Für anderen Mann Partnerschaft beenden, so verwerflich

Ich habe vor vielen Jahren meinen langjährigen Partner verlassen, um mit einem anderen Mann zusammen zu sein.
Unsere Beziehung war schon länger schwierig, verlassen habe ich ihn allerdings erst als der andere auftauchte.
Dieser andere gibt mir bis heute und das sind 10 Jahre etwas was mein Ex Mann nicht geben konnte.
Jetzt weiß ich erst was eine Partnerschaft ist auf Augenhöhe, liebevoll , ehrlich und ohne Manipulation.
Viele Menschen um mich herum haben mich damals verurteilt, meinem heutigen Mann ging es ähnlich weil er für mich seine Frau verlassen hat nach 20 Jahren.
Meine Eltern haben den Kontakt völlig abgebrochen, für meine Mutter ist Scheidung undenkbar.
Was genau ist daran nicht in Ordnung?
Ich habe ja niemand hintergangen.
Mein damaliger Partner wusste sofort dass da jemand war, ich habe es ihm nach wenigen Tagen erzählt und bin ausgezogen.
Genau so hat es mein jetziger Partner gemacht,....wo ist da jetzt der Aufreger?

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Für mich hat dein Verhalten durchaus ein Gschmäckle.

Eine Partnerschaft zu beenden, ist eine Sache, eine andere aber, von einer in die andere zu rauschen. Ich frage mich dann, ob der alte Partner noch gut genug war, so lange die Alternative darin bestand alleine zu sein, beim Auftauchen des anderen, dann aber plötzlich von heute auf morgen der ungeliebte Mann abgeschüttelt wird. Entweder hat man dann vorher schon abgeschlossen (warum ist man dann geblieben?) oder man hat das nicht, dann spricht der Sprung vom einen zum anderen für wenig Tiefgang.

Das kannst du natürlich anders sehen, aber nachdem offenbar Viele aus deinem Umfeld das verurteilt haben, wirst du doch aus Gesprächen wohl mittlerweile wissen, was sie daran nicht gut fanden. Das gilt umso mehr, als das alles schon so lange zurückliegt, dass es kaum noch von Interesse sein dürfte oder was treibt dich da jetzt noch um?

Meine Bedenken habe ich geschildert, allerdings hätte ich dich nicht verurteilt im Sinne eines Bruchs oder Vorhaltungen, aber man kann auch nicht erwarten, dass jeder vom eigenen Verhalten begeistert ist.

Verurteilt hätte ich auf jeden Fall das Verhalten deiner Mutter.

Mit dem eigenen Kind zu brechen und das nur, weil es Entscheidungen getroffen hat, die einem selbst nicht passen, ist mir unerklärlich. Eine Userin hier schreibt, sie sei vielleicht enttäuscht gewesen, dass das Eheversprechen gebrochen wurde. Die Vorstellung, dass Eltern aus dem Grund kaltherzig die Moralkeule schwingen und ihr Kind fallen lassen, halte ich allerdings für mehr als befremdlich. Enttäuschungen sind Teil des Lebens und man sollte sich hüten, vom hohen Ross aus leichtfertig zu verurteilen oder gar zu verlangen, an einer lieblosen Ehe festzuhalten.

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Oder aber, man hat nicht gewusst, wie Liebe tatsächlich sein kann, bis sie einen plötzlich mitgerissen hat!?

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Hi

Der Aufreger sind wahrscheinlich nur die eigenen Wertvorstellungen und eventuell auch die eigne Erziehung oder auch das was andere denken könnten.

Es klingt blöd aber man muss an sich denken und das man selber glücklich ist von seinem Leben.

Bei dir ist es dann natürlich sehr hart. Aber was hätte es gebracht bei dem anderen zu bleiben nur weil die anderen es dann besser finden und du aber unglücklich bist?

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Ich habe noch die altmodische Vorstellung von der Partnerschaft fürs Leben... durch dick und dünn... durch gute und schlechte Zeiten.
Ich bin auch noch für Hochzeit mit pipapo und halte nichts von Lebensabschnittsgefährten.

Vielleicht denkt deine Mutter ähnlich, könnte das sein?

