Die Kinder treiben mich in den Wahnsinn

Liebe urbia Leser,

mir ist bewusst, dass dies die falsche Kategorie ist, allerdings möchte ich anonym bleiben.

Wir haben 2 Kinder - 4 Jahre und 18 Monate alt.
Mein Mann ist beruflich viel unterwegs, manchmal auch über Nacht, ich gehe wenn er frei hat einige Stunden arbeiten auf Mini Job Basis.
Unterstützung aus der Familie haben wir leider keine. Meine Eltern sind verstorben und seine Familie ist durch Krankheit nie in der Lage gewesen uns auch nur stundenweise die Kinder abzunehmen.

Babysitter ist finanziell nicht drin.

Aber ich gehe langsam auf dem Zahnfleisch. Das große Kind hat nur einen halbtags Platz im Kiga (endlich! seit es 4 ist, obwohl wir seit Geburt überall angemeldet haben!) Für das 2 Kind sieht das ähnlich schlecht aus.

Mit 2 Vollzeit Plätzen wäre alles super. Nur klagen hier schon Eltern auf die Betreuungsplätze. Die Stadt ist da allerdings sehr schwerfällig, da geht nichts vorwärts, es wird da auf Zeit gespielt seitens der Stadt.

Meine Kinder, besonders das jüngere mit seinen 18 Monaten macht mich irre.
Schäft nachts noch immer nicht durch. Brüllt irre laut, quengelig den ganzen Tag, nimmt alles auseinander, klettert überall drauf und brüllt ohrenbetäubend wenn man es im Bett oder Laufgitter festsetzt (um mal zu duschen, zu kochen) oder in Situationen wo rum laufen zu gefährlich wäre.

Das macht mich fertig. Dieses gezappel den ganzen Tag. Dieses quengeln! Ich kann es nicht mehr hören!
Zur Arbeit flüchte ich regelrecht, nur weg und erlöst sein davon!

Für das große Kind bleibt mir viel zu wenig Zeit. Das kleine Kind torpediert mit quengeln und körperlichen Aktionen, jede Form von Zuwendung oder Absprache für das 4 jährige Kind.

Mittlerweile pack ich das Kleine ne halbe Stunde vor dem Großen ins Bett, um noch etwas RUHE mit dem Großen zu haben!

Trotzdem bin ich nur froh wenn ich weg kann oder die Kinder schlafen!

Eine Woche weg. Alleine. Das wäre es. Nur raus hier und nicht zuständig sein!

Mein Mann findet meine Sicht der Dinge und mein empfinden furchtbar. Er sagt dazu nur das andere das genauso haben und keiner das so empfinden würde wie ich, nur ich würde jammern.

Mehr kommt da von ihm nicht.

Geht das vorbei? Wird das besser wenn das kleinere Kind endlich mal verständiger wird (so mit 3 Jahren?) Damit dieses geplärre endlich aufhört?

Das macht mich fertig.
Gestern bin ich einfach ne Stunde an der Bushaltestelle sitzen geblieben nach Feierabend. Nur damit ich erst heim komme wenn das kleine bereits im Bett ist...

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Das ist das anstrengendste Alter, finde ich. Wir haben uns in dem Alter Erziehungsberatung geholt. Geh doch mal zur einer Erziehungsberatungsstelle und laß dir helfen.

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Danke Dir. Mein Mann will davon nichts wissen und ist davon überzeugt, ich würde übertreiben.

Da ich nur stundenweise zur Arbeit bin (pro Woche 2 mal für 5 Stunden mit Fahrtzeit) erlebt er es ja nicht in Dauerschleife, so wie ich.

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Die Nerven bzw. Belastungsgrenzen sind unterschiedlich von Mensch zu Mensch. Sei froh dass du die TZ Beschäftigung hast. Das ist nicht wenig, 2 x 5 Std.

Du brauchst ein paar hilfreiche Tipps für den Umgang mit Kleinkindern und dann wird es besser. Wenn du eine erfahrene Mutter kennst, die das gut hinbekommen hat und deren Kinder 1-2 Jahre älter sind, kannst du auch die fragen.

Ansonsten Erziehungsberatungsstelle (z.B. Caritas)

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Gibt es die Möglichkeit, die Kinder aus zu powern? Eltern- Kind turnen oder einen Sportlerin für das große Kind? Irgendetwas, wo sie sich austoben können. Gerade beim 1,5 jährigen Kind halte ich eine wöchentliche Aktivität wo es sich austoben kann für sehr wichtig. Das Alter ist anstrengend und sie Energie, die Kinder hsbrn ist manchmal echt unglaublich. Dem wird man oft gar nicht gerecht. Ich könnte zum Beispiel gar nicht mehr so lange toben, rennen und klettern wie mein Sohn es gerne möchte und braucht. Mein Tipp wäre also, dir eine turngruppe o.ä. Für zumindest das jüngste Kind zu suchen. Damit es seine Energie nicht nur ausnutzt sondern auch aktiv etwas damit anfängt.

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Ich denke das problem sind nicht zwei juneg Kinder, sondern die Rollenverteilung in deiner Beziehung und dein Selbstverständnis.

