wir frauen meckern zu viel?!

Hallo,

der klassiker oder. Von Männern hört man immer wieder, meine Frau meckert immer nur rum. Ist das so? Oder ist es vielleicht auch so, dass Männer gekonnt Wünsche und Aufforderungen von Frauen ignorieren und ihnen somit einen Grund geben?

Gestern habe ich mit einer Bekannten gesprochen. Sie scheint zu ihrer Mutter nicht das beste Verhältnis zu haben. Diese scheint zu ihr zu sagen "Jammer bloß nicht". Dies scheint sie ganz gut umsetzen zu können. Jedenfalls denke ich mir, oh.. mit der möchte ich nicht tauschen. Cholerischen Mann zu Hause. Sie schluckt und freut sich über das bisschen Luxus. Sagt sie hätte sich dafür entschieden. Soweit so gut und nun meckert sie nicht. Ist ja konsequent.

Ich scheine ein Grundunzufriedener Mensch zu sein, wie mein Ex-Mann mich bezeichnet. Ich halte mich nicht dafür. Ich habe Therapien gemacht, weil ich tatsächlich einiges aufarbeiten musste und glaube eine gesunde Weltanschauung zu haben und doch auch dankbar zu sein, für das was ich habe. Einen guten Job der Spaß macht, 2 gesunde KInder, ein Dach über dem Kopf..

Mein Ex Mann wurde von mir verlassen, weil er durch seine Nicht-Arbeit, seinen Geiz, seine Ausbrüche, seine Ungepflegtheit... seine ständige Besserwisserei (ja er ist sehr informiert und gibt dies auch gerne preis, denn er hat ja sonst nichts zu tun) nur noch nervte. Wenn ich sagte, gehen wir in Urlaub, "ich brauche keinen Urlaub", gehen wir ins Museum "interessiert mich nicht", gehen wir in die Therme "ja aber in die die ich aussuche, die andere ist zu teuer"... können wir eine Putzfrau engagieren? " nein ich putze und wenn dir die Sauberkeit nicht reicht ist es dein Problem, du meckerst ja immer nur rum".

Das waren nun einige Beispiele. Sicher habe ich gemeckert als wir noch zusammenlebten aber ich finde, es gab auch Grund dafür.

Wie seht ihr dieses Phänomen, das Männer uns so gerne als meckernd darstellen?

Lg

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Na ist doch einfacher so. Wenn man die (angebrachte) Kritik des Anderen als Zicken und Meckern hinstellt, muss man sich nicht mit den Inhalten auseinandersetzen und reflektieren oder agieren. Diese Mecker-Aussage ist eine respektlose Art, sich davor zu drücken, Einsicht über das eigene (Fehl)Verhalten zu zeigen. Und gleichzeitig schafft man es so, den Anderen mundtot zu kriegen, denn man möchte ja nicht ständig als Zicke hingestellt werden. Außerdem kann man sich Kritik ja sparen, wenn man vorher schon weiß, Einsicht ist von ihm nicht zu erwarten, er sagt nur wieder, dass Frau meckert. Der Spieß wird umgedreht, der schwarze Peter ist bei der "grundlos" herumzickenden Frau.

Also, für mich ist das nur ein rhetorisches Stilmittel von Männern, die am Liebsten nur ihre Ruhe haben wollen von allem.

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Sehr gut auf den Punkt gebracht.#pro#pro#pro

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Das kann auch nur jemand schreiben, der noch nie versucht hat, es einer Frau recht zu machen. Dagegen ist der Job von Sisyphos echt eine realistische Aufgabe...

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und vielleicht mag mir noch jemand etwas zu dieser Situation sagen.

Ich bin angemeldet meinen Ex-Mann bzw. das Kind zu besuchen. Er will mich zurück, sagt er. Er weiß, dass mir seine Hygiene und die ungewischten Dinge ein Dorn im Auge sind. Ich komme also an und finde einen total voll gekrümelten versifften Tisch vor, der Boden wird gerade mal notdürftigst gewischt, Staubsauger hat er nicht. Ich habe nichts dazu gesagt, ich wohne da ja nicht mehr.

