Heimliche Vorwürfe Schwiegermutter gegen meinen Mann

Hallo zusammen,

ich habe die Hoffnung, dass vielleicht eine Psychologin hier unter euch ist, die mir weiterhelfen kann. Ich habe folgende Problematik: mein Mann und seine Mutter haben eine sehr schwierige Beziehung, und das geht zurück bis in die Kindheit. Sie hat schon öfters mir gegenüber Bemerkung gemacht, in denen sie darauf anspielt, dass mein Mann in der Vergangenheit sehr schlimme Dinge gemacht hätte, die, wenn ich sie wüsste, gegebenenfalls sogar zu einer Trennung von mir und ihm führen könnten. Sie wollte das jedoch nie weiter ausführen, und dennoch habe ich eine vage Ahnung, worum es sich handeln könnte aufgrund ihrer zahlreichen Andeutungen. Worum es sich dabei handeln könnte, möchte ich hier in diesem Forum nicht ausführen. Mein Mann weiß nicht, dass sie so schlimme Sachen zu mir über ihn sagt. Wie soll ich nur damit umgehen?

Ich bin ziemlich ratlos und meine Gedanken kreisen immer mal wieder um dieses Thema. Hat jemand einen Rat für mich? Ich weiß, dass das hier auch nicht das Ideale Forum dafür ist, in diesem Zusammenhang dann die Frage: wo könnte ich mich hinwenden mit meinem Anliegen?

Ganz herzlichen Dank ihr lieben

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Hallo, also,ich persönlich (als Laie)würde diese Ungewissheit nicht aushalten, und mit meinem Mann ein Gespräch führen, egal um was es da jetzt genau geht
A) weißt du dann woran du bist, und ob du damit leben kannst
B) nimmst du der Schwiegermutter die „Munition“
C) finde ich schon, das dein Mann wissen sollte das deine Schwiegermutter dir immer wieder Andeutungen macht

Was jetzt ein professioneller Psychologe dazu sagen würde, weiß ich allerdings nicht

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Das alles entscheidende ist doch, das er das (egal was es nun war) vor eurer Zeit gemacht hat. Mein Mann hat in seiner Jugend auch schwer gesündigt und wäre zu dieser Zeit niemals ein Mann für mich gewesen. Seit 18 Jahren sind wir inzwischen zusammen und mein Mann ist heute ein anderer.
Genau so würde ich das der Schwiegermutter auch sagen, das war einmal und ist nicht mehr, also spielt es auch keine Rolle mehr.

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Für mich käme das schon auf die, wie du es nennst, Sünde an. Wenn er ein Drogenproblem hatte und dies in den Griff bekommen hat, dann wäre das etwas, wo ich sagen könnte: Das war vor meiner Zeit. Wenn er seine Exfreundin vergewaltigt und krankenhausreif geprügelt hat, würde ich ihn verlassen.

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Guten Morgen!

Ich bin zwar nicht die gewünschte Psychologin, aber ich bezweifle, dass so jemand aufgrund von vagen Angaben eine konkrete Antwort geben kann.

Wem möchtest du denn helfen? Dir oder deinem Mann?

Wenn du in etwa ahnst, worum es sich handelt, wirst du vermutlich auch wissen, welche Konsequenzen sein Handeln aus der Vergangenheit für dich folgen. Das kannst du nur dir selbst beantworten: kannst du damit leben oder nicht? Bedarf es dafür weiterer Details? Die Vergangenheit kannst du nicht ändern. Nur beurteilen, ob sie noch heute eine Rolle spielt.

Selbst wenn er wegen Totschlags im Knast gesessen haben sollte, ist doch für euch nun maßgeblich, was er jetzt für ein Mensch ist. Ist er ehrlich, ein guter Partner, hat er mit der Vergangenheit abgeschlossen usw. ?

Das Verhalten deiner Schwiegermutter ist unmöglich. Sie treibt einen Keil zwischen euch und bringt dich in einen Loyalitätskonflikt. Abgesehen davon: woher nimmst du die Gewissheit, dass alles stimmt, was sie andeutet?

Kannst du nicht offen und ehrlich mit deinem Mann reden? Ich finde, bei angeblich so existenziellen Belangen ist Offenheit ein Basis für die Beziehung. Und ich fände es auch nur fair, wenn dein Mann seine Version schildert. Mit IHM solltest du reden und umgekehrt. Wenn die beiden sowieso eine gestörte Beziehung haben, wirst du vielleicht auch nicht groß Porzellan zerschlagen, wenn du deinem Mann von den Andeutungen berichtest.

