Trennung und so viel Schmerz

Hallo

ich muss mir mal einiges von der Seele schreiben. Irgendwie kann ich mit niemanden drüber reden, weil ich mich so furchtbar schäme.

Mein Mann und ich streiten uns jetzt sehr oft. Es ist immer das selbe Thema: er stilisiert irgendeinen Fehler von mir zum Kapitalverbrechen hoch und bestraft mich mit "schlechter Laune".
Ich versuch das auszuhalten. Er hat ja gesagt, dass er nur runterkommen müsse und dann wäre alles wieder OK.
Ich hab das heute 2h lang ausgehalten. Jeden Schnaufer und jede unwirsche Bewegung ausgehalten. Ich habe ihm 2 Mal angeboten, offen zu sagen, was los ist. Da seine heftige Reaktion überhaupt nicht zu meiner "Untat" gepasst hat. Und ich habs nur angeboten, nciht gefordert. Ich war ja auch bemüht, zu signalisieren, dass ich sein Verhalten schon irgendwie hinkriege.
Ich hatte dann auch die Befürchtung, dass auf Arbeit wieder viel Stress war und er eigentlich Beistand bräuchte - was man sich halt in seinem Frauenkopf so zusammenfusselt.

Naja, er wollte dann zum Sport und ich habe dann gesagt, dass er mir nach dem Sport bitte erzählt, was ihm wirklich auf dem Herzen liegt, oder er sich bei mir entschuldigt.

Da ist er dann richtig hochgegangen.

Ja klar. Ich hätte die Klappe halten müssen. Aber ich war so gekränkt durch seine Laune. Zudem er ja ncihts sagte. Ich kam mir da echt ziemlich klein und dumm vor. Ich fand, dass er das wissen müsse. Ich wollte für dieses Gefühl eine Wiedergutmachung. Es fühlt sich nämlich ganz hässlich an. ich fühle mich dann völlig hilflos und ohnmächtig.

Wir haben uns angeschrien - so wie immer eben. In letzter Zeit ohne Rücksicht auf Verluste - und auf die Kinder. Der Kleine bekommt alles ungefiltert mit.

Es ist so, dass ich keine Entschuldigung bekomme, wenn ich sie nciht einfordere.
Ich kann tun und lassen, was ich will, es kommt keine Entschuldigung von allein.
Aus irgendeinem Grund ist mir das wichtig.
Dieses Respekt-Ding.

Wahrscheinlich bin ich selbst nicht besser. Wenn wir uns anschreien fahre ich in der Regel ordentlich auf. Da kommt er nicht gut weg bei.
Das sind alles reale Dinge, die ich da auffahre, aber manche sind auch nebensächlich oder werden durch andere aufgewogen.
Wenn man es sachlich betrachtet.

Beim letzten Mal habe ich schon meine Sachen gepackt, bin dann aber geblieben, weil es mich vor Schmerz schier zerrissen hat. Die Kinder allein lassen??? Niemals!! Das überlebe ich keinen Tag!

Dieses Mal habe ich jetzt, im Augenblick, den Entschluss getroffen, mich von ihm zu trennen. Und ich kann grad gar nicht fassen, wie schlimm das ist!!! Ich liebe ihn wirklich! Es gibt keinen besseren als ihn!
Aber all die Kleinigkeiten. All die Dinge, die mich immer und immer wieder stören, die gehen nciht weg und ich habe nicht mehr die Stärke, sie irgendwie zu kompensieren.

Diese Streiterei passiert jetzt im Zweiwochentakt.
Mein Mann hat mir schon vorgeworfen, ich sei irgendwie pranoid. Ich selbst verstehe die extreme Reaktion auf seine Vorwürfe selbst nicht. Es ist, als würde ich gepackt und geschüttelt. So ein fürchterlich abartiges Gefühl ist das, dass ich mir am liebsten was antun möchte.
Ich will ihn so gern für seine Gemeinheit bestrafen, aber er setzt immer noch einen drauf.
Ich fühle mich, als wäre ich irgendwie geisteskrank.
Das ist ziemlich schlimm, weil ich ja nicht weiß, ob es stimmt.

Das alles möchte bitte ein Ende haben. Ich brauche keinen weiteren Streit. Ich trenne mich von ihm.

Ich weiß nur nicht, wie das gehen soll.
Mit ihm?
In seiner Abwesenheit?
Wie ziehe ich denn aus?
Wie mach ich das den Kindern begreiflich?

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Etwas (Untertreibung des Jahres) konfus hörst Du Dich schon an.

Wie wäre es mit fachlich versierter Betreuung?

Ohne Quatsch jetzt, allein wenn ich dies hier lese ist mein Blutdruck schon erhöht. Wäre ich mit Dir verpaart, wäre ich wahrscheinlich auch mal auf 180. Damit möchte ich keineswegs sagen, daß Du ursächlich für Euer Chaos (denn nichts anderes ist es) verantwortlich zeichnest.

