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Hallo,

Mama ist Jahrgang 1960, Papa Jahrgang 1958.
Mein Vater wurde oft geschlagen. Allerdings hat er seine Eltern auch immer noch extra provoziert. Mein Opa ist nicht sein leiblicher Vater und die einzige körperliche Nähe gab es durch Schläge. Also er hat provoziert um wenigstens das zu kriegen.
Da gab es aber auch ab und zu mit dem Teppichklopfer oder dem Gürtel.
Bei meiner Mutter bin ich da gar nicht so sicher, ob sie mal geschlagen wurde.

Meine Oma wurde von ihrem Vater regelrecht verprügelt und hat dann den Kontakt abgebrochen irgendwann. Vielleicht hat sie daraus gelernt.

Ich wurde von meinen Elter nie geschlagen. Allerdings vom damaligen Freund meiner Mutter. Ich bin 1985 geboren. Und das alles passiert zwischen meinem 3. und 7. Lebensjahr.
Es gab allerdings nicht nur Schläge als Strafe, sondern auch Demütigungen.
z.B. ohne Hose über den Teppichboden krabbeln, damit die Knie aufscheuern, weil man wieder Löcher in den Hosen hatte.

Zum Glück hat sich meine Mutter irgendwann getrennt.
Mit meinem jetzigen Stiefpapa hat sie noch einen Sohn bekommen und er wurde nie geschlagen. Ich auch nicht. Wir gehen alle sehr liebevoll miteinander um.

LG

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<<ch wurde von meinen Elter nie geschlagen. Allerdings vom damaligen Freund meiner Mutter. Ich bin 1985 geboren. Und das alles passiert zwischen meinem 3. und 7. Lebensjahr. Es gab allerdings nicht nur Schläge als Strafe, sondern auch Demütigungen. z.B. ohne Hose über den Teppichboden krabbeln, damit die Knie aufscheuern, weil man wieder Löcher in den Hosen hatte.<<

Und das hat deine Mutter hingenommen und den Kerl nicht rausgeworfen? Da kann man nur den kopf schütteln

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Hallo,
nachvollziehen kann ich das auch nicht. Ich habe keine Kinder, aber ich denke, dass ich mich schützend vor sie werden würde. Ich weiß nicht was damals in meiner Mutter vorging. Sie hatte Angst vor ihm und war wie gelähmt. Mein Vater konnte auch nicht wirklich reagieren. Meine Oma hat es versucht, leider ohne Erfolg.
Ich bin meiner Mutter aber nicht böse. Wir haben sehr, sehr oft darüber gesprochen. Ich weiß wie leid es ihr tut. Sie ist sehr wütend auf sich selber. sie versteht sich selber nicht.

Aber es ist ok. Ich habe das alles relativ gut verarbeitet.

Ich würde aber definitiv anders handeln.

LG

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Hallo,

ich weiß (selbst geboren 1968) von meiner Schwester und auch noch von mir, dass es subtilere Strafen als Schlagen gab.

Körperliche Strafen waren verpönt. Thema antiautoritäre Erziehung.

Meine Schwester wurde dafür aber schon mal kalt abgeduscht oder ich in die berühmte Ecke gestellt.

Folge: Man macht sich so klein wie möglich. Deswegen bin ich auch so ein Lesefan geworden, genau wie mein Bruder.

Wir saßen oft stundenlang in unseren Zimmern und haben uns nicht gemuckst.

Allerdings ging das immer nur von meinem Vater aus. Meine Mutter hat uns zwar - selten mal - ermahnt, hat uns aber zumeist frei agieren lassen.

GLG

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Also,

in meiner Familie ist das so:

Mutter plus Schwester (um Jahrgang 1964 geboren):
mit dem Kochlöffel geschlagen worden. Ihre Mutter wusste sich nicht weiter zu helfen.

