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Warum fragst du nicht Fachleute um Rat? Auch wenn deine Tochter erst ein mal bei ihrem Therapeuten war, ist er sicher kompetenter als Laien in einem Familienforum.

Ich wundere mich, dass du dich Einsteins so stark einbringen willst, aber irgendwo schreibst du dann, dass du in die Therapie der minderjährigen Tochter nicht involviert bist und der Therapeut nicht mit dir sprechen muss, da es IHR Therapeut sei. Das ist doch Unsinn.

Und du kannst nicht jedes Unbill von deiner Tochter fern halten. Du weißt noch nicht, ob deine Tochter nicht auch irgendwann stationär betreut werden muss, wenn sich ihre psychische Gesundheit verschlimmert. Was meinst du, mit wem sie dort in der Klinik rund um die Uhr, wochenlang in Kontakt ist? Mit unzähligen psychisch mehr oder minder erkrankten Jugendlichen. Die haben gemeinsame Sitzungen, man erfährt etwas über die Krankheit der andren, erlebt Zusammenbrüche usw. die sitzen nicht munter nur im Kreis und singen lustige Liedchen.
Wichtig ist, dass kompetente Ansprechpartner da sind und dass man mit den Jugendlichen im Dialog bleibt.

Wende dich mit deinen Fragen und deinen Bedenken an Fachleute, mit denen ihr sowieso in Kontakt seid. Ich finde es fast sträflich, bei so einem existenziellen Thema auf Laien in einem anonymen Forum zu hören.

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Hi

Einen guten Ratschlag kann ich dir leider nicht geben.

Allerdings frage ich mich (auch bei einigen Ratschlägen) schon folgendes:

Jemanden beizustehen, der psychisch erkrankt ist, ist schon für einen Erwachsenen schon starker Tobak. Da ist es nicht leicht sich selbst so entsprechend abzugrenzen, dass es nicht zu viel wird. Ist man selbst sehr empathievoll, oder mit eigenen Problemen belastet, oder oder oder, dann kann das auch zu viel werden. Wenn eine Freundin betroffen wäre (als Helferin), dann würde man wohl schnell raten, den Kontakt zu dieser anderen Person abzubrechen. Bei Erwachsenen wohlgemerkt!

So, jetzt haben wir hier aber eine 15 jährige. Pubertät, empfindsam.
Kann und darf man hier erwarten, dass dieses Mädchen ein souveränes, erwachsenes Verhalten bzw Umgang mit der Situation an den Tag legt, mit dem viele gereifte Erwachsene schon ein Problem haben würden?

Ich weiß nicht.

LG

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Der Unterschied ist, dass sich ein erwachsener Mensch gegen einen solchen belastenden Kontakt von selbst entscheidet und dann auch dazu stehen kann. Bei einem Teenie würden das die Eltern tun (die Entscheidung treffen) und das gibt eventuell den Konflikt, dass sie sich heimlich weiter kontaktieren und dann aber mit dem Problem letztlich alleine dastehen. Und wenn es sich zuspitzt bekommt es niemand mit.

Würde ich nicht riskieren als Mutter ehrlich gesagt. Wäre mir zu gefährlich! Da begleite ich lieber und biete eine stabile Anlaufstelle an. Heisst ja nicht, dass ich nicht äußern kann, dass es in meinen Augen besser wäre, den Kontakt einzuschränken oder aufzugeben.

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Eine schwierige Situation.

Dich treibt die Sorge um, dass deine Tochter durch den Brief aus der Bahn geworfen wird. Kein Wunder, dass du nun hin- und hergerissen bist, wie du mit dem Problem im Sinne deiner Tchter umgehen sollst. Gut, dass du den Brief nicht reflexartig gleich entsorgt hast und dir Rat suchst.

Allerdings meine ich, dass dieser Rat in einem so heiklen Fall nicht in einem Forum gesucht werden kann.

Kein Mensch kann hier beurteilen, wie sich der Brief auf das Wohlergehen deiner Tochter auswirken kann. Selbst wenn hier Personen mit entsprechender Vorbildung mitschreiben würden, könnten sie den konkreten Fall nicht einschätzen. Ich meine daher, dass einige an und für sich gute Beiträge das Problem nicht im Kern treffen, da es hier eben nicht nur um das Postgeheimnis und verlorenes Vertrauen geht, wenn sie von der Unterschlagung erfährt, sondern um die mögliche Gefährdung deiner Tochter.

Naheliegend - da kann guest nur zustimmen - wäre für mich, die Hilfe des Therapeuten in Anspruch zu nehmen und seinem Rat zu folgen.

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Hi,
Leider kannst du nur alles falsch machen:-(

In Deiner Situation geht nur Schadensbegrenzung, und an Deiner Stelle, entweder mit dem Vater zusammen ihr den Brief aushändigen, oder mit dem Psychologen zusammen. Sie nimmt viel zu viel Teilnahme an dem Mädchen und das ist zuviel für sie.

Erwachsene, deren Partner oder Familienmitglieder mit Depressionen usw. zu tun haben zerbrechen dran, deine Tochter ist erst 15 und ich finde es gut, wie du reagierst.

Ich würde ihr nahelegen den Kontakt zu minimieren, eher abzubrechen. Deine Tochter wird nur als Seelenmülleimer missbraucht. Sie kann in dem Alter nichts ausrichten, und auf die Entfernung schon mal gar nichts.

Das Mädchen ist kaum therapierbar, selbst die eigenen Eltern wissen nicht weiter und konnten der Tochter nicht helfen, Kontakte vor Ort zu erhalten.