Ich könnte mir vorstellen, daß Dein Mann ähnlich verzweifelt ist wie Du und vor jeder Auseinandersetzung Muffe hat.

1

Er hat schlechte Laune und du forderst dafür eine Entschuldigung bei dir.

Weil er ein bisschen vor sich hinmotzt und grummelt?

Leuchtet mir irgendwie auch nicht ein.

Mag sein, dass es dazu eine Vorgeschichte gibt, aber so kann ich jetzt nicht erkennen, wofür er sich bei dir entschuldigen müsste.

2

ich kann es selbst nicht beschreiben.
Das ist ja mein Problem.
Ich kann es nicht in Worte fassen, was er da tut. Keine Ahnung.
Es fühlt sich nur so schlimm an.
Ich möchte meinen Wunsch, mich zu trennen nicht rechtfertigen. Das wird so schon ihm gegenüber schlimm genug.
Es könnte auch der größte Fehler meines Lebens sein.

ach ist das scheiße.

Aber ich will keinen weiteren Streit. Nicht einen mehr.
geht gar nicht. weil ich die Wohnung ja kündigen muss. da wohnen wir jetzt mindestens 3 Monate noch zusammen. Also noch mindestens 6 mal Streit.
dann brauch ich einiges an Möbel, Kühlschrank, Herdplatte, kann ich die Waschmaschine mitnehmen?
wir haben im juli Urlaub gebucht. Das muss ja auch irgendwie gelöst werden. am liebsten würde ich den canceln, dann hab ich Geld für die Möbel.

wie mache ich das denn alles?
ich müsste ja am 13.04. die Kündigung an den vermieter schicken. Das muss mein mann doch wissen. Er kann doch die Wohnung nicht allein halten - ok, schon eigentlich. Er verdient ja so viel wie ich und ich zahl alle Unterhaltskosten und hab trotzdem Geld übrig. Aber es wäre nicht fair.
Strom muss ich auch kündigen. Gibt's da ne frist für?
Was ist mit der telekom? wir haben erst im Dezember nen anschluss bekommen. wie lange läuft sowas? läuft das auch trotz umzug?

und wie erzähle ich das den kindern? Machen wir eine familienkonferenz? Sowas gabs bei uns noch nie. hier wird nicht geredet.
schweigen wir das tot bis es so weit ist?
wann ziehe ich mit den Jungs aus?
erst wenn die Wohnung gekündigt ist?



und wenn ich kalte füße bekomme?



Wenn wir die kurve kriegen?

im Moment kann ich es mir gar nicht vorstellen, was wäre wenn wir uns wieder zusammenraufen. Im Moment bin ich irrsinnig enttäuscht und verunsichert.

ich kanns nicht klar umreißen, was er tut. Ich fühle mich klein und dumm von ihm gemacht. ich habe das gefühl einfach nur ein loch zu sein, in das er sein ding stecken kann.
für was anderes bin ich nicht gut.
jedes Wochenende dieser kampf. "Wir sind auch ein Paar"
ich hab am Wochenende weniger schlaf als in der Woche. ich kann nicht so leben, wie ich das möchte, sondern richte alles nach ihm aus.
ständig denkt er sich neue sexspielchen aus um mich zu kriegen. meint er ja gut. Zärtlichkeit ist wichtig.
Aber wir hätten auch mal einiges zu klären. Es bleibt alles liegen, weil er abends fern schaut und "Qualitätszeit" mit mir verbringen möchte. Pornos gucken. Scheiß-Filme gucken.
Wenn er doch mal mit mir reden würde.
Zu Ostern hat er mich eiskalt abgewürgt.
er habe keine Lust zu reden. Er sei müde.
von selbst kommt nichts.

vielleicht ist es das.

vielleicht ist es auch, dass er mir drohte, mich in die psychiatrie zu bringen. Meinte, mich entmündigen zu können - weil wir streiten.

ich bin so wahnsinnig gekränkt und ich habe Angst vor dem Trennungsprozess. Am liebsten wäre ich heute schon in unserer neuen Wohnung. Endlich frei von ihm. Tun und lassen was ich möchte. Mich nicht immer verbiegen.
Das mit dem verbiegen wird nicht besser. Er hat komplett andere Vorstellungen von Freizeit als ich.
Er bemüht sich, aber ich bin es leid.
Das hat alles keine Aussicht mehr.

ich will keinen Streit mehr. ich will nicht ständig so gedemütigt werden.
jedes mal zeigt er mir, wie hoch sein Blutdruck geht, wenn wir streiten. jedes mal beschreibt er mir, welche angst er hat, einen Herzinfarkt zu bekommen, wenn wir streiten.
ich fühle mich, als hätte er mir den mund zugenäht.
jeder widerstand von mir gegen sein verhalten wird mit gewalt niedergeprügelt.

und ich weiß nicht, ob ich recht habe.
deswegen rede ich mit niemanden drüber.
ich kanns ja nicht erklären.

ich will nur weg von ihm.