Vielleicht könntest du mit deiner Mama nochmals reden oder ihr einen Brief schreiben, damit ihr wieder in Kontakt kommt?

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Warum soll sie ihr einen Brief schreiben??? Die Mutter hat doch den Kontakt zu IHREM KIND abgebrochen. Und das nicht, weil sie was kriminelles oder sonst was illegales gemacht hat, sondern weil sie einfach nicht mehr glücklich in der Beziehung war und sich in jemand anderen verliebt hat. Ich finde es toll wenn eine Beziehung glücklich ewig hält, und ich bin jemand, der lange und viel kämpft, aber es ist legitim, etwas zu beenden, dass nicht mehr passt. Wenn eine Mutter deshalb mit der Tochter bricht...das ist das letzte und sie bräuchte sich bei mir nicht mehr blicken lassen. Wertvorstellungen schön und gut, aber das geht zu weit.

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Es wurde ja nach persönlichen Meinungen gefragt.... und das ist eben MEINE persönliche Meinung!

Ich persönlich(!) finde es nicht legitim, eine Ehe zu beenden. (Das ist wie gesagt MEINE(!) ganz persönliche Meinung und Einstellung. Ich verurteile keinen, der eine andere Meinung hat.)
Ich glaube es gibt keine Beziehung, die immer glücklich ewig hält, sondern dass man immer an dem Beziehungskonto arbeiten muss. (Mit Beziehungskonto meine ich das gegenseitige Geben und Nehmen.)
Ich verstehe unter einer Ehe das Versprechen eben auch in "bösen" Zeiten zusammenzustehen. ...diese können manchmal auch Monate oder Jahre gehen.

Ich finde eine Ehe ist eine Entscheidung für einen Menschen bis zum Lebensende.
Vielleicht sieht die Mutter der Fragestellerin das genau so und ist deshalb enttäuscht.

Warum ich einen Brief schreiben würde an die Mutter?
Weil man nur eine Mama hat und weil einer den ersten Schritt machen muss und weil es der Fragestellerin vielleicht besser geht, wenn das Verhältnis wieder entspannt ist.

Das ist wie gesagt, meine Meinung und mein Gedankenanstoß - die Fragestellerin kann ja selber entscheiden, welchen Weg sie am Ende geht.

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Wer regt sich denn auf und wen interrssiert es nach 10 Jahren noch, unter welchen Umständen ihr damals zusammen kamt?
Werdet ihr noch gefragt ob und warum ihr euch von den Expartnern getrennt habt?


Warum machst DU dir darum noch Gedanken?

Woher soll hier jemand wissen, warum deine Eltern ein Problem haben? Du müsstest sie doch kennen oder damals gefragt haben, warum sie so strikt gegen Scheidung sind.
Bei Erzkatholiken gibt es keine Scheidung beispielsweise.

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... Ich hatte überlesen, dass ihr verheiratet wart.
Dann hast du ihm ja das "Ja-Wort" gegeben und somit die Treue und Liebe versprochen, bis dass der Tod euch scheidet.
Vielleicht ist deine Mutter enttäuscht, dass du dieses Versprechen nicht gehalten hast???

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Aha...und deshalb bricht man den Kontakt zu seinem Kind ab...Du bist also dafür, dass man gefälligst zusammenzubleiben hat, egal, wie traurig man ist, wie schlecht es einem geht...bis das der Tod einen scheidet...sag mal, was läuft bei Dir nicht rund???

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<<<Dann hast du ihm ja das "Ja-Wort" gegeben und somit die Treue und Liebe versprochen, bis dass der Tod euch scheidet. >>>

Dieser Spruch ist eigentlich schon überholt. Und dieser Spruch gilt für beide. Und wenn es nur einseitig ist, dann kann man das auch beenden. Warum soll man alleine kämpfen. Ich hab es genauso gemacht. Ich hatte keine Lust mehr zu kämpfen. Und das war das Beste, was ich machen konnte. Mich von diesem Ballast zu befreien. Meine Eltern waren auch geschockt, konnten es aber verstehen und wussten auch, dass es das Beste war.

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Weiß nicht wo der Aufreger sein soll… Ist ehrlich.

