werde ich fremdbestimmend?

Hallo zusammen,

mein Mann und ich haben zwei Söhne im Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter.

Gleich nebenan wohnt meine Schwiegermutter. Sie ist verwitwet und lebt nun seit ca. 3 Jahren eine Beziehung mit einem Mann, der verheiratet ist.

Im Alltag sieht diese Beziehung so aus: vormittags ist jeder der beiden bei sich zu Hause (ca. 1x wöchentlich kommt er bereits zu einem kleinen Frühstück zu ihr). Ab ca. 12.30 Uhr treffen sich die beiden, gehen spazieren o. ä. Den Abend verbringen dann beide zusammen bei meiner Schwiegermutter, gegen 21.00 Uhr fährt er dann wieder nach Hause.

Die Ehefrau weiß wohl definitiv nicht, daß die beiden nicht nur ein freundschaftliches Verhältnis miteinander pflegen.

Donnerstag nachmittag ist Kaffee-Trinken bei ihm zuhause angesagt, d. h. meine Schwie-Mu, der Mann und seine Frau verbringen gemeinsam den Nachmittag!
Samstag nachmittag ist dann Kaffee-Zeit bei Schwie-Mu - da kommt das Ehepaar gemeinsam hier zur Schwie-Mu!
Sonntags fahren alle drei zusammen zum Tanz-Nachmittag. Da gibt es hin und wieder "Ehestreit" - seine Frau beschwert sich wohl ab und an, weil sie gerne mehr Tänze mit ihrem Mann machen möchte. Er teilt die Tänze exakt auf: einmal GEliebte, einmal Ehefrau. Als Antwort bekommt seine Frau wohl öfters zu hören: "Dann bleiben wir eben nächsten Sonntag ganz zu Hause, dann kannst du gar nicht tanzen"! Meine Schwie-Mu erzählt dann hier über solche Streitereien und amüsiert sich sichtlich dabei. (Die Ehefrau fährt selber gesundheitsbedingt nicht mehr Auto)

Ich bin von dieser GEsamtkonstellation nicht sonderlich beeindruckt oder begeistert. Meine SM kennt meine Meinung hierzu, doch dachte ich mir bisher auch "Es geht mich nichts an". Ich habe das Verhältnis zur SM mittlerweile (nach großem Streit im letzten Jahr, wegen anderer Dinge) auf ein Minimum begrenzt - an Familienfeiern bei ihr nehme ich nicht mehr teil.

Ich muß aber eingestehen, daß es mich einfach sehr stört, wie sie hier ihren Enkelkindern (unseren Söhnen) tagtäglich dieses Verhalten vorlebt. Sie macht ja keinen Hehl daraus, daß es IHR Liebhaber ist. Klar habe ich mit meinen Kindern schon darüber gesprochen, daß ich dies so nicht richtig finde, dennoch es ist ihre Oma und sie lebt es ihnen vor. Und ich befürchte, daß sie in einer Art "Prägungsphase" für Beziehungen hier prägnante Erfahrungen sammeln.

Ich bin drauf und dran, SM darum zu bitten, diesen Umgang möglichst auf Zeiten zu beschränken oder so zu leben, wo es die Jungs nicht täglich miterleben.

Mein Mann hält sich raus - er sagt, es ist ihr Leben. Wir können ihr ja nicht den Umgang verbieten. (Außerdem ist er einfach konfliktscheu)

Vom Typ her ist meine SM eher kalt und völlig eigensinnig. Schlechtes Gewissen kennt sie nicht! Sie ist für ihr Wohlergehen verantwortlich und sieht nur auf sich selbst - den Blick über den Tellerrand gibts bei ihr nicht!

Sie platzte beispielsweise letzte Woche hier einfach herein (Haustüre war offen), als mein Bruder mit Familie und meine Eltern zu Besuch war: mit lautem Hallo und "Ach, ich wollte hier nur eben mal guten Tag sagen".... Früher hatte ich sie immer dazu eingeladen - da kam sie immer als Letzte und ging als Erste und zierte sich im Vorfeld schon mit "Jaa - muß schauen ob ich Zeit habe"...

Irgendwie leidet hier unsere Familienharmonie wegen dieser Sache. Die Kinder wollen auch nicht mehr kurz zur Oma gehen ( so wie sie es früher taten) weil halt dieser Typ immer da ist. Ich merke zusehends, wie sie sich teilweise sehr zurückziehen (was natürlich auch altersbedingt so ist), aber auch Dinge machen, die eben NICHT RICHTIG sind! Und darüber bin ich immer mehr besorgt!

