Ich möchte noch ein Baby - wie sag ich es ihm?

Guten Abend.

Ich schreibe hier, weil ich mal Rat brauche.

Ich bin 32, verheiratet und wir haben einen fast 2 jährigen Sohn.
Eigentlich war für uns beide "klar", dass er unser einziges Kind bleibt.

Nun keimt bei mir aber schon länger der Wunsch nach einem 2. Kind auf und seit ein paar Wochen bin ich mir sicher ein zweites Kind zu wollen.
Ich habe geplant, meinem Mann am Wochenende davon zu erzählen.

Ich vermute aber total dass er bei seinem Nein bleibt. Seine HauptGründe sind die Finanzen. Wobei die weniger problematisch sind als er das meint.
Zumal wir ja noch fast die komplette Ausstattung von unserem Sohn da haben. Für den Anfang zumindest wären die Kosten nicht so hoch wie wenn wir alles neu bräuchten.

Ich habe so Angst dass ich mit seinem Nein nicht leben kann.

Wer hat schon ähnliches erlebt und hat sich euer Partner umentschieden? Oder wie kamt ihr mit dem Nein klar?
Oder habt ihr euch gar getrennt für euren Kinderwunsch?

Danke für eure Erzählungen/Ratschläge/Tipps!

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Hallo!

Schwierige Kiste... habt ihr bereits ein offenes Gespräch zu diesem Thema geführt?

Mein Mann ist Einzelkind, als unser 1. Nachwuchs kam, war ich mir sicher, dass er nur eins möchte. Aber es war nur eine Annahme, wir hatten kein Gespräch dazu.

Irgendwie kam das Thema auf und ich sagte ihm, dass ich kein Einzelkind möchte. Überraschender Weise war er einverstanden, obwohl wir eine schwierige Zeit nach der Geburt hatten.

Wenn er nein gesagt hätte, hätte ich es aber akzeptieren müssen, denn der Kinderwunsch des einen kann nicht höher gestellt sein als der "Nichtwunsch" des anderen. Bei diesem Thema gibt es wirklich keinen Kompromiss. Das macht das Ganze so schwierig :-(

Dir alles Gute für das anstehende Gespräch!

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Rede einfach ehrlich und offen mit ihm über deinen Kinderwunsch, aber akzeptiere auch ein Nein! Ja dann musst du abwägen was dir wichtiger ist - deine Familie oder noch ein Kind. Aber diese Entscheidung liegt dann bei dir. Ich würde dir dringend davon abraten ihn zu einem Kind zu überreden bzw überzeugen.

Ich habe auf bitten und wünschen meines Mannes ein zweites Kind bekommen...ich war mit eine, glücklich. Ich hab zugestimmt weil er bei dem Thema nicht locker gelassen hat und ich unsere Familie nicht verlieren wollte. Tya nun haben wir 2 Kinder, ich bin todunglücklich und teilweise auch überfordert. Unsere Ehe kriselt stark und nur das Pflichtgefühl hält mich davon ab zu gehen...noch. Aber ich vermisse mein Leben vor dem zweiten so sehr,.. Mit einem war unser Leben perfekt....jetzt gibt es nur noch Stress, Streit und wir sind beide genervt.

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Letztlich müsst ihr das untereinander klären. Sind es wirklich nur die Finanzen, die aus Sicht Deines Mannes gegen ein zweites Kind sprechen? Natürlich kosten 2 Kinder mehr (sehr viel mehr) als nur ein Kind.
Das Argument, dass die Babyausstattung ja schon vorhanden ist, zieht nicht wirklich. Natürlich erleichtert einem das die erste Zeit, da man viele Sachen einfach weiter nutzen kann. Die wirklichen Kosten entstehen aber erst, wenn das Kind dann größer wird:
Kita-Kosten, Hortkosten an der Schule, Klassenfahrten, Schulmaterial (Bücher, Ranzen, Lernhefte,...), evtl. Nachhilfe, Hobbys/Vereine/ etc., Monatskarte für Bus/Bahn, Kinderzimmerausstattung, Führerschein, und so weiter...
Und wenn das Kind mal in der Kita und Schule ist, wird es sicherlich auch nicht (nur) die Klamotten vom größeren Geschwisterkind tragen können. Wenn ihr Mädchen und Junge habt, geht es schon im Kleinkindalter nicht mit dem Weiterreichen der Klamotten.
Nicht umsonst sagt man, dass ein Kind bis zur Volljährigkeit so viel kostet wie ein Einfamilienhaus. Und ihr hättet dann quasi 2 Einfamilienhäuser... ;-)
Macht doch mal eine genaue Aufstellung eurer Einnahmen und Ausgaben. Könntest Du frühzeitig wieder in den Job einsteigen und so mit einem 2 Einkommen rechnen? Habt ihr genügend Kita/Krippenplätze?

