Eine junge Patchworkfamilie, unterschiedliche Gehälter und da ist auch noch der Haushalt: Wie würdet ihr das Budget im Falle unserer Userin aufteilen? Mit anderen Worten: Wer zahlt wieviel?
Ein Tipp vom urbia Team

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Hallo,
ich würde die Kosten für die Miete /Versicherung / Strom etc. zu 50/50 aufteilen, genauso wie ihr es jetzt auch schon macht.
Dein Kind benötigt ein extra Zimmer, er hat dafür sein Büro, das gleicht sich also aus.

Bei den weiteren Kosten, wie Lebensmittwl, würde ich auch Hälfte/Hälfte machen (und nicht er zahlt 2/3 und du 1/3 weil er mehr verdient #kratz). Du bist zu zweit und er alleine, da kommst du dabei sogar noch gut weg.

So haben es mein Freund und ich gehandhabt (ich habe auch ein Kind mitgebracht, habe aber mit meinem Gehalt + Kindergeld + Kind-Unterhalt sogar 450€ netto mehr), als wir noch nicht so lange zusammen waren, nach ein paar Jahren haben wir uns dann entschlossen, nur noch ein gemeinsames Konto zu haben.

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Hatte ich noch vergessen, den Haushalt teilen wir uns schon immer.
Ich bin eher zu Hause, sodass ich bis er kommt, das meiste schon erledigt habe. Er hängt trotzdem auch oft Wäsche auf und/oder ab, kann die Waschmaschine bedienen und auch die Spülmaschine ;-) und ist er mal eher zu Hause, dann hat er schon gesaugt (machen wir täglich wegen dem Hund).
Fenster putze fast immer ich, außer die großen Dachfenster, da komme ich schlecht dran.
Er lässt jeden Morgen den Hund raus, ich morgens nie, außer ich habe frei.
Wir rechnen das Ganze nicht auf.

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ich halte von diesem 50/50 nichts in eurer Situation. Ihr seid ein Paar und keine Freunde die penibel auf gleiche Kostenteilung achten. Da er mehr verdient wäre es fair wenn er 2/3 bezahlt und du 1/3 - auch wenn du das Kind mitbringst. Das ihr noch getrennte Konten habt ist ja verständlich, aber das heißt ja nicht das man sich nicht partnerschaftlich verhalten kann.

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Wow, dankeschön für eure vielen Meinungen!

Auch wenn die Meinungen verschieden sind, kann ich das Ganze nun ein bißchen besser einschätzen...

Vielleicht noch kurz zur Hausarbeit: Ich habe freiwillig mehr übernommen, weil ich vor der Weiterbildung wegen des Kindes nur eine 75% Stelle hatte und so früher zu Hause war. Mein Freund bietet regelmäßig Hilfe an, ist aber in vielen Dingen noch in der "Lernphase", d. h., manche Dinge klappen noch nicht so perfekt... ;-)
Aber die Hilfsbereitschaft ist auf jeden Fall da.
Erwähnt habe ich es nur, weil viele Paare ja auch bewußt die Verteilung von Berufstätigkeit und Haushalt in die Kostenverteilung mit einfließen lassen. Bei manchen (Ehe)Paaren geht die Frau z. B. gar nicht oder nur stundenweise arbeiten, kann somit auch zu den Kosten nichts/kaum beitragen, erledigt aber zu Hause fast alles und leistet damit ihren Beitrag zur Familie.
Ich sehe das nicht als "Sich-bezahlen-lassen", sondern als ebensolchen Beitrag zur Familie wie der finanzielle Beitrag durch bezahlte Arbeit außer Haus.

Eine Antwort bemängelte, dass ich den bezogenen Kindesunterhalt von meinem Einkommen abgezogen habe. Die 450 Euro sind reale Kosten, die ich für mein Kind für Essen, Schule, Mensa, Kleidung, Schuhe, Hobby, Taschengeld usw. im Schnitt im Monat benötige. Den Mietanteil deckt der Betrag von 450 Euro nicht, den zahle ich zusätzlich.