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Kannst du das bitte näher erläutern?

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Ich persönlich finde es nicht gesund, dass ein Elternteil kaum noch zuhause ist, wenn es kleine Kinder hat.

Du hast keine Familie im Rücken, bist den größten Teil alleine und wenn er dann mal da ist gehst du arbeiten.

Ich denke, dass er beruflich etwas zurückstecken sollte.

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Hallo,

als mein Sohn in dem Alter war, bin ich auch auf dem Zahnfleisch gegangen. Meine Tipps, die aber auch nur bedingt helfen: Rückentrage, Wohnung komplett kindersicher machen, Kinder-CDs und ansonsten jeden Tag Spielplatz, Mütterzentrum (Indoorspielplatz), Zoo usw.

Ich bin nach der Arbeit nicht an der Bushaltestelle gesessen sondern fast täglich schwimmen gegangen. Da musst du halt mit deinem Mann reden, wer was wann macht.

Gute Nerven!

In einem Jahr sieht es wieder besser aus.

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Ach ja, Kinderturnen ich meine Krabbelgruppe waren wir auch immer. Einfach täglich raus und Action

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Hallo,

was würdest Du denn machen, wenn beide Kinder einen Ganztagesplatz hätten? Würdest Du mehr arbeiten oder willst Du einfach nur Deine Ruhe? Ich empfinde Dein Anliegen irgenwie zwiegespalten. Zum einen denke ich mir, warum 2 Kinder wenn die, von Dir genannten, Voraussetzungen schon bei Kind Nr. 1 bekannt waren, zum anderen denke ich, bist Du unterfordert, also beruflich, und die Kinder sind nicht ausgepowert.

LG

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Wären beide Kinder mit Vollzeit Plätzen untergebracht, würde ich meine Stunden auf 25 bis 30 erhöhen.

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Warum bekommt man ein zweites Kind?

Zum einen war ich nach dem ersten Kind sehr zeitig wieder arbeiten (damals war mein Mann beruflich nicht so oft unterwegs und er hatte deutlich weniger Stunden) und ich habe da Teilzeit gearbeitet (25 Stunden)

Das grosse Kind war ausserdem sehr pflegeleicht, im Vergleich zum zweiten.

Zudem ist es ein riesen Unterschied ob man ein oder zwei Kinder hat, man denkt mit einem Kind wüsste man was auf einem zukommt.
Man kann die Aufmerksamkeit komplett auf das eine Kind lenken und muss sich nicht teilen.

Und dazu kommt, meine Eltern haben zu diesem Zeitpunkt noch gelebt. Von ihnen gab es Unterstützung.

Das alles so wird wie es heute ist, das wusste ich vor der zweiten Schwangerschaft nicht.

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So, wie schreibe ich das jetzt ohne jemandem auf die Füße zu treten...wieso lässt man es soweit kommen?

Ich verstehe nicht, warum sich Frauen mit Mini Jobs "wenn der Mann frei hat" und Betreuungsplätzen ab vier (!!!) begnügen. Du könntest in deinem richtigen Beruf arbeiten, Teilzeit. Dein Kleines könnte vormittags drei Stunden zu einer Tagesmutti gehen und mit anderen Kleinkindern rumkullern, dann ist es mittags vielleicht auch zufriedener, müde und ausgeglichen. Wenn du keine geeignete gefunden hättest, hättest du bei einer Elterninitiative mitmachen können.

Das hätte alles schon lange geplant werden müssen.

Naja, hätte hätte. Du musst dein Kleines vormittags zur Hause auspowern! Wenn meine Kinder morgens aufwachen, bin ich komplett fertig gemacht, geduscht und angezogen und habe den Frühstückstisch gedeckt. Geh mit dem Kleinen in den Wald, in den Zoo, auf den Spielplatz, damit er sich körperlich verausgabt, verabredet euch viel mit anderen Muttis, besucht Spielgruppen. Tagsüber hast du nunmal nicht viel Zeit für Dusche und Haushalt, da musst du als Mutter präsent sein.

Meine Kinder waren auch nie brav und ruhig, wenn sie nicht mitmachen durften, haben sie gestört. ;-)

Nachmittags könnt ihr auch wieder rausgehen, frische Luft und Ablenkung und was angucken oder sammeln tut gut! Oder malt mit Fingerfarben, backt Plätzchen, lest vor...da können beide Kinder mitmachen, haben meine in dem Alter geliebt! Viel allein spielen ging damals bei meinen noch nicht, ich musste sehr präsent sein. Abends dann ins Bett mit der Bande und ab ins Schaumbad und vor den Fernseher, ahhhhhh... ;-)

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Ich hoffe du hast meine Postings auch intensiv gelesen?

Zu dem Vorwurf wir hätten nicht genug getan um die Kinder in Betreuung zu kriegen:

Angemeldet ab Geburt (beide 3 Tage nach Entbindung) und zwar in allen Betreuungstellen die es hier gibt. Also Tagesmütter ebenfalls. Leider ist das Betreuungsangebot hier nicht entsprechend dem Bedarf ausgebaut. Die Stadt hat hier Jahre lang verpennt Kitas zu bauen, auszubauen und Personal einzustellen.

