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Ich denke, dein Mann ist wirklich krank. Allerdings nicht körperlich, eher psychisch. Man kann sich solche Beschwerden so sehr einbilden das sie real werden und selbst Ärzte drauf "reinfallen".

Und wie bei jeder psychischen Störung, dein Mann muss einsehen das er da kein normales Verhalten an den Tag legt, das es auch schlimmer ist als "ne kleine Macke" und das er Hilfe braucht um aus diesem Verhaltensmuster wieder raus zu kommen.
Manchmal ist da auch nur der harte Weg eine Möglichkeit. Sprich du musst ihm die Pistole auf die Brust setzen "Therapie oder ich bin mit Kind und Tieren weg. Du hast X Tage Zeit dich zu entscheiden und um einen Therapieplatz zu kümmern" (ob er die Therapie kurzfristig sofort antreten kann liegt ja nicht in seiner Hand, leider haben Psychotherapeuten und Psychiater alle Wartelisten). Alternativ "Ich bin weg, Kind und Hunde gehen mit mir. Wenn du eine Therapie gemacht hast können wir weiter sehen ob es noch eine Chance für uns gibt"

Vielleicht ist auch euer Kind der Grund für die Verschlechterung. Wie du schon schriebst "er bringt das Geld nach Hause".....das setzt manche Männer dermaßen unter Druck das ihre Psyche aus dem Gleichgewicht gerät. Du sagst so ein bisschen hatte er das Problem vorher schon, aber in erträglichem Rahmen. Jetzt trägt er mehr Verantwortung die ihn vielleicht erdrückt und bei jedem Zipperlein denkt er "Oh Gott, wenn das was schlimmes ist"...rennt zu Arzt 1, der sagt wäre nicht schlimm........aber was wenn der sich täuscht? Auch Ärzte machen Fehler, hört man ja immer wieder......also Arzt 2, der wieder sagt "Nein, nichts schlimmes".......Aber was wenn der auch was übersieht.....also Arzt 3.....
Das es für dich auch eine riesen Belastung ist, Kind, Studium, Beruf, Haushalt........, das sieht er gar nicht bzw viele Männer. Beruf ist bei dir wahrscheinlich Teilzeit. Das zählt er. Das Lernen, die Kinderbespaßung und Erziehung und Haushalt, das zählt er nicht mit. Das ist selbstverständlich bzw machst du ja freiwillig.

Ich bin hier mal in den Streik getreten. Da hieß es auch "Ich arbeite 40 Stunden die Woche, du 10"........Ok hab ich mir gedacht dann arbeite ich mal nur 10 Stunden. Geht natürlich nicht mit 2 Kindern, dann hätte ich ja hier gar nichts tun dürfen. Wenn ich das zusammen zähle muss ich ja mit wecken anfangen, dann Frühstück machen, dann Kinder zur Schule, bisschen für Geld arbeiten, Mittagessen machen Hausaufgaben Betreuung beim Kleinen, Kontrolle und mal was abfragen beim Großen, Kinder zu Terminen fahren.........wenn ich das zusammen zähle, das sind mehrere Stunden am Tag. Nicht zu vergessen das der Hund auch raus will. Und da hab ich noch keinen Handschlag im Haushalt getan, kein Teil Wäsche gewaschen oder sonst was, der Kühlschrank bleibt leer...... Nach 2 Tagen sah es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen weil ich ja nicht aufgeräumt hatte, nach 3 hätte man aus den Tierhaaren einen Pulli stricken können dank langhaarigem großem Hund........der 4. Tag war dann Samstag und mein Mann hat den ganzen Tag gesaugt, staub gewischt, geputzt......seit dem hilft er auch ohne das ich drum bitte. Ich erwarte das nicht wenn er abends um 19 Uhr nach Hause kommt. Aber Samstags stirbt er nicht davon auch mal den Staubsauger in die Hand zu nehmen.