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Hallo,

eure Ehe ist am Ende und deine Frau hat dir doch wohl offen bekundet, dass sie an dir als Mensch kein Interesse mehr hat, sondern dich nur als Zahlesel sieht und sie ihr "Ansehen" in der Gesellschaft nicht verlieren möchte.

Du siehst Schwierigkeiten dich zu trennen, weil du sie auszahlen musst.

Ganz ehrlich: macht beide euer Ding und bleibt trotzdem zusammen. So muss sich keiner großartig verändern, viele Ehen bestehen doch nur noch auf dem Papier obwohl keinerlei Liebe mehr vorhanden ist und nur noch finanzielle Aspekte eine Scheidung verhindern.
Such dir eine jüngere Gespielin, die deine emotionalen und sexuellen Bedürfnisse erfüllt und lass deine Frau auf der Couch "vor sich hin gammeln" (sie will es ja offensichtlich nicht anders).
Ich könnte so nicht leben, aber für euch scheint es das Beste zu sein.

Alles Gute

Nici

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Guten Morgen,

Du sagst, Ihr versteht Euch nicht mehr als Paar. Ihr habt keinen Sex mehr.

Dann überlege doch mal, was Du an Deiner Frau toll findest, was Du bewunderst und was sie in all den Jahren in Deinen Augen geleistet hat.
Und schreibe das mal auf. Nicht in der Art, "Du hast die Kinder zu verantwortungsvollen Menschen erzogen", vielmehr die Kleinigkeiten.
Das kann damit anfangen, wie sie Euer Frühstück zubereitet und wie sie ihr Haar kämmt.
Die Details die den Unterschied ausmachen und der Grund sind, wieso Du Dein Leben mit ihr und mit keiner anderen Frau teilst!

Schau sie wieder als Frau an und sage ihr diese Dinge.....(es kann etwas dauern, bis sich ihr Mauern löst, doch wenn auch ihre Gefühle nur verschüttet sind, dann könnt Ihr sie auch wieder ausgraben) und beobachte, was mit ihr geschieht...

Alles Gute,
Dana

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Mir ist schon öfter aufgefallen, dass es relativ wenig Verständnis in diesem Forum für die Aufgabenteilung in manchen Ehen gibt.
Das "genügend" Geld heranschaffen wird gering geschätzt, solange es da ist. Aber um genug herbeizuschaffen braucht es eben etwas mehr als einen Teilzeitjob, jedenfalls im Normalfall.
Wenn es knapp wird, wird heftig geklagt, wenn der geldverdienende Teil nicht genug Zeit hat, ebenfalls. Wie man es macht, macht man es verkehrt.
Meine Ehe ist nach Jahrzehnten ebenfalls den Bach runter gegangen, jemand anders hat es besser gemacht, als ich.
Die Probleme in manchen Ehen fangen doch erst an, wenn die Kinder flügge sind. Der hauptsächlich erziehende Teil hat auf einmal keine wichtige Aufgabe mehr, er wird unzufrieden. Die gesamte Beziehung müßte wieder auf mehr Zweisamkeit umgestellt werden. Nach so langer Zeit ist das aber eine schwierige Aufgabe, die beide Partner unzufrieden macht.
Wir haben den Status getrennt lebend, die Probleme wurden in einem notariellen Trennungsvertrag geregelt. Das klappt natürlich nur, wenn man noch einigermaßen miteinander reden kann.
Ich sehe darin einen Vorteil gegenüber einer Scheidung, wenn man im hohen Alter nicht nochmal Vater werden will. Nochmal heiraten wäre für mich sowieso keine Option mehr, ich brauche für eine Partnerschaft keinen Stempel eines Amtes.
Versuche mit Deiner Frau über so eine Lösung zu reden, da kann sie noch ein wenig den Schein wahren, darauf kommt es ihr wohl an. Getrennte Wohnungen bieten auch ihr Vorteile.
Alles Gute und Gruß Bernd

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> Wir haben den Status getrennt lebend, die Probleme wurden in einem notariellen Trennungsvertrag geregelt.