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Noch vergessen: Wenn es wirklich etwas wissenswertes ist (nicht dass in 10 Jahren plötzlich 3 erwachsene Kinder deines Mannes vor eurer Tür stehen oder so), warum hat er so wenig Vertrauen in dich und verschweigt es dir? Ggf. würde ich mich ziemlich hintergangen und vera**** fühlen.

Ich könnte nicht damit leben, es unausgesprochen zu lassen. Schließlich möchte man doch wissen, mit wem man sein Leben verbringt.

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Deine Schwiegermutter hat eine Meise. Einerseits macht sie dir gegenüber nebulöse Andeutungen, andererseits ist sie hochgradig illoyal ihrem Sohn gegenüber.

Ich würde darauf bestehen, dass sie sagt, was Sache ist. Wenn dein Mann viele Freundinnen hatte vor die, ist das eine Sache, wenn er jedoch ein Vergewaltiger ist, ist das eine andere Sache.

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Solche Andeutungen von der eigenen Mutter finde ich sehr schräg, da muss die Beziehung wirklich sehr im Eimer sein, auf welche Art auch immer.

Möglichkeit 1: Sie hat recht und es gibt da wirklich etwas, was Du wissen solltest. Frage: Warum sagt sie es dir dann nicht hinreichend konkret, dass Du weißt woran Du bist? Dieser Widerspruch spricht m.E. für -->

Möglichkeit 2: Der verhaltensinteressante Teil die Mutter-Sohn-Duos ist eher sie selbst. Sie nimmt Einfluss auf Eure Beziehung, in dem sie Dir nur ein paar Brocken hinwirft und es Deinem verängstigtem Gehirn überlässt, in die Lücken die für Dich besonders schlimmen Befürchtungen hineinzuphantasieren.

Wem vertraust Du denn von Deinem Bauchgefühl her mehr, ihr oder ihm?

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Huhu,
Erst einmal herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten, die ich bereits von euch erhalten habe.
Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass auch der Kontext solcher Anschuldigung relevant ist, aber das Problem ist, dass die Mutter Sohn Beziehung in der Tat sehr komplex und wie ich finde ziemlich gestört ist. Ich kann und möchte das hier in diesem Rahmen auf keinen Fall ausführen.

Aber der letzte Post spricht mich insofern an als dass ich es auch schon in Erwägung gezogen habe, das es vielleicht einfach nur die Strategie der Schwiegermutter sein könnte, einen Keil zwischen mich und meinen Mann zu treiben. Das wäre ihr leider Gottes in jedem Fall zuzutrauen. Mein Mann hat sie in der Vergangenheit immer wieder als manipulative Lügnerin beschrieben und ich glaube ihm da mehr als ihr.

Der Kenntnisstand ist für mich auf jeden Fall nicht ausreichend um beurteilen zu können, wie schlimm ich es tatsächlich finde oder fände... Aber die Vorwürfe die sie erhoben hat sind eine sehr heikle Angelegenheit. die Beziehung meiner Schwiegermutter zu meinem Mann ist ohnehin bereits sehr strapaziert, und wenn ich dieses Thema jetzt auf den Tisch bringe weiß ich, dass das vermutlich das Ende dieser Beziehung bedeutet. umso mehr frage ich mich wirklich, warum meine Schwiegermutter dieses Thema überhaupt aufbringt, sie bringt mich damit in eine total unmögliche Situation. Aber ich befürchte ich muss mich letztendlich für meinen Mann entscheiden, und das bedeutet, dass ich ihm davon erzähle, was seine Mutter über ihn erzählt, auch wenn dass das Ende ihrer und natürlich auch der Beziehung zwischen mir und seiner Schwiegermutter bedeutet.
Besonders schade finde ich das, weil wir drei Kinder haben, die auch bereits eine Beziehung zu ihrer Oma aufgebaut haben.

Darüber hinaus habe ich aber auch einfach Angst davor, welchen Schmutz aus der Vergangenheit das Gespräch aufwühlen könnte. Ich habe Angst davor, dass ich am Ende vielleicht an meinem Mann zweifeln könnte, und das möchte ich natürlich nicht. Vermutlich möchte meine Schwiegermutter letztlich genau das bezwecken und das ist ziemlich furchtbar....

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"Aber die Vorwürfe die sie erhoben hat sind eine sehr heikle Angelegenheit. die Beziehung meiner Schwiegermutter zu meinem Mann ist ohnehin bereits sehr strapaziert, und wenn ich dieses Thema jetzt auf den Tisch bringe weiß ich, dass das vermutlich das Ende dieser Beziehung bedeutet."

