Hallo Marika,
ich kann deinen Wunsch nach einem zweiten Kind durchaus verstehen und nachvollziehen. Zudem bist du in einem Alter, in dem dieser Wunsch nicht mehr ewig hinausgeschoben werden kann.
Ihr habt eine wunderbare kleine Familie, habt dafür aber auch schon jede Menge durchmachen müssen. Aufgrund dieser Tatsache kann ich deinen Mann und seine Entscheidung sehr gut verstehen. Ihr habt ein Baby bekommen, Schwangerschaft und Babyzeit sind ohnehin schon sehr schwierig, da kamen bei dir aber auch noch schwere Depressionen hinzu. Diese Zeit war für deinen Mann sicher alles andere als leicht. Später musste er dann erneut einen monatelang andauernden Krankheitsfall mit abfangen. Gesundheitlich bist du leider nicht ganz auf der Höhe und dein Mann wird hier und da immer mal wieder durch deinen Ausfall stark gefordert.
Dazu darfst du nicht vergessen, dass zwei Kinder schon eine ganz andere Hausnummer sind als "nur" ein Kind. Du müsstest perspektivisch zwei Kinder, Haushalt und Arbeit unter einen Hut bekommen und das mit evtl. gesundheitlichen Problemen.
Zudem sind nicht alle Geschwisterkinder immer nur tolle Geschwisterpaare. Genauso viele schöne Spielzeit, die sie miteinander haben, genauso streiten sie auch. Die nervliche Belastung für die Eltern wird dadurch nicht geringer. Es kann dir niemand garantieren, dass du nicht ein völlig disharmonisches Geschwisterpaar bekommst. Aufgrund des Altersunterschiedes werden die beiden vielleicht auch eher selten zusammen spielen.
Lieber mit einem Kind eine glückliche Familie, als mit zwei Kindern ins Unglück stürzen.
Du musst die Entscheidung deines Mannes leider akzeptieren, da zum Kinderwunsch nun mal zwei Menschen gehören. Glücklich wirst du aber nur, wenn du die Entscheidung akzeptieren kannst und bereit bist, das dir gegebene Glück zu sehen und anzunehmen.
Man kann sich meines Erachtens aktiv dafür entscheiden, ob man in seinem Leben glücklich sein will oder unglücklich. Es liegt in deiner Hand, ob du dem Kinderwunsch so viel Raum geben willst, dass er zu einer Belastung für eure Ehe wird und dein Leben überschattet.
Oder du kannst dankbar dafür sein, dass du eine tolle Tochter hast und einen Mann, der in guten und in schlechten Zeiten zu dir stand und steht.
Ich will deinen Wunsch nach einem zweiten Kind nicht kleinreden. Aber du solltest dir selbst auch nicht das kleinreden, was du schon hast.
Dankbarkeit kann man üben. Glücklich sein ist zu einem großen Teil auch Entscheidungssache. Mach dich nicht zum Opfer deiner Pläne, die vielleicht nicht aufgehen.
Die Alltagsprinzessin (die es gut von sich kennt, immer das Haar in der Suppe zu suchen und sich häufig fürs Unglücklichsein entscheidet, obwohl sie's eigentlich besser weiß)
Ich sehe das Ganze ein wenig anders als die meisten anderen hier. Da ich mich sehr gut in deine Situation hineinversetzen kann, möchte ich dir kurz von mir berichten .Ich hatte aufgrund von Mobbing im Beruf auch schon eine Depression mit anschließendem Klinikaufenthalt, allerdings hatte ich da noch kein Kind. Damals fiel mir die Entscheidung sehr schwer, ob ich überhaupt ein Kind bekommen soll. Ich habe es schließlich doch gewagt, da es mir psychisch sehr gut ging. Während der Schwangerschaft ging es mir sehr gut, aber danach hatte ich aufgrund des Schlafmangels und der hormonellen Umstellung sehr zu kämpfen. Ich hatte dann für einen längeren Zeitraum eine Haushaltshilfe bekommen, was eine große Entlastung für mich war. Ich wurde wieder auf Medikamente eingestellt und habe eine Therapie gemacht. Nun bin ich mit dem zweiten Kind schwanger und es geht mir psychisch sehr gut.
In deinem Fall kommt es meiner Meinung darauf an, ob und wie lange du schon stabil bist. Außerdem wäre natürlich wichtig zu wissen, ob deine Depressionen immer wieder kommen oder nicht. Falls du bei einem Psychiater und/oder einem Therapeuten in Behandlung bist, würde ich diese um Rat fragen. Zudem spielt es m. E. auch eine Rolle, inwieweit dich dein Mann oder andere Familienangehörige entlasten könnten, wenn es dir schlecht geht. Außerdem muss es ja nicht sein, dass du nach einer weiteren Geburt wieder eine postnatale Depression bekommst. Was m. E. eindeutig für dich spricht, ist die Tatsache, dass du sowohl Arbeit als auch Haushalt und Kind schaffst. Das ist ja eine Dreifachbelastung, die für jemanden mit dieser Krankheit sicherlich nicht einfach zu bewältigen ist. Hinzu kommt, dass du offensichtlich Erzieherin bist und schon aufgrund deines Berufs über eine gewisse Belastbarkeit verfügen musst.
Inwieweit du deinen Mann von einem zweiten Kind überzeugen kannst, kann ich dir aber auch nicht sagen. Meiner Meinung nach ist ein Kinderwunsch häufig sehr stark und kann nicht einfach abgestellt werden. Kann es vielleicht sein, dass dein Mann generell kein zweites Kind mehr will und deine Erkrankung daher eine willkommene Ausrede ist?
