Mein Chef hat mich angeschrien

Ich habe vor ein paar Wochen einen neuen Job angefangen. Meinen alten sicheren gekündigt, weil mich die Tätigkeit voll interessiert hat.
Zur Erklärung komm ich aus ner völlig anderen Branche. Das war meinem Chef auch klar. Ich habe zwar einen kaufmännischen Beruf erlernt aber das jetzt ist was ganz anderes.

Wenn ich da morgens rein komme spüre ich schon was der Herr für Laune hat. Meistens ist er sehr gereizt.
Er platzt dann wegen nichtigen Gründen total.
Letzte Woche war es dann soweit das ich "fällig" war, hat mich mehrmals angeblafft und wurde recht laut.
Meine "fehler" waren reine unwissenheit, ich sass da am telefon und hatte von nix einen Plan. Fragen konnte ich auch niemanden weil niemand da war.

Hinterher redete er sich raus mit Stress.
Seitdem habe ich Zweifel, das ich da angefangen habe.

Ich weiss wie es ist wenn man nix falsch machen will, macht man nur noch müll.

Ich glaube ein Gespräch mit dem Chef suchen ist witzlos, er schreit eben jeden an,
Frau, Cousine, Cousine arbeiten alle da.

Er hält fachlich viel von mir, meine beruflichen Vorkenntnisse sind ihm sehr von Nutzen. Er lobt mich auch viel , das noch nie jemand so schnell alles verstanden hat wie ich.

Nun Krieg ich jetzt schon ein schlechtes Gefühl weil ich da morgen wieder hin gehe.

Ich habe mir innerlich eine Deadline gesetzt das wenn die nächste Woche wieder so läuft ich kündigen werde.

Wie würdet ihr euch verhalten?

Ich denke nicht das er wegen ner kleinen Angestellten sein Verhalten überdenken wird. Die anderen kuschen nur wenn er so rum schreit.

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Guten Morgen,

du fragst was wir machen würden. Ich würde mir einen neuen Job suchen und wenn ich diesen habe den jetzigen Job kündigen.

Alles Gute

Lena

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Hi,
meine Freundin war in einer ähnlichen Situation, da waren es einzelne Teammitglieder, die das Arbeitsklima vergiftet haben. Sie fühlte sich zunehmend unwohler und hat das Gespräch auch mit Unbeteiligten, so wie ich, gesucht. Der Prozess, sich zum Kündigen zu entscheiden, hat sich eine ganze Weile hingezogen, aber für sie war es die beste Entscheidung.
Wenn du eine berufliche Alternative hast, würde ich das nicht mitmachen, da geht man doch kaputt dran. Ändern wirst du den Mann nicht können, er ist in der besseren Position.
Alles Gute!

vlg tina

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Nein ich habe keine andere berufliche Alternative.
Für mich ist klar das ich mich so nicht behandeln lassen werde.
Ich habe auch wirklich keine schlimmen Fehler gemacht. Hab nur nicht gehört wie es an der tür geläutet hat weil gleichzeitig das Telefon klingelte, als Beispiel. Da hat er vor Wut auf was eingeschlagen #augen

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Wenn DU kündigst, hast Du 3 Monate Sperre beim Arbeitslosengeld, das weißt Du? Deswegen erst was anderes suchen und dann kündigen. Bis dahin einfach Deine Arbeit machen und auf Brüllerei nicht eingehen. In meinem langen Arbeitsleben hatte ich natürlich auch schon Choleriker als Chefs; die waren am besten mit stoischer Ruhe auszuhalten, da Rechtfertigungen sowieso nicht ankommen. Das geht durchaus.....links rein....rechts raus. LG Moni

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Ich habe auch mal für einen choleriker gearbeitet. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich konnte nicht mehr schlafen, habe viel getrunken und hatte einfach nur noch Angst auf Arbeit. Dummerweise saß er mir den kompletten Tag gegenüber.
Im Nachhinein frage ich mich, wie ich so blöd sein konnte und nicht sofort gekündigt habe. Sperre beim Arbeitsamt hin oder her. Ein Alkoholproblem und permanente Angstzustände sind es nicht wert. Aber da sieht man, zu was einem Existenzängste treiben. Ich habe mir eingeredet nix anderes zu finden. Das Ende vom Lied: ich war eine Woche lang arbeitslos und fing dann einen richtig tollen Job an. In einem sehr seriösen Unternehmen, Gott sei Dank.

