Erwachsene Tochter möchte mich kennen lernen

Hallo,
Vor Weihnachten hab ich Post bekommen von meiner Tochter, die ich seit 23-Jahren nicht mehr gesehen habe.
Ihr Vater und ich haben uns getrennt damals und ich bin weg gegangen.
Ich war jung, mir war alles zu viel, ich konnte und wollte die Verantwortung nicht länger übernehmen, sondern wieder frei sein.
Ich wusste immer, dass der Tag kommen wird,wo sie Antworten will und mich einfach kennen lernen möchte.
Ist auch vollkommen nachvollziehbar und ihr gutes Recht.
Das Treffen war vor ein paar Tagen und ich muss sagen, ich mag sie nicht.
Ich hab ihr ihre Fragen soweit möglich beantwortet, sie fragte dann ob wir uns nochmal treffen können.
Ich wollte nicht sofort nein sagen, aber eigentlich möchte ich das nicht.
Sie hat mir eben geschrieben und ein weiteres Treffen für Ende Januar vorgeschlagen.
Ich denke, ich gehe hin, werde ihr aber dann sagen, dass ich für weitere Treffen nicht mehr zur Verfügung stehe.
Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht was sie von mir noch will.
Es ist alles gesagt,was ich ihr zu sagen hatte, ich denke nicht,dass ich ihr da,noch weiter helfen kann.
Was würdet ihr erwarten?

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Ich würde von dir erwarten, dass du endlich mal etwas Herz und Verantwortung zeigst und deine Tochter nicht kaltblütig abblitzen lässt.

Du hast sie aus egoistischen Motiven im Stich gelassen und trotzdem versucht sie, eine Verbindung zu dir herzustellen.

Was zum Teufel stimmt nicht mit dir, dass du davon nicht gerührt bist, sondern sie "nicht magst"? Es ist deine Tochter!!

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Was hat denn die Tochter von einer Mutter, die keinen Kontakt will?

Sie kann ja ihre Gefühle dem Kind gegenüber nicht ändern. Glaubst Du die Tochter ist besser dran, wenn sie eine Mutter in ihr Leben zwingt, die keine sein will?

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Das ist NICHT ihre Tochter, diese Frau hat sie lediglich ausgetragen...!

Ich hoffe das Kind damals hat eine RICHTIGE Mutter bekommen.

K

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Darf ich fragen wie du zur Zeit lebst?

Bist du in einer Partnerschaft ?
Hast du weitere Kinder die bei dir leben?

Was magst du an ihr nicht?

Die Frage was sie noch von dir wollen könnte obwohl du alle fragen beantwortet hast?

Sie hatte 23 Jahre lang nichts von ihrer Mama
Vielleicht will sie jetzt gern dich kennenlernen mehr Zeit mit dir verbringen weil sie wissen mag wer die Frau ist die ihre Mutter ist

Find ich nachvollziehbar

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Warum ist es wichtig, wie ich lebe oder ob ich noch weitere Kinder habe?

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Weil es ja sein könnte das du eine neue Familie hast eigne Kinder mit einem neuen Partner und das sie da „stört“

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Hallo,

Deine Tochter empfindet wahrscheinlich eine besondere Verbundenheit zu Dir als Mutter. In unserer Gesellschaft wird ja die Liebe einer Mutter überall stilisiert. Das "saugen" die Kids ja quasi mit der Muttermilch ein, ob sie nun gestillt werden oder nicht.

Niemand will glauben, dass es manchmal diese Mutterliebe nicht gibt. Deine Tochter hat sicher eine Wunschvorstellung von einem Kontakt zwischen euch. Sie ist dafür sogar bereit, zu akzeptieren und zu verstehen, warum Du sie damals aufgegeben hast.

Das heißt, sie ist bereit, sehr sehr viele Zugeständnisse zu machen, damit sie Kontakt zu Dir aufrecht erhalten kann.

Da Du Dir absolut nicht vorstellen kannst, eine Beziehung zu ihr aufrecht zu erhalten, solltest Du ihr das daher sehr deutlich sagen.

- nicht verletzend
- auf keinen Fall damit begründen, dass Du sie nicht magst, sondern nur über DICH sprechen
- deutliche, sachliche Worte
- kurz und knapp ohne Emotionen, aber freundlich

Falls Ihr euch in einem Café oder so trefft, bestell nichts - mach es kurz, denn es wird ja für Deine Tochter sowieso schwer. Also lieber Ende mit Schrecken.

Und dann wünsch ihr alles, alles Gute im Leben und verabschiede Dich und geh.

Lass Dich auf keine Diskussionen ein, lass Dich nicht emotional erpressen.