Es wird von Eltern und Elterninitiativen gegen die Stadt geklagt. Diese windet sich aber und schiebt die Verfahren raus, verpasst Fristen und lässt sogar Verfahrenstermine bei Gericht platzen, mit der Begründung der zuständige Mitarbeiter sei krank, im Urlaub oder zur Kur.

Und sie weisen vor Gericht nach das sie halt nicht das notwendige Personal finden um die Menge an Betreuungsplätzen anbieten zu können.

Wir sind da dran. Können aber leider auch nicht mehr tun als Randale zu machen. Behörden sind einfach nicht zügig, sondern bummeln herum.

Soviel dazu.

Meine Eltern sind 2015 bei einem Verkehrsunfall beide verstorben. Innerhalb weniger Stunden erlagen beide ihren schweren Verletzungen. Mit sowas rechnet auch niemand. Zack sind die Eltern beide weg. Von heute auf morgen.

Spielgruppe usw ist hier auch eher dünn. Es fehlen die Räumlichkeiten und Leute die dazu ausgebildet sind.
Unserer Turngruppe wurde die Halle gestrichen, daß Dach sei von der Statik leider nicht mehr sicher. Sanierung scheitert allerdings auch an der leeren Stadtkasse.

Wir sind draussen mit den Kindern. Allerdings ist das Wetter oft so mies das dies kein besonderes Vergnügen ist. Gerade jetzt wo es Herbst wird und der Winter kommt.

Jeden Tag Spielplatz ist meinen Kindern zu langweilig.

Ich gehe im Minnijob arbeiten, weil mehr nicht möglich ist. Wenn man niemand für die Kinder hat, ist es schwierig mehr Stunden zu leisten.
Gerade weil mein Mann oft spontan auch mal 3 Tage mit Übernachtung beruflich weg ist.

Mein kleineres Kind steht um 5 Uhr morgens senkrecht und ist wach. Da hättest du schon geduscht und vorgekocht für den Mittag?!

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Wenn es so schlimm ist und trotz Rechtsanspruch es nichts, aber auch nichts für Kinder gibt, ist das ja eine schreckliche Umgebung, um Kinder groß zu ziehen.

Da würde ich bestimmt nicht wohnen bleiben, zumal du ja auch selber offensichtlich nicht weißt, was du mit deinen Kindern anfangen sollst und keine eigenen Ideen oder Initiative hast.

Ist vielleicht auch Typsache. Ich habe bei uns im Dorf ein spezielles Kindertraining gegründet, weil es das nicht gab, und leite ein anderes, weil die Trainerin krank ist. Bevor ich an der Bushaltestelle sitze, weil ich nicht nach Hause will, werde ich doch lieber selber aktiv, statt mit immer wieder einzureden, dass nichts geht und es nichts gibt!

Natürlich koche ich nicht vor. Meine Kinder standen auch nie um fünf auf, sondern seit jeher um halb sieben, und ja, da bin ich in der Woche fertig! Kochen ging damals praktisch und schnell und die Kinder wurden mit eingebunden.

War ja auch nur ein Vorschlag, weil deine Kinder so viel quengeln und dich nichts Ruhe machen lassen.

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Hallo! #winke

Ein guter Schritt in die richtige Richtung ist ja schonmal die Einsicht. Ich finde es sehr positiv das Du Dir eingestehst überfordert zu sein. Viele trauen sich das nicht weil man das nicht "darf".

Es tröstet Dich mit Sicherheit nicht, aber sei Dir mal sicher das alle Mütter und Väter mal genervt sind von ihren Kindern. Völlig normal!

Was Dir Dein Partner sagt hilft Dir nicht weiter. Das würde ich ihm mal versuchen nahezulegen. Sag ihm das so. Sag ihm das Du seine Hilfe brauchst damit es allen besser geht mit der Situation.

Ansonsten kann ich mich den anderen Meinungen nur anschliessen.
Geht raus und lass die Kinder toben bis sie müde sind. Kinder in dem Alter haben nunmal diesen Bewegungszwang der unbedingt befriedigt werden muss.

Ausserdem brauchst Du dringend eine Auszeit!!!
Angagier Dich mit Deinem Mann und seh zu das Du ganz schnell irgendwo Zeit für Dich abgezwackst bekommst. Es ist schade und traurig das Du an der Bushaltestelle sitzen musst statt Dich auf Zuhause und Deine Familie zu freuen.

Alles alles Gute!!! #winke

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Hallo ! Hast du schon mal an kostenlose Kinderbetreuung gedacht? Bei uns im Ort gibt es Angebote von Senioren die sich kostenfrei um Kinder kümmern und Mamis unterstützen (kochen, Haushalt), dafür gehst du dann mal einkaufen für sie oder fährst sie mal wohin. Ich habe keine Kinder, habe es also selber noch nie genutzt. Aber vielleicht gibt es sowas ja auch in deiner Nähe. Mit deinen Eltern das tut mir sehr leid, wünsche dir weiterhin viel Kraft.
LG Bee 🐝