Da ich die Kinderkosten meines Freundes vom Einkommen abgezogen habe, denke ich, muss ich dies bei mir auch berücksichtigen, um reale Zahlen zu haben.

Die Mietkosten tragen wir übrigens nahezu halbe-halbe. Für meinen Sohn komme ich alleine auf.

Ich habe nur seit einiger Zeit den Gedanken, dass es evtl. fairer wäre, wenn sich die Höhe des Mietanteils auch ein wenig am Einkommen orientieren würde. Würde man die Miete prozentual nach Einkommen aufteilen, hätte mein Freund immer noch weit mehr übrig als ich. Bei der momentanen Aufteilung bleibt mir am Monatsende fast nichts mehr übrig.

Dann wiederum denke ich, wir sind noch zu kurz zusammen, ich kann nicht erwarten, dass er mehr zahlt als nötig. Ist echt schwierig zu beurteilen.... Aber da die meisten 50-50 für richtig hielten, denke ich, werde ich es erst mal so lassen. Meine Weiterbildung ist ja auch bald zu Ende, danach werde ich hoffentlich mehr verdienen :-).

Danke nochmals und LG

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>>Würde man die Miete prozentual nach Einkommen aufteilen, hätte mein Freund immer noch weit mehr übrig als ich.<<

Ein (fiktives) Beispiel:

Mann hat studiert und arbeitet nun in einem gut bezahlten Beruf. Frau hat nicht studiert und arbeitet als Teilzeitkraft beim Bäcker. Er verdient mehr wie sie.

Wieso sollte nun der Mann mehr Miete zahlen (obwohl beide den selben Platz benötigen)? Weil er viel Zeit in seine Ausbildung gesteckt hat und erstmal (jahrelang) auf einen Verdienst verzichtet hat?

Hat sie ihm die Studienkosten bezahlt oder die Jahre, in denen er studiert und nichts verdient hat? Meiner Meinung nach geht einem hohen Lohn auch sehr oft eine hohe Investition voraus (Geld und Zeit).

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Also bei uns ist das so ähnlich und ich zahle für mich und meinen Sohn monatlich 370 eine sehr geringe Miete. Das kriege ich super alleine hin. Würden wir zusammenziehen gäbe es einen Topf, in den wir eine gewisse Prozentzahl an Einkommen einzahlen würden, davon könnten wir uns dann aber auch eine sehr viel grössere Wohnung bzw. ein Haus leisten.

Das hat nichts damit zu tun, wie lange jemand studiert hat, finde ich. Sondern kommt aufs Budget an. Würde er nur so viel verdienen, wie ich, könnten wir uns halt zusammen auch nur eine kleine Wohnung mit 50/50 Verhältnis leisten.

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Ich kriege es grade woanders mit... der Wenigverdiener trägt die Wenigkosten komplett (sind in dem Fall die Nebenkosten fürs Wohnen) der Vielverdiener trägt die Kosten des Alltags wie Einkaufen, Anschaffungen.... also ganz grob - wenn der Wenigverdiener einkaufen geht, zahlt er natürlich auch selbst und sein neues T-Shirt lässt sich der Wenigverdiener auch nicht bezahlen. Aber insgesamt ist es schon so, dass zum gemeinsamen Leben am Ende einer 1/3 und der andere 2/3 ausgibt, was auch den Einkommensunterschied wiederspiegelt.

Wir sind von Anfang an in die Beziehung gegangen mit UNSEREM Geld. Es gab nie "Mein" oder "Dein". Ein Konto von dem alles abgeht und bei dem sich jeder bedienen kann, grössere Anschaffungen werden immer besprochen. Wie gesagt, von Anfang an so.

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Mein Freund und Ich teilen uns die Kosten 50:50.

Er ist damals hier her gezogen. Ich habe einen TZ Job und kümmere mich meist alleine um den Haushalt.
Mein Freund arbeitet Vollzeit und ist oft von 6-21h Arbeiten.

Bisher haben wir es so geregelt das wir Miete/Strom/Internet/Telefon 50:50 teilen.

