Ex-Partner-Nostalgie trotz glücklicher Familie? *achtung lang*

Hallo, Ich befürchte, dieser Post wird etwas länger, aber leider habe ich momentan niemandem, mit dem ich wirklich darüber reden kann und deshalb muss ich mich wohl etwas ausheulen hier. Also schon mal entschuldigung dafür, aber ich werde noch wahnsinnig.

Eigentlich bin ich momentan sehr glücklich in meinem Leben. Ich bin (glücklich) verheiratet, wir haben eine kleine Tochter, freuen uns auf ein eigenes Haus in mittlerer Zukunft. Eigentlich alles super. Vielleicht >zu< super?
Seit ca. 1-2 Wochen muss ich ständig an meine erste große Teenager-Liebe denken. Es begann damit, dass ich unerwartet von ihm geträumt habe und mir der Traum sehr nahe gegangen ist. Die Beziehung ist jetzt 7 Jahre her und dauerte insgesamt knappe 3 Jahre. Danach war größtenteils Funkstille, bis auf einen Ca. 3 monatigen e-mail-und Chatverkehr sowie ein freundschaftliches Treffen, wo wir alles was schief gegangen ist mal aufgearbeitet haben und uns über unsere Leben nach der Beziehung unterhielten. Er brach den Kontakt dann allerdings ohne weitere Erklärungen irgendwann ab, ich vermute für einen Neuanfang, weil ich ihn damals für einen Anderen verlassen hatte und er immer noch Gefühle für mich hatte.

Seitdem war nichts mehr, ich habe meinen jetzigen Mann kennen gelernt und meine nostalgischen Gefühle für ehemalige Partnerschaften halten sich eigentlich eher in Grenzen. Klar flammt immer mal wieder was auf, aber das beschränkt sich meistens auf eine Stunde Tagebuch durchblättern, Fotos anschauen und dann ist auch wieder gut. Aber in letzter Zeit kann ich mich kaum retten vor den ganzen Erinnerungen, in denen ich schwelge. Ich denke ständig an diese Zeit, in der es ständig auf und ab ging, es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Aber diese Zeit bedeutet mir sehr viel, ich habe so viel mit ihm erlebt und sie in guter Erinnerung. So eine Art Sturm und Drang der Gefühle ;-)

Bitte verurteilt mich jetzt nicht dafür, aber ich habe momentan einfach das Gefühl, ihm das nochmal mitteilen zu wollen. Ich würde ihn gerne noch einmal (persönlich) treffen, nochmal über unsere gemeinsame Zeit reden, Sehen, was er jetzt so für ein Leben hat, Ob er über mich "hinweg" ist, ob er noch oft an uns denkt etc. Nostalgie-Geschwafel halt.
Ich weiß, dass ich vermutlich die Einzige bin, die das will. Denn mein Mann hält von Kontakten mit Ex-Partnern nichts und der besagte Ex hätte ja den Kontakt damals nicht abgebrochen, wenn er noch Interesse hätte. Und es würde ja auch nur Probleme bringen. Entweder es wäre ihm gleichgültig, dann wäre ich traurig. Oder er würde sich wieder Hoffnungen machen, dann wäre ich in einer ungewollten Zwickmühle, ihn zurückweisen zu müssen. Oder er will Freundschaft, dann steigt mir mein Mann aufs Dach und es wäre eh fraglich, ob das so funktionieren würde.
Eigentlich ist es die bestmögliche Situation so, wie es jetzt ist und ich sollte happy sein. Aber von Tag zu Tag spiele ich mehr mit dem Gedanken, ihm einfach eine Mail zu schreiben und muss mehr und mehr an ihn denken. Ich will ja auch nicht in die Beziehung mit ihm zurück. Ich glaube, ich habe mich da zu sehr in einen Wunschgedanken verrannt und kann ihn jetzt nicht mehr los lassen, auch wenn ich es so gerne würde... Mein Mann weiß nichts von dieser Phase, er wäre nur verunsichert und kann mir da auch nicht helfen und es vermutlich auch nicht verstehen.

Habt ihr Erfahrungen mit diesen rosaroten Nostalgie-Phasen? Und wie komme ich da schnell wieder raus? Ich drehe mich irgendwie im Kreis und will nicht, dass das mein jetziges Leben beeinflusst. Bin ich die Einzige, der sowas passiert?
Danke schon mal an alle, die bis hier hin durchgehalten haben #schein

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Hallo,

zunächst einmal möchte ich Dir sagen, daß Dein Beitrag gar nicht wirr erscheint. Ganz im Gegenteil: Du hast Deine sehr komplizierte Situation gut beschrieben, was auf mich einen sehr selbstreflektierten Eindruck macht. Du kennst Dich und die zwei Männer ziemlich gut, weißt, was Du jeweils an ihnen schätzt oder auch nicht so magst.

Die große Schwierigkeit an so einer Trennung von einem langjährigen Partner ist, daß man nicht nur den Mann als Ehemann sondern auch als besten Freund gehen lassen muß. In Deiner perfekten Welt wohnt ihr drei wahrscheinlich alle zusammen und veranstaltet glückliche, ausgedehnte Sonntagsfrühstücke. ;-) Keine Sorge, daß ist nicht schlimm und zutiefst menschlich.

Frage: wäre so ein Szenario denkbar? Wie geht es Deinem Mann nach dieser langen Zeit? Liebt er Dich noch als seine Frau oder wäre er mit einer engen, tiefen Freundschaft auch glücklich? Ich habe so eine Freundschaft zu meinem Ex, daher Frage ich.

Wenn das keine Option ist, würde Ich Dir folgendes raten: es ist schon sehr viel Zeit vergangen und Du bist zu keiner Entscheidung gelangt. Deshalb denke ich, Du wirst Dich auch in absehbarer Zeit nicht entscheiden können. Daher würde ich Dir raten, bei Deinem Mann auszuziehen. Sei mal nur für Dich. Triff Dich gern auch mit beiden und schau, was Dein Herz Dir sagt. Vielleicht ist die Anziehung zu Deinem Mann nur die Gewohnheit. Vielleicht die zu Deinem Kollegen nur das Neue, daß man nicht haben kann. Du mußt in diese Antwort hineinwachsen wie ein Baum und das kann dauern. Aber um die Antwort erspüren zu können, müssen beide in gleicher Ausgangssituation sein. So lange Du noch mit dem Einen Tisch und Bett teilst, wird es schwierig. Ich weiß, daß klingt kompliziert. Aber am schwierigsten ist nur der erste Schritt. Alle weiteren Schritte ergeben sich beim Gehen.

Alles Gute!

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Oh Mist! Der Beitrag ging an die ET vorher! Das tut mir Leid! :-(

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#rofl - und ich dachte schon, das sind aber harte Geschütze ;-)

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Entweder macht dir deine jetzige Partnerschaft und Familie Angst oder dir fehlt einfach etwas. Ich hatte das auch in meiner vorherigen Ehe, dass ich immer wieder an meinen Ex dachte und in Erinnerungen schwebte. Es war erst vorbei, als ich mit meinem jetzigen Mann zusammen kam.