Schütze dein Kind, lass dir aber nicht den schwarzen Peter zuschieben. Dem fremden Mädchen kann aus dieser Entfernung nicht geholfen werden, teile das auch den Eltern mit, auch das deine Tochter sich zu sehr beeinflussen lässt und es ihr nicht gut tut. Wenn die Eltern Verstand haben, sehen sie das genauso, und fertig.

Neue Handynr. für die Tochter, so daß das Mädchen nicht mehr mit WA oder so Kontakt aufnehmen kann.

Alles alles gute!
Claudia

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Die Lösung ist simpel

Brief? Welcher Brief?

Bei dir ist nie ein Brief angekommen.

Wieso, weshalb, warum nicht angekommen?

Sowas passiert eben.
Eure Adresse hat dieses Mädchen ja nicht. Demnach.... gibt es keinen Brief

Man muss sich nicht alles ans Bein binden, besonders nichts was eh nur Ballast ist!

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Ja, simpel ist sie, deine Lösung.

Ich finde es gut, dass die Mutter sich in Sorge um ihre Tochter solche Gedanken macht und nicht aus dem Bauch raus handelt.

Unabhängig vom Vertrauensbruch und der Tatsache, dass der Kontakt damit trotzdem nicht dauerhaft unterbunden werden kann: bei einem (hier angeblich) verloren gegangenen Brief liegt doch die Überlegung nahe, warum er wohl nicht angekommen ist und da sind wir dann bei der alten Anschrift. Jetzt muss sie nur noch den Vater fragen und nachdem die getrennt lebenden Eltern offenbar kein besonders gutes Verhältnis haben, wird er die Lüge vielleicht nicht mittragen.

Danach wird sie ihrer Mutter nicht mehr über den Weg trauen.

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Ich war wie dieses Kind in der Klinik. Ungefähr mit der gleichen Diagnostik.

Ich habe damals meine "beste" Freundin mit in die Depression gerissen. Sie hat meine Symptome nachgeeifert und war schlussendlich genau so ein Wrack, wie ich es damals war.

Schlicht:
Ich war für einen Menschen, der nicht gestärkt war reines Gift.

Wäre ich an deiner Stelle, würde ich den Therapeuten mit ins Boot ziehen. So kann er mit ihr den Brief aufarbeiten.

Klar tut mir die Kleine Leid - aber gerade weil ich weiss wie ihre Situation wohl ist, würde ich den Kontakt auch nicht wollen und ihn begleiten!

Lass deine Tochter nicht alleine mit dem Brief, aber sei Fair und erzähl ich davon

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Hey
Also ich bin selber fast aus dieser Generation, die so viele Freunde im Internet usw, außerhalb des greifbaren haben.
Ich bin 23 und wir hatten damals einige Mädels im Freundeskreis, die so ihre Probleme verlagert haben, um irgendwie Kontakt aufzubauen mit jemandem der einen nachvollzieht und dem man alles anvertraut.
Mir kam das immer schon so vor wie eine Art Tagebuch, und es war auch als Teenager nie so recht mein Fall. Mir ist damals aufgefallen, dass eben besonders eher instabilere Mädchen das für sich beansprucht haben, und ich glaube vllt könntest du da einen Anknüpfungspunkt finden.
Habt Ihr Freunde im Umfeld, mittels derer du evtl. gegensteuern könntest? So wie ich es sehe, wirst du den Kontakt nicht so leicht unterbinden, wenn erstmal Adressen ausgetauscht wurden, aber du könntest den Fokus ja auf das greifbare richten?
Partys, treffen, irgendwelche Gründe, um gleichaltrige einzuladen? 🤔 wenn man die Interessen neu auslotet, könnte die Ablenkung ja dafür sorgen, dass sie sich, nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“, wieder mehr für die anderen interessiert? Und je involvierter sie dort ist, desto weniger Zeit könnte man ja mit Grübeleien über das Mädchen in der Klinik verbringen?
Ich habe allerdings auch die Erfahrung, dass sich bei vielen zweierlei rauswächst: erstmal natürlich diese pubertäts Depression, zweitens aber auch das interesse an „kaputten“ Persönlichkeiten. Irgendwann, glaube so mit 17, wurde bei den meisten das „leiden“ wieder uncool.

Ansonsten würde ich dir raten, während ihr wäret, dass es vorbei geht - denn das ist glaub ich das einzige, was man tun kann, alles andere ist nur lästiger wenig hilfreicher Lärm- dass du deinen Ex nochmal ansprichst, damit auch er Verantwortung übernimmt.
Ihr solltet wenigstens gemeinsam in der Lage sein, jede Entwicklung in der Gemütsverfassung eurer Tochter im Auge zu behalten, damit sie nicht mit reinrutscht. Denn das mit dem schwarzen Peter kam mir leider auch sofort in den Sinn beim lesen, ohne dass du es erwähnt hattest.

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Hallo


Ich hab die anderen antworten nicht gelesen. Aber ich an deiner stelle würd den brief dem psychologen geben ihm kurz mrine bedenken äußern und sie den brief in der therapie öffnen und lesen lassen.

Wenn etwas schlimmes drin steht wird er richtug handeln und sie auffangen können. Auch kann er als neutraler ansprechpartner ebtl deiner tochter deine bedenken schildern.

Mit 15 ist man eben ziemlich durch den wind. Hätte meine mutter einen brief unterschlagen wäre ich sauer gewesen. Hätte sie ihn geöffnet erstrecht und wär sie mir mit gut gemeinten ratschlägen gekommen wäre das rechts rein und linkas rausgegangen.


Alles gute