Ständiges diskutieren

Hallihallo,

die Erkältungswelle ist im Anmarsch und wir sind seit Wochen mittendrin. Und jedes Mal wenn es wieder akut wird (mit Fieber), ist es für meinen Mann selbstverständlich, dass ich die Kind krank Tage in Anspruch nehme, weil er ja Kunden hat im Kalender (eigenes Gewerbe). Allmählich finde ich es aber nicht mehr feierlich, meinen Kollegen gegenüber ist mir das auch doof momentan wöchentlich immer wieder raus zu sein.
Wieso wiegt seine Arbeit scheinbar mehr als meine? Ja er hat Kunden, ich aber auch Termine im Job. Dann wird halt telefoniert und umgeplant.
Ich bin so sauer weil es sich abzeichnet, dass das Kind wieder nicht lange durchhält. Hab aber Großeltern schon eingeplant.

Frage an euch, wie löst ihr diese Dinge.

Achso, Kind wird 2 demnächst.

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Ich finde, du vergleichst da Äpfel mit Birnen.

du hast einen Job, bei dem dir nicht viel passiert, wenn du die dir zustehenden 10 Tage Kindkrank nimmst. Ist zwar blöd für die Kollegen, aber dein Recht.

Wie ist das bei deinem Mann? Ich kenne sein Gewerbe nicht, aber bei Freunden, die selbständig sind und auch SELBST mitarbeiten im Unternehmen und nicht einfach ihre Mitarbeiter schicken können, wirkt sich das schon ungünstig aus. Bleiben Aufträge aus, sind die Kunden verärgert? Als Kunde würde ich mich auch ärgern, wenn ich den Elektriker bestellt habe, mir dafür vielleicht extra einen Tag Urlaub nehme und der sagt dann kurzfristig morgens ab, weil sein Kind krank ist (ehrlich gesagt wäre mir als Kunde der Grund egal und den muss er ja nicht nennen).

Bei meinen Freunden hat auch jeweils derjenige die Kindkranktage wahrgenommen, der beruflich weniger bzw. keine Einbußen hatte. Bei langfristig geplanten Dingen - z. B. mal eine OP der Kinder - ist der Selbständige dann auch zur Stelle gewesen.

ich finde, SEINE Arbeit wiegt mehr, weil er einesteils vielleicht Verantwortung für Mitarbeiter seines eigenen Unternehmens hat (falls er welche hat) und sich weniger kundenorientiertes Verhalten letztlich auch auf die Auftragslage und auf die MA auswirken. Und auf euch doch auch, oder nicht? Dein Mann wird doch vermutlich auch Geld für den gemeinsamen Haushalt damit verdienen. Fehlt er X Tage, kommt vielleicht weniger Geld rein, weil Aufträge flöten gehen oder Arbeiten nicht zeitnah erledigt werden können.

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Dann geht also Geld vor Kind?

In meinem Bekanntenkreis hat sich ein selbständiger Vater gleichwertig um seine Tochter gekümmert, obwohl die Partnerin "nur" Angestellte war. Er hat sein Kind eben einfach "als Termin" geplant. Und wenn ein Kunde (insbesondere die, die meinen, Geld geht vor Kind) einen Termin dort vereinbaren wollte gesagt: "Da habe ich bereits einen Termin." Geht ja den Kunden nichts an, dass der Termin das eigene Kind ist. Dieses Umdenken hat ihn mit Hilfe eines Coachings übrigens vorm Burnout bewahrt. Work-Life-Balance und so.

Als Kind kann man sich dann ja quasi glücklich schätzen, wenn nicht beide Eltern selbständig sind. Es muss doch mal aufhören, dass Elternteile sich aus der Verantwortung für ihre Kinder ziehen, nur weil der Job so wichtig ist, dass man sich nicht die notwendige Zeit für die Kinder nimmt. Außerdem degradiert man damit Menschen, die einen "wichtigen Job" haben quasi per se als unfähig, Kinder allein zu betreuen.

LG

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Und das Kind ist immer nur geplant krank gewesen, dass er sich die Kranktage als Termin legen konnte an Tagen, an denen er noch keine anderweitigen Verpflichtungen hatte?

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Wirklich oft krank war und ist keins meiner 3 Kinder.

Es kommt auch ein wenig drauf an. In eurem Fall, mit dem eigenen Gewerbe ist das ja so eine Sache. Da könnten Kunden und somit Geld flöten gehen (so wäre es bei uns), daher bleibe natürlich ich zu Hause.

Ansonsten hat eigentlich jedes Elternteil 10 Kindkranktage die er nutzen kann. Das finde ich bei nur einem Kind nicht wirklich viel.

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Das sind Männer, die nicht verstehen, dass man Kinder gemeinsam bekommt und sie nicht großzügig einen Samen dazu tun und das war es dann.