Lass dich nicht kaputt machen! Fackel nicht lang. Es wird definitiv nicht besser.

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Ja beim Arbeitsamt melde ich mich dann eh net, bin noch in elternzeit und hoffe bis zum Ende was anderes zu finden.
Wir haben das Glück das mein Mann sehr gut verdient und wir auf meinen Verdienst nicht angewiesen sind.
Was wiederum aber auch bedeutet das ich wieder daheim wäre #augen da fällt mir dann gleich nach ner Woche die Decke auf den kopf

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Ich würde das auf jeden Fall ansprechen.
Und wenn er mit Schreien reagiert würde ich wahrscheinlich wortlos gehen.
Ich weiß nicht wie sehr du auf den Job angewiesen bist - wenn du es nicht bist würde ich mir sowas nicht geben.
manchmal hilft aber auch ne klare Ansage deinerseits

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Du kannst entweder Grenzen setzen, wenn Dein Selbstbewusstsein das zulässt und ihm nach dem nächsten Anfall, wenn er sich wieder runter gefahren hat, die Stirn bieten. Dafür legst Du Dir 2-3 Sätze zurecht, die auf das Ergebnis hinauslaufen, dass er Dich entweder mit demselben Respekt behandeln kann, den Du ihm entgegenbringst oder Dir Dein Zeugnis ausstellen darf. Das kannst Du ihm ganz ruhig sagen und er kann dann ja entsprechend darauf reagieren. Schreit er wieder, gehst Du einfach. Dann braucht er das, dass man ihn einfach stehen lässt.

Zweitens würde ich *vorher* noch mit dem Jobcenter Kontakt aufnehmen und die Situation schildern. Es kann nämlich gut sein, dass Du dann keine Sperre bekommst, wenn Du bereits erklärt hast, dass Du dort eventuell nicht mehr lange arbeiten kannst, weil der Chef solche cholerischen Anfälle bekommt. Es gibt wirklich nicht wenige Fälle, da wird keine Sperre verhängt, wenn triftige Gründe für die Kündigung seitens des Arbeitnehmers vorliegen. Aber das erklärt Dir Dein Sachbearbeiter.

Mit dem Wissen, dass er Dir dann eigentlich gar nichts mehr kann, gibt es vielleicht noch die Chance, dass er sich Dir gegenüber zusammenreissen wird. Oft sind solche Menschen nämlich wie Hunde, die bellen, aber nicht beissen. Und können sich sehr wohl zusammenreissen, wenn man sich das Geplärre nicht bieten lässt.

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Vermutlich ist der Chef ein Narzisst. Die änderst du nicht. Alles, was hilft, ist, sich nich von den Lobhudeleien einlullen zu lassen, die nicht überzubewerten. Ebenso wenig sollte man Geschimpfe und Gebrüll solcher Leute überbewerten. Sie taktieren und manipulieren und sobald etwas nicht nach ihrem Gusto läuft ist es, als ob man eine Majestätsbeleidigung begangen hätte. Also nach dem Motto verfahren: Gehe nie zum Fürst, wenn du nicht gerufen wirst und ansonsten Dienst nach Vorschrift und dickes Fell zulegen.

Ansonsten: Was anderes suchen, kündigen. Auch hier gilt: Dickes Fell zulegen, denn selbstverständlich wird der Wunsch, die heiligen Hallen seiner glorreichen Unternehmung zu verlassen, ebenfalls als persönliche Beleidigung aufgefasst werden.

