Fast-Wochenend-Beziehung und trotzdem dauernd Streit

Hallo liebes Forum,

ich muss mal mich ausjammern hier. Bin seit 5 Jahren mit meinem Freund zusammen, wir haben zusammen eine süße kleine Tochter (2) die für uns Beide das größte Glück im Leben ist.

Leider läuft unsere Beziehung nicht mehr gut. Wir leben zwar zusammen, führen aber trotzdem seit Monaten quasi eine Wochenendbeziehung. Das liegt daran, dass meine Mutter pflegebedürftig ist, mein Vater mit ihrer Pflege überfordert ist und ich deshalb unter der Woche immer nach Bedarf, wenn die Pflegekraft frei hat, dort ihn unterstütze, d.h. ich bin unter der Woche ja nach Bedarf immer 3-5 Tage bei meinen Eltern mit der Kleinen. Mein Freund arbeitet hart und ist nach Feierabend dann oft froh über diese freien Abende, wo er dann mal machen kann, was er will.

Leider ist es so, dass wir in der Zeit, die wir zusammen sind, in letzter Zeit immer mehr richtig heftig streiten. Ich habe oft das Gefühl, dass ihn alles nur noch annervt und ankotzt mit uns, wenn wir da sind, und dass er sich regelrecht durch die gemeinsamen Wochenenden quält, bis ich wieder weg bin für ein paar Tage. Mich regt auf, dass er sich gar nicht zu freuen scheint, wenn wir wieder heimkommen, bzw. er freut sich über die Kleine, aber nicht über mich, habe ich das Gefühl. Immer wieder streiten wir dann, weil er nach unserer Rückkehr abends und nach Feierabend sich einfach weiter so verhält, als wären wir nicht da. Sobald die Kleine im Bett ist, klemmt er sich hinter seinen PC und chattet.

Mit mir hat er nichts zu erzählen und was ich zu erzählen habe von den letzten Tagen, interessiert ihn nur, wenn es sich um die Kleine dreht. Rege ich mich dann auf und verlange, dass er den PC mal bitte auslässt und den Abend mit mir verbringt, wird er sauer, macht dann zwar, was ich sage, redet aber kein Wort mit mir, ist schlecht gelaunt und fängt an, sich zu betrinken, obwohl er genau weiß, wie sehr ich das hasse. Er wirft mir vor, dass ich ständig nur mit ihm meckere und er das Gefühl hat, er sei ein kleiner Junge und ich seine Mama.

Auch regt mich auf, dass er so gut wie nichts im Haushalt macht, während ich weg bin. Ich verlasse die Wohnung immer ordentlich und sauber und wenn ich zurückkomme, sehe ich, dass er nichts gemacht hat in der Zwischenzeit, das heißt, wenn ich wieder Zuhause bin, kann ich die Tage erst Mal wieder mit putzen, waschen usw. verbringen. Darüber rege ich mich natürlich auch auf und schimpfe, und er sagt dann manchmal Sachen wie "Gott, war das eine schöne Ruhe, als Du weg warst!"

Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Meine beste Freundin meint, das sei nicht normal, man müsse sich doch aufeinander freuen, wenn man jede Woche mehrere Tage getrennt ist, und dann nicht noch die wenige Zeit streiten. Ich muss auch zugeben, der Streit geht immer von mir aus, er will irgendwie einfach nur immer seine Ruhe. Nur er HAT doch schon viel mehr Ruhe als andere Männer, dadurch, dass ich so oft weg bin, noch mehr Ruhe wäre Trennung, oder?

Ich habe gerade das Gefühl, dass wir uns immer mehr verlieren und weiß nicht, wie ich das umkehren soll.

Sorry, musste mich einfach mal ausheulen!

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Hi,

ich würde innerlich loslassen, wenn er wenig macht, macht er wenig... und dich auf dich selbst besinnen... werde unabhängig von ihm und werde innerlich stark und liebevoll und attraktiv, so wie du es selbst am liebsten bist...

wenn er nur am PC rummacht, dann ist es ganz klar nicht eure Zeit... und versuche in eurer gemeinsamen Zeit nicht das Motto "meckern ist der Tod jeder Beziehung" zu leben...

jeder will sich geliebt und wertvoll fühlen...

probiere das doch mal aus, wo du dann landest. Trennen könnt ihr euch immer noch.
Schöner wäre aber, ihr findet beide die Verbundenheit wieder, die ihr ja schon hattet...