Ich sehe den richtigen Weg momentan einfach nicht.... Danke fürs lange lesen. Würdet ihr es ansprechen? Ich bin in ihren Augen eh immer die, die sich an allem stört - So schlimm ist es definitiv nicht, aber wenn es halt was gibt, dann sag ich ihr das eben. (Wir wohnen auf einem Grundstück)
LG

2

Hallo,

kurz: meiner Meinung nach geht es dich/euch absolut nichts an, mit wem deine Schwiemu (sexuellen) Umgang pflegt. Das der Mann nun mehrmals in der Woche in ihrer Wohnung verweilt, weil sie gern zusammen sind, ist ganz allein die Sache der beiden.

Um deine Jungen musst du dir sicherlich keine Gedanken machen, dass sie sich das "Lotterleben" ihrer Oma zum Vorbild nehmen. Sie sind jugendlich und erwachsen, sicherlich können sie differenzieren, dass es im Normalfall nicht akzeptiert ist, einen Partner/in zu haben, der/die verheiratet ist.
Wenn die beiden nun nicht mehr so oft zu Oma wollen, ist es 1. wahrscheinlich dem Alter der Jungs geschuldet und 2. auch der Oma Recht, weil sie dann ungestört Zeit mit ihrem Lover verbringen kann.

Inwiefern deine Jungs falsche Dinge machen, die ursächlich mit der Affäre der Oma zu tun haben könnten, müsstest du noch einmal näher erläutern. Versteh ich irgendwie nicht. Jungs in dem Alter machen wahrscheinlich öfters Dinge, die Mutti nicht genehm sind.

Ich verstehe auch nicht, warum die Beziehung der Oma euer Familienleben beeinträchtigt. Da sie kalt und eigensinnig ist, hast du ja den Kontakt eh schon reduziert.
Versetz dich mal in ihre Lage, Schwiegertochter reduziert den Kontakt auf Grund von Differenzen. Was soll sie tun? Den ganzen Tag gelangweilt in ihrer Wohnung sitzen und warten, dass sich einer aus der Familie herablässt, bei ihr vorbeizuschauen.

Tu dir selbst einen Gefallen und lass Oma auf ihre alten Tage noch mal richtig in Fahrt kommen. Du weißt ja, eine alte Scheune kann auch lichterloh brennen.
Deine Schwiegermutter macht genau das, was ich auch gemacht hätte: wieder ein eigenes Leben jenseits der Familie aufbauen... Ob nun mit verheiratetem Lover oder nicht, das sei einmal dahingestellt.

LG

Nici

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Es geht dich nichts an, das siehst du richtig, und du machst dir total überflüssige Sorgen, finde ich.

Jugendliche und junge Erwachsene finden doch ein Verhalten nicht total toll, nur weil irgendwer im Umfeld das so lebt. (Oft eher das Gegenteil...) Ebenso adaptieren Kinder doch nicht das eine Lebensmodell, wenn es noch zig andere in ihrem Umfeld gibt. Damit würdest du deiner Schwiegermutter soviel Macht und Einfluss zugestehen, dass sie nur durch ihr privates Liebesleben deine komplette Erziehung zunichte machen kann. Glaubst du das wirklich?

Wenn überhaupt bekommen sie so mit, dass es unterschiedliche Lebensentwürfe gibt, und jeder das Recht hat, so zu leben, wie er will. Wenn deine Schwiegermutter glücklich ist, sollte das alles sein, was für dich zählt.

Ich denke, dass du deine Söhne nur vorschiebst, um irgendwelche rationalen Gründe zu finden, um deinen Ärger und deine Abneigung zu rechtfertigen. Nicht bewusst, das würde ich niemandem unterstellen, aber unterbewusst. Dafür spricht, wie gut du über Details ihres Privatlebens Bescheid weisst bzw. die für wichtig hältst, und wie dann noch ein paar Charakterisierungen und unmögliche Situationen am Ende eingeschoben werden, die nichts mit deinen Söhnen zu tun haben.

Tief durchatmen, Haustür schließen und sie bitten, ihre gemeine Freude der Ehefrau gegenüber woanders auszuleben, aber nicht bei euch, ihr würdet das nicht hören wollen. Deine Kinder haben offensichtlich die Konsequenz aus dem Verhalten der Oma gezogen. Bestärke sie auf ihrem Weg und in ihrer Entscheidung.

