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Frag Dich einfach mal, wie es Dir geht, wenn er diese Ansichten weiterhin vertritt. Vor Deiner Familie, vor Freunden und Bekannten und vor eventuell zukünftigen gemeinsamen Kindern.

Eigentlich sollte Dir doch klar sein, ob das funktionieren kann oder nicht?

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Am Samstag war es mir richtiggehend peinlich. Der Abend war bis dahin sehr harmonisch und er ist in der Runde bis dahin auch gut angekommen. Mit einmal ging die Stimmung rasant in den Keller.

Mein Bruder hat mich gestern noch angeschrieben, dass er das nicht verstehen kann. Jemand der viel reist wie er (weil im Vertrieb tätig) und der für ein multinationales Unternehmen arbeitet, wie kann der solche Einstellungen haben? Mein Bruder hat das sogar erst für eine Parodie gehalten.

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Ich habe 3 Grundpfeiler, die ich absolut wichtig finde in einer Partnerschaft, und daher immer abklopfe, BEVOR ich mich verbandele:

1. Magst Du Kinder und Tiere?
2. Was ist Deine politische Gesinnung?
3. Hast Du irgendwelche abnorme sexuelle Neigungen oder Fantasien?

Dass man politisch nicht 100% auf einer Wellenlänge ist, kann ich NOCH akzeptieren, sofern der Andere sich diskussionsbereit und tolerant auch anderen Meinungen gegenüber zeigt. Bis zu einem gewissen Grat kann man schließlich sich in Diskussionen auch annähern und evtl. ja auch alte (anerzogene?) Weltbilder noch mal überdenken, wenn der Andere bessere Argumente hat. Natürlich könnte man das Thema auch bis zu einem gewissen Punkt einfach versuchen zu umgehen, indem man nicht oft / viel politisiert. Da Dein Freund aber nicht einfach nur eine Gesinnung hat, sondern sogar politisch aktiv ist, ist hier das Thema kaum zu umgehen, wärst Du dann sogar öffentlich bekannt als Partnerin, wenn er als Politiker aktiv ist. Das fänd ich dann doch too much, wenn die Meinungen da so total auseinandergehen. #zitter

Ich würde mich zwar auch eher Mitte-Rechts einsortieren und stehe der aktuellen Entwicklung kritisch gegenüber, aber mit einem AfD-Mitglied und potentiellen Rassisten möchte ich trotzdem nicht zusammen sein, das wäre mir dann doch too much.

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Danke, so empfinde ich das eigentlich auch. Wäre nun für CDU aktiv oder die CSU, wären das zwar auch nicht meine Politik aber könnte ich dann gegebenenfalls gepflegt fetzen (bitte nicht missverstehen).

Aber mit der AfD habe ich doch erhebliche Probleme. Das habe ich ihm auch auf der Heimfahrt gesagt. Auch wenn sicher nicht alle dort rechtsextrem sind und es durchaus welche gibt mit normalen bürgerlichen Ansichten. Aber er hat das eben auch in gewisser Hinsicht verteidigt und gemeint, dass Säbelrasseln nun mal zum politischen Geschäft dazu gehört und man auch nicht jede Äusserung von AfD-Politikern auf die Goldwaage legen sollte. Er wieder rum hält mich für naiv wenn ich denken sollte, dass Mitmenschlichkeit allein uns vor den aktuellen Problemen bewahrt sondern man müsste auch schmerzhafte Lösungen akzeptieren und das würde z.B. bedeuten, Menschen aus Afrika generell nicht mehr nach Europa zu lassen.

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Ich bin auch dagegen alle herzuholen, das geht ja auch gar nicht, denn irgendwie importieren wir uns ja auch zwangsläufig die Probleme mit, vor denen sie fliehen.

Ich denke, man muss VOR ORT das Geld reinstecken für Kriegsbeendigung und Wiederaufbau, damit die Gründe fürs Fliehen nicht mehr da sind, DA müssen die reichen Staaten ansetzen. Unser Geld ist vor Ort mehr wert als hier, und jeder würde wohl vorziehen, in der eigenen Heimat statt in der Fremde zu leben, wenn es Zuhause auch lebenswert wieder wäre. DA muss man ansetzen meiner Meinung nach. Aber die Kriegsmaschinerie füllt so viele Taschen, dass die Wirtschaftsmagnaten gar kein Interesse haben dass das endet, und unsere Politiker sind m.E. auch nur Marionetten, deren Strippen die ziehen, die das Geld haben in dieser Welt. Und da oben in diesen Sphären ist Multikulti kein Problem, reich und reich gesellt sich gern. ;-) Nur arm und arm eben nicht, weil einer Angst hat, der Andere klaut ihm die Butter vom Brot, und sie nicht checken, dass ihnen BEIDEN die fette Wurst ganz Andere wegfressen.

Ich finde, Dein Bekannter hätte Dir sagen müssen, dass er AfD-Politiker ist, ich meine, sorry, aber keine Partei polarisiert so dermaßen, und er ist ja nicht nur Sympathisant sondern aktiv dabei, das gehört für mich schon in einem Nebensatz beim Kennenlernen erwähnt. Dass er das nie erwähnt hat, zeigt mir, dass ihm bewusst ist, dass man das besser verschweigt beim Kennenlernen (also war es irgendwie Berechnung) aber es zeigt auch, dass er Dich scheinbar so gern mag und von Anfang an mochte, dass er kein Risiko eingehen wollte, es sich mit Dir zu verscherzen.

