Wer hat es geschafft, den Partner zum mitdenken zu bewegen? Stichwort "ich fühle mich für alles verantwortlich".

Hallo,
der Titel sagt eigentlich schon worum es geht. Ich bin die Familien Managerin. Mein Mann lässt das Kind im Manne raus und ich wünsche mir eine gleichberechtigte Partnerschaft, in der er auch mitdenkt. Ich will nicht immer alle Aufgaben auf meiner inneren to do Liste haben und diese zum Teil an ihn verteilten. Wir kommen so oft in eine ungünstige "Mutter statt Partnerin, Kind statt Partner" Rollenverteilung. Hat jemand diesen Wandel in seiner Beziehung erfolgreich gemeistert?

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Ich. Dazu gehört aber die Einsicht, dass man vielleicht nicht von Anfang, aber irgendwann mal Teil des Problems ist.
Der Weg zu Gleichberechtigung und aktivem Mitdenken eR zumindest für mich ein schmerzhafter Prozess des Loslassens und Akzeptieren müssen, dass es anders, als ich es machen würde, genauso gut geht.

Du glaubst nicht, wie viel Energie es mich gekostet hat,den Mann die Koffer fürs Kind packen zu lassen und im Urlaub nichts dazu zu sagen, wenn zu wenig lange Hosen dabei waren. Der Mann im Umkehrschluss würde nie meckern wie ich Sachen mache...

Und es bleibt eine Herausforderung, Abstand von meinen Ansprüchen an mich selbst, die gar nicht aus mir selbst kommen, sondern vermutlich Ergebnis meiner Sozialisation als Frau sind, zu nehmen.

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Du sprichst mir aus der Seele. Auch wir Frauen packen mal zu wenig lange Hosen ein, unsere Männer meckern aber deswegen noch lang nicht rum. Nein, sie fahren uns zu H&M, und ertragen unsere schlechte Laune die wir nun zwangsläufig haben, weil einer perfekten Mutter so eine Schmach niemals untergekommen wäre.

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Eine Freundin hat das erreicht, indem sie sich räumlich getrennt hat. Klar, dann waren erstmal alle Dienstleistungen ihrerseits resettet, geliebt haben sie sich ja noch. Sie wollte nur keine Kinder mit einem Mann, der sie als seine Mutti ansieht, die alles für ihn managed.

Er musste ein Jahr lang beweisen, dass er für sich selbst einstehen kann, erst dann hat sie sich wieder ganz auf ihn eingelassen. Sie haben geheiratet, er ist 