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Oje, das hört sich ja ganz schön verkorkst an.... Hättest du denn die Möglichkeit, zwischenzeitlich bei jemand anderem unterzukommen? Du kannst doch nach der ausgesprochenen Trennung doch nicht noch 3 Monate mit ihm zusammenleben... Ich würde mich vorher am besten deiner Familie oder einer Freundin anvertrauen!
Alles Gute!

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>>Ich liebe ihn wirklich! Es gibt keinen besseren als ihn!<<
Hallo und nein, das, was er mit Dir macht, ist seelische Grausamkeit.
Ich denke, Du bist auf einem guten Weg, auch der Kinder wegen, weil sie es mit bekommen.
Musst Du denn gehen, kannst Du ihm nicht seine Sachen packen?

LG und ganz viel Kraft #liebdrueck

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Oh weh... das ruft Erinnerungen in mir hervor.. keine Guten..

Ich kann deine Gefühle nachvollziehen und kann dir nur sagen, wenn du dir am liebsten was antun würdest, dasnn ist JETZT der richtige Zeitpunkt dich von ihm zu trennen, damit du dir nämlich NICHTS antust. Ich kenne dieses Gefühl. Ich bin damals oft Auto gefahren, hatte zitternde Arme und wäre am liebsten gegen den nächsten Baum gefahren. Meine Kinder haben mich davon abgehalten und auch du solltest das dir immer Voraugen halten, dass sie das nicht verdient haben.Diese Situation war eigentlich der Schlüssel, dass ich sagte bis hierhin und nicht weiter, ich muss was ändern. Erst viel später ist mir bewusst geworden wie fertig ich schon war.

Dieses Trennung ja/nein, war schon 1-2 Monate Thema. Ich habe es dann verkündet, bin auf Sofa gezogen und hatte 14 Tage später eine Wohnung. Ausgestattet habe ich sie zum Teil mit vorhandenen Möbeln, zum Teil von IKEA oder Kleinanzeigen.
Mein Mann ist im Haus geblieben. Wie wir es den Kindern gesagt haben, weiß ich gar nicht mehr.
Ich wollte gut ein halbes Jahr am liebsten gar nichts mehr mit ihm zu tun haben und auch nicht mehr zurück. Wir haben uns über die Kinder ausgetauscht, mehr aber nicht. BEsser ging es mir dann erst nach der Mutterkindkur (Friesenhörnklinik kann ich nur empfehlen), danach wurde es auch für uns beide einfacher. Wir haben mehr zeit mit den Kindern gemeinsam verbracht. Er war seit der Trennung in Gesprächstherapie und wir haben umso besser wir uns verstanden haben, auch irgendwann über eine gemeinsame Therapie gesprochen. Er hatte den Willen mich zurück zu bekommen, ich bin mir der Option da hin "mal sehen wohin mich der Weg führt". Uns hat das alles wieder zusammen gebracht. Wir leben wieder zusammen und erwarten unser 3. gemeinsames Kind. Ich weiß dass wir kein Musterexemplar sind.

Ich kann dir nur sagen, auch wenn du jetzt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst und denkst du hast dazu keine Kraft, wirst du es schaffen und es wird dir besser gehen.

Vielleicht braucht ihr auch nur Abstand und Pause. Vielleicht kannst du mal 2-4 Wochen bei Freunden oder Familie unterkommen. Vielleicht wäre eine Ferienwohnung in eurer Nähe eine Möglichkeit Abstand zu bekommen ohne es gleich ganz absolut zu machen. Auf jeden Fall würde ich zu einer Beratung raten. Wenn er nicht mit will, dann eben alleine. Auch das wird dir viel bringen.

Versucht nur keinen Rosenkrieg auf Rücken der Kinder auszutragen. So sehr ich ihn zwischendurch nicht leiden konnte, so sehr er mich verletzt hat und mir auf die Nerven ging. Wir haben immer versucht (meist mit Erfolg) im Sinne der Kinder alles zu Regeln, wenn auch nicht als Ehepaar, dann wenigstens als Elternpaar.

Ich wünsche dir viel Kraft, ein paar offene Ohren und begleitende Hände.

8

Ihr braucht beide eine Psychotherapie. Allein schafft ihr keine gute Lösung.

Gut wäre jetzt ein Urlaub ohne deinen Mann.

9

warum muss man sich für schlechte Laune entschuldigen?
Und warum forderst du diese ein?

10

Wie wäre es mit einer Paartherapie?

Ihr scheint euch zu lieben, habt aber eine entsetzlich destruktive Streitkultur: er macht dich zum Sündenbock und ist ständig passiv-aggressiv, du scheinst su gereizt und aggressiv zu sein wie ein Alien.