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Aus meiner Sicht gibt es zwei Gründe, die dagegen sprechen, dazu etwas zu sagen. Erstens wird sich nichts ändern, außer, dass Deine Schwiegermutter sauer auf Dich sein wird. Das ist aber nicht das Ziel. Du willst, dass sie sich Deine Worte zu Herzen nimmt und dann ihr Verhalten anpasst. Sei doch mal ehrlich, die Chance, dass das passiert ist bei so einer Person gleich Null.
Zweitens werden Deine Kinder schon ihre eigenen Moralvorstellungen bilden und leben. Da sie sich sowieso schon zurück ziehen und mit der Oma nicht mehr viel zu tun haben wollen, geht das Ganze anscheinend ja schon in die von Dir gewünschte Richtung. Man wird kein Fremdgänger, wenn man das vorgelebt bekommt. Man wird ja auch nicht zwangsweise Raucher, nur weil ein Elternteil raucht.

Wenn Du unbedingt was unternehmen willst, dann druck die 10 Gebote aus und häng sie gut sichtbar in den Hausflur und markiere mit Textmarker die entscheidenden Stellen zum Thema Ehebruch und Begehren. :-D

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und markiere mit Textmarker die entscheidenden Stellen zum Thema Ehebruch und Begehren.

#rofl#rofl der war gut - davon lässt sich die lebenslustige Dame sicher beeindrucken.:-)
LG Moni

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Naja, es ging mir fast schon eher darum, etwas zu unternehmen, bevor man platzt.. ;-)

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Hallo!
Eure Kinder sind im Jugend-und ERwachsenenalter. Die sind schon geprägt. Da wird auch die Oma keinen extra Schaden mehr anrichten. Sie sind ja auch alt genug sich ne eigene Meinung zu bilden.

Eventuelles einmischen deinerseits in die Angelegenheit deiner Schwiemutter wird gar nichts bringen und es geht dich wirklich nichts an.

Lg Sportskanone

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Also ich denke auch das in Bezug auf diesem Typen du ihr nichts zu sagen hast. Gut finde ich ihr Verhalten auch nicht aber ich glaube auch nicht das deine Kinder hiervon Schaden nehmen. Das ist wirklich ihre Sache. Das sie aber einfach bei mir reinplatzt ohne zu klingeln, zu klopfen oder sich vorher anzumelden würde ich mir verbitten! Das mag ich nicht.

Ela

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Echt jetzt........?????? :-D

Die Jungs sind groß!
Deine Annahme ist genauso absurd, wie diese, dass aus dem TV imitiert wird oder Kinder zu irren Axtmördern oder Amokläufern werden, die viele Games spielen.

Und wenn du den Unsinn wirklich glaubst, dann muss bei 50 % unserer deutschen Bevölkerung wohl ganz was schief gelaufen oder vorgelebt worden sein. Denn jeder zweite geht statistisch gesehen fremd (das tut deine SM ja nicht einmal). Du kannst ja mal in eurer Nachbarschaft durchzählen - jedes zweite Haus (nicht dass deine Söhne da noch ein Trauma erleiden)

Ansonsten finde ich dich reichlich übergriffig und anmaßend.

Deine Söhne lernen bei dir zumindest eine Menge Intoleranz.
Du weißt nichts über diese Dreierkonstellation. Weder ob deine SM mit ihm in die Kiste hüpft, noch ob die andere Frau informiert ist. Vielleicht haben sie eine Übereinkunft, die sie wohl kaum mit dir ausdiskutieren müssen. Du weißt nicht, wie es um das Liebesleben des Ehepaares bestellt ist.

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... in deinem Fall würde ich gar nichts sagen.
Deine Söhne werden sich daran kein Beispiel nehmen wollen! Anhand deiner Berichte sieht man, dass sie das auch nicht tun (sie besuchen sie nicht mehr einfach so).
Es geht vermutlich gerade primär um deine Moral oder eure Beziehung.

Ich kenne das selbst von meiner Oma. #cool Sie hat neuerdings einen "Freund". #rofl Auch wenn ich überzeugt bin, dass den beiden, definiert man Treue als körperliche Annährung, keinen Vorwurf machen kann, denn da sind die beiden sehr konservativ, führen die beiden eine Art "Affäre" wie ich sie in keiner Weise billigen kann. Der Grund hierfür ist: Sie ist geheim. Die Ehefrau von ihm weiß von den gemeinsamen Ausflügen in Thermen, dem gemeinsamen Essen nichts. Sie arbeitet noch, er ist in Frührente. Er wartet bis sie auf der Arbeit ist und geht bevor sie wieder nach Hause kommt.
Lediglich eine Veranstaltung in der Woche gestalten die beiden offiziell.

Meine Erfahrung und daher mein Tipp: Sehe es positiv. Die jeweiligen Verwandten haben auf einmal relativ wenig Zeit sich in dein Leben einzumischen oder in das anderer Verwandter und sind grundsätzlich besser gelaunt. Gönn ihr das Glück bis es platzt. :)

Du hast Deine Meinung einmal gesagt. Das reicht.

