kein Baby bekommt, das immer süß lächelt, sondern einen eigenständigen Menschen, bei dem man so viel falsch machen kann. Diese Verantwortung macht mir Angst. Und ich bin echt fertig, weil mein Freund halt unbedingt Kinder haben will... vielleicht verlässt er mich, wenn ich keine will? Und wenn er mich trotz Kinder verlässt, dann müsste ich das alles alleine packen und das kann und will ich nicht. Vielleicht bin ich einfach nicht dafür geeinigt, Mutter zu werden?

Ich weiß gar nicht, was ich von euch hören will, ihr könnt mir ja eigentlich auch nicht helfen... musste das wohl nur mal loswerden. Aber vielleicht hat ja jemand einen Rat oder so?

Viele Grüße und danke fürs Lesen!

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Ja, das sind alles ungelegte Eier :-p

Kinder haben ist ne große Sache. Das stimmt schon. Aber du wirst überrascht sein, was man alles kann, will und bereit ist durchzustehen, wenn sie erstmal da sind ;-)

Ob dein Mann bei dir bleibt, ob du bei ihm bleibst und was die Zukunft bringt kann dir keiner sagen. Aber davor muss man sich nicht fürchten. Das kann man ja dann immer noch, wenn es soweit ist.

Ständige Sorge, tiefste Liebe und die Furcht, am geliebten Nachwuchs irgendetwas falsch zu machen gehören im Übrigen zum Lieferumfang eines Babys. Das hat andere auch nicht abgehalten und ihr schafft das ebenso!!

26 ist ja auch noch kein Alter, wo der Fruchtbarkeit die Puste ausgeht, was spricht denn dagegen, das junge Glück erstmal zu zweit zu genießen? Was andere sagen und erwarten ist doch herzlich egal. Und vermutlich fühlst du dich in ein paar Jahren reifer und sicherer, was da Kinderthema angeht!

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Hi,
ich kann mir vorstellen, dass die Tränen deiner Mutter sicherlich versiegt wären, hätte sie gewusst, welch vernünftiger Mensch aus dir werden würde.;-)
Von dem von dir Aufgeführten, finde ich persönlich eigentlich nur die rechtsradikale Musik und die Selbstverletzungen richtig schlimm.

Das würdet ihr schon irgendwie hinbekommen, wie so viele andere auch.

Ich mache mir natürlich auch meine Gedanken darüber, was einmal aus unseren beiden Kerlen werden wird, aber ich bin zuversichtlich. Alles wird gut.

vlg tina

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Deine Bedenken sind absolut gerechtfertigt.
Nicht jeder Mensch ist dafür gemacht Kinder groß zu ziehen.

Es ist eine große Verantwortung und nicht jeder ist dem gewachsen.

Und nur weil nan ein Kind hst, bedeutet das nicht dass man alles schafft, erträgt und bewältigt.
Das ist wünschenswert aber nicht alle Eltern können das so hinkriegen.

Kinder können auch einfach eine Belastung sein oder ein Fehler und man betreut es sie bekommen zu haben.

Alles ist möglich. ...Mutterliebe kommt nicht automatisch, das ist kein Naturgesetz....überlegen, was und ob du Kinder willst, macht Sinn....die Verantwortung ist immens.

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Hallo!

Hast du denn mal mit deiner Mutter darüber geredet? Ich könnte mir vorstellen, das sie deine Pubertät zwar als belastende Zeit empfunden hat, aber dich trotzdem keine Sekunde missen möchte und es sicherlich nicht "bereut", dich bekommen zu haben.

Ich denke, du solltest vielleicht deinen Blickwinkel ändern: was bringt mir ein Kind Positives, was sind die schönen Seiten an einem Leben mit Kindern. Kinder sind anstrengend, machen Sorgen und Kummer (gelegentlich :-)) und kosten Zeit und Geld, aber du solltest in Ruhe abwägen, ob du deshalb ein Leben ohne Kinder möchtest.
Der Schritt vom Paar zur Familie ist zudem halt riesig und voller unbekannter Faktoren, die du nicht kennst und nicht unbedingt beliebig steuern kannst. Vielleicht hast du einfach auch Angst vor der Veränderung?

Viel Glück bei der Familienplanung und LG stufflana

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Hallo,

Meine Teeniezeit gleicht der deinen sehr.

Ich habe inzwischen drei Kinder und genieße sie sehr, ohne mir allzu großes Sorgen zu machen. Ich gebe mein Bestes und hoffe das Beste.

Meine Mutter hat meine Teeniezeit ziemlich ausgeblendet. Außer so ein paar richtige Kracher verschönigt sie einiges oder hat es wirklich nicht als so extrem empfunden. Es ist Vergangenheit.

Ich weiß nicht, was mich damals so getrieben hat. Heute bin ich stolz darauf, dass ich die Kurve bekommen haben, wie soviele andere auch.

Das du dir Gedanken machst und Respekt vor dem Schritt hast, ist sehr verständlich und auch natürlich!

MfG

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Hey,

nun ich war auch ein rebellischer Teenie und meine Eltern hatten es alles andere als leicht mit mir.

Ich wollte bereits sehr jung Mama werden, habe mit 22 ein erstes Kind bekommen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits eine abgeschlossene Ausbildung einen tollen job, schicke Wohnung und einen festen Partner. Solche Gedanken wie Du sie hast sind mir allerdings nie durch den Kopf gegangen. Wobei ich es gut finde wie Du dich mit der Thematik Kinder auseinandersetut, auch wenn mir das eine oder andere etwas unreif erscheint;-) (das meine ich nicht böse)
Meine Große ist jetzt 14 und ganz anders als ich in diesem Alter. Meine Eltern erzogen mich sehr streng und ich hatte wenig Freiräume. Ich habe mir immer geschworen mal nicht so zu sein, es funktioniert! Gut ich habe noch 2 weitere Kinder und bei der Großen noch ein paar Jahre Teenagerzeit vor mir, aber auch das werden wir alles schaukeln!

Genießt jetzt noch ein bissl eure Zweisamkeit und warte noch mit dem Baby. Deine Sichtweise wird sich bestimmt noch ändern!

Alles Liebe!