Ich denke, Du solltest ein ehrliches Gespräch mit ihm führen in Ruhe und ihm erklären, dass und womit genau Du ein Problem hast. Wie Deine Denkweise ist. Wo Deine Toleranz aufhört (z.B. rassistische Äußerungen). Das würde ich ihm alles erklären und eben sagen, dass ich ihn menschlich und als Mann ansonsten toll fand/finde, mich DAS aber, wenn es echt unabänderlich seine Einstellung und sein Denken ist, von einer Partnerschaft abschreckt. Und auch wenn er es als Säbelrasseln abtut, öffentliche Äußerungen dieser Art fallen auch auf DICH dann als Partnerin zurück, ist einfach dann auch peinlich, denn Freunde und Familie würden sich ja auch fragen, wie DU das mit Dir und Deinem Gewissen vereinbaren kannst, mit jemandem zusammen zu sein, der öffentlich solche Reden schwingt.

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Grünenwählerind und AFD-Politiker? Nein, das passt nicht zusammen.
Im Freundeskreis ok, aber für eine Beziehung total ungeeignet, das sollte man schon so ungefähr auf einer Welle schwimmen.

Einer aus der Antifa käme mir z.B. nicht ins Haus

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Für mich wäre das ein No-Go. Auch wenn Gefühle vorhanden sind, könnte ich niemals mit einem AfD-Sympathisanten zusammen sein. Das widerspricht allem, woran ich glaube und wofür ich stehe. Keine Chance...

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Auf was basiert eine Partnerschaft - meist auf gemeinsamen Werten.
Wenn es die nicht gibt, wird's schwierig.

Bei meinen Partnerinnen war mir die Herzensbildung wichtiger als akademische Bildung - da könntest Du Dein Werteschema nochmals hinterfragen.

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Ich denke zwischen euch passt es nicht.

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Hallo!

Du wirst ihn und seine politischen Ansichten nicht ändern können.

Wenn diese Einstellung nicht die Deine ist, sehe ich da nur einen Ausweg.

Wäre ich an Deiner Stelle würde ich das Ganze beenden.

Gruß

misses_b

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Siehst du, und ich treffe mich mit diesen total verblendeten Gutmenschen nicht mehr. Vor so viel Blindheit und Selbstbetrug bekomme ich immer Kreislauf.

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Hi,
vollstes Verständnis, das fände ich auch sehr unsexy und ich würde da keine Beziehung führen wollen. Er ist ja politisch auch noch aktiv, das wiegt noch schwerer.

vlg tina

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Jemand hat es schon geschrieben: Jeder, der sich politisch engagiert und eine zweite Karriere in der Kommunalpolitik anstrebt, würde dies wohl in der Kennenlernphase irgendwann einmal fallen lassen.

Dass er, Dein neuer Partner, das vermieden hat, steht natürlich in Verbindung mit dem Ruf, den Wähler oder gar Politiker dieser Partei in der breiten Mehrheit der Bevölkerung haben: Irgendwo zwischen Gebrauchtwagenverkäufer und Leprakrankem. Ob das im Einzelfall immer gerechtfertigt ist, darüber braucht man sich nicht zu unterhalten, Der Verstand sagt einem, dass es nicht so ist. Aber AfD ist eben irgendwie Porno und man bedeckt diese Gesinnung ähnlich gut, wie sich so mancher den Mantelkragen hochschlägt beim Betreten eines Rotlicht-Etablissements.

Ich kann Dir aber aus eigener Erfahrung sagen, jenseits der politischen Schmutzfinken im Land, wenn es denn schon zu dem Thema kommt, und man feststellt, man liegt weltanschaulich sehr weit auseinander, es generell schwer bis unmöglich ist, ein funktionierendes Paar zu werden. Ich bin vor Jahren mal einer ambitionierten FDP-Nachwuchs-Politikern begegnet, man war sich sehr sympathisch und kam sich rasch näher. Als ich ihr jedoch zu verstehen gab - und das Thema Politik war bei ihr kaum zu vermeiden -, dass ich Wähler von DIE PARTEI (sie ist sehr gut) bin, gingen bei ihr ob meiner mutmaßlichen politischen Verantwortungslosigkeit schnell alle Lichter aus.....wobei ich gestehen muss, dass ihr Engagement für die FDP für mich auch nicht etwas gewesen wäre, womit ich hausieren gegangen wäre. Die FDP ist zwar sicher nicht so Bah wie DVU, NPD oder AfD aber irgendwie schon ein bisserl gaga oder?

Was immer Du bei Eurem nächsten Treffen herausfindest, ich wünsche Dir einen für Dich guten Erkenntnisgewinn.

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Danke. Du gibst mein Unwohlsein sehr gut wieder.

Vielleicht haben wir ja am Wochenende ein gutes Gespräch. Allerdings muss ich sagen, dass mein Unverständnis momentan überwiegt.