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Oh, das sind viele Antworten auf einmal. Danke.

Ich bin eigentlich ein sehr großzügiger Mensch...meinem Partner wünsche ich Glück. Dazu gehört u.a. auch die Erhaltung seines Freundes- und Familienkreises. Natürlich verbringe ich gerne Zeit mit ihm, aber er ist ja ein eigenständiger Mensch und hat - genau wie ich - das Recht auf ein Leben neben der Partnerschaft.

Mein Partner war sehr viele Jahre alleine und hat schwierige Zeiten hinter sich. Mit seinen Geschwistern hat er ein sehr schwieriges Verhältnis. Ich habe sie kennen gelernt und sehe, dass er unter ihrer Ablehnung leidet, bemüht sich aber dennoch, den Kontakt irgendwie aufrechtzuerhalten. Das unterstütze ich und versuche hier einfach neutral freundlich zu sein. Zu einer älteren Tante hat er ein sehr liebevolles Verhältnis. Sie freut sich für ihn, dass er eine liebevolle Partnerin kennen gelernt hat und ich habe zu ihr ein sehr herzliches Verhältnis. Bei ihr verbringt er oft mehrere Wochen - meistens ohne mich ;-) Bei seiner weiteren Familie ist er auch sehr herzlich aufgehoben. Ich habe sie kennen gelernt und sie freuen sich über den Neuzugang. Sein Freundeskreis ist groß und denen, die ich bisher begegnet bin, einer neuen Partnerin gegenüber positiv eingestellt. Wenn mich jemand nicht mag, hat er oder sie seine/ihre Gründe, das kann ich nachvollziehen. Ich erwarte nicht, dass jede/r mit mir auskommt. Das muss eine Partnerschaft auch aushalten.

Für Psychospielchen, allerdings, habe ich keine Kraft. Ich stehe der Dame gegenüber weder unfreundlich, noch besitzergreifend gegenüber. Eine "Schwiegertochter" könnte für sie ja auch eine Bereicherung sein. Wenn sie Vorbehalte hat, kann ich das verstehen. Wenn sie mehr Zeit braucht, ist das für mich kein Problem. Oder mich gar nicht kennen lernen möchte. Kein Thema. Aber diese Spielchen - einladen und wieder ausladen, demonstrativ zeigen, dass man zu Hause ist aber ein Treffen rigoros ablehnt und dann, wenn die Partnerin weg ist, dafür sorgen dass der Mann sieht, dass man kränkelt - überschreiten eine Grenze.

Das Problem - für mich - ist nicht, dass sie es macht. Das Problem ist, dass er mitmacht, mir das Gefühl gibt, dass sie im Recht ist. Das ist für mich - diese Geschichte läuft nun schon einige Monate - ein Sch...-Gefühl.

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"Aber diese Spielchen - einladen und wieder ausladen, demonstrativ zeigen, dass man zu Hause ist aber ein Treffen rigoros ablehnt und dann, wenn die Partnerin weg ist, dafür sorgen dass der Mann sieht, dass man kränkelt - überschreiten eine Grenze."

Welche Grenze wird denn überschritten? Deine oder die deines Freundes? Wenn es die Grenzen deines Freundes sind, dann ist es an ihm, seiner Bekanntschaft das mitzuteilen und nicht an dir. Diejenige, die hier Grenzen überschreitet, bist einzig und allein du, denn du bist es, die deinem Freund an einer Stelle Grenzen setzen will, die dir nicht zusteht.

An deiner Stelle würde ich mir denken, dass die Dame wahrscheinlich etwas schrullig ist und mich - aus welchen Gründen auch immer - nicht kennenlernen will. Das würde ich akzeptieren, ohne dass es mich emotional tangieren würde.

Warum kannst du es nicht akzeptieren, dass dein Freund diese besondere Verbindung so gestaltet, wie er es für richtig hält? Er nimmt dir nichts weg.

Grüße
Matea

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Ja, normalerweise würde ich mir denken, dass sie einsam und schrullig ist. Und damit hätte sich das.

Ich finde diese Zerreißprobe, die von ihr ausgeht einfach so unnötig.

Ich glaube, das Hauptproblem ist, dass ich bereits ein Mal eine ähnliche Zerreißprobe mit einer besitzergreifenden Schwiegermutter hatte - und mein damaliger Freund sich nicht klar zu mir bekennen konnte. Sie hat manipuliert und vor seinen Augen gelitten, sein schlechtes Gewissen so belastet, dass er von mir erwartete, ich solle bitte Verständnis haben, dass sie mich weder kennen lernen, noch akzeptieren würde, und er deshalb immer mehr Zeit mit ihr verbringen müsse.

Schade. Unnötig. Und ziemlich egoistisch...

Aber ich mache so etwas nicht mit.