Noch eine Anmerkung am Schluss: falls jemand anderer Ansicht ist als ich, soll er sich bitte Anfeindungen oder blöde Kommentare sparen.
Hallo...
Beide Seiten sind gut nachzuvollziehen. Ich persönlich habe eine Tochter und es wird bei dieser auch bleiben. Ich bin zwar alleinerziehend aber ich möchte auch kein weiteres mehr. Früher habe ich immer von zwei Kindern geträumt. Dann aber habe ich schon während der Partnerschaft gemerkt das es schön sein kann nur ein Kind tu haben. Ich kann ihr meine ganze Aufmerksamkeit schenken, kann mit ihr kuscheln und schmusen ohne das ich Rücksicht auf ein anderes kind nehmen müsste. Ich kann jeden Lebensabschnitt mit ihr erleben und muss mich nicht aufteilen.
Das soll nicht heißen das ich anderen das Glück 2er Kinder oder mehr Kinder nicht gönne. Ich glaube sogar das man in die Rolle Mama von mehreren Kindern hineinwachsen kann und dann später alles toll läuft. Aber ich gebe ehrlich zu für mich ist das nix. Ich bin glücklich mit meiner Maus bin froh arbeiten zu gehen. Ich bin nicht Karriere geil. Habe ein einfachen Job aber nette Kollegen und ich liebe dieses für mich was tun und natürlich das wichtigste für mich mein kind. Du beschreibst dein leben toll... eine tolle Tochter, einen Job mit vielen Kindern für die du da bist und quasi die erste soziale Etappe nach dem trauten Zuhause. Ihr macht es euch schön und dir geht es gesundheitlich gut. Wunderbar. Dein leben wird sich mit einem zweiten Kind ändern. Vielleicht traut sich dein mann das alles nicht so zu mit zwei Kindern. Vielleicht ist es auch so das er nicht die große Angst hat das du depressiv werden könntest sondern das er sich nicht vorstellen kann seine Papa liebe unter zwei Kindern aufzuteilen. Schließlich hat er eine süße Prinzessin. Und vielleicht möchte er die kleinen gewonnenen Freiheiten die jetzt da sind, da eure Maus was älter ist nicht wieder aufgeben für ein zweites Kind. Vielleicht kann dein mann dir erklären warum er es nicht möchte statt nur "auf keinen fall" zu sagen ?
Ich wünsche euch bei eurer Entscheidung alles gute und das ihr glücklich bleibt. Alles liebe euch
Hallo liebe Marika,
ich möchte in eine etwas andere Kerbe hauen als meine Vorrednerinnen.
Klar kann ich deinen Kinderwunsch absolut verstehen, genau so wie ich die Sorgen deines Mannes für berechtigt halte.
Ich möchte dich aber nicht davon überzeugen, es bei einem Kind zu belassen, sondern ermutigen, dich deinen inneren Demonen zu stellen. Zeige deinem Mann das du aktiv mit Taten für deinen Kinderwunsch kämpfst. Geh in eine Dauerhafte Therapie (nicht weil es dir akut schlecht geht, sondern um Ursachenforschung zu betreiben), vielleicht sogar eine Gruppe, die dich ergründen lässt, woher deine Depressionen kamen. Oft findet man in der Tiefe verborgen den Auslöser in seiner eigenen Vergangenheit (nennt sich Inne-Kind-Problematik) Wenn du dein Inneres Kind mit all seinen Ängsten an die Hand nimmst und dich stärkst, bist du sicher auch gut gewappnet für ei zweites Kind.
Ich finde es zeigt schon sehr viel Stärke, dass du ein zweites Kind möchtest. Denn immerhin weißt du um die Problematik, und fühlst dich trotzdem gefestigt genug um es mit 2 Kids "aufzunehmen".
Zeig deinem Mann, dass du bereit bist aus eigenem Antrieb dich um das Minimieren der Risiken kümmerst. Nicht in dem du vor ihn stehst und sagt: "Wenn ich jetzt das mache, dann müssen wir aber als "Belohnung" ein zweites Kind machen.", sondern um dich und deinen inneren SelbstWERT zu steigern.
Was das körperliche angeht, nuja, dieses Risiko trägt wohl jeder Mensch, denn wir alle sind sterblich. Aber auch hier kannst du aktiv werden. Treibe Sport, werde körperlich so fit wie noch nie, minimiere alle Risiken zu seinen Argumenten. Und wenn du das alles erreicht hast, körperlich und seelisch mit dir im reinen bist, dann rede mit deinem Mann und sag ihm dass du ein zweites Kind willst.
Mein Rat: Es ändert sich nichts, bis du dich änderst. Und dann, ändert sich plötzlich alles!
Viel Glück und Erfolg bei der Erfüllung deiner Träume
Indie mit Nick 10 Jahre an der Hand und Baby inside 10.SSW
(Die nie dran geglaubt, noch mal das Wunder erleben zu dürfen, ein zweites Kind zu bekommen.)
Hi Marika,
ich kann dich sehr gut verstehen. Ich wünsche mir auch nichts sehnlicher als ein zweites Kind, aber mein Mann ist dagegen. Mir ist auch noch nichts Schlaues eingefallen, um ihn zu überzeugen.
Ich finde aber den Kommentar von independent87 sehr sinnvoll. Es ist auf jeden Fall ein Versuch, der auf keinen Fall umsonst ist, weil du etwas für dich und deine Familie tust.
Ich drücke dir die Daumen!