Aber früher was das ein ewiger Streitpunkt. Liege ich falsch wenn ich sage "wenn Du mich zurück wollen würdest und weißt das ich vorbei komme ist es dann so schwer mal eben den Tisch abzuwischen"? Und nein, ich habe es nicht gesagt. Aber es war mein Gedanke als ich sagte "es geht Dir nicht um mich sondern um Deine Wünsche".. Er will uns zurück ändert aber rein gar nichts oder nur auf ganz klare Ansage. Also ich müsste jedes Mal sagen, "wisch bitte den Tisch", "mach bitte den Boden sauber... Es muss gesagt werden ich arbeit, er ist Hausmann.

LG

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Hallo

nach meinen Erfahrungen empfinden es manche Männer als "meckern" ,wenn von der Frau immer wieder Dinge angesprochen werden, die sie nicht ändern wollen.

Beziehungsexperten behaupten ja, meckern zerstört die Beziehung.Das habe ich jedenfalls schon oft gelesen.
Frauen meckern meist, wenn sich ein unerwünschtes Verhalten des Partners, dauerhaft nicht ändert.
Statt konsequentem Verhalten ,z.B.nach einem konstruktiven Streitgespräch und vorherigem Überdenken, ob die Anlässe es überhaupt rechtfertigen zu meckern,zeigt Frau ihren Unmut meckernd in Dauerschleife.
Das schadet der Beziehung langfristig.
Hinter dem sogenannten" meckern" der Frauen kann sich alles mögliche verbergen.
Berechtigte Wünsche aber eben auch eine allgemeine Unzufriedenheit.
Es lässt sich halt nicht immer vermeiden.

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Mein Mann stellt mich nicht als meckernd da, mein Schwager meine Schwester auch nicht, mein Schwiegervater meine Schwiegermutter nicht, mein Vater meine Mutter nicht,...usw

Ich kenne das angebliche Phänomen nicht.

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das freut mich für dich und deine familie..

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>>>Ich kenne das angebliche Phänomen nicht.<<<

Ich auch nicht.

Ich wundere mich immer wieder, was Manche angeblich alles über andere Leute wissen.

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Hm, da sucht man sich einen Mann aus, beschließt den zu lieben und eigentlich passt er doch nicht, man hätte ihn gern ganz anders und meckert in der Hoffnung, dass er ganz anders und damit passend wird?

Klar, mein Mann und ich meckern auch mal. Aber wenn einer dauernd meckern würde, müsste man überlegen, ob das der richtige Partner ist#kratz.

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naja, so ganz stimmt das nicht. die ersten jahre war er der mann den ich wollte, so wie er war. naja, bis auf die sauberkeit und ordentlichkeit aber darüber hätte ich hinweg sehen können.

das er dann plötzlich zum stubenhocker wird, der nicht zum friseur geht, sich nicht vor dem sex duscht (wenigstens am selben tag) plötzlich zum korinthenkacker wird ... konnte ich damals nicht wissen. das alles hat aber mit seiner lebenssituation zu tun und ich habe erstmal versucht ihn aus seinem loch wieder rauszuholen.. irgendwann hat es wirklich nirgendwo mehr gepasst und dann habe ich sicher gemeckert. und... irgendwann wieder aus resignation aufgehört. er konnte machen was er wollte, es gab halt konsequenzen wie kein sex mehr, weil ich keine lust hatte mit einem ungewaschenen zu schlafen usw. naja. wie auch immer.

llg

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Du scheinst nicht nur ein grundunzufriedener Mensch zu sein, du bist es!

Du kommst ziemlich zickig rüber, eben meckernd!
Du findest doch auch kein gutes Wort für deinen Ex. Das ist doch meckern und zicken. Es scheint bei euch nicht zu lassen, denn man meckert doch nicht, wenn man glücklich und zufrieden mit der Situation und dem Gegenüber ist.

Er duscht nicht vor dem Sex? Ist das nicht auch ein wenig Zuviel drüber? Passiert hier sicher mal nach dem duschen, aber ich ekel mich doch nicht ungeduscht vor meinem Mann? Wo bleibt die Spontanität, das Verlangen, die Lust, wenn man immer sagt „erst duschen, dann Sex“? Und dann mit Sexentzug reagieren...ist irgendwie auch meckern.