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In Deinem Alter würde ich etwas mehr "Lebenserfahrung" und Nachsicht erwarten. Hallo? Die Frau ist 78, fällt also wohl kaum mehr über Deinen Freund her. Sie ist einsam - er hat sich viele Jahre um sie gekümmert und nun kommst DU und gibst die Eifersüchtige?
Bißchen kindisch das Ganze.
Wenn Du so stur bist, könnte es auch Dein Freund sein, dem es sauer aufstößt, was Du da für ein Ansinnen an ihn stellst. Pistole auf die Brust setzen? Erpressen, herummäkeln?
Vielleicht überdenkt ER schneller eure Beziehung als Dir lieb ist.
Ist es das wert? Ich denke, er ist der Idealpartner?
KEIN Mann lässt sich so einfach vorschreiben, mit wem er Kontakt haben darf - dazu noch so harmlosen mit einer alten Frau - immerhin ist es ja keine Ex von ihm.
Gruß Moni

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So...nun bin ich inzwischen nach Hause gefahren, habe über Eure Beiträge, die uneingeschränkt bereichernd und hilfreich sind, und zum Nachdenken anregen, um meine Gefühle in dieser Sache auf den Grund zu gehen und meine Gedanken zu sortieren, auf mich wirken lassen. Noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die sich Zeit genommen haben, zu lesen und zu schreiben!

Inzwischen hat mein Partner auch geantwortet und diese Antwort löste die Unruhe in mir auf und ich spürte, wie ich wieder etwas Gleichgewicht zurück bekam.

Also...mein Partner ist Frührentner, weil er seit frühester Kindheit chronisch krank ist. Als ich seine Geschichte hörte sagte ich 'Du hast ja nur ein halbes Leben gehabt!' und das mit starken Schmerzen. So starke, dass er diverse (erfolglose!) Klinikaufenthalte hinter sich hat. Dass er keine Karriere aufbauen konnte, bewußt auf Kinder verzichtete. Bevor wir zusammen kamen musste ich gut überlegen, ob ich bereit wäre, mich auf einen Menschen einzulassen, der eine solche Krankheit hat, es ist - um es klar auszusprechen - eine Behinderung. Dazu stellte ich schnell fest, dass er unter Schlafapnoe leidet. Nach Untersuchung stand fest, die Form, die vom Stammhirn aus ausgeht, er atmet also einfach nicht im Schlaf und wird nun nachts von einer Maschine beatmet. Ich stehe mitten im Leben, bin aktiv und neugierig, reise viel, entdecke neues und bin oft unterwegs, auch sportlich. Das nachdem ich meine Kinder alleine großziehen musste und viele Jahre selbst auf vieles verzichtet habe. Das kollidiert nun mit seinem Leben. Da ich aber Erfahrung mit chronisch Kranken habe - ein Sohn ist schwerer Asthmatiker - wusste ich, dass ich zumindest im Groben damit umgehen könnte. Aber dieser Mensch ist es wert. Ich spüre, dass ich etwas ganz wertvolles bekommen habe und empfinde nicht, dass ich eingeschränkt oder belastet bin. Mein Leben ist nun eine Mischung aus Geschenk, Kompromisse und ab und zu Abgrenzung - ich muss auch mal 'meine Dinge' machen.

So wird wohl auch klar, dass es für ihn immer etwas komplizierter war, eine Partnerin zu finden. Sie muss Verständnis haben, bereit sein, ihn und sein Päckchen zu nehmen und lieben und dabei kein Helfersyndrom haben. Hinzu kommt, dass er sehr wählerisch ist und sich etwas bestimmtes wünscht. Bisher hat er nicht viel Glück gehabt. Jetzt sagt er, er ist von dieser unerwartete Liebe total überwältigt. Und seine Familie und Freunde freuen sich für ihn umso mehr.

Dabei ist er ein ganz besonderer Mensch. Und ich fühle mich bei ihm angekommen. Die Liebe, die er mir gibt, habe ich noch nie so erlebt - und werde ich auch nie wieder. Die Gespräche mit ihm sind immer tiefgehend und inhaltsreich, er ist respektvoll und liebevoll. Und ein ausgesprochen guter Mann. Offen, klug und warmherzig. Er spricht nie abwertend über andere, ist schon ehrlich und spricht die Wahrheit offen aus, ist aber immer bereit, die Hintergründe für komische Verhaltensweisen zu analysieren und im Zweifel positiv zu bewerten. Und ist immer für andere da, wenn er kann. Einer aus 8 Milliarden. Ich habe bisher nur 2 heftige Attacken miterlebt. In den Zeiten geht bei ihm nichts mehr, er braucht im Alltag Hilfe. Wenn er bei mir ist, kann ich für das Notwendige sorgen. Wenn er alleine ist, muss er sich durchquälen. Ohne Hilfe.

Und darum...wurde mir klar, weshalb ich so außer mir war.

Er schrieb nämlich, er sei überrascht, wie sehr mich das mitnimmt, ich soll aber wissen, dass seine Nachbarin sich in seinen Augen mit ihrem Verhalten selbst degradiert hat und er enttäuscht ist, dass sie bisher keine Anteilnahme an sein Glück genommen hat.