Ich würde das Gespräch suchen, wenn das Kind gesund ist und ihm klar machen, dass es EUER Kind ist und eben auch IHR EUCH um EUER Kind kümmert.
Dafür würde ich aber auch ehrlich auf den Prüfstand stellen, wie gleich berechtigt und verpflichtet ihr euch Kinderbetreuung und Haushaltsführung teilt.

Wenn er das weiterhin als "deinen Job" sieht, dann würde ich ihn darauf hinweisen, dass dann im Trennungsfall das Gesamtpaket Kindesunterhalt, Ehegattenunterhalt von dir eingefordert wird, da du dann auch nach einer Trennung Alleinverantwortliche bleibst und er den Wochenendkasper machen kann.

Er sollte sich entscheiden, ob er seine Rolle als Familienvater ernst nehmen möchte. Und nein "ich könnte einen Kunden verlieren" ist kein Argument. Dabei wird nämlich selbstverständlich das Geld vor das Kind gestellt.

LG

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Genau, wegen einer (in meinen Augen) kleinen Unstimmigkeit, kann man dem Partner schon mal direkt vor Augen führen, dass er sich im Trennungsfall warm anziehen kann. Wie schnell hier immer direkt die Trennungskeule geschwungen wird, lässt mich immer wieder den Kopf schütteln. Natürlich sollte man darüber reden, dass dieses Problem gleichberechtigt gelöst wird. Aber mit solchen Argumenten? Halte ich für den völlig falschen Weg. Die TE hat doch nicht mit einem Wort geschrieben, ihr Mann kümmert sich grundsätzlich nicht ums Kind. Es geht nur um Kranktage. Und in einer gleichberechtigten Ehe, die sonst gut funktioniert, findet man bestimmt eine Lösung, ohne dem Mann um die Ohren zu hauen, wie viel Unterhalt man dann demnächst einfordern wird.
Und ich finde, ich könnte einen Kunden verlieren, ist durchaus ein Argument, wenn man selbstständig ist. Wir wissen doch nicht, was die beiden beruflich machen. Und wenn die Finanzen kippen, weil man eben einen Kunden verliert, ist auch niemandem geholfen. Kann die TE das Geld mit ihrem Gehalt auffangen? Sind diese Einbußungen zu verkraften? All das weiß nur die TE.
Ich habe mit meinem Beitrag zwar jetzt ebenfalls keine Lösung geboten, denke aber, dass dieses auf harte Konfrontation gehen aus deinem Ratschlag auch nicht wirklich hilfreich ist.

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Was für eine unsachliche, erpresserische Ebene schlägst du da vor? Du weißt doch kein Stück über die finanzielle Balance innerhalb der Familie und über die Art seiner Selbständigkeit. Vielleicht verdient er mit seinem Job 3/4 des Familieneinkommens und finanziert damit das gemeinsame Eigenheim oder oder.....

....Wenn er das weiterhin als "deinen Job" sieht, dann würde ich ihn darauf hinweisen, dass dann im Trennungsfall das Gesamtpaket Kindesunterhalt, Ehegattenunterhalt von dir eingefordert wird, da du dann auch nach einer Trennung Alleinverantwortliche bleibst und er den Wochenendkasper machen kann........

Und damit ist dann das Problem gelöst, indem der (Ex)mann womöglich nie wieder in seinem eigenen Betrieb fehlen kann, weil er ja das große von dir benannte Gesamtpaket monetär bedienen muss???? Und die TE kümmert sich dann weiterhin allein um das kranke Kind (den Exmann kann sie schwerlich dazu zwingen) und findet es nach wie vor blöd den Kollegen gegenüber, wie sie schreibt. Und hoffentlich endet es nicht so, dass SIE ihm Ehegattenunterhalt zahlen muss, weil er rote Zahlen schreibt oder seine Selbständigkeit weit, weit runter fährt. Mann...mann...mann.....

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Wir teilen uns das immer auf und richten uns danach, für wen es weniger schlimm ist, auf der Arbeit zu fehlen.
Mein Mann leitet eine große Abteilung und hat dementsprechend viel Verantwortung und auch mehr wichtige Termine als ich. Dennoch schafft er es, etwa die Hälfte der Kranktage der Kinder abzudecken.
Ich denke, es liegt oftmals eher am "Nicht-wollen", als am "Nicht-können", wenn es so unausgeglichen in der Betreuung durch die einzelnen Elternteile ist.

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Bei uns steht es nicht zur Diskussion das mein mann zu hause bleibt,da es bei ihm zu stark finanziell einbusst.
Er war dieses jahr 3tage mit Junior im kh,da ich zeitgleich mit Magen Darm flachlag und diese 3 Tage haben uns netto nach Wiedergabe der Krankenkasse knapp 350€ gekostet.

Wenn es allerdings in der Hinsicht bei euch kaum unterschied macht, würde ich auch auf wechselmodell bestehen.

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So, ich hab nun zwischendurch hier rein geguckt und versuche noch mal fix zu antworten.