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Ich muss sagen, ich hätte genau so gehandelt wie du.
Ich finde nicht, dass es meckern ist, wenn man seine Wünsche kommuniziert. Es macht halt wie immer der Ton die Musik und ob prinzipiell ein respektvoller Umgang besteht. Nach heutiger Definition meckere ich sicherlich oft, aber mein Mann darf das genau so und wir nehmen unser Gemecker dann ernst und versuchen das Problem zu lösen und entschuldigen uns auch, wenn wir die Bedürfnisse des anderen ignoriert haben.
Ich hab aber zwei Freundinnen, die Dinge, die sie stören, nie bei ihrem Freund ansprechen würden. Zitat: Ich will ja nicht die alte Meckerziege sein. Ich hab aber den Eindruck, dass der Mann es sich in den Beziehungen recht bequem eingerichtet hat. Sie sehen nicht von selbst, dass ihre Frauen am Limit sind und die Mädels setzen sich unter Druck, weil sie gerne die perfekte Freundin wären, die immer hübsch anzusehen ist, das Haus in Schuss hält und vor allem bei ihrem Mann nie einen kognitiven Konflikt auslöst.
Dann bin ich lieber überzeugte Meckerziege :D

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Die Frage ist, wenn ihr eurer „Gemecker“ ernst nehmt und an den Gründen arbeitet, wie lange seid ihr dann schon zusammen, wenn ihr scheinbar immer noch Gründe zum meckern findet? 🤔 dürfte ja dann nicht so lange sein. Irgendwann kennt man seinen Partner doch und weiß, was er nicht so toll findet oder was er gern hat. Da sollten solche Situationen ja dann nicht mehr auftauchen.

Ich hab sicher auch schon meine Wünsche geäußert oder im sanften Ton gesagt, wenn mit etwas nicht gefällt. Muss ich heute aber eigentlich gar nicht mehr und anders rum auch nicht.

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Wir sind lange zusammen, aber es gibt immer wieder neue Herausforderungen.
Kann mir auch nicht vorstellen, dass es ab Punkt X (Punkt, an dem man alle Macken seines Partners kennt) auf einmal gar keine Differenzen mehr gibt.

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Also ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Frauen eher viel meckern. (Ich bin übrigens selber eine :D) ich merke das auf der Arbeit, wenn die Mädels sich dann über die Männer auslassen.. und ich dann eigentlich nie was dazu sagen kann, weil meiner eben wirklich perfekt ist. 🤩😂 Außer, dass er immer sehr unentschlossen ist was Neuanschaffung angeht (wie haben seit zwei Jahren nur ein Auto, nachdem seine kaputt gegangen ist und er kann sich nicht für ein neues begeistern. Geld wäre da 😁) darüber mache ich mich ab und zu lustig, auch vor meinen Kollegen oder seinen oder ihm. Aber eigentlich stört es mich nicht, nur ganz selten Mal 😁
Aber ich habe auch Mal mit ihm drüber geredet, dass die Weiber bei uns alle so meckern und er meinte, dass die Männer auch immer schimpfen über die meckerenden unentspannten Frauen die immer etwas zu nörgeln haben und ich da wohl echt ne Ausnahme bin, weil ich eigentlich nie meckere.
Als versteht mich nicht falsch, ich bin jetzt kein super Harmonie Mensch und wir haben bestimmt auch nicht die perfekte Ehe, aber über die meisten Dinge rege ich mich eben einfach nicht auf, weil ich dazu einfach zu locker bin. Es stört mich dann nicht 🤷 und wenn man mich was stört, dann mach's ich meistens selbst weg oder ärgere ihn damit. 🤭 Bspw. Als er sich Zeit gelassen hat, meine Reifen eben zu wechseln, was ja wirklich nicht lange dauert. Da habe ich meinen Bruder angerufen und gefragt, ob er es eben machen könnte, weil mein Mann eben nicht dazu kommt. Und im selben Moment ist mein Mann raus und hat die Reifen gewechselt. Darüber lacht er dann aber auch.
Wir ergänzen uns da ziemlich gut, bzw. Sind auf einer Wellenlänge.
Ich denke aber auch wirklich, dass die meisten Frauen grausam viel meckern. Ich finde das ganz schlimm.