Eine Beziehung, die Du nicht willst, ist für Dein Kind nicht gesund - durch offene Worte gibst Du ihr die Möglichkeit, mit ihrer Wunschvorstellung abzuschließen und Dich in aller Ruhe zu hassen. Denn genau das braucht sie, damit sie damit abschließen kann.

Niemand kann ändern, wie Du fühlst und was Du willst. Ich finde es auch furchtbar schade für das Kind, aber bin selbst mit einer nicht-liebenden Mutter aufgewachsen, die mich emotional an sich gebunden hat. Das war viel schlimmer und ich habe mir immer gewünscht, sie hätte mich weggegeben, wenn sie mich schon nicht lieben konnte. Mich hat als Erwachsene noch jahrelang gequält, dass sie so war. Tu das Deiner Tochter nicht an.

Wichtig ist nur, dass Du darauf achtest, über Dich zu sprechen und Deine Entscheidung in keinster Weise mit ihrem Verhalten, Charakter oder sonstwie begründest. Es wird für sie schon schwer genug werden, da muss sie nicht noch hören, dass Du sie nicht magst. Sie wird Deine Entscheidung wahrscheinlich auch leichter akzeptieren und darüber hinwegkommen, wenn es eben nur Deine Entscheidung ist.

Ich wünsch Dir für das Gespräch alles Gute und euch beiden das Beste.
nebelschnee

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"durch offene Worte gibst Du ihr die Möglichkeit, mit ihrer Wunschvorstellung abzuschließen und Dich in aller Ruhe zu hassen. Denn genau das braucht sie, damit sie damit abschließen kann."

"aber bin selbst mit einer nicht-liebenden Mutter aufgewachsen, die mich emotional an sich gebunden hat. Das war viel schlimmer und ich habe mir immer gewünscht, sie hätte mich weggegeben, wenn sie mich schon nicht lieben konnte"

#liebdrueck

:-(

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#liebdrueck

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Mindestens 3 Leute hier ekeln mich an!

Nicht zu fassen, dass so ein unterirdischer Beitrag auch noch 2 Likes bekommt #aerger!

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Das sind Leute, die knietief in ihrer eigenen Selbstgerechtigkeit waten.

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Ich kann mir nur der Vorschreiberin anschließen. 23 jahre sind doch genug, dass du damals dich ihr entzogen hast. Deine Tochter hat jetzt ein Recht drauf zu erfahren, wer die Person ist, von der sie geboren ist und was die Gründe waren, sie allein zu lassen. Das kann man sicher nicht bei einem oder zwei Treffen vermitteln. Sie sucht nach Antworten auf bohrende Fragen, und sie möchte eine Mutter haben wie fast alle anderen Mädchen eine haben.

"Mag sie nicht" ist doch kein überzeugender Grund, eine Tochter stehen zu lassen. Ob man seine Kinder mag oder nicht, die Frage stellt man sich gar nicht. Sie ist dein Kind, du hast sie gezeugt. Jetzt kannst du endlich nach so langer Zeit Rede und Antwort stehen und der armen jungen Frau wenigstens ein Fünkchen von dem geben, was du in all den Jahren verpaßt hast. Es ist eine chance, auch für dich.

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Ich möchte diese Chance aber nicht.
Und ich habe auch nicht das Gefühl was verpasst zu haben, ich wollte nicht ihre Mutter sein und das hab ich auch nie bedauert, so entschieden zu haben.
Sie hat definitiv keine Mutter wie alle anderen sie haben einfach weil ich mich der Verantwortung nicht gestellt habe und nie ein Interesse daran hatte, ihr eine Mutter zu sein.
Ich kann ihr unmöglich etwas vorspielen was ich nicht bin oder Gefühle vorgaukeln die ich nicht habe.

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Es ist nicht so wirklich Deine Chance, denn die hast Du schon verkackt, sondern es ist ihre Chance.

Du solltest ihr noch ein paar Treffen zugestehen, wenn sie nachher nochmals auf Dich zukommt.

Halte die Treffen einfach weiter so oberflächlich.

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Ich habe ja das Gefühl, dass mir dieser Text bekannt vorkommt #kratz - ich suche nachher mal...

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Absolut! Ausgedachte Geschichte zum Aufmischen.

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Ich habe gerade deinen Post gelesen und mir wird dabei echt kalt.

Unten spielt unser kleiner Sohn, ich höre ihn plappern. Und alles was ich je sein will, egal wie alt er wird, ist seine Mama. Er ist meine grösste Herausforderung. Ich bin manchmal überfordert, und dankbar für ne Pause von ihm. Ich bin nicht nur Mama, und brauche auch meine Freiräume. Ganz klar. Ich hatte nach seiner Geburt eine massive Depression (leider ein alter Bekannter in meinem Leben) und fand es unglaublich schwer für ihn emotional da zu sein- das ist GsD im Griff dank meiner Erfahrung mit meiner Erkankung.

Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen was eine Mutter dazu bringt ihr kleines Kind zu verlassen nur mit dem Gedanken „ich möchte ihm keine Mutter sein“. Meines Erachtens nach ist das behandlungswürdig und nicht normal.

Aber nun gut. Das hast du zu verantworten. Ich glaube in jedem Leben kommt der Tag wo man für gewisse Entscheidungen Rechenschaft ablegen muss. Karma, oder wie man es auch nennen will. Deiner Tochter ist damit ein gravierender Einschnitt (ich sage bewusst nicht „Schaden“) wiederfahren, den sie für sich verarbeiten muss.

Wenn du keinen Kontakt zu deiner Tochter haben möchtest würde ich keinen aufbauen. Sondern ihr kurz und neutral sagen das du dir keinen Kontakt vorstellen kannst. Keinesfalls würde ich zwanghaft irgendwas aufrecht erhalten, die Verletzung ist für deine Tochter nur später umso schlimmer. Ich glaube, ich würde sogar das zweite Treffen absagen und es telefonisch beenden.

Ich hatte jahrelang keinen Kontakt zu meinem Vater. Als meine Mutter verstarb und er davon erfuhr nahm er vorsichtig die Verbindung wieder auf . Ich stimmte nach einigem Überlegen zu, und für uns beide war es heilsam. Aber irgendwann ist der Weg zurück versperrt. Das muss dir klar sein. Möglicherweise ist der Bruch diesmal endgültig.

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Das Du endlich erwachsen wirst und rede und antwort stehst...

so viel anstand solltest du haben!

Unfassbar wie man so sein kann!

Aber sei dir gewiss, jeder bekommt seine
strafe für das was er macht!

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Sie stand bereits Rede und Antwort.
Sie hat nicht abgetrieben, sondern das Kind zur Welt gebracht.
Das Kind ist anscheinend prima beim Vater groß geworden.
Wo also ist jetzt das Problem?
Woher nimmst du dir das Recht, so über die TE zu urteilen und von Strafe und Vergeltung zu sprechen? Furchtbar, wie selbstgerecht hier einige drauf sind!

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Ich hab einige Beiträge hier zum Anlass genommen, mir nochmal Gedanken zu machen.
Aus unserem.ersten.Treffen ist ganz klar hervor gegangen, dass sie keine Mutter Tochter Beziehung erwartet und mich nur als Mensch kennen lernen wollte.
Sie hatte eine schwere Zeit, hat Entscheidungen getroffen und fragt sich jetzt, ob das was mit mir zu tun hat.
Ich hatte sporadisch Kontakt mit ihrem Vater, und hab grob mitbekommen was an Dingen vorgefallen war.
Ihr Vater hat sie allein groß gezogen, hatte bis auf ein paar kürzere Affären keine feste Beziehung.
Meine Eltern leben nicht mehr, ich hab ihr aber davon erzählt und auch Fotos gezeigt und mitgegeben.
Ich werde mich mit ihr treffen, sie will einfach noch einige Dinge wissen, beantworte kann ich sicher nicht alles.
Es tut mir nicht weh und wenn es ihr hilft, dann ist das doch schon Grund genug.
Nur weil ich kein Interesse an ihr habe, kann ich ihr ja zugestehen, dass sie als Kind, was im Gegensatz zu mir keine Wahl hatte, Antworten und Kontakt sucht.
Sie möchte mich nicht als Mutter , sondern einfach als Mensch kennen lernen, hat keine Erwartungen an mich, dass ich irgendwas gut machen oder nachholen soll.
Auf dieser Basis kann ich gut damit umgehen.
Ich hab lange damit abgeschlossen und diese Chance hat sie auch verdient.
Denn erst dann kann man sein Leben frei gestalten.

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Es nervt mich, dass sich Ausstehende gerne darüber aufregen, wenn eine Mutter die Familie verlässt. Wenn ein Vater dies tut, regt man sich zwar auch auf, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß.

Ich würde deiner Tochter beim nächsten Treffen mit freundlichen aber deutlichen Worten klarmachen, dass du keinen Kontakt wünschst und es nichts mit ihr zu tun hat. Du hattest deine Gründe wieso du deine Familie verlassen hast und die scheinen sich nicht geändert zu haben.

Meine Meinung dazu: Wenn ein Elternteil absolut kein Interesse oder Liebe für sein Kind hat, ist das Kind ohne ihn besser dran. Zwei Freunde von mir sind ohne Vater bzw. Mutter aufgewachsen und sind dankbar dafür, weil sie so ihre Zeit und Liebe nicht an eine Person verschwendet haben, die sowieso kein Interesse an ihnen hatte.