Vater: keine Gewalterfahrung (vielleicht im Affekt, aber ich weiß es nicht)

Ich: wurde nie geschlagen (mit Außnahme von einer Ohrfeige im Affekt als Teenie- Teenies können fies sein. Das wissen sicher alle Eltern, die das durchgemacht haben. ... Inzwischen haben sich meine Eltern entschuldigt, wir haben das Thema später noch einmal aufgearbeitet.)

meine Cousins: wurden nie geschlagen, Tante hat sich wenn sie sehr sauer war alleine in ihr Schlafzimmer gesetzt

meine Schwiegermutter (auch gleiches Alter): Gewalterfahrung wie Ohrfeigen, findet es nicht so schlimm

mein Schwiegervater, Jahrgang 1960: kleinere Gewalterfahrungen, relativiert Gewalt, hat seine volljährigen Kinder geschlagen, hat vermutlich auch seine Frau geschlagen (sie hat Andeutungen gemacht)

mein Partner: wurde geschlagen und seelisch unterdrückt

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

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Nachtrag:

Familie der Mutter: gutbürgerlich, Kirchgänger
Familie des Vaters: "obere 10.000", wie man so schön sagt

Familie der Schwiegermutter: reich, schwierige Charaktere, mehrere Narzissten
Familie des Schwiegervaters: gutbürgerlich, strengerer christlicher Glaube

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Ich kenne mehrere 60er, bei denen körperliche Züchtigung zum Alltag gehörte...

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Also ich bin Jahrgang 1965 und bis auf zwei bis vier klassische Backpfeifen während meiner Kindheit/Jugend habe ich nie körperliche Gewalt erlebt, zumindest nicht durch meine Erziehungsberechtigten.
Mein Mann, Bj. 1959, auch nicht, soviel ich weiß. Und seine Familie ist auch sehr religiös.

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Meine Mutter übrigens wurde eigentlich auch nie geschlagen, aber als sie mit 21 schwanger wurde mit mir, kassierte sie von ihrem Vater eine Ohrfeige...................
(obwohl dieser seine Frau das erste Mal mit 17 schwängerte)

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Ich bin Jahrgang 1964. Meine Mutter hat mir und meinem Bruder schon mal eine geschallert wenn es ihr zu bunt wurde. Bei schweren Vergehen, wie Geld geklaut oder echt Mist gebaut, hat sie uns mit dem Teppichklopfer verdroschen.

Mein Vater hat uns nie geschlagen aber der ist oft laut geworden wenn es ihm zu blöd wurde.

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Das hat nichts mit dem Jahrgang zu tun. Ich bin 93 geboren und hab das ein oder andere Mal auch ne Backpfeife kassiert. Klar, ich denke früher war es eher normal und gehörte für viele zur Erziehung dazu, aber es gibt auch heute noch Eltern die ihre Kinder schlagen. Obowhl es ausdrücklich verboten ist.

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Meine Oma, geboren 1915, musste in der Schule auf Erbsen knien und wurde mit dem Rohrstock auf die Fingerkuppen geschlagen für so Sachen wie: mit dem Banknachbarn reden, Haare nicht ordentlich frisiert usw.
Das ist wohl der Grund, warum mein Vater und seine Geschwister im Elternhaus nie Gewalt erfahren mussten. In der Schule sah das in den 50ern anders aus.
Auch ich wurde von meinem Vater nie geschlagen. Meiner Mutter (deren Eltern das anders "praktiziert" haben) ist allerdings, selten aber doch, mal die Hand ausgerutscht. Ich selbst merke, das mich das erlebte stark geprägt hat. Ich lehne Gewalt ab, aber es gab schon 1 oder 2 Situationen, in denen es mich enorme Anstrengung gekostet hat, eben keinen "Klapps" zu geben.

Meine Cousinen väterlicherseits (geb. 65 und 66) haben das ähnlich erlebt wie ich .

In meiner Familie mütterlicherseits wurde deutlich öfter zugehauen und das zieht sich bis heute durch, natürlich nicht mehr so, wie vor 30 Jahren, aber doch spürbar.

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Eltern = Kriegskinder = Kinder von traumatisierten Vätern = Gewalt

Kriegstraumata wirken bis in die 2. oder 3. Generation.... langsam sterben sie aber aus.

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Was für ein plattes, verallgemeinderndes Klischee...