LG
goldmund

https://www.berufsstrategie.de/bewerbung-karriere-soft-skills/chef-charakter-narzisst.php

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/psychiatrie-zeitalter-der-narzissten-1.3244915-3

https://umgang-mit-narzissten.de/narzissten-im-berufsleben/

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Da du schreibst er ist begeistert von dir wegen deinen Vorkenntnissen, zeig dich auch so. Sage deutlich dass es nicht ok ist warum er dich anschreit(natürlich wenn es wirklich keinen Grund hat). Evtl auch mit der Aussage dass er wusste dass du Quereinsteigerin bist. Klar kann es sein dass du nichts änderen kannst wenn 5 andere Leute kuschen(sry dumm). Dann schaue dich um, wenn du was anderes interessantes findest bewirb dich dort oder gehe nach 1 wochen auf ihn zu und sag dass du so nicht weiterarbeiten kannst und aus dem Grund wechseln möchtest wenn es so bleibt. Das schlimmste was dir passieren kann dass er dich kündigt aber einen Monat mit Arbeitslosengeld kannst du ja überleben. Und keiner ist es Wert sich so behandeln zu lassen.

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Das sehe ich genauso wie du. Wenn ich es aber anderen erzähle sagen die lass ihn doch schreien. Sorry seh ich nicht so, ich wurde in meinen 20 jahren berufslaufbahn noch nie angeschrien.
Konstruktive Kritik ist ok, nehme ich gern an.
Ganz ehrlich mir ist es einfach zu blöd 🙄 das hab ich auch noch nie gehört das jemand nach 3 Wochen wegen so Kleinigkeiten angeschrien wurde.

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Er ist ein Choleriker, er meint es nicht persönlich und kann nicht anders.
Ich hatte auch mal so einen Chef. Habe knapp 2 Jahre dort gearbeitet und dann gekündigt.
Er ist aus allen Wolken gefallen.

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Der ist ein Choleriker, den wirst du nicht ändern. Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du kannst damit umgehen im Wissen, dass er dich grundsätzlich schätzt, oder du gehst wieder, weil du so nicht arbeiten magst. Das liegt komplett bei dir.

Wenn ich aber deinen Text anschaue - und du schreibst ja kaufmännischer Bereich - und da in jedem Satz ein Fehler ist, das und dass verwechselt wird #zitter, Groß- und Kleinschreibung selbst bei einfachsten Wörtern (Nomen/Verben) verwechselt wird, das scharfe ß komplett negiert wird, etc. - ich glaub, ich könnte auch schwer an mich halten.

Natürlich ist Anschreien immer falsch und er disqualifiziert sich dadurch einfach selber. Ich hatte auch mal so einen Chef. Mir hat der Spruch einer Kollegin geholfen: "Ach, ich denk mir immer: schrei doch. Schmieren kannst mir ja doch keine und selbst wenn? Der Papa hat mir auch hin und wieder eine gelangt. Und dann bist DU endgültig weg." Ich konnte damit umgehen, weil ich wusste, dass ich meine Leistung bringe und die auch geschätzt wird. Aber natürlich ist es angenehmer, wenn der Chef sich an die Grundregeln des Umgangs halten kann. Wenn du meinst, damit umgehen zu können, dann solltest du es aber tatsächlich so hinnehmen und nicht täglich drüber grübeln. Wenn das nicht funktioniert, dann solltest du kündigen. Wenn du wirklich so kompetent bist, nimmt dich dein alter AG vielleicht ja auch wieder. Bei der momentanen Wirtschaftslage (und der Qualifikation vieler Beschäftigter) ist man um jede gute Arbeitskraft froh.

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Also ganz ehrlich #augen einen Geschäftsbrief werde ich sicher nicht so formulieren, ich habe mit meinem Handy geschrieben wo es das s x3 nicht gibt .
In meinem Privatleben werde ich so schreiben wie es mir über die Zunge kommt. wenn mein Handy meint alles klein zu schreiben, dann ist es eben so. Die meisten schreiben doch hier in einer Form, als würden sie es einem gerade erzählen #augen
Um solche Dinge ging es auch nicht.

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Stimme ich dir zu finde es auch ein bisschen komisch urbia mit einem geschäftsbrief zu vergleichen vorallem das Handy getippe dauert ewig. Schreibe auch direkt mit Geschäftsführern e-mails und hier schreibe ich einfach drauf los. Das kann man nicht vergleichen.