Auch gehe ich meistens in der Woche Einkaufen.
Wenn wir am Wochenende Zeit haben zusammen einzukaufen zahlt Er.

Wenn wir mal Essen gehen/Bestellen, feiern gehen, ins Kino oder sonst was machen zahlt er

Sollte es mal nicht reichen gibt er mir aber auch immer Geld. Das passt ganz gut. Und auf ne "Mark" kommt es nicht drauf an.

Wir wollen jetzt umziehen und die Wohnung wird etwas teurer werden als unsere jetzige und mein Fahrtweg wird sich verdoppeln.
Da wird mein Freund dann den größeren Teil der Miete zahlen.

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Es ist doch völlig egal, wie es die anderen sehen! Du findest offensichtlich die Aufteilung nicht gerecht. Daher würde ich dir raten mit deinem Freund zu sprechen. Meine Meinung: Wer mehr Geld hat, zahlt auch mehr!

Wir haben die 3- Kontenlösung. Jeder hat sein eigenes Konto und wir haben ein gemeinsames Konto. Auf das gemeinsame Konto zahlt jeder angepasst an sein Gehalt Geld ein. Grössere Anschaffungen werden besprochen.
Ich wäre an deiner Stelle auch nicht so zurückhaltend. Ihr lebt jetzt zusammen und die jetzige Lösung finde ich nicht gerecht, zumal du auch fast noch den ganzen Haushalt schmeisst.

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>>Wer mehr Geld hat, zahlt auch mehr!<<

Warum? #kratz

Ich verstehe ja folgende Konstellation:
Wer mehr wiegt, zahlt auch mehr (schließlich brauche ich auch mehr Stoff für ne Jeans und das kostet).

Aber warum sollte jemand (nur weil er mehr verdient) mehr für Kosten zahlen, die beide gleichermaßen verursachen? #kratz Fakt ist: Beide benötigen denselben Raum (er hat das Arbeitszimmer, sie das Kinderzimmer).

Andersrum gefragt: Warum kommt derjenige "billiger" davon, obwohl er dieselben Kosten verursacht, wie derjenige, der mehr verdient? Warum muss dann der Wenig(er)verdiener nicht denselben "Preis" bezahlen? #kratz

Und dann sollte man sich auch fragen: Was würde die TE für Miete bezahlen müssen, wenn sie alleine mit Kind in eine Wohnung ziehen sollte? Wäre ihre Miete dann geringer wie jetzt? Glaube ich nicht. Bestenfalls kommt sie aufs gleiche raus...

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Hallo.

Also wir haben von Anfang an es so geregelt, weil ich das auch so wollte. Er zog bei mir mit ein und wir haben von Anfang an alles in einen Topf geschmissen. Ich habe drei Kinder mit in die Beziehung gebracht und gehe arbeiten. Er geht auch arbeiten, aber leider nur über eine Leihfirma. Aber egal, wir leben zusammen, wir wohnen zusammen, wir wirtschaften zusammen. Wir haben auch noch ein gemeinsames Kind mittlerweile. Also wird alles in einen Topf geschmissen und nach Abzug aller Fixkosten etc. wird das "restliche" Geld gemeinsam ausgegeben. Wir gehen beide arbeiten, kümmern uns beide um Kinder und Haushalt. Es klappt ganz gut. Mal muss der eine eben mal mehr machen, dafür ein anderes mal der andere. Er verdient 1/3 und ich 2/3 von unserem gemeinsamen Einkommen. Wir sind ganz gut organisiert, daher verstehe ich es nicht, dass hier so oft gefragt wird, wie es gerechter wäre mit der Aufteilung der Kosten. Wir hatten damit noch nie Probleme.

LG

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Auch wir haben die 3 Konten Regelung. Jeder zahlt 700 Euro pro Monat auf unser Gemeinschaftskonto und davon werden dann Miete, Strom, Telefon, Einkäufe etc bezahlt!