Fühl dich gedrückt. Du bist nicht alleine mit deinem Problem. #liebdrueck

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Danke euch allen für die Antworten - und fürs Kopf "zurechtrücken".

Ja - ich habe mich wohl etwas durch meine Emotionen steuern lassen, davon, daß ich mich doch ziemlich darüber geärgert habe, wie sie letzte Woche hier hereinplatzte mit lautem "Hallo", ganz ohne schlechtes Gewissen, so als ob einfach nix wäre. Es hat wirklich sehr gute Gründe, daß ich mit ihr "abgeschlossen" habe, die will ich hier nun auch garnicht aufrollen. Aber es ist natürlich eine andere Baustelle.

Ja - es ärgert mich auch teilweise, wie sie die Ehefrau mit lautem "Hallo" begrüßt, wenn diese zusammen mit dem Gatten auftaucht... ich finds einfach heuchlerisch. Sie weiß definitiv nix von dem sexuellen Verhältnis, daß die beiden zusammen ausleben. Meine SM ist einerseits so stolz darauf, daß sie dies alles ihrem Sohn eben brühwarm erzählt - was läuft usw.

Dennoch ihr habt recht: Es geht mich nix an und wenn ich mich manchmal über sie ärgere ist dies ein anderes Thema.

LG

9

Hallo!

Deine Söhne sind alt genug um selber zu wissen, dass das Verhalten Deiner Schwiegermutter nicht ok ist. Das wissen sie schon in ihrem Alter, und Du musst sie da vor nichts schützen. Es kann sogar sein, dass ihnen das Ganze eine Lehre ist und sie sich nie so daneben benehmen weil sie so hautnah sehen, wie die Ehefrau des Liebhabers leiden muss.

In Sachen Ehefrau des Liebhabers: Sorry, aber sie weiß doch längst, was da läuft, wenn ihr Gatte jeden einzelnen Nachmittag mit einer Anderen verbringt und sogar beide geichzeitig zum Tanztee führt. Sie weiß genau, was da läuft, will aber bewusst die Augen verschließen. Sonst müsste sie sich ja trennen, hätte dann massive finanzielle Einschränkungen wie so viele ältere Damen die lange Hausfrau oder nur in Teilzeit beschäftigt waren, weil die Rentenansprüche entsprechend mager ausfallen. Wenn sie dann nur 3/7 der gemeinsamen Rentenansprüche hätte, davon aber eine Wohnung und einen kompletten Hausstand finanzieren müsste, würde ihr lebensstandart drastisch sinken, vielleicht müsste sie sogar ergänend Sozialgeld beantragen. Und nichts mehr mit Tanztee. Sie hat sich entschieden, wer weiß wie viele Jahrzehnte schon die Augen vor den Affären ihres Mannes zu verschließen und ihn einfach machen zu lassen. Das ist ihre Entscheidung und geht Dich auch nichts an.

Dem Liebhaber ist es ganz recht, eine Olle zu haben, die seine Unterhosen wäscht (das würde Deine Schwiegermutter nämlich wohl eher nicht so gerne machen), und eine andere fürs Vergnügen, was seine Ehefrau nicht mehr mitmachen kann und/oder will.

Und Deine Schwiegermutter hat einen Galan, der für Spaß und Sex da ist, dem sie aber nicht den haushalt führen muss.

Also wissen alle, woran sie sind, davon kannst Du ausgehen. Meinst du echt, der Kerl wäre die letzten 40 oder 50 Jahre ein Musterbeispiel in ehelicher Treue gewesen und erst jetzt auf die Idee gekommen? Also misch Dich nicht ein.

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Stimmt wahrscheinlich aufs Wort!
LG Moni

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Ja es ist viel dran an deiner Einschätzung!
Sie würde ihn absolut nicht dauerhaft haben wollen, er ist ein wahnsinniger Kontrollfreak, er würde sie in den Wahnsinn treiben! Und sie möchte keinen mehr "im Bett umdrehen müssen" - sprich keinen Mann mehr pflegen müssen.
Klar, die Ehefrau wäre ein Stück weit aufgeschmissen - sie würde die Mobilität verlieren. Könnte zwar bei der Tochter einziehen... das stand wohl schon ein Stück weit zur Debatte - die Tochter würde sie zu sich nehmen, sie hat sich mit dem Vater überworfen, da sie längst ahnt, daß da etwas läuft.

Sie selbst wird es wohl ahnen, befürchten, vermuten.. und doch nicht wahrhaben wollen!
LG

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