Workaholic!

Hallo..

Ich bin seit nun 1 1/2 Jahren mit dem für mich wundervollsten Mann zusammen. Für uns war ziemlich schnell klar, dass alles passt und dass wir füreinander gemacht sind.
Wir arbeiten im selben Unternehmen. Er hat dort eine Führungsposition die ihm natürlich viel abverlangt. Er hat immer sehr viel gearbeitet in den letzten zehn Jahren. Im Jahr wenn es hoch kommt mal eine Woche „Urlaub“ gemacht wo er dann Sachen erledigte die liegen geblieben waren. Ansonsten 7 Tage die Woche mindestens 12 Stunden gearbeitet.

Seit dem ich bei ihm bin ist das Arbeiten an sich weniger geworden. Nur im Kopf arbeitet er noch immer 24h und kommt davon nicht los.
Seit Oktober letzten Jahres hatte er eine 3-fache Belastung, morgens 2 Stunden arbeiten, danach zur Meisterschule, dann wieder arbeiten und danach dann noch auf den Bau da wir zu dem Zeitpunkt gerade angefangen haben ein Haus zu bauen. Zudem war ich Anfang diesen Jahres Schwanger, habe das Kind allerdings leider in der 11. Woche verloren, was natürlich auch nicht spurlos an ihm vorbei gegangen ist.

Meisterschule ist nun durch und mit Bravour bestanden, heißt er arbeitet wieder Voll und wir bauen noch immer das Haus,
im Moment im Endspürt.

Für ihn war es wohl alles ein bisschen sehr viel(was mehr als verständlich ist), sodass er nun seit geraumer Zeit Panikattacken, Herzrasen und extrem Hohen Blutdruck hat.
Er hat nun diverse Tablette bekommen, muss in eine Psychologischebehandlung und generell etwas ruhiger werden.
Jemandem wie ihm fällt das natürlich sehr sehr schwer.
Ich möchte ihn in jeder Hinsicht und auf jeder Weise unterstützen um wieder richtig auf den Damm zu kommen, ich weiß allerdings noch nicht so richtig wie, hat da jemand ein paar Tipps oder Erfahrungen?

Ich bin über alles dankbar!
Sorry für den langen Text & viele Grüße.

1

Du könntest ihn entführen und in eine einsame Hütte am See sperren. Nee, mal im Ernst, er sollte doch erst einmal Hilfe und Beistand wollen, bevor er es annehmen kann... Ich denke, du kannst gar nichts tun.

2

Schwierig. Muss er denn soviel arbeiten?
Der Grund für seine psychosomatischen Erkrankungen scheinen ja auf der Hand zu liegen. Ist ihm nie in den Sinn gekommen, dass er mal einen Gang zurück schalten muss? Was nützt ihm das ganze Gearbeitet, wenn er in 10 Jahren an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall verstirbt?!?
Ihr werdet ja schon miteinander geredet haben. Was sagt er dazu?

Lg

3

Du selbst kannst nicht viel machen, außer ihm zur Seite zu stehen.

Allerdings würde ich, falls noch Kinderwunsch besteht, derzeit davon Abstand nehmen. Ein Kind bedeutet noch mehr Stress.

LG

4

Du kannst deine Hilfsbereitschaft nur ab und an mal signalisieren. Wenn er seinen Anspruch nehmen möchte, kommt er schon auf dich zu.
Alles andere wird er in der Therapie besprechen... meistens gibt es irgendeinen Auslöser für die Situation, nach dem gesucht wird, um dann eine Strategie zu entwickeln, wie es weitergehen kann.
Ich schätze es fängt schon mit der Suche nach dem Grund an, warum er so ein Workaholic geworden ist... Wunsch nach Anerkennung zB?

Nett, dass du dich kümmern möchtest, aber du kannst nichts weiter tun als Hilfe anbieten, ihn und seine Sorgen ernst nehmen und ihn die Therapie machen zu lassen.

LG

5

Mein Vater ist auch so ein workaholic. Arbeitet ständig (Bau) und am Wochende auch. Wenn ich ihn mal erreiche, ist er auf Arbeit.
Er arbeitet körperlich schwer und gönnt sich keine Pause. Eine Woche Urlaub im Jahr. Er war schon immer so und wird immer schlimmer

Ich kann darüber nur den Kopf schütteln und finde es unverantwortlich. Ändern kann ich nichts. Das muss er selbst wollen.

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Na klar kannst Du ihn unterstützen. All das was den Alltag entschleunigt hilft ihm.
Bspw. kannst Du Euch eine Massage buchen oder ihm auch selbst geben. Raus in die Natur, Spaziergänge, Tiere am See beobachten usw. das bringt die meisten Menschen vom Denken zurück ins Hier und Jetzt und das ist vermutlich genau das, was er braucht.

Vllt. kann er auch eine Reha machen, Antrag über die Rentenversicherung.

Alles was mit Meditation zu tun hat, wird ihm gut tun, sofern er das will. Atem- und Achtsamkeitsübungen.
Musik beim Einschlafen kann helfen usw.
Dark Dinner, Sport zum Abschalten, Yoga, Pilates und und und

Wer das alles ausschlägt, den haut's dann halt später (meist noch heftiger) nochmal rein, solange bis er's lernt, daß er nur das eine Leben, den einen Körper hat.

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Eine Berufliche Veränderung hilft manchmal ganz gut. Ich hatte vor Jahren auch eine Führungsposition. Gutes Gehalt, Dienstwagen etc., irgendwann hatte Ich dann ne Burnout. Nach ner Therapie und einem Arbeitsplatzwechsel, gehts es meiner kleinen Familie und mir gut. Mein Standpunkt ist mittlerweile dass man Lebensqualität nicht am Kontostand ablesen kann.( Wobei der Stellenwechsel für mich dann auch eine Finanzielle Verbesserung mitbrachte. Das war allerdings eher Glücklicher Zufall) Alles Gute