Aber dann darfst du nicht die Rolle der Mutter übernehmen und musst ihn in seiner Eigenverantwortung auch lassen können...

Mach's doch mal ganz anders, aber so, dass du authentisch bist ;-)

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Hey, fühle dich einmal kräftig gedrückt.
Ich muss deiner Freundin da recht geben.. Das ist kein normales Verhalten mehr, was er da an den Tag legt..du kannst dich ja nicht mal mehr anständig mit ihm unterhalten über deinen Tag, ohne das er genervt ist.
Ich würde da mal klartext reden und sagen was dich stört.. Wenn alles nichts bringt, würde ich erstmal für eine Weile eine räumliche Trennung Qusi als Pause einlegen.. Weil so geht das nicht. Er muss doch einsehen, daß sein Verhalten nicht richtig ist. Das du da auf 180 gehst ist für mich verständlich.
So oder so, er muss was ändern..

Liebe Grüße

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Und was willst du mit diesem ignoranten und lieblosen Faulpelz noch? Den hätte ich schon längst entsorgt.

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Unser Problem ist auch, dass wir fast gar keine Zeit mehr als Paar verbringen. Es dreht sich alles nur um die Kleine, das ist unsere Gemeinsamkeit. Ansonsten hat mein Freund einen großen Freundes- und Verwandtenkreis, oft ist er an den Wochenenden verabredet und daher verbringen wir nur einen-zwei Tage/Abende in der Woche zusammen, nur wir Drei. Sonst sind wir entweder zusammen bei der Familie, wo wir dann kaum miteinander reden, sondern nur mit anderen, oder er ist weg mit einem Kumpel und versackt da dann auch oft so spät, dass wir uns nicht mehr sehen abends.

Ich habe einfach das Gefühl, dass er froh ist, wenn ich weg bin. Ich fehle ihm nicht. Ich weiß nicht, ob sich das ändert, wenn wir uns auf Probe trennen, ich fürchte, dann fällt ihm erst Recht auf, dass es ihm ohne mich besser geht. Er hat einen anstrengenden Job, eins ehr hohes Ruhebedürfnis danach und irgendwie störe ich diese Ruhe scheinbar für ihn. Darf mir immer nur anhören, ich sei anstrengend, unentspannt, zickig... Kracht es dann, haue ich auf den Tisch, hat er sich früher wenigstens noch zusammengerissen und mir Recht gegeben, dass das so nicht geht, hat sich paar Wochen Mühe gegeben wieder, dann war alles wieder schön und gut. Inzwischen reagiert er auf sowas nur noch bockig, trinkt eben aus Trotz, verdirbt mir dann so den Abend, dass ich denke, wäre dann noch besser gewesen, den Abend allein zu verbringen als so, und gibt sich gar keine Mühe mehr, am nächsten Tag geht dasselbe spiel von vorn los. Ich bin so müde immer weiter zu diskutieren, ich habe auch einen anstrengenden Alltag, brauche einen Partner als Stütze, nicht als zusätzliche Belastung.

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Hallo!

Mal ganz ehrlich? Er genießt sein Leben und wenn du da bist gibt's nur Stress. Sein Verhalten ist nicht normal. Ich persönlich würde eine räumliche Trennung verlangen. Schauen wie es verläuft und dann entscheiden. Vielleicht muss er mal wachgerüttelt werden oder es ist eh zu spät. Wie du schreibst du willst einen Partner der dich unterstützt und auch für dich da ist, euer Verhältnis jetzt ist eher so du bist die Putzfrau und er der faule Sack zuhause. Du leistest wirklich viel. Natürlich geht er auch arbeiten aber trotzdem hilft man sich doch gegenseitig.


Alles Gute
Gabi

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Ich würde fast schon vermuten, dass er PC-süchtig ist / geworden ist. Anscheinend macht er während der Woche ja nichts anderes außer Arbeit und PC und selbst am Wochenende ist der PC wichtiger als alles andere.

Ich würde ihn vor die Wahl stellen: Der PC fliegt raus oder du ziehst aus.

