Ich schaffe den Absprung nicht!

Hallo ihr Lieben,

vorab: ich sehe sehr oft, dass Beiträge in einer endlosen Diskussion ausarten. Würde mich freuen, wenn wir lieb zueinander sind #schein

So, nun zu meiner Wenigkeit. Ich versuche mich kurz zu fassen:

Ich bin seit 7 Jahren mit meinem Partner zusammen. Unsere Beziehung besteht seit einigen Jahren nur noch aus Streitigkeiten, Diskussionen etc. Wir sprechen darüber, versuchen die Situation zu verbessern, aber es bringt überhaupt nichts. Von seiner Seite aus ist alles in Ordnung, aber ich fühle mich in dieser Beziehung schon lange nicht mehr wohl.

Ich habe schon einmal mit dem Gedanken gespielt, mich zu trennen. Zu dem Zeitpunkt waren wir 3 Jahre zusammen. Dann kam unsere Tochter (sie ist mittlerweile 3 1/2 Jahre alt) und ich hatte gehofft, dass wir wieder mehr zueinander finden. Dies war aber auch nur von kurzer Dauer.

Nunja, lange Rede, kurzer Sinn. Fakt ist, dass ich so nicht weiter leben möchte. Ich schaffe den Absprung aber aufgrund unserer Tochter nicht. Ich habe Angst davor, wie sie reagieren wird . Mein Partner ist ein sehr guter, fürsorglicher Vater, welcher immer für seine Maus da ist. Auch meine Familie versteht sich sehr gut mit Ihm. Und genau deshalb baut sich bei mir eine Blockade auf. Ich schaffe es einfach aufgrund der Umstände nicht. (Hört sich doof an, aber so formuliere ich es am besten.)

War jemand von euch in einer ähnlichen Situation? Wie habt ihr im Endeffekt den Absprung geschafft? Hat vielleicht sonst noch jemand einen Tipp?

Ich wünsche euch eine schöne Woche!

LG

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So lange man miteinander streiten kann, und sich dabei auch wirklich etwas zu sagen hat, ist eigentlich noch nicht alles verloren.

Für ihn ist alles in Ordnung.....für Dich nicht. Halte Dir mal vor Augen, was genau es ist, das Dich stört, ärgert, abstösst, fehlt oder unglücklich macht.

Oftmals ist es ja nur ein Gefühl, dem man aber eigentlich gar keinen wirklichen Grund zuordnen kann....man fühlt sich einfach .... unvollständig. Wenn man es aber tatsächlich benennen kann, wird vieles einfacher.....egal wie man sich dann letztendlich entscheidet.

<<<War jemand von euch in einer ähnlichen Situation?>>>

Nur bedingt. Bei uns war es damals eher das Problem, dass wir uns eigentlich nichts mehr zu sagen hatten, es nicht mal mehr zu einem Streit kam, weil jeder nur noch neben dem anderen her gelebt hat....gemeinsam einsam sein sozusagen.

Ich bin dann einfach gegangen. Sie war wie vor den Kopf geschlagen.....hat ein halbes Jahr kein Wort mit mir geredet....und heute sind wir gute Freunde die einander kennen, miteinander reden, sich wieder gegenseitig allen möglichen Mist erzählen, lachen und uns auch mal die Meinung geigen.....aber wo jeder sein eigenes Leben lebt.....aber wenn es nötig ist sind wir dennoch füreinander da.

<<<Hat vielleicht sonst noch jemand einen Tipp?>>>

Wenn es um Dich selbst geht, können Dir tausend Menschen Tipps und Ratschläge geben, entscheiden musst letztendlich trotzdem Du alleine.

Auch ist es letztendlich nicht wichtig was andere denken, Dir evtl vorwerfen, hinter Deinem Rücken sagen oder Dir direkt ins Gesicht schmettern....es ist Dein Leben...insofern versuche speziell den Punkt "was wird die Familie sagen" aus Deinen Überlegungen Deine Zukunft betreffend zu verbannen.

Nichts ist jemals einfach....weder eine Trennung, noch der Entschluss es noch mal zu versuchen und daran zu arbeiten....du musst nur wissen was DU wirklich willst !

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Guten Morgen,

vielen Dank für deinen tollen Beitrag, mit dem du vollkommen Recht hast

Dieser regt wirklich zum Nachdenken an.

Ich wünsche dir einen schönen Tag.

Liebe Grüße

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hallo,
meine Situation war nicht ganz vergleichbar, weil wir kein Kind hatten. Dennoch schaffte ich den Absprung nicht, weil eigentlich sonst ja auch alles irgendwie okay war... nur ich war unzufrieden (und wusste damals nicht so, warum etc... und dachte immer, es würde nur an mir liegen).

Meinen Absprung habe ich dann in zwei Stufen "geplant":
ich wollte mich zuerst trotz Beziehung so verwirklichen, wie ich es ohne ihn gemacht hätte. das habe ich angefangen umzusetzen.
meine Überlegung war, wenn ich das schaffe, dann zeigt sich, ob die Beziehung zu wenig Substanz hat - oder ob wir doch glücklich werden können (aber eben nur, wenn ich mich um mein eigenes Glück auch kümmere).

Fazit war, dass ein Jahr später eine beidseitig entschlossene Trennung durchgezogen wurde - die dann zwar komisch und auch traurig war - aber die sich nicht so übers Knie gebrochen angefühlt hat, weil ich wusste, dass ich alles versucht und gegeben habe.

lg

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Hallo!

Wie wäre es mit einer Eheberatung? Auch als Ultimatum an ihn - entweder er macht mit und gibt euch eine Chance, oder er muss anerkennen, dass er auch nicht ganz unschuldig an den Problemen ist.

Vielleicht findet ihr damit wieder zueinander, vielleicht hilft es auch, damit ihr euch halbwegs einvernehmlich trennen könnt.

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vergleichbar, da wir kein Kind hatten. Auch meine Familie mochte ihn sehr. All die Gespräche, die wir führten, führten zu keiner dauerhaften Änderung / Verbesserung.

Ich kämpfte lange mit mir, schließlich hatten wir auch ein Haus, welches noch abbezahlt werden musste. Und mein Ex-Mann war kein schlechter Mensch, wir haben uns nur unterschiedlich entwickelt, hatten nicht keine gemeinsamen Ziele mehr.

Aber irgendwann ging es nicht mehr, ich wurde unglücklicher und konnte mir nicht mehr vorstellen, mein restliches Leben an seiner Seite zu verbringen.

Irgendwann (nach 2,5 Jahren Überlegung) habe ich ihm gesagt, dass ich ihn verlasse.
Diese Zeit war für uns beide und unsere Familien sehr sehr schlimm.

ABER, ich bin seit dem ich durch diese schwere, dunkle Zeit durch bin, sehr glücklich und sehr froh, dass ich es damals durchgezogen habe.

Alles Gute