Auf keinen Fall kümmert sich mein Mann nie! Er hat jeden Morgen das Kind sowohl in der Woche als auch einen Tag vom We. Das ist für mich sogar "Luxus" weil jeder wohl weiß wie anstrengend es doch sein kann mit kleinem Kind. So kann ich früh morgens, wenn auch sehr früh, entspannt zur Arbeit. Das macht er weil das für uns am besten passt, was dann Nachmittagsbetreuung betrifft usw
Egal, ich schweife ab.
Ich hatte heute das Gefühl, mein Job wird abgewertet obwohl wir zu gleichen Teilen zum gemeinsamen Leben beitragen (in welcher Form ist ja egal). Nur hab ich mich insofern immer hinten angestellt gefühlt, dass er tatsächlich denkt: du kannst dich eher abmelden auf Arbeit. Er hat damit nicht Unrecht.... das stimmt. Glaub weil sich das nun gehäuft hatte nun, hab ich etwas überreagiert.
Was langfristige Termine angeht, ist er auch für uns da und übernimmt diese oder fährt auch mit.
Ja nun weiß ich auch gar nicht was ich sagen soll. Es waren hier schon einige Denkansätze bei, die wir hier mal in einer ruhigen Minute diskutieren sollten. Und manchmal hilft es auch sich den "Supergau" vorzustellen um wieder in richtige Bahnen zu finden....

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Viel Erfolg dabei #blume

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"Nur hab ich mich insofern immer hinten angestellt gefühlt, dass er tatsächlich denkt: du kannst dich eher abmelden auf Arbeit."

Ich habe mal für jemanden gearbeitet, der war selbstständig und hat nur Frauen beschäftigt. In den üblichen Krankmonaten, hatten wir echt Probleme unsere Termine einzuhalten, weil selbstverständlich die Frauen kindkrank zuhause geblieben sind.
Mein Chef musste auch zusehen, dass Löhne gezahlt werden.
Irgendwann, in einem zynischen Moment, sagte er mal, dass er besser nur noch Männer einstellen sollte, da die nicht schwanger und auch nicht kindkrank werden.

Es ist auf jedenfall eine interessante Diskussion und ein gesellschaftliches Thema.
Mein Partner war neulich kindkrank in seinem neuen Job. Da war die Buchhaltung völlig überfordert, weil es bei einer komplett männlichen Belegschaft dass erste Mal war, dass sich jemand kindkrank gemeldet hat.

Wenn man möchte, dass sich solche Zustände ändern muss man selbst damit anfangen.

Lg Fatty

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Mit so kleinen Kindern - oder ist es nur ein Kind unter 2 - würde ich beruflich kürzer treten, so dass das Kind und die Ehe das verkaften, auch wenn das Kind immer wieder mal krank ist. Vielleicht könnt ihr beide ein bißchen kürzer treten? Geld ist doch nicht alles! Beziehungen sind viel wichtiger. Und warum muss es immer so sein, dass beide gleichzeitig sich beruflich selbstverwirklichen können? Das versteh ich nicht. Es gibt eben auch Lebensphasen, da kann der Beruf kürzer treten, denn das Kind habt ihr nur eine Zeitlang, nicht für ewig. und da sollte man schon die Zeit aufbringen, ohne wütend zu werden.

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Herrlich, mal wieder ein total weltfremder Kommentar von dir.

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Also, ganz ehrlich...ich kann deinen Mann zu 100 Prozent verstehen! Wenn unser Kind krank ist und er sich freinehmen müsste, verdient er keinen Cent ( auch selbständig mit bis zu 80 Wochenstunden). Ich bin angestellt und bekomme wenigstens das Gehalt anteilmäßig von der KV.
Bei uns hätte das keiner in Frage gestellt, dass ich zu Hause bleibe.

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Komisch.
Wenn es darum geht, wann die Mutter nach Geburt wieder arbeiten geht, wird gerne betont, dass kein Geld der Welt so wichtig ist wie die Fürsorge für das eigene Kind. Dass man auch mal bescheidener leben kann.
Wenn es aber um Elternzeit oder Kindkranktage für den Mann geht, heißt es sofort: Das kostet aber Geld!
- Ja und? Das Kind ist schließlich wichtiger, oder nicht? Da kann man auch mal bescheidener leben. Kein Job der Welt ist so wichtig. Richtig?

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Was ist das denn für ein Schmarrn. Ich denke einfach logisch! Mein mann verdient wesentlich mehr, als ich, ich kann viel unproblematischer daheim bleiben, er hat dann eventuell einen Kunden und viele 1000 Euro verloren.
Ich hab kein Problem damit, beim kranken Kind zu bleiben und fůhl mich auch nicht benachteiligt. Mein mann reisst sich fůr uns jeden Tag den Ar...auf. u.a.dafür, dass wir unser Kind nicht im Krippenalter weggeben mussten.
Ausserdem fühlt sich unser Kind wenn es krank ist bei mir am wohlsten. Und, was ist das Problem jetzt. ???

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