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Er würde sich nicht den PC oder das Handy verbieten lassen, er hält darüber Kontakt zu all seinen Freunden und teils auch Familie (seine Schwester wohnt z.B. weit weg und ohne das könnte er keinen Kontakt halten), wenn ich ihm das verbiete, käme es dem gleich, dass ich ihm den Kontakt zu seinen Leuten verbiete, denn heute läuft ja nun mal alles nur noch über diese Wege.

Er chattet auch nicht mit Fremden, nur mit Freunden und Familie. Deswegen ist er auch sauer, wenn ich deswegen meckere, er hat so einen großen Freundeskreis und sagt, er kann den nur abends nach Feierabend pflegen. Ich muss dazu sagen, dass er das am Wochenende tagsüber auch reduziert. Ich verstehe das ja auch einerseits, andererseits teils er mit den ganzen Leuten mehr Gedanken und Dinge als mit mir, er hat mehr Spaß mit seinen Freunden zu tratschen als mit mir zu reden.

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Es gibt Auto, Bus und Bahn und Telefon. Wer Kontakt halten will, kann das durchaus auch ohne Internet.

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Hey,

fühl dich gedrückt. Was ist das denn für ein egoistisches Arsch? Sorry...

Du pflegst deine Mutter, kümmerst dich ums Kind und er will nach seinem ach so hatten Job Ruhe haben? Wann bekommst du denn mal Ruhe? Und Anerkennung?

Er ist respektlos.

Und anscheinend 12 Jahre alt - PC kann doch nicht so wichtig sein!

Ich würde noch genau ein Mal auf den Tisch hauen und wenn das nichts bringt, kann er sich schonmal auf eine Trennung gefasst machen.

LG

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Wenn ihr nur streitet, wenn ihr euch seht, wundert es mich nicht, dass er allen Treffen mit Dir aus dem Weg geht. Er fürchtet anscheinend, dass Du ihm dann eh nur wieder zusetzt.
Anders herum geht es natürlich nicht, dass er sich ständig verzieht zu Freunden oder am PC verkriecht.

Ich würde entweder eine räumliche Trennung anstreben, damit er anfangen kann, Dich zu vermissen. Passiert das nicht, hat es eh keinen Wert mehr. Oder willst Du mit jemandem zusammen bleiben, der Dich nur erträgt, aber nicht mehr liebt?
Die zweite Möglichkeit ist, dass Du Dich aus der Hausfrauen- und Mutterrolle wieder mehr heraus begibst. Fang einmal die Woche ein Hobby an, am besten am Abend. Drück ihm das Kind in die Hand und geh weg, das macht er ja genauso. Vielleicht Sport? Und lass ihn wirklich mal mit seiner Tochter alleine daheim hocken, damit er sich um sie kümmert. Kümmer Dich mal um Dich und nicht nur um Heim und Herd, dann bekommst Du auch wieder eine andere Perspektive.

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Das mache ich schon, er ist öfter auch mit der Kleinen allein, meine beste Freundin wohnt weiter weg und da übernachte ich dann manchmal, wenn wir uns treffen zum Ausgehen. Er ist ein sehr guter Vater, an der Kleinen hängt er wirklich sehr und kümmert sich auch sehr dann, unternimmt viel mit ihr. Leider macht er dann in der Zeit, wo er mit ihr allein ist, GAR nichts mehr im Haushalt, also nicht mal Spülmaschine einräumen oder so, mich erwartet nach der Rückkehr immer ein solches Durcheinander, dass einem das Ausgehen schon wieder vergeht.

So ist der nächste Streit schon wieder vorprogrammiert, ich werfe ihm vor, dass er nichts im Griff hat, wenn ich mich nicht um alles kümmere, er wirft mir vor, dass es mit der Kleinen ohne mich viel besser läuft und ich ihn und das Kind total verrückt mache mit meinem ständigen Stress, den ich verbreite (angeblich schläft die Kleine immer 10-12 Stunden am Stück, wenn er mit ihr allein ist und er kriegt sie auch ohne Probleme ins Bett, komisch nur, dass sie sonst jeden Abend bis 21 Uhr tobt und nachts mehrfach aufwacht und am Morgen um 6 Uhr trotzdem Schluss ist mit schlafen - er behauptet, dass sie viel entspannter und ruhiger ist, wenn ich weg bin, das verletzt mich auch voll. Er powert sie halt dann richtig aus, aber dafür bleibt alles andere liegen.)

