Ich möchte mich scheiden lassen und trotzdem weiterhin mit ihm eine Partnerschaft führen

Der Hintergrund: Wir haben jung geheiratet, von meiner Seite aus aus Liebe, von seiner Seite aus (wie ich im nachhinein erfahren musste) aus pragmatischen Gründen. Unsere Ehe ist sehr einseitig: Ich habe ihn gern und gäbe ihm allen Respekt, Zuneigung und Liebe... wenn er es auch täte! Es gab Rettungsversuche, aber gleichzeitig ist auch so viel schon vorgefallen, was ich ihm in Bezug auf den Eheschwur (ja, der Schwur ist mir sehr wichtig!) nicht mehr verzeihen kann. Im Nachhinein würde ich es gern ungeschehen machen. Lieber unverheiratet als als Ehefrau nur so halbherzig geduldet.

Für mich ist es so: Er hat sein Eheversprechen nicht erfüllt und ich möchte daher nicht mehr mit ihm verheiratet sein. Schon allein, um ihn auch von meinen Erwartungen an die Ehe (man steht für einander ein, liebt sich, ist zärtlich zueinander usw.) zu entlasten. In einer "normalen" Partnerschaft kann ich ohne meine hohen Erwartungen (die ich aber auch nicht runterschrauben möchte, denn als Ehefrau möchte ich eben geliebt, respektiert usw. werden) weiterhin mit ihm zusammenleben.

Ich bin mir sicher, dass er zustimmen würde, aber wie ist das rechtlich?

Das Trennungsjahr könnten wir argumentieren, denn wir leben jetzt auch schon mehr oder weniger jeder für sich.

Aber:

- Wir haben ein Kind!

- Frisch gebaut (Geld kam dabei von beiden Seiten fast gleich viel)

- Ich arbeite wegen unserem Kind nur geingfügig, bin also familienversichert.

Wie ließe sich das Scheidungsmäßig regeln?

Danke schonmal! #winke

P.S. Bitte keine Diskussionen zu meiner oben geschilderten Einstellung, meine Ideale ändere ich nicht :-p

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Als Partnerin darf er Dich scheiße behandeln, sprich keinen Respekt, keine Liebe, keine Zuneigung? Dann duldest Du das?
Und als Ehefrau duldest Du das nicht?
#kratz#kratz#kratz

Irgendwas ist falsch in Deiner Welt...eine Partner ob mit oder ohne Ehering sollte sein Gegenüber respektieren, lieben und achten, das ist doch nicht von einem Ring am Finger abhängig?

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Das war jetzt leider nicht die sachliche Meinung, die ich erbeten habe #winke

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Doch das war eine sachliche Meinung, nämlich das Dein Bild von einer Partnerschaft nicht stimmt.

Du hälst Dich an irgendwelche Schwüre und hebst selbige in den Himmel, anstatt mal in der Realität diese Beziehung zu hinterfragen, unabhängig von Ehe oder nicht.
Du solltest Dich selbst hinterfragen, woher diese falsche Einstellung kommt.

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Scheidung ist easy wenn sich beide einig sind.

Klärt vorab wie ihr euch das miteinander nach der Scheidung vorstellt und dann geht gemeinsam zum Anwalt und lasst alles entsprechend formulieren.

Familienversicherung fällt für dich dann weg, bist ja nichtmehr Famile aber sowas lässt sich ggf. über etwas mehr Arbeit (ab 451 EUR Lohn) ja wieder regeln.

Klärt auch wer künftig was bezahlt und wie das mit der Kinderbetreuung zu handhaben ist. (Also du betreust das KInd und er zahlt dafür xy Unterhalt an dich z.B.)

Kindsunterhalt wäre dann auch ein Thema, Düsseldorfer Tabelle hilft hier weiter.

Wohnsituation ist zu klären, ist ja ein gemeinsames Haus, wer macht den HAushalt undundund.

Ihr habt da einiges an Arbeit vor euch aber wenn ihr euch einig seid sollte das machbar sein.

Kleiner Tip, schreib auf welche Arebiten du so machst und am besten auch mit Zeit die du jeweils dafür brauchst, einfach falls der Herr rechnen möchte oder sagt "ich verdiene ja schließlich das Geld und arbeite sooooooooo lang" ;)

Und der wichtigste Punkt: Wenn ihr euch geeinigt habt erklärt alles eurem Kind und macht ihm auch klar das ihr es liebt und es nichts mit ihm zu tun hat.

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Danke, das macht mir schon ein bisschen Mut! #blume
Nur wenn man die Sachen zu Trennungsjahr, Unterhalt, Umgangsrecht usw. liest bekommt man schon das Gefühl, dass eine Scheidung auch bei Einvernehmlichkeit nur schwer durch zu kriegen ist #gruebel

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Wieso ist eine Scheidung schwer durchzukriegen?
Wenn ihr es beide wollt ist es einfach nur easy und hr werdet direkt nach dem einen Jahr geschieden.

