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hallo
in solch einem Fall würde ich mehrere Maßnahmen gleichzeitig in Angriff nehmen:
1. putzt gemeinsam, wenn er nach Hause kommt. im Gegenzug kannst du es bisschen lockerer sehen, wenn er mit der Kleinen tobt und Unordnung macht. Die letzten 10 Minuten vom Spiel werden zum gemeinsamen Aufräumen genutzt (möglichst früh das Kind miteinbeziehen, sobald es passt).
2. fang an, dich selbst so gesund zu ernähren und zu bewegen, so dass du dich in deinem Körper 100% wohl fühlst. Manchmal zieht der andere automatisch mit.
3. sag ihm, dass er körperlich mal so attraktiv war, dass du den Typ gerne wieder hättest. Vielleicht könnt ihr mit einer Maßnahme beginnen (z.B. kein Bier/Alkohol/Limo, sondern Wasser). Sucht euch attraktive Alternativen (Wasser mit Minze und Zitrone, oder oder).
4. Wenn dich was nervt und du merkst, du musst das jetzt sagen: sag es mit dem Bewusstsein, dass du dich ihm - so wie du bist - zumuten kannst. Versuch nicht, ihm es möglichst geschickt zu sagen, pädagogisch wertvoll oder oder... er ist Erwachsen, du bist Erwachsen. Meistens wird es ein Krampf, wenn man es besser zu sagen versucht.
Klare Worte, nicht verletzend, immer respektvoll, - und eben klar.

Pack es an! Du schaffst das schon! Und: es kann natürlich knallen. Lass dich davon nicht beeindruckend. Sollte er beleidigend werden, kannst du ihm das verbieten. Streiten ja, sich ärgern - ja, aber nie den anderen verletzen!

Alles Gute

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Das würde ich gerne mal sehen, wie du es schaffen würdest meinem Mann zum gemeinsamen Putzen nach der Arbeit zu bringen.
Befehlston bringt da nämlich überhaupt nichts

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... es geht nicht um einen Befehlston.
Es geht mir mehr darum, dass es eine Selbstverständlichkeit wird, dass man den Haushalt zusammen macht. Man kann die Aufgaben ja auch aufteilen: das und das muss gemacht werden, wie teilen wir's auf?
wenn sich jemand so eindreckt und daran Spaß hat und nicht mithelfen will, gäbe es ja andere Konsequenzen....

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hallo achman, du hast jetzt viele vielen Sachen aufgezählt, die dir zu schaffen machen, so kleine und größere Lieblosigkeiten, die dich verletzen und danach aussehen, als würde deine Arbeitsleistung gering geschätzt.

Ihr habt seit dem Urlaub im September keinen Sex mehr gehabt.
Er ist dick geworden.
Du ekelst dich vor ihm.
Ihr habt große Probleme zu kommunizieren.
Er hat scheinbar kein Gespür für Sauberkeit und hinterläßt achtlos seine Spuren im Haushalt.

Kannst du dich mal in seine Haut versetzen? Wenn er gefragt werden würde, was er über dich denkt oder wie er mit dir klarkommt: könnte er sagen, dass du ihm wertschätzend entgegentrittst, seine Bedürfnisse erfüllt werden (welche wären das?), dass er sich wohlfühlt bei dir? Dass er froh ist dich zu haben? Worüber würde er sich evtl beklagen? Was würde er sich von dir wünschen?

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Hallo, ich habe eher weniger Probleme zu kommunizieren... Denn wenn mich etwas belastet, dann muss es raus.
Ich habe ihn in letzter Zeit immer wieder gefragt wieso er das macht, warum auf einmal, ob ich etwas ändern kann und muss.
Aber er sagt mir immer das alles okay und er wunschlos glücklich ist ... 🤷
Ich glaube es ihm zwar nicht, aber was soll ich machen wenn er nicht redet.

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Das war aber jetzt nicht die Antwort auf die gestellten Fragen. Wenn du dich in seine Haut versetzt, wie sähe das aus?

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Ich habe mal von einer Freundin für solche Fälle einen Tipp bekommen, den sie ebenfalls von ihrer Oma hat.
Immer, wenn du bemerkst, dass etwas daneben geht z.B. das Klo dreckig ist ihn direkt ansprechen. Da muss man aber aufpassen, dass es nicht zu sehr nach keifender Ehefrau kling sondern eher so : "hmmm schade, dass das Klo schon wieder dreckig ist, nachdem ich es heute erst geputzt habe."
Im besten Fall fühlt er sich darauf hingewiesen und macht es. Im schlechtesten musst du direkter werden.
Ich würde aber dann nicht versuchen alles zu regulieren, sondern mit dem wichtigsten anfangen also euer Klo, wie ich es verstanden habe. AUßerdem würde ich dir empfehlen auf lange Sicht nicht zu lange zuhause zu bleiben, damit du neben den Kindern noch etwas Erfüllung hast. Ich habe anhand deines Textes den Eindruck, dass du durch das zuhause bleiben verstärkten Fokus auf den Haushalt legst, während es dich früher nicht so gestört hat. Grundsätzlich wirst du deinen Mann da einfach nicht ändern können und dich mit dem gewissen Chaos arrangieren müssen.
Liebe Grüße

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Hallo!