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Hallo,

was kann er denn alleine groß dreckig und unordentlich machen, wenn er fast den ganzen Tag arbeitet und abends am PC sitzt? Das können doch höchstens ein paar Teller und Klamotten sein? Lohnt es sich wirklich deswegen ein Fass aufzumachen? Wenn er den ganzen Tag Zuhause säße, ok. Aber du schreibst er arbeitet viel und hart und kümmert sich gut um euer Kind, du kannst ausgehen und bei deiner Freundin übernachten. Da würde ich das Geschirr halt in die Maschine stellen und gut.

Und warum glaubst du ihm nicht dass das Kind bei ihm besser schläft? Kinder bekommen Unruhe und Stress natürlich mit. Ich habe mal ein halbes Jahr lang ein Nachbarskind fast jeden Abend innerhalb von Minuten zum schlafen gebracht, während es bei der Mama immer Stunden dauerte. Sie befand sich in Trennung mit ihrem Mann, war immer am Limit. Sie hat mich dann fast immer rüber geholt.

Und ganz ehrlich: wenn mein kleines Kind abends so lange Theater machen würde wie deine Kleine, würde ich es auch lieber auspowern damit es gut schläft, statt die Bude auf Hochglanz zu wienern.

Bestimmt bist du mit kleinem Kind und Pflege auch sehr erschöpft, evtl. müsstet ihr auch schauen ob es noch andere Hilfe gibt, die zusätzlich eingestellt wird. Dass du die Woche über weg bist kann ja auch kein Dauerzustand sein. Vielleicht ist dein Mann darüber auch traurig, auch wenn er vermutlich gut findet dass du deine Eltern unterstützt, aber dadurch sieht er sein kind und dich selten. Und dann kommst du Heim und meckerst weil irgendwas rum liegt.
Vielleicht kannst du beim nächsten Mal einfach mal die Spirale durchbrechen. Die Unordnung übersehen, ihm sagen: schön dich zu sehen, ich habe dich vermisst und einen Kuss geben.

LG, Tina

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Hi,
warum soll er was im Haushalt machen, wenn du die Wohnung immer „ordentlich und sauber„ verlässt und du fast jeden Tag bei den Eltern bist.

Kannst du ansonsten einschränken, ständig unterwegs zu sein? Pflege der Eltern ist toll aber wenn das Privatleben drunter leidet, bringt es niemanden etwas.

Setzt Euch an einem Tisch, redet drüber und plant , was ihr an den Abenden und Wochenenden machen wollt.
Du bist gestress, reagierst ständig über und er ist genervt, weil der Haussegen schief liegt. Ich denke mal, da hat nicht einer alleine Schuld.

Mein Mann würde auch nicht erne nach Hause kommne, wenn ich für jedes bisschen streite u d wnen würde er eher versuchen dem ganzen aus dem Weg zu gehen, entweder würde er seltener nach Hause kommen oder sich zu Hause an den Schreibtisch setzen.

Wenn du weisst, das die Streitigkeiten von dir kommen....sorry, beweg deinen Popo und findet eine Lösung und schiebe nicht alles auf den Mann. Er agiert nicht, sondern reagiert auf Dich – und zwar negativ, was meiner Meinung nach irgendwann völlig OK ist.

lg
lisa

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Das was er macht kann viele Gründe haben, hast du versucht mit ihm wirklich normal zu sprechen. Ohne dass du ihm -sorry- Vorwürfe machst, einfühlsam? Vielleicht machst du ihm ja auch keine Vorwürfe, aber er bekommt es in den falschen Hals.

Dass er ein guter Vater ist, ist schön... aber was hast du persönlich davon?

Ich bin ein Scheidungskind, aber ich bin froh dass sich meine Eltern getrennt haben, sonst wäre das ganze Familienleben ja nur Show, wegen uns - den Kindern. Sowas vorgelebt zu bekommen ist alles andere als schön und sinnvoll.
Mein Vater ist und bleibt mein Vater, genauso meine Mama.

Wenn es anders nicht geht, ist es meiner Meinung nach besser getrennte Wege zu gehen, als jahrelang ein unglückliches Leben zu führen.