Ich habe die ganzen letzten Wochen das Gefühl gehabt, sie verhält sich unfair und egoistisch, aber dass er sie in Schutz nimmt, weil ich diejenige bin, die unfair und egoistisch auf die schrullige Art einer älteren Dame reagiere...und ich werde zunehmend unsympathischer, weil ich etwas gegen sie habe - grundlos. Nun hat er aber seine Meinung offenbart und ich sehe, so ganz verkehrt ist mein Gefühl nicht.

Hier haben viele geschrieben, Ihr seid doch erwachsen. Ja. Aber eine 78-jährige Dame ist das erst recht. Und ich meine, wir alle sind für uns selbst verantwortlich. So lange wir Möglichkeiten haben, am Leben teilzunehmen sollten wir diese nutzen und nicht erwarten, dass andere sich für uns aufgeben. Sie ist geistig und körperlich fit. Hat Freundinnen und Familie, verwehrt ihrem Freund aber das Teilen seines Glücks mit ihr, freut sich nicht für ihn.

Mein Partner will sie noch zur Rede stellen, so bald er zurück ist. Derzeit ist er - zum Glück gerade schmerzfrei - in der Natur unterwegs und geht seiner liebsten Beschäftigung nach. Ich hoffe - für ihn - dass er sich mit ihr aussprechen kann und sie so weit akzeptieren kann, dass er eine Partnerin hat und sich mit ihm freuen kann. Damit sie eine gesunde und nette Freundschaft mit gemütlichen Frühstücken auch in Zukunft haben können. Ansonsten hoffe ich, dass er sich abgrenzen kann, da bin ich ehrlich.

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und mir zeigt es, dass du nicht ein einziges wort verstnden hast was man versucht hat dir hier zu sagen...nicht ein einziges wort.

du fühlst dich jetzt bestätigt von ihm....ja und?!DAS ist wichtig?!

dieser mann wird mit dir niemals ehrlich glücklich, außer es läuft so wie du willst...dir fehlt etwas ganz wichtiges und das ist emotionale intelligenz...somit wirst du auch niemals verstehen was man hier gemeint hat und weiter genau SO alles sehen wie du es meinst....

thema durch...werde DU "glücklich"...wie schon geschrieben "man erntet was man sät" und wenn es danach geht, musst du schon einiges erlebt haben, du wirst ja nicht erst heute so sein.

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Oh je, die arme alte Frau tut mir leid.

Dein Partner tut mir auch leid, wie er sich verbiegen muss für dich. Es ist verständlich bei seiner Lebensgeschichte, dass er dich nicht verlieren will, aber deshalb eine alte Freundin, die bald an ihrem Lebensabend angekommen ist, vor den Kopf zu stoßen?

"verwehrt ihrem Freund aber das Teilen seines Glücks mit ihr, " Ein Kapitalverbrechen, es sollte bestraft werden! *Ironie off*

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Deine Überschrift musst Du ändern:

Eifersüchtige Partnerin des Nachbarn?

So wird ein Schuh draus.
Bist Du tatsächlich auf eine 32 Jahre ÄLTERE Frau eifersüchtig?!?!

Gesund ist das nicht, was ihr da betreibt.

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Es ist doch egal, ob sie dich kennen lernen will oder nicht Sie hat ja nicht über dich gelästert oder doch ausgeschlossen, indem sie deinen Partner alleine eingeladen hat, während du bei ihm warst. Während er alleine ist, kann es dir doch egal sein. Es handelt sich hier schliesslich nicht um eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. In Anbetracht ihres Alters ist das auch ziemlich unwahrscheinlich.

Ich würde ihm sagen, dass du überreagiert hast und die Frau vergessen.

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Guten Morgen,

ich finde Deine Reaktion absolut überzogen und würde diese ganze Sache mit der alten Dame viel entspannter sehen.

Es geht hier nicht um eine 25-jährige Lolita mit kurzem Röckchen und kessem Wimpernaufschlag, sondern um eine fast 80-jährige alte Dame.

Sie und ihr Mann hatten zu deinem Partner schon all die Jahre vorher eine gute und enge Beziehung. Und ja, vielleicht ist er so eine Art "Sohn" für die zwei gewesen.
Der sie mal unterhält, einen Kaffee trinkt, etwas im Haus werkelt usw.
Nun ist sie seit einiger Zeit verwitwet und noch mehr alleine.

Und alte Menschen können da auch durchaus reservierter oder auch etwas seltsam reagieren. Die können und wollen sich auch nicht mehr so schnell an neue Situationen gewöhnen und ihnen fällt das Umdenken oft schwer.

Vielleicht hat sie auch Angst, dass ihr ein bisschen die Felle davonschwimmen, und dass Dein Partner bald keine Zeit mehr für sie hat.
Alte Leute können da mitunter sehr stur und bockbeinig reagieren.

Ihm die Pistole auf die Brust zu setzen ist besonders in Eurem Anfangsstadium kein guter Weg.

Sieh es gelassen - dann gehst Du halt nicht mit zum Kaffeetrinken und fertig.
Mach daraus kein Theater.

Die alte Dame hat noch ein paar schöne Jahre vor sich - Ihr beide habt, wenn alles gut läuft, noch viel länger voneinander.

LG