Gehaltunterschied Mann- Frau

In dem Thread weiter unten ist mir aufgefallen, dass viele Frauen wirklich viel weniger verdienen als ihre Partner.
Die Männer haben oft das Doppelte oder sogar Vierfache.
Diese Unterschiede haben mich in dem Ausmaß überrascht.
Und vor allem, dass es nur selten anders herum ist.
Liegt das an den schlechter bezahlten Berufen oder der Teilzeit Beschäftigung?
Selbst wenn Kinder da sind, ist das aber doch dauerhaft kein Grund um beruflich zurück zu stecken...
Ist da weniger Ehrgeiz der Frauen der Grund oder die zu stark ausgeprägte Bereitwilligkeit sich in die klassische Rollenverteilung zu begeben?
Ich bin im Osten aufgewachsen und kenne das so nicht...meine Eltern, meine Großeltern, alle waren Vollzeit berufstätig, Kinder haben da nichts dauerhaft an der Beruflichen Tätigkeit der Frauen verändert bzw zu Teilzeit Tätigkeit geführt.
Mein jetziger Partner verdient auch mehr als ich...aber nicht das Doppelte.
Es sind ein paar Hundert Euro Unterschied und wir haben beide ganz normale Berufe.
Ich bin Krankenschwester und er Lehrer an einer Sonderschule.
Kinder haben wir beide aus früheren Beziehungen.
Ich habe immer gearbeitet, auch als die Kinder gerade geboren und ich noch mit dem Vater zusammen war.
Für mich ist klar ,dass ich auch finanziell Verantwortung trage für die Kinder die ich in die Welt gesetzt habe und vor allem trage ich Verantwortung für mich und meine wirtschaftliche Zukunft.
Stichwort Rente, Altervorsorge und auch finanzielle Unabhängigkeit, sprich ich muss in der Lage sein meine Miete zu bezahlen.
Frauen haben doch heute genau so studiert oder eine entsprechende Ausbildung gemacht wie Männer.
Daran kann es ja nun nicht liegen.
Ist den Frauen finanzielle Unabhängigkeit so unwichtig? Oder beruflicher Erfolg.
Was wenn eine Beziehung scheitert?
Was ist im Alter?
Wo ist die Perspektive wenn die Kinder älter werden?
Wie gesagt, ich war einfach verwundert über diese Grüßen Unterschied e im Einkommen.
Für den Mann ist es ja auch belastend zu wissen dass er finanziell alleine für eine Familie sorgen muss..

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Ich denke, das muss man im gesellschaftlichen Kontext sehen.
Bis 1977 stand im BGB, das der Mann seine Einwilligung geben muss, wenn eine Frau arbeiten wollte. Erst seit 1969 wurde eine verheiratete Frau als geschäftsfähig angesehen. Bis 1997 war eine Vergewaltigung in der Ehe keine Vergewaltigung.

Es ist also noch gar nicht sooo lange her, das BRD-Frauen, sobald sie heirateten, eher als Anhängsel des Mannes betrachtet wurden, denn als eigenständige Menschen.

Und egal, wie kacke die DDR auch gewesen sein mag - in Sachen Frauenrechte war sie der BRD überlegen.

Grüsse
BiDi

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Seufz, dieses Thema wurde doch nun schon hinlänglich in allen möglichen Threads diskutiert. Wie oft muss man das denn noch durchkauen? Über die Suchfunktion findest du bestimmt drölftausend und einen Beitrag dazu...

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Hallo,

mein Mann verdient viel mehr als ich und wir sind eine Familie. Ich habe einen kaufmännischen Berufen gelernt (den ich liebe), mein Mann hat studiert und jetzt im Management tätig. Ich arbeite nur 20 Std. und habe mich dafür bewusst entschieden. Ich habe nicht Kinder in die Welt gesetzt, um die 8 Std in den Kindergarten zu schicken. Die Zeit mit den Kindern ist uns sehr wichtig.
Falls es zu Trennung kommen sollte, kann ich immer mehr Std machen und mir/meinen Kindern ein tolles leben leisten.
Zum Thema Rente: da bin ich abgesichert, auch wenn ich die nächsten Jahre in Teilzeit arbeiten werde.

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Man kann natürlich auch überlegen, warum dein Mann nicht auch reduziert arbeitet. Beide haben dann Anteil an der Kindheit ihrer Kids. Dann ist auch keine Ganztagesbetreuung notwendig.
Das wird nicht oft probiert.
Die Frau möchte das vielleicht einfach mehr.

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Warum sollte ein Mann seine Arbeitszeit reduzieren damit die ganze Familie am hungertuch nagt? Wer sollte das fehlende Gehalt auffangen? Die Frau soll dann vollzeit arbeiten mit wesentlich niedrigeren gehalt?