Eine Mutter-Kind-Beziehung steht ja nicht per so unter Naturschutz, sondern muss ja auch für beide Seiten positiv sein. Es wäre natürlich nicht gut, alles zu wissen, was andere über mich sagen, aber bei Sachen dieses Kalibers würde ich das schon wissen wollen. Du bist dabei nur die Überbringerin der Botschaft, welche Konsequenzen er daraus zieht, ist letztlich seine Sache. Ich gehöre wirklich nicht zur Fraktion, die für 100%ige Transparenz ist, aber ich sehe nicht, wie Du Deine Beziehung zu Deinem Partner von dieser Intervention durch die Schwiegermutter freihalten kannst, ohne Dich selbst zu überfordern.

"Ich habe Angst davor, dass ich am Ende vielleicht an meinem Mann zweifeln könnte, und das möchte ich natürlich nicht."

Erfahrungsgemäß kann der Mensch mit tatsächlichen, begrenzten Problemen meist besser umgehen als mit wenig greifbaren und damit unbegrenzten Befürchtungen. Das ist in diesem Falle vielleicht nicht ganz zutreffend, weil die Sache ja die Vergangenheit betrifft und damit auch nicht greifbar ist. Trotzdem weißt Du dann, wie schlimm die Sache ist und Dein Mann kann Dir auch seine Sicht der Dinge schildern.

Und was die Oma betrifft: Die Kinder könnten ja durchaus weiter zu ihr, sofern die Einflussnahme, zumal die manipulative, auf Eure Familie unterbunden wird.

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Sag ihr klipp und klar, dass sie entweder Klartext, oder gar nicht sprechen soll und du dich nicht von ihr verunsichern lässt! Sag ihr auch, dass du natürlich deinen Mann informieren wirst und tu es auch! Die spielt Spielchen, lass das nicht mit dir machen!

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Meine Schwiegermutter hat ähnliches versucht. Aber ehrlich, es geht um deinen Mann. Wenn du den nicht darauf ansprechen kannst, wen denn dann?

Meine Schwiegermutter hat mich eine Weile angerufen und richtig böse (Unwahrheiten) Dinge von sich gelassen. Am Ende des Telefonats hat sie dann immer geflötet, ich solle ihrem Sohn nichts sagen, Schwiegermutter und Schwiegertochter bräuchten Geheimisse, und der Ehemann müsse nicht immer alles wissen.

Ich sah und sehe das anders. Und gerade bei Vorwürfen würde ich deinen Mann damit konfrontieren. Wer weiß wem sie da noch was von erzählt. Und warum soll er davon nicht wissen? Musst du ihn schützen? So schützt du nur die Schwiegermutter, davor, dass ihr Sohn was schlechtes über sie denkt.

Ich würde ihn ansprechen.

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Ein Freund von mir wurde als Kind von seiner Großmutter misshandelt und missbraucht. Er hat sich mit 13 irgendwann sehr heftig gewehrt und sie zurück geschlagen, sie fiel hin und musste medizinisch behandelt werden. Nach außen hat sie es wohl immer so dargestellt, dass er grundlos auf sie losgegangen ist - allerdings hörten die Übergriffe gleichzeitig komplett auf, sie hat ihn nie wieder angefasst.

Will sagen, es gibt immer zwei Versionen und man sollte sich beide anhören.

Außerdem würde ich der Mutter sagen, dass sie anscheinend eine Aussprache wünscht, da sie immer wieder das Thema auf den Tisch bringt. Und dass Du bereit bist, mit ihr und Deinem Mann und ggf. einem neutralen Mediator das Thema zu besprechen und aufzuklären, damit es abgeschlossen werden kann.
Was sie nämlich im Moment macht ist im Grunde perfide, sie bohrt Dein Vertrauen an, setzt möglicherweise Gerüchte in die Welt und im schlimmsten Fall lügt sie. Selbst wenn sie die Wahrheit spricht, heisst das nicht, dass Du Dich deswegen trennst, wenn Du seine Version gehört hast.

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Stell Dir mal vor, ihr hättet keinen Kontakt mehr zu Deiner SM... was wäre dann? Du müsstet Dir die Unterstellungen nicht mehr anhören und Dein Mann hätte auch den Ärger nicht mehr.

Ich habe eine ähnliche Konstellation und kann Dir auch nur raten mit Deinem Mann darüber zu reden, mit dem willst Du nämlich leben, nicht mit ihr.