Ein Vater wider Willen

Ich war 18 und schwanger, Abtreibung nicht mehr möglich.
Wollte ich das Kind damals... definitiv nein.
Der Vater war auch vollkommen überfordert und sagte mir direkt, dass er raus sei.
Er wollte kein Kind, nicht so, nicht mit 18.
Er hat dann ein Auslandsjahr gemacht wie wir es beide eigentlich zusammen machen wollten nach dem Abitur...er ist nach Australien gegangen und insgesamt sogar 2 Jahre dort geblieben.
Ich habe mit Kind studiert, meine Eltern könnten mir nicht helfen weder finanziell noch sonst, sie waren selbständig und haben rund um die Uhr gearbeitet.
Später ist der Vater meines Sohnes dann zum Studieren zurück nach Deutschland gekommen, aber 600 km weit weg.
War es toll alleine alles zu regeln?
Nein...ich habe es sicher so nicht gewollt und oft gedacht, warum konnte ich nicht mehr abtreiben...
Später hab ich erfahren dass es in Holland noch gegangen wäre...tja, blöd gelaufen.
Geld hab ich bekommen, am Anfang natürlich nicht, er war Schüler, dann Student, aber später hat er immer gezahlt.
Kein einziges Mal wollte er seinen Sohn sehen.
Er hat sein ungebundenes Leben genossen, hat seit vielen Jahren eine Frau, die auch keine Kinder wollte.
Mein Sohn ist mittlerweile 25, und ich kann nur davor warnen, zu hoffen dass Männer die gegen ein Kind sind, sich besinnen und plötzlich gerne Vater sind.
Das kann passieren, ist aber nicht automatisch so.
Mein Sohn hat ihn einmal besucht vor ein paar Jahren, nur um zu sehen wer sein Vater ist, seitdem ist das auch für ihn erledigt und er möchte keinen Kontakt....
Ein Mann kann und darf natürlich so entscheiden, das finde ich völlig okay.
Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich sicher auch kein Kind bekommen bzw mich aus dem Staub gemacht.

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Schlimm wie du über dein Kind sprichst. Dein armer Sohn :(

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Zitiere bitte die Stelle in der sich schlecht über ihren Sohn spricht. Ich find sie nicht. Ansonsten stimme ich ihr absolut zu. Kenne auch zu viele Fälle wie ihren.

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Allein dass sie heute noch bedauert, damals nicht gewusst zu haben, dass sie ihn in Holland noch abtreiben hätte können, ist doch wohl schlimm. Wie kann man das bitte bedauern, hätte sie es gewusst, wäre ihr Sohn nicht da. Klingt also, als ob sie bis heute bereut, dass es ihn gibt. Was kann man als Eltern schlimmeres denken und sagen, als dass Beide das Kind nie wollten?

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Mich schaudert's gerade rauf und runter....hast Du Deinem Sohn dieses Empfinden auch so vermittelt?
Ich war in der gleichen Situation, mit 17.....war total in Panik, musste von zuhause weg auf eigene Beine, aber da ich keinerlei Chance auf eine Abtreibung hatte, sagte ich zu meinem Ungeborenen "tja, saudumm gelaufen- aber wir beide schaffen das."
Er wusste zwar, dass er wirklich nicht geplant war, aber ich ihn trotzdem liebte, ohne Einschränkung. Der nicht möglichen Abtreibung habe ich keine Sekunde nachgetrauert, wozu denn auch? Ist doch sowas von sinnlos.
Ich hoffe doch sehr, dass Du Dein Kind trotz dieses bis heute andauernden Frusts lieben konntest. Eigentlich traurig, dass man solche negativen Gefühle lebenslang mitschleppt.
Ist Gottseidank bei mir anders.....zum Kinder zeugen gehören nämlich immer zwei...jung und dumm ist zwar eine kleine Entschuldigung, aber dazu steh ich. Der Erzeuger war auch verantwortungslos bis in die Knochen, aber gut, hätte ich mir besser aussuchen sollen. Da heute noch Frust schieben....ganz sicher nicht.
LG Moni

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Hallo!

Verstehe dich total. Auch meine Mama hat damals ungewollt mit knapp 18 meinen Bruder bekommen. Der Freund machte sich sofort aus dem Staub als er erfuhr er wird Vater. Meine Mutter hatte es sehr sehr schwer aber nie hat sie gesagt wäre ich nur abgehauen oder Abtreibung. Es gehören zwei dazu und ich hoffe auch das ihr Kind nie den Frust abbekommen hat, den Kinder haben sehr feine Antennen und spüren in der Regel alles.

LG Gabi

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Du hättest dein Kind auch vor 25 Jahren zur Adoption freigeben können.

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Ich war mit 19 schwanger, mein Freund war 17. Er wollte dieses Kind nicht : wir seien zu jung war sein argument.
sicher hätten uns unsere Eltern helfen können und wären uns beigestanden. aber wir haben es niemandem erzählt.
Er wollte, dass ich abtreibe. Er wollte das Kind nicht.
Mein Bauchgefühl sagte mir, ich will es eigentlich behalten...aber wir machten einen Termin bei pro familia aus...wir fuhren in diese klinik...bei der Voruntersuchung der folgenden Abtreibung sah ich das ultraschallbild. Ich war damals schon sehr weit, 11.Ssw.
Meine größte angst wurde dann wahr: ich infizierte mich mit bakterien, wodurch die eileiter verklebten. Das geschah schmerz und symptomlos. Ich erfuhr es Jahre später in der kinderwunschklinik bei einer Bauchspiegelung.
die Ärzte sagten mir,das kommt sehr selten vor. Aber bei mir war es so.
Noch heute bereue ich den Eingriff, die Abtreibung. Sehe heute noch das Ultraschallbild vor mir. Ich konnte das niemandem erzählen, musste dieses schlimme Geheimnis für mich behalten. Irgendwie wäre es vielleicht gegangen. Oder auch nicht. Ich weiss es nicht. Aber ich weiss, dass ich diese ABtreibung bereue.

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Ein Vater und eine Mutter wider Willen. Solche Verbitterung nach so vielen Jahren.
Es muss Weiteres nicht gut in deinem Leben gelaufen sein. Du hättest den Jungen zur Adoption freigeben können. War das damals für dich denkbar? Das ist auch ein schwerer Schritt, jedoch gangbar. Meine Freundin adoptierte ein Baby. Das wächst sehr liebevoll auf.
lg

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Armer Junge. Ich hoffe trotzdem, dass er Liebe erfahren hat. Dem Erzeuger hätte ein Kind nie in den Kram gepasst. Das ist eine Charakter- und keine Altersfrage

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Hoffentlich liest dein Sohn das niemals.

Ich meine zwar zu verstehen, was du eigentlich meinst, nämlich, dass Männer es in so einer Situation deutlich leichter haben davonzulaufen. Du hast dir dein Leben offenbar anders vorgestellt. Tja, ich wette die meisten von uns haben auch gedacht, dass das Leben anders, einfacher und mit weniger Krisen verläuft.
Ihr habt damals nicht gut genug verhütet. Daran seid ihr beide Schuld. Klar ist es sch... wenn der Vater einfach abhaut. Aber du warst nicht 1736 schwanger, sondern in den 90ern. Als hätte es damals keine Beratungsstellen gegeben. Wie andere schon geschrieben haben, hätte es die Möglichkeit einer Adoption gegeben. Aus irgendeinem Grund hast du dich dennoch für deinen Sohn entschieden und ich denke, auch wenn dein Text sich so negativ liest, gab und gibt es bestimmt auch schöne Zeiten mit deinem Sohn, die du vielleicht in deinem Frust einfach nicht erwähnt hast.

Es wird dir nicht viel bringen, nach so vielen Jahren darüber zu jammern, dass der Vater ein ungezwungeneres Leben führen konnte und dir das verwehrt wurde, weil du eben die Schwangere warst, die Verantwortung übernehmen MUSS. Sei doch stolz auf dich, dass du mit Kind studiert hast. Dass du es allein geschafft hast. Dass du mutig genug warst, die Herausforderung zu meistern. Dein Sohn ist jetzt erwachsen und du bist nicht alt. Also wenns dir jetzt nach Reisen steht, dann los! Oder was auch immer du damals vom Leben erwartet hast. Vieles kannst du bestimmt jetzt auch noch machen! Mach einen Haken an die Vergangenheit und schau nach vorne. Überlege dir Ziele und keine Ausreden.

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Ich denke bei mir ist deine Botschaft angekommen, bzw. das, worauf du eigentlich hinauswolltest.
Und ja, es ist wirklich gefährlich, darauf hin zu spekulieren, dass man jemanden, der kein Kind will, dadurch überzeugen wird, es doch zu wollen, in dem man es demjenigen einfach vor die Nase setzt.

Nachher steht man mit allem alleine da und hat ein Kind, was sich von seinem Vater ungeliebt und abgelehnt fühlt, und das lebenslang. Keine schöne Sache.

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Eine Sache wird die Argumentation aber leider aushebeln: Die Länge und Art der Beziehung und das Alter der Beteiligten.

Ein Mann, der mit der Liebe seines Lebens verheiratet ist, vielleicht bereits ein oder mehrere Kinder hat, kann nicht einfach so abhauen. Und oft sind es gerade diese Frauen, denen *ups* ein Verhütungsunfall passiert, weil sie sich genau das vorher denken. "Der wird das schon akzeptieren und lieben, wenns mal da ist". Und was bleibt dem Kerl dann auch anderes übrig?

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Von solchen Fällen liest man hier ja auch manchmal, dass ein Vater sich dann andere Rückzugsmöglichkeiten sucht. In Arbeit, in Hobbys und die Beschäftigung mit dem Kind bzw. der Familie quasi auf Null setzt.
Möglich, dass es Fälle gibt, wo es auch gut geht. Aber auf die wollte die TE glaube ich nicht hinaus. Ich sehe ihren Beitrag lediglich als Warnung, sich gut zu überlegen, mit einem widerwilligen Partner ein Kind zu zeugen.

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Eine Bekannte hatte die Theorie auch. Er hat sich trozdem allein wegen dem Vertrauensmissbrauch getrennt. Ums Kind hat er sich immer toll gekümmert und es lebt auch jetzt bei ihm und seiner neuen Familie. Lange Geschichte. Aber so wollte sie es definitiv nicht. Aber ein Paradebeispiel wie so ein Plan für die Mutter mächtig in die Hose gehen kann.

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