Alles andere ist Papierkram.

Allerdings verstehe auch ich den Sinn eurer Scheidung nicht. Aber muss ich ja auch nicht.

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Ich weiß, nicht sachdienliche Hinweise hast du im Voraus ausgeschlossen, aber trotzdem möchte ich dir sagen, dass du dein Eheversprechen zu sehr idealisierst. Ihr habt euch geschworen, in guten wie in schlechten Tagen zueinander zu stehen, "man steht für einander ein, liebt sich, ist zärtlich zueinander usw." sind "nur" DEINE Vorstellungen einer Ehe. Ich habe auch ein Kind und ein Haus mit meinem Partner, unverheiratet. Wären wir verheiratet und ich würde kommen und sagen: "Schatz, ich lass mich scheiden, deine Vorstellungen einer Ehe kollidieren irgendwie mit meinen, wir können aber weiterhin ein Paar sein" würde der wohl seine Beine in die Hand nehmen und laufen. Für mich ergibt das keinen Sinn, sorry, deswegen kann ich deine Frage nicht ernst nehmen.

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Wenn ihr euch beide einiges seit, dann sucht euch gemeinsam einen Anwalt / Anwältin die euch in dieser Angelegenheit gut und sich beraten bzw auch vertreten kann. Im Grunde ist das ganz einfach, wenn man sich einig ist.

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"In einer "normalen" Partnerschaft kann ich ohne meine hohen Erwartungen "

Was soll an einer nichtehelichen Partnerschaft anders sein? Das ist vollkommener Unsinn. In einer Partnerschaft - egal, ob ehelich oder nicht, sollte man auch Zärtlichkeit etc. erwarten. Wofür sonst brauchst du einen Partner?

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Wenn ich dich richtig verstanden habe, beruhte eure Beziehung zu keinem Zeitpunkt auf gegenseitiger Liebe, Achtung und Respekt.

Du hattest die Erwartung, das Eheversprechen würde aus einer nicht deinen Wünschen und Idealen entsprechenden Beziehung das machen was du dir erhoffst. Beziehungsweise dein Partner würde zu dem Mensch werden den du dir vorstellst.

Das ist in meinem Augen eine absurde, weltfremde Vorstellung, in ihrer Konsequenz so traurig, bitte nimm es mir nicht übel.

Was ich dir raten würde : Setze dich mit professioneller Unterstützung mit deinen Altlasten auseinander. Entwickle ein gesundes Menschen- und Selbstbild. Finde heraus wer du bist, was du für Erwartungen an eine echte Partnerschaft hast usw. Bevor du dich auf den Nächstbesten einlässt.

Wahrscheinlich ergibt eine Scheidung durchaus Sinn, aber dann mach doch bitte keine halben Sachen. Ihr passt nicht zusammen, du hast ja gesehen was passiert wenn man es zwanghaft versucht passend zu machen. Also ganz normale Scheidung. Ihr bleibt die Eltern eures Kindes. Nicht mehr und nicht weniger, ansonsten geht ihr getrennte Wege.

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Ich sehe das, wie meine Vorschreiber, aber das wolltest du ja nicht wissen.

Hier also "sachlich":

Ihr dürftet ein Problem mit dem Trennungsjahr bekommen. Ich habe zwar glücklicherweise keine eigenen Erfahrungen damit, aber bei Freunden einiges mitbekommen. Zwar könnt ihr während des Trennungsjahres zusammen im gemeinsamen Haus leben, aber - getrennt!

D.h. getrennte Schlafzimmer, jeder wäscht, kocht etc. für sich alleine. Das wollt ihr aber ja eigentlich gar nicht und so gesehen, würde eure Scheidung dann streng genommen genau daran scheitern. Klar, wenn ihr euch einig seid, könnt ihr natürlich später lügen, aber ob das so alles zu deinen Moralvorstellungen passt weißich nicht.

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Versicherung für dich fällt weg
Andere Steuerklasse
Dein Unterhaltsanspruch gegenüber ihm ändert sich
Rentenpunkte von ihm kriegst du nur für die zeit der Ehe

Trotzdem: was ist an respektlos ohne Ehe so viel besser?

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Warum stellst du die Frage in einem Forum?

Ihr seid euch einig, geht zum Anwalt und lasst euch erklären, wie ihr euren Wunsch am schnellsten und einfachsten umgesetzt bekommt. Ist doch ganz einfach! Und ob ihr danach eine WG gründet oder wer wem später die Unterbuxen wäscht, interessiert weder Anwalt noch Gericht.