Für mich klingt es ehrlich gesagt nicht so, als ob Dein Mann im Moment so glücklich wäre.

Er vergisst und vernachlässigt Kleinigkeiten, von denen er weiß, dass sie Dir wichtig sind.
Er lässt sich gehen, viel Süßkram, Gewichtszunahme.
Nachlässige Kleidung spricht auch nicht gerade für Selbstsicherheit und Achtsamkeit sich selbst und der Beziehung gegenüber.

Du steckst dafür total im Mecker-Modus fest, klingt nicht gerade nach wertschätzender Kommunikation, und angesichts von Bremsspuren im Klo spielt weder der gemeinsame Humor noch der liebevolle Vater eurer Kinder eine Rolle.


Wenn ich mir jetzt vorstelle, da kommt dein Mann nach einem langen Arbeitstag heim und das erste Thema ist das Klo, dann kann ich mir nicht recht vorstellen dass er noch gerne heim kommt.

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Oh, der arme Mann! Da soll er doch tatsächlich trotz langem Arbeitstag scheißen, ohne dass der nächste Toilettenbenutzer auch noch was davon hat.
Da würde ich mich als Mann direkt trennen!
Unverschämtheit von der TE, dass sie erwartet, ihr Mann benimmt sich wie ein Erwachsener!

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Wenn ich ihn frage (und das habe ich mehrfach getan) warum es (plötzlich) so schlimm ist, ob und was wir ändern müssen, ob er glücklich ist, ob er lieber gehen will sagt er immer dass alles gut ist. Er mich liebt und auf keinen Fall verlieren will.
Er weiß angeblich nicht, warum er das tut.

Ganz bestimmt bin ich auch keine Heilige, aber wenn ich regelmäßig die Fäkalien meines Mannes wegmachen muss, dann hört der Spaß auf.

Und über die Beziehung von Kind und Papa habe ich hier garnichts geschrieben, weil es einfach damit nichts zu tun hat.
ICH möchte auch glücklich sein in meinem Leben. Und ich möchte auch gern nach Hause kommen!

Ich denke, da hat jeder seine Grenzen. Und meine ist definitiv erreicht. Wenn du darüber hinweg schauen könntest (schonmal in so einer Situation gewesen?) , dann ist das schön für dich, bzw für deinen Partner. Ich kann es nicht. Wäre er von Anfang an so gewesen, wären wir mir zusammen gekommen.

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Ich umarme Dich unbekannterweise und sage sogleich, dass ich nicht an Besserung glaube, weil er aus dieser Sache nicht raus kommen wird- oder weil die Geschichte meiner so sehr ähnelt und ich meine das Ende zu kennen?!
Bei mir war alles identisch, diese Lethargie des Mannes schlich sich natürlich immer weiter ein, umhüllte ihn immer mehr. Irgendwann saß er nur noch essend da, schlief genauso in seinem ganzen Fraß und Schutt ein- auf der Couch, und das Bild war für mich immer bezeichnend für die Gesamtsituation. Er beteuerte zu Beginn es sei alles in Ordnung und auf konkrete Fragen meinerseits: ist es das was Du immer wolltest? Soll das unser Leben sein? Kam Unsicherheit auf, er wisse es nicht. Ganz ehrlich? Hätte ich niemals etwas gesagt, hätte mich nie etwas gestört, für ihn wäre die Welt in Ordnung gewesen und das ohne böser Absicht, sondern vielmehr aus Resignation, aber positiver Resignation. Mein Ex-Partner sagte einmal: ja, ich denke so ist das jetzt, schließlich haben wir ein Kind und so ist es, wenn man zufrieden ist. Seine Zufriedenheit war für mich ein absolutes gehen lassen und meine Ansprüche, scheinbar, für ihn zu hoch. Im Nachhinein sehe ich seine Eltern und wundere mich über nichts, außer über mich selbst geglaubt zu haben, das es anders werden würde. Bevor er auszog, bat ich ihn mir die Toilette auszutauschen. Ich hätte mich selbst vor einem mir fremden Fachmann geschämt. Das tat er dann, auch verschämt. Heute, drei Jahre später und getrennt, sieht er alles ein, bereut das glaube ich sehr, aber ich glaube es würde ihm immer wieder so ergehen. Zu einer Freundin sagte ich damals nach der Trennung, ich hätte auch bleiben können und darüber hinweg sehen. Andere hätten das sicher getan. Mir wäre es für den Rest meines Lebens zu wenig gewesen und so schwer die Entscheidung mir fiel, es war für mich und vor allem meiner Tochter rückwirkend die beste meines Lebens.
Ich wünsche Dir alles Gute!
PS Ich sah damals ein Bild, darauf stand: was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest? Damit ist meine Entscheidung innerlich gefallen.