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Ich habe haargenau dasselbe erlebt. Habe von einem sicheren Job mit gutem Betriebsklima in einen branchenfremden Job zu einem cholerischen Chef gewechselt. Er hielt auch viel von mir, aber er rastete halt ständig aus und hatte das auch nicht im Griff, da nützten auch keine Gespräche. Bin dann sogar mal in Tränen ausgebrochen, es tat ihm Leid, aber er war einfach so.

Ich habe vor Ende der Probezeit wieder gekündigt und konnte in meine alte Firma zurück. Ich habe dort angerufen und mein Arbeitszeugnis verlangt, da ich das noch nicht bekommen hatte, und habe meinem alten Chef dabei gesagt, dass ich es nun dringen brauche, da der Weggang ein Fehler war und ich mich wieder schnell anderweitig neu bewerben muss. Er hat mir dann meinen alten Job wieder angeboten, da sie mit meiner Nachfolge auch unzufrieden waren. Vielleicht besteht ja für dich auch diese Möglichkeit?

Auf jeden Fall solltest du dir verbitten, dich anschreien zu lassen, das ist Bossing und das muss man sich nicht gefallen lassen. Ich habe diese Gebrülle echt schon als seelische Misshandlung damals empfunden, ich meine, man ist ein erwachsener Mensch, das ist einfach eine Frechheit, so mit anderen umzugeben und dieses Recht hat auch kein Chef - nicht mal als Kind wurde ich je so angebrüllt, wie der mich damals zusammengeschissen hat. Und ich bin da z.B. sehr sensibel und schreckhaft, man fühlt sich ja richtig degradiert und kleingemacht, wenn man dann noch in Tränen ausbricht. Neee, das ist nicht OK!

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Ja ich bin auch ein Sensibelchen, vor allem was anschreien betrifft.
In meiner alten Firma war der Chef besser aber der Job eben nicht entwicklungsfähig, hätte bis zur Rente da gearbeitet ohne jemals geistig ausgefüllt zu sein. Das war eine sehr kleine Firma, wo es keinerlei Chancen gab was anderes zu tun ausser seinen Job.
Deren Zeugnis war echt toll. Also werde ich mich wohl weiter bewerben.
Vielen Dank für deine nette Antwort 😊

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Ja, bewirb dich auf jeden Fall weiter. :-)

Ich habe sowas leider auch schon erlebt...hatte zwei gleichberechtigte Vorgesetzte, von denen einer ein Choleriker und der andere ein hinterhältiges A****loch war. Letztendlich war mir der Choleriker irgendwann lieber, weil der Ruhe gegeben hat, wenn man sachlich, aber in einem sehr scharfen Ton auf sein Geschreie geantwortet hat.
Im Regelfall hat er sich dann sogar direkt entschuldigt und versucht, sich zu erklären.

Auf Dauer ist sowas aber viel zu anstrengend. Bis du einen neuen Job hast, versuch wirklich, dir deinen Vorgesetzten so weit wie möglich zu „erziehen“, sprich: mach durch dein Verhalten deutlich, dass er mit dir nicht so umgehen kann.

Warte nicht, bis du selbst irgendwann platzt, sondern sprich es entweder direkt in der Situation an oder bitte um ein kurzes Gespräch.
Mach deutlich, dass du Kritik vertragen kannst und diese für dich selbst auch wichtig ist, damit du dich fachlich weiterentwickeln kannst, aber der derzeitige Ton seiner Kritik leider genau das Gegenteil bewirkt.

Ich habe in meiner jetzigen beruflichen Situation viel zu lange gewartet, bis ich etwas gesagt habe. Und es hat mich so befreit und die Luft gereinigt, dass ich bereue, es nicht schon viel früher gemacht zu haben. Ich werde mich trotzdem wegbewerben, aber es ist nicht mehr so dringend wie vor dem Gespräch. Durch meine „Ansage“ habe ich nun die Freiheit, auf eine gute Stelle zu warten und nicht die erstbeste nehmen zu müssen.

Meine Vorgesetzte schätzt mich ebenfalls sehr und möchte mich sogar pushen und befördern (Teamleitung von 2 Teams), aber ihr grundsätzliches Verhalten wird sie nicht mehr ändern, das muss dir bzgl. deines Chefs auch klar sein.

Wünsche dir alles Liebe und drücke die Daumen #blume