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"Meine Eltern haben den Kontakt völlig abgebrochen, für meine Mutter ist Scheidung undenkbar.
Was genau ist daran nicht in Ordnung?"

Wenn für sie unter allen Umständen eine Scheidung nicht in Frage kommt bzw. Du ihre Bedingungen für eine Scheidung mutmaßlich oder tatsächlich nicht erfüllt hattest, dann ist das die Antwort. Das können religiöse oder hohe moralische Vorstellungen sein. Möglich ist auch, dass Deine Eltern von Dir nie im Vorfeld erfahren haben, wie unglücklich Du wirklich bist, nach außen wirkt man ja nicht immer völlig unzufrieden. Oder sie haben einfach erwartet, dass Du Dein Schicksal akzeptierst.

Du kennst Deine Eltern doch am besten, mich wundert es, dass Du nach 10 Jahren immer noch nicht weisst, wieso sie das nicht in Ordnung finden. Das legt den Verdacht nahe dass es in Deiner Ursprungsfamilie nie groß um Gefühle und das eigene Wohlbefinden ging, sondern immer eher um den Schein nach außen.

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"Möglich ist auch, dass Deine Eltern von Dir nie im Vorfeld erfahren haben, wie unglücklich Du wirklich bist, nach außen wirkt man ja nicht immer völlig unzufrieden."

Das hat man mir bei der Trennung (nur Beziehung, keine Ehe, keine Kinder) auch mal vorgeworfen. Ganz ehrlich, dass ist so ein blödes Argument! Ich bin eher der Typ Mensch, der seine Probleme mit sich selbst ausmacht. Und auf gar keinen Fall würde ich meinen Partner gegenüber gemeinsamen Freunden/Familie schlecht machen - das wäre meinem Partner (hinterhältig, illoyal) und meinen Gesprächspartner (Gewissenskonflikt, ihn ihn für ihn unangenehme Dinge reinziehen) gegenüber unfair.

Mir aufgrund meines fehlenden Herumjammers keine Trennung zu "erlauben" - geht's noch?!

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Mir ging es vor über 8 Jahren auch so. Für meine Familie ist eine Welt zusammen gebrochen, die haben immer nur die Kinder gesehen und nie mich, wie ich mich fühlte. Nur langsam konnten sie sich an meinen neuen Mann gewöhnen. Wie konnte ich nur den Vater meiner Kinder verlassen. Aber wie es mir mit ihm als Partner ging, das wollten sie nicht wahrhaben.

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Bei mir haben sich auch sehr viele aufgeregt und hielten zu meinem Exmann.
Allerdings habe ich ihn nicht für einen anderen verlassen, weil ich mich verliebt habe, sondern weil mir die Freiheit fehlte.

Als ich merkte, dass mich ein anderer Mann sexuell so sehr reizt, dass ich die Wahl hatte entweder untreu zu sein oder mich zu trennen überdachte ich generell die Beziehung zu meinem damaligen Mann.

Er war meine erste große Liebe und wir haben jung geheiratet. Schließlich habe ich mich entwickelt und war nicht mehr das was er brauchte und wir gerieten immer mehr aneinander.

Nunja ich habe mich für eine Trennung mit Scheidung entschieden und konnte ganz egoistisch in die lockere Affäre starten. Ich war natürlich die böse Frau (anderen nette Äußerungen Klemm ich mir jetzt) obwohl ich ehrlich war und erst einen sauberen Schlussstrich zog.

Mittlerweile bin ich mit meiner lockeren Affäre fast 10 Jahre zusammen, habe 2 Kinder mit ihm und mir hat jeder verziehen. Auch mein Exmann hat jetzt die Frau an seiner Seite die er braucht.

Wäre meine Mutter zu stolz oder zu festgefahren gewesen um auf mich zu zu kommen so hätte ich es versucht. Allerdings ist meine Mutter auch nicht so verbohrt. Andere Menschen haben mich nie interessiert. Sollen se doch an ihrem bösen Mundwerk ersticken. Wichtig ist einfach, dass man selbst glücklich ist ob es anderen passt oder nicht es ist unser Leben und jeder hat ein Recht auf Glück.