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Deine zwei Fehlannahmen sind, dein eigenes Beispiel als allgemeinen Klassiker hinzustellen und der zweite, ihn allgemein Männern anzuhängen.

Ich finde dieses anhaltende Nölen und Meckern über einen längeren Zeitraum ziemlich nervig. Es gäbe für mich mehrere Optionen: ich spreche an, was mich stört - im Idealfall hört mir mein Gegenüber zu und erwägt für sich, ob er das erstens auch so sieht und zweitens überhaupt ändern kann oder möchte. Kann oder möchte er nicht, ist es an mir zu überlegen, ob ich damit klarkomme oder wir versuchen einen Kompromiss zu finden.

Ist mein Partner der Meinung, ich hätte Recht und er gibt an, das ändern zu wollen, tut es dann aber nicht, spreche ich es in einigem Abstand nochmal an. Je nachdem, worum es sich handelt und wie schwerwiegend es mich stört, gehe ich aber eher als dass ich zur dauermeckernden Person werde. Umgekehrt wäre es genauso.

Dazwischen liegen viele Schattierungen und ich will damit nicht sagen, dass ich beim 3. Mal gehe, wenn mein Partner keine Krümel vom Tisch räumt - ich hoffe, dass das soweit rübergekommen ist.

Aber dauermeckernde Partner wären für mich langfristig keine Option.

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Mmh, ich versuche mal "meckern" zu definieren. Für mich bedeutet das:

Meckern: verbal wiederholt zum Ausdruck gebrachter Unwillen, bei dem es primär nicht um die kritisierte Sache geht, sondern vielmehr darum, gegen den anderen auszuteilen.

Ich denke, dass tuen Frauen tatsächlich häufiger als Männer, was m.E. wiederum eine Folge dessen ist, dass Männer gesellschaftlich die eher angesehenen Bereiche mit Macht besetzen (Beruf, Technik, Geld), während Frauen die weniger angesehene Haus- und Carearbeit leisten. Daraus entsteht zum einen ein Ungleichgewicht, zum anderen haben Frauen vielleicht unbewusst das Gefühl, ihren Bereich aufwerten zu müssen, indem sie ihren Männern durch "Meckern" mitteilen, was man im Haushalt und bei der Kinderaufzucht alles falsch machen kann. Meckern kanalisiert also eine Unzufriedenheit in Folge der geschlechtertypischen Arbeitsteilung.

Zudem beginnen Frauen mit dem "Meckern" oft, wenn sich die Männer einer "echten" Auseinandersetzung entziehen. Ein schönes Gleichnis dazu ist "Der Fischer und seine Frau": Die Frau meckert und fordert in einer Tour und der Mann tut auf dem ersten Blick das, was die Frau fordert, allerdings mit der Haltung des innerlichen Augenverdrehens. Vielleicht hätte er sich besser mal mit seiner Frau hingesetzt und bei einem Glas Wein gefragt und gut hingehört, was ihr WIRKLICH fehlt, denn eigentlich möchte sie doch bloß mehr Anerkennung. Die hätte er ihr vielleicht auch liefern können?

Ich meckere oder beginne zu meckern, wenn ich unzufrieden bin und mich machtlos fühle, etwas an der Situation zu ändern. Insofern ist es für mich ein wichtiges Signal, dass ich genau hinschaue, wo der Schuh drückt, wenn ich mich beim Meckern erwische. Denn meckern ist für mich das Gegenteil von einer konstruktiven Auseinandersetzung. Es ist der Stellvertreterkrieg auf dem Schlachtfeld der Kommunikation bzw. die nicht zugedrehte Zahnpasta-Tube als Grund eines Streits.

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Wow, echt gut beschrieben!

Meiner Meinung nach ist "meckern" ein Zeichen von Machtlosigkeit und Abhängigkeit. Meckern ist ein Ventil für die kognitive Dissonanz, etwas zu wollen, aber selbst nicht die Macht zu haben, das Gewollte zu erlangen.