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Vielen Dank für deine Antwort.
"Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest" - das treibt mir direkt die Tränen in die Augen, aber ja:
Wenn er seine letzte Chance nicht nutzt, nicht durch unser gestriges Gespräch wachgerüttelt wurde, dann werde ich gehen.

Eine Frage noch: hattest du das Gefühl dass dein Mann eine psychische Krankheit (Depression, Burnout o.ä.) hat, so wie hier in meinem Beitrag gerade die Vermutung aufgestellt wurde?

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Ach nein, gar nicht und das hat er bis heute, zwei Jahre später, auch nicht. Es ist, meiner Meinung nach, die pure Lethargie und viele Außenstehene verstehen es nicht und suchen nach einem Grund, aber nicht immer gibt es einen. Ich bin auf viel Unverständnis gestoßen, hörte immer wieder: Du hast doch alles und ja, ich habe sehr viel und räume ein, das tatsächlich 80% der Frauen an meiner Stelle geblieben wären und bleiben. Es ist für mich die Sorte, die ganz froh ist ihre Ruhe zu haben, sexuell und auch sonst kommunikativ, und die dafür hin nehmen hinter her zu räumen oder Toiletten zu schrubben, das tue auch ich, in einem normalem Maß, das aber hatte etwas von völligem gehen lassen, von Resignation, mit Anfang/Mitte 30. Wenn ich mir vorstellte so noch weitere 30/40 Jahre zu leben, blieb mir die Luft weg, während mein Partner das schön gefunden hätte, der Leidensdruck bestand wirklich nur bei mir, er fand es gut wie es ist. Noch im Abertausendsten Gespräch sagte er: dann sag mir halt was ich anders machen soll, dann mache ich es und gut ist, aber da war für mich schon alles verloren, die Gefühle blieben irgendwo auf diesem absurdem Weg zurück und ich hätte sie nicht wieder gefunden. Rückwirkend hätte ich es vorher wissen müssen, aus der familiären Situation ablesen. Auch hier eine Mutter die alles tat. Noch innerhalb unserer Beziehung rief sie mich oft an, denn er arbeitet ja und sollle nicht gestört werden, um mich darauf hinzuweisen das Oma xy Geburtstag habe, die Winterreifen drauf müssen, er seine Steuer nun machen sollte usw. Das was sie sonst tat, übergab sie damit an mich. Wir waren seinerzeit Anfang 30. Ich sagte ihm, das ich in solchen Momenten das Gefühl habe mit einem geistig eingeschränktem Menschen zusammen zu sein, aber er kannte es nunmal nur so und tatsächlich ist das bis heute so geblieben. Ich bin ein großer Fan von Familienzusammenhalt, das allerdings war etwas anderes und es hätte mir zeigen müssen das mein Männerbild aufsehen, anlehnen, Respekt, Leidenschaft impliziert und die Rahmenbedingungen zu Muttersöhnchen sind als das es das was ich möchte wiedergeben könnte...ach, viel Text, ich verstehe Dich so gut und war ganz erschrocken über Deine Zeilen und die Parallelen zu damals, Stichwort Toilette. Grauselig. Und auch ich habe Bilder gemacht und sie verschickt und schüttel jetzt den Kopf darüber, aber ich war wohl verzweifelt, es entglitt mir, ich wollte es nicht hin nehmen. Der langen Rede: ändern wird man es meiner Meinung nach nicht können. Aus Liebe hin nehmen oder gehen und man KANN aus Liebe hin nehmen, bei mir war ich letztlich diejenige die gestehen musste, dass meine Liebe dafür bei weitem nicht ausreicht...

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Hier werden nur offene Kommunikation und Kompromisse helfen. Meinst du nicht, dass manches, was du ihm ankreidest, etwas übertrieben ist? Keine Ahnung, ich habe zwei kleine Kinder, ein paar Wassertropfen auf dem Boden stören mich nicht. Das Klo allerdings waere no go fuer mich, das wäre ab sofort sein Job und da würde ich drauf bestehen.

Weiterhin scheinen bei euch noch andere Dinge im Argen zu liegen. Euer Liebesleben scheint gerade nicht mehr erfüllend zu sein und dein Mann scheint dich momentan nicht anzumachen. Da würde ich ansetzen denn sowas kann einer Beziehung auf Dauer das Genick brechen. Ich hab auch zwei kleine Kinder und unser Liebesleben ist auch nicht mehr so wie frueher. Aber es ist noch vorhanden und wir sind beide zufrieden.

Redet, redet, redet und bleib an der Klo-Sache, das geht echt gar nicht.

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Also mehr als reden kannst du da wahrscheinlich nicht. Außer ein Ultimatum stellen. Hab sonst leider auch nicht wirklich einen Tipp.. Tut mir leid.
Trennung aber doch nur im extrem Fall, oder?

Das mit den nassen Händen finde ich jetzt allerdings gar nicht so schlimm. Wasserflecken sind nun wirklich nichts schlimmes. Das grenzt schon etwas an einen putzfimmel. Ist nicht böse gemeint.
Kann aber verstehen das dich die anderen Dinge sehr stören. Ist nicht schön wenn die Arbeit nicht gewürdigt wird.