Zur Zeit verdient mein Verlobter fast genauso viel wie ich, er hat allerdings Aufstiegsmöglichkeiten die ich nicht habe! Wir hatten schon oft die Diskussion, das er, wenn er dann irgendwann mal mehr verdient, ja etwas mehr einzahlen könne (meine Ansicht), er findet aber, das jeder den gleichen Anteil einzahlen soll! Sprich, wenn er 800 Euro zahlt, muss ich das unabhängig von meinem Gehalt auch machen! Das ist immer wieder ein sehr großer Reibungspunkt bei uns und wir haben schon oft wegen des Geldes gestritten! #augen
Prinzipiell finde ich es persönlich am fairsten, wenn jeder 50% seines Einkommens für die Familie zur Verfügung stellt! Die prozentuale Aufteilung ist in meinen Augen fair, und wenn er mehr verdient, dann kann er auch etwas mehr für Einkäufe etc abgeben! Meine Meinung, muss nicht jeder so sehen...

Sich voll von seinem Mann finanzieren zu lassen wollen glaube ich die wenigstens Frauen hier! "Wenn er dich liebt zahlt er alles!", wenn ich sowas schon lese kommt mir die Galle hoch!

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Es ist eine Sache der Übereinkunft zwischen zwei Personen.

Meiner Meinung nach ist das Denken „Der der weniger verdient, muss auch weniger zahlen“ nicht korrekt.
Denn wie schon mal geschrieben, geht einem guten Lohn oft eine hohe Investition voraus. D.h. derjenige, der jetzt einen hohen Lohn bekommt, hat in der Vergangenheit oft sehr viel dafür getan/investiert.
Ganz abgesehen davon muss man sich fragen, ob du z. B. weniger Miete zahlen würdest, wenn ihr nicht eine gemeinsame Wohnung hättet (dies kann ich mir nicht vorstellen).

Jedoch habe ich das bisher immer so in meinen Partnerschaften gehandhabt, dass ich mehr übernommen habe (ich habe immer mehr verdient als meine Partner).
Aber nur, weil ich das wollte #nanana

Einen „Anspruch“ hätten sie nicht gehabt, denn ich habe mir das „mehr Gehalt“ auch hart alleine erarbeitet.
Während ich in den Vorlesungen saß und nur 450 Euro nebenbei verdiente, haben meine Partner schon voll verdient, haben sich ihre ersten Autos gekauft usw.
Nun zahlt sich meine Ausbildung aus und wieso sollte ich nun mehr in einer Partnerschaft bezahlen, als sie?

Da Geld für mich jedoch keine große Rolle spielt, hatte ich auch nach den Trennungen nicht das Gefühl, ich hätte sie „mitfinanziert“.

Aber wie gesagt, das hängt immer vom Paar ab. In einer Partnerschaft tut man ja gerne etwas für den anderen. Aber hier von einen „Anspruch“ oder „Fairness“ zu sprechen, dass man als Wenig(er)verdiener auch weniger bezahlen muss, kann keine Rede sein.

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Hi!

50:50 ist bei euch halt etwas schwierig weil der Gehaltsunterschied doch deutlich ist. Finde ich.

Man kann jetzt in verschiedene Richtungen argumentieren.

Wie hoch waren für dich die Wohnkosten vorher? Wie hoch bei ihm? Und dann nach einem gleichen Schlüssel jetzt so aufteilen.

Oder wer es mit etwas mehr Mathematik mag:
Die eine Hälfte (500 Euro) wird nach Personen und Bedarf aufgeteilt. Du brauchst ein Zimmer für den Sohn, er ein Arbeitszimmer. Also 50:50, jeder zahlt 250 Euro.

Die zweite Hälfte wird nach Einkommen aufgeteilt. 1200/(1200+2720) ergibt ca 30%. Du zahlst also 150, er 350.

Ergibt zusammen für dich 400 Euro, für ihn 600 Euro.

Ihm würde da eh noch immer viel mehr bleiben.

Nur mal so als Beispiel.

Durch den Gehaltsunterschied würde ich als Mehrverdiener dann aber auch mehr von den sonstigen Kosten übernehmen.

LG