Neben all dem Finanziellen bleibt aber auch die Überlegung, ob ihr ein zweites Kind organisatorisch, wohnlich und stressmäßig "verkraftet". Auch darüber muss man sich Gedanken machen.
Einen Kompromiss gibt es leider bei dem Thema nicht: Kind geht nur, wenn beide das auch so wollen.
Alles Gute!

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Ach Gott. Andere haben viel mehr als zwei Kinder. Wie halten die das bloß aus...

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Na das ist halt bei jedem unterschiedlich. Wir haben 2 Kinder und die reichen mir völlig. Ein weiteres kann ich mir im Leben nicht vorstellen und ja ich frage mich wirklich wie manche es mit 4 Kindern oder mehr aushalten.

Kommt eben auch auf die Prioritäten an und auch den Charakter der Kinder.

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Die finanzielle Belastung ist bei kleinen Kindern noch überschaubar, bei Schulkindern schon wesentlich höher.

Ich finde gerade die finanziellen Überlegungen bei der FamilienPlanung sehr wichtig und kann daher deinen Mann verstehen.

Es hilft nur reden. Wie setzen sich denn eure Finanzen zusammen, wieviel Geld habt ihr, was sind die monatlichen Fixkosten, arbeitet ihr beide und was habt ihr für Ausgaben bzw Ansprüche.

Man möchte sich auch auch selbst noch was leisten können und nicht jeden Cent in die Kinder stecken.

Wie sieht es in Zukunft mit den Einnahmen aus?

Kommt dauerhaft mehr Geld rein?

Wenn dein Mann allerdings noch andere Gründe hat, die eher persönlicher Natur sind, dann wird es schwierig.

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Hallo!

Vielleicht denkt dein Mann ja insgeheim wie du und sagt deshalb auch nichts?!
Ohne es anzusprechen, dass sich bei dir ein erneuter Kinderwunsch nun doch eingestellt hat, wirst du das nicht wissen.

Alles Gute!

LG
sonntagskind

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Die Babyausstattung sind das wenigste der Kosten.

Frag Deinen Mann einfach. Ein eindeutiges "Nein" seinerseits sollte aber von Dir toleriert und akzeptiert werden. Ich seh hier genug Familien, die im Grunde daran zerbrochen sind.

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Bestimmt sind die nicht an einem zweiten Kind zerbrochen.

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Oh doch!

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Ich kann da nur von uns sprechen.
Wir waren uns nach der Geburt unseres Sohnes einig er würde ein Einzelkind bleiben. Auch aus finanziellen Gründen.

Nun bei uns hat sich einiges geändert. Mein sture Haltung wurde weich und ich bemerkte, dass ich doch noch gerne eins hätte. Wir haben immer mal wieder darüber gesprochen, aber ich habe ihn nie bedrängt.

Im Oktober letzten Jahres war er dann von sich aus bereit.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich es absolut akzeptiert hätte, wenn er bei nein geblieben wäre, allerdings hätte dann er sich um die endgültige Verhütung kümmern müssen. Für mich hatte ein weiteres Kind keinen so hohen Stellenwert.

Ich bin aber nicht andere darum muss jeder selbst entscheiden ob er sich damit abfinden kann oder nicht und ob daraus Konsequenzen folgen. Ich finde es allerdings schon merkwürdig eine ansonsten intakte Familie auseinander zu reißen wegen einem weiteren Kinderwunsch. Finde ich irgendwie egoistisch.

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Ich würde es erstmal ansprechen- ihr müsst euch ja nicht direkt entscheiden. Vielleicht muss der Wunsch in ihm auch erst reifen. Und wenn er Bedenken hat, kann man die ja besprechen und gemeinsam Lösungen suchen- vor allem wenn es um das finanzielle geht.

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Also erstmal muss ich sagen, dass das Finanzielle definitiv anders ist, als mit "nur" einem Kind. Mag sein, dass ihr noch die Babyausstattung habt. Aber mal ehrlich, die macht das Geringste der Kosten aus.
Doppelt Möbel, doppelt später "große" Klamotten, Schuhe, Kiga, Schulsachen, Ausflüge, Wünsche uvm. Die Kosten deines aktuellen Kleinkindes kommen erst noch.

Aber dann frag ich mich, wo das Problem ist mal darüber zu sprechen?! Mit seinem Partner kann man doch hoffentlich über alles reden,...Wünsche, Ziele, Sexualität,... Was ist denn daran anders? Und wenn er nein sagt, dann hör dir an, warum. Und überleg, ob du damit leben kannste. Vielleicht kann auch er sich das vorstellen?! Das weißt du nur, wenn du sprichst. Was soll denn passieren?