So ein Konstrukt habe ich noch nie gehört. Was genau unterscheidet denn den Status "getrennt lebend mit Trennungsvertrag" von einer tatsächlichen Scheidung? Wo siehst du die Vorteile?

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Dauernd getrennt lebend heißt, Du bist rechtlich gestellt, als ob Du nicht verheiratet wärst. Die Einzelheiten (Erbausschluß, Versorgungsausgleich) regelt der Trennungsvertrag.

Du mußt natürlich auch ein Zuckerchen für den Partner dazu legen, z.B. einen monatlich zu zahlenden Unterhalt anstatt den Zugewinn auf einmal auszuzahlen. Unterhalt für den Partner gibt es ja nur für kurze Zeit, in meinem Fall bis zur Rentenzahlung.

Es kommt natürlich darauf an, ob man mit dem Partner noch reden kann und ob der sich fair behandelt fühlt. Bei mir hat das gut geklappt. Allerdings hat der Trennungsvertrag auch einige tausend Euro gekostet.
Empfehlenswert ist anwaltliche Hilfe bei der Vertragsformulierung (evtl Mediatorenunterstützung).
Gruß Bernd

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>> Die Therapeutin hat sich schnell auf die Seite meiner Frau geschlagen <<

Ich kenne mich mit Therapien nicht aus, aber vielleicht habt ihr eine "schlechte" Therapeutin erwischt. Meiner Ansicht nach sollte sich ein Therapeut im Rahmen einer PT nicht "auf eine Seite schlagen", sondern beide Seiten gleichermaßen anhören und für Verständigung des Paares untereinander sorgen.

>> Meine Frau lehnt eine Trennung völlig ab. Sie würde an Ansehen verlieren und befürchtet finanzielle Nachteile. <<

Offensichtlich hält sie die Ehe genau nur aus diesen Gründen aufrecht. Gemeinsame Unternehmungen gibt es nicht, keine gemeinsamen Hobbys oder Interessen genauso wenig wie Zärtlichkeiten. Sie hat an dir als Mann kein Interesse mehr, offenbar nicht mal an dir als Freund.

>> Mir wird immer wieder vorgehalten, dass ich früher mich nicht gekümmert habe, wobei ich mich frage, wie ich es hätte besser machen können. Ich habe ja nicht meine Zeit in der Kneipe versoffen, sondern unseren Lebensunterhalt erwirtschaftet. <<

Das sehe ich nach deinen Beschreibungen genauso. Ihr hattet eine klare Rollenverteilung, die ihr im Nachhinein nun nicht mehr passt. Ich kann nicht 30 Jahre ein Lebensmodell leben und mich DANN beschweren, dass ich das so aber nicht wollte. Vor allem spielt es momentan keine Rolle mehr, was früher war. Ziel sollte eigentlich sein, einen Cut zu machen und einen gemeinsamen Weg für eine Zukunft zu zweit zu finden. Deine Frau kann das aber nicht. Sie bleibt lieber bei ihren Vorhaltungen, redet dir Schuldgefühle ein und möchte im Alter wegen des Geldes und Ansehens bei dir bleiben.

Die einzige Möglichkeit wäre wahrscheinlich eine erneute PT bei einem wirklich guten Therapeuten, der weder deine Frau noch dich in besonderem Maße bestärkt und auch keine Schuldzuweisungen sondern die Suche nach einem gemeinsamen Weg fördert. Jedoch scheint deine Frau in keiner Weise bereit zu sein, auch nur einen Schritt auf dich zu zu gehen. Vielleicht ist sie tatsächlich mit der Situation zufrieden? Sie bekommt Geld und Ansehen dafür, dass sie eine Scheinehe lebt. Vielleicht ist das ihr erklärtes Ziel.

Ansonsten würde mir nur noch einfallen, dass ihr beide das Modell der offenen Ehe lebt. Wenn ihr ohnehin nichts mehr an dir liegt, sollte es ihr eigentlich egal sein. Dann bleibt ihr beide zusammen und verheiratet, jeder kann mit den Finanzen zufrieden sein. Paarzeit und Intimität lebt ihr dann aber eben mit anderen Personen aus.

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Das wissen wir doch gar nicht, was seine Frau wirklich will. Sie beschwert sich (offensichtlich zu Recht) über seine mangelnde Anteilnahme am früheren Familienleben.
Und natürlich ist es lobenswert, dass er geschuftet hat und das Geld nicht versoffen. Aber da er nach eigener Aussage immer schon viel Zeit auch mit Hobbies verbracht hat, so müssen beide von ihren Mustern etwas Abstand nehmen.

Die Idee mit der offenen Beziehung finde ich nicht zielführend. Es geht dem TE doch darum, dass er bereit ist Energie in seine Ehe zu stecken. Und nicht darum, sich einen Freifahrtsschein zum Fremdgehen zu holen.

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An einer Beziehung arbeiten ist nur sinnvoll, wenn beide es wollen. Bei euch scheint das aber weniger der Fall zu sein.

Hat deine Frau den Ernst der Lage begriffen? Ist sie bereit, den Rest des Lebens eine Ehe auf dem Papier zu führen? Hat sie sich tatsächlich derart aufgegeben?
Was passiert, wenn du anfängst, eigene Wege zu gehen? Am Wochenende nicht zu Hause hochst und sie bekochst, sondern Ausflüge unternimmst, Wandern gehst, Hobbys findest?

lg thyme

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Eine Paartherapie wäre auch mein Vorschlag gewesen, ich hätte aber nach deiner Beschreibung vermutet, dass deine Frau sich nicht darauf einlassen würde. Dann bin ich durch die Antworten darauf gestoßen worden, dass ihr wohl schon eine gemacht habt. Ich hatte einmal einen wirklich tollen Paar- Therapeuten und ein weiteres Mal hatte ich bei meiner eigenen Therapeutin eine Sitzung mit meiner Mutter. Und nie hat sich ein Therapeut auf eine Seite geschlagen.

Ich würde euch also auch empfehlen, es nochmal mit einem anderen Paartherapeuten zu probieren. Viel Erfolg! :-)

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Versucht es mal mit Tango.

Meine Eltern (letztes Jahr goldenen Hochzeit und auch keine unkomplizierte Ehe) schwören darauf.

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Für mich klingt das so, dass ihr beide mit eurer Ehe abgeschlossen habt. Da hilft doch nichts mehr. Ich würde keine Mühe mehr in diese Ehe stecken.

Entweder ihr trennt euch, was ihr beide nicht wollt. Oder ihr lebt weiterhin als Ehepaar zusammen und spielt nach außen das Paar. Innerlich geht ihr beide getrennte Wege. Vielleicht auch für beide neue Partner, die sich mit so einer Konstellation arrangieren können. Solche Regelungen gibt es nicht selten.

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Hallo!

Was machst Du denn, um Paarzeit mit Deiner Frau zu haben?

Gehst Du auf sie zu und fragst, ob sie mit Dir ins Kino geht und sie den Film aussuchen darf? Ob sie mit in den Zoo geht oder zum wandern? Frag sie gezielt nach Sachen, die IHR Spaß machen, ob ihr abends in ihr Lieblingsrestaurant gehen wollt etc.

Nicht einmal zu Weihnachten eine Reise zu einem Musical, sondern im direkten Alltag. Viel öfter, viel mehr, die zwei Tage Musical reißen es weniger raus, als einmal die Woche essen gehen.

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Setzt euch mal zusammen und besprecht miteinander wie ihr euch die nächsten 10 Jahre vorstellt.

Wenn ihr das beide voneinader wisst könnt ihr eine Entscheidung treffen.

LG
Ano