Geniale idee....sowas kommt generell NUR hier

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Ich verdiene deutlich mehr als mein Mann. Theoretisch könnte er ganz Zuhause bleiben, ich aber nicht :) Will er aber nicht und ich würde es ebenfalls nicht wollen, wenn es andersrum wäre. Von Trennung mal abgesehen kann mein Partner ja auch dauerhaft krank werden, und was wäre dann? Ich will meinen Kindern auch alleine etwas bieten können: Garten, Urlaube, Unternehmungen usw. Auch will ich nicht, dass mein Partner sich alleine krumm machen muss mit 60 Stunden Wochen.

Zur Zeit bin ich in Elternzeit, freue mich aber schon wieder zu arbeiten und will auch noch einen Ticken mehr verdienen irgendwann, um dann auf eine 4 Tage Woche runter gehen zu können.

Es gibt aber eben auch Frauen, die ihre Kinder gerne selber betreuen und viel Zeit mit ihnen verbringen. Finde ich auch ok. 👌🏻

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Bei uns ist genauso.
Ich verdiene mehr durch Studium und Beamtenstatus. Mir wurde immer eingetrichtert, dass ich mich nie von einem Mann abhängig machen soll.
Das habe ich nicht zwingend beherzigt, aber irgendwo immer im Hinterkopf behalten. Jetzt könnte im Fall einer Trennung alles alleine stemmen und darauf bin ich sehr stolz.

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Ich komme auch aus dem ehemaligen Osten.
Ich gehe Vollzeit arbeiten, mein Mann ist selbstständig.
Er verdient locker das dreifache von mir.
Er ist aber auch studiert und ich habe nur eine Ausbildung.
Im Westen würde ich deutlich mehr verdienen und vermutlich nahe dem Gehalt meines Mannes kommen.

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Hallo
Ich bin auch aus der ehem. DDR
Ich kenne es wie Du; alle waren stets arbeiten.
Bitte vergleiche das nicht mit dem Betreuungssystem im Westen.
Damals war alles anders.

Ich bin Hausfrau und Mehrfachmutter und bleibe dies noch 2 Jahre.

Ich bin froh nicht zwischen Job und Betreuungstätte zu hetzen und noch Haushalt zu machen.
Ich bin nicht gegen Frauen die das tun, nur mir wäre es zuviel.

Hier im Westen herrschen komplett andere Strukturen als im Osten damals wo Daheimbleiben nie eine Option war.

Warum hier so ein Lohngefälle herrscht?
Keine Ahnung. Ich finde aber; wer sich aktiv zu Kindern entscheidet darf auch 3 Jahre daheim bleiben fürs Kind.
Ich bin da klassisch. Der Mann arbeitet, die Frau hat Kind und Kegel.
Ich bin wie Du komplett gegenteilig aufgewachsen und lebe trotzdem ganz anders nun.

Ich bin froh, dass die Last des Geldverdienens noch an mir vorrüber geht. Ich bin dankbar keinen Mann zu haben, der mich für nen Job aus dem Haus jagt.

Weder er noch ich leiden und nein, ich habe keinen Topmanager daheim. Stinknormal eben.
Ich werde in 2 Jahren wieder arbeiten, dann war ich lang genug weg von der Arbeitswelt und dessen Intrigen, wie ich eben oft höre von aktiv arbeitenden Menschen.

Da juckt mich grad das Gefälle vom Lohn noch wenig.
Ich bin kein Analytiker. Aber bewusst und gerne daheim noch.

Ich lebe mein Modell gerne.
Meine Mutter sagte oft zu mir; dass die Verhältnisse heute im Westen es nicht ermöglichen, wie damals im Osten, direkt nach dem Mutterschutz zu arbeiten, aufgrund der miesen Betreuung hier.

Sie sieht, dass Frauen oft nichts anderes über bleibt. Damals ging das nicht.

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Beide begeben sich irgendwie in eine Abhängigkeit.
Tatsächlich starten viele Frauen auch nicht beruflich durch, wenn ihre Kinder schon längst groß sind.

Es isr total okay, wenn es beide wollen. Es darf keine Schlagseite entstehen.

Kurz zum Osten. In der DDR hat mein Vater fast doppelt so viel wie meine Mutter verdient.

Auch bei Vollbeschäftigung beider, hat ebenso in der DDR die Frau tendenziell mehr zu Hause gemacht. Neben der Vollbeschäftigung kam das dann noch dazu.

Das Problem ist der Mann! 🦹‍♂️

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Auch damals im Osten fanden es nicht alle gut. In meinen Kindergarten kam ein Mädchen aus der DDR, ihre Eltern sind über die Prager Botschaft ausgereist, weil man ihr ihre Stelle gestrichen und ihn degradiert hat, als sie wegen den Kindern nicht mehr voll arbeiten wollte.

Mein Mann hat sich die letzten Jahre mit viel Glück hoch gearbeitet, er hat in seiner Fortbildung genau aufs richtige Pferd gesetzt. Ich war krank, hatte Familienangehörige zu pflegen... nun mache ich einen Umschulung, die ich/wir privat bezahlen und solange bringe ich nicht so viel nach Hause wie er.
Nach der Umschulung werde ich wohl die Hälfte von dem haben, was er im Moment hat. Er hat kostspielige Hobbies, ich habe zeitaufwändige. Das gleicht sich also wieder aus ;)

Er wäre mit der zusätzlich anfallenden Haushalts- und Alltags"arbeit" wie auch der Pflege von Sozialkontakten massiv gestresst, ich davon 10-11h in einem Büro zu sitzen, das passt einfach.

Wäre ich Single würde ich wohl auch nicht mehr verdienen wollen/müssen als ich nach der Umschulung habe, nur mein Lebensstandard wäre geringer.

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Hallo,

Ich und mein Mann sind beide Hauptverdiener, wir sind beide irgendwo abhängig voneinander (Haus etc.) aber beide zugleich unabhängig.

Mir ist meine Unabhängigkeit sehr wichtig, weiter habe ich einen gesunden Ehrgeiz im Job und mich bis zu einem gewissen Alter gut hochgearbeitet, ich arbeite aber auch in einer Branche wo mir viel möglich ist.
Ich hatte jetzt noch weiter aufsteigen können, habe mich aber jetzt dann eher fürs Kind entschieden mit 30/31Jahren.

Ich werde zwar etwas mehr Elternzeit nehmen, aber mein Mann auch, wir sehen uns immer gleichberechtigt und ich werde ab den 1 Lebensjahr auch wieder arbeiten und unser Kind wird betreut, zwar keine 8 Std täglich, aber wir wollen nunmal beide arbeiten.

Das stößt tatsächlich gerade bei meiner Schwiegerfamilie schlecht auf. Wir haben dafür unterschwellig schon einige Sprüche kassiert, wobei was heißt wir... Eher ich, ich bin ja die Frau 🤔😅
seine Schwester und seine Mutter denken gar nicht soweit dass es hierbei auch um meine Unabhängigkeit geht geschweige denn das ich gerne arbeite und ich noch etwa mehr "Karriere" machen möchte, ich habe eben noch Ziele im Beruf.
Zum anderen müssen wir es finanziell auch machen, da wir wie gesagt beides Hauptverdiener sind, ist es natürlich schwieriger den Ausfall auszugleichen.

Allgemein ist im Freundeskreis meines Mannes eher so dass die Frauen sich auch darauf freuen Zuhause zu bleiben, da steht es gar nicht zur Debatte dass der Mann vllt Zuhause bleibt? Nur eine Dame ist da anders gestrickt. Die ist aber auch selbstständig und hat sich ordneltich was aufgebaut, ihr Mann bleibt dann auch gerne Zuhause, eventuell sogar ein ganzes Jahr.

Wichtig finde ich nur, einfach mal jede Konstellation zu akzeptieren und nicht darüber zu urteilen, nur habe ich das Gefühl dass ich jetzt schon von einigen angefeindet werde die eben gerne ihre 3 Jahre oder sogar länger Zuhause bleiben möchten, nichts an ihrem Job schätzen und denen die Unabhängigkeit nicht so wichtig ist. Denke das ist alles aus deren Erziehung gekommen sowie das eigene Familienbild was die eben nur so kennen und selber leben möchten.

Ich akzeptiere deren Entscheidung ja auch und würde nicht darüber urteilen, meine beste Freundin bspw bekommt ihr drittes Kind, da wird auch noch Nummer 4 und 5 kommen, die geht in ihrer Mutterrolle vollkommen auf, ich freue mich für sie dass es so ist, dass sie zufrieden mit ihrem Leben ist und würde dieses nie in Frage stellen. Die würde mich aber auch nie für meine Entscheidung anfeinden, gar schlecht über mich reden, sie weiß dass es unserem Kind trotzdem an nichts fehlen wird und ich da einfach anders ticke als sie. Wir sind eben zwei verschiedene Familien 😊

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Mein Schlusssatz fehlt 😅

Ich denke dass die besagten Frauen eben auch nicht den Ehrgeiz im Job haben und sich eben früher oder später eh in ihrer Mutterrolle sehen, so ist es zumindest in dem Freundeskreis meines Mannes. Das ist auch kein urteilen von mir, sondern wird tatsächlich auch so kommuniziert, da fielen schon Worte wie "Gott sei Dank muss ich dann erstmal nicht drei Jahre arbeiten" 😅
Bei so viel Ehrgeiz kann der Verdienst ja auch nicht wirklich besser werden? 😬🙈

In meinem Freundeskreis habe ich aber auch eine Dame die Friseurin aus Leidenschaft ist und eine arbeitet im Gesundheitswesen, da ist der Ehrgeiz zwar da, aber die Möglichkeiten sind eben beschränkt und die Bezahlung ist naja... Wissen wir ja alle. Dass sind ja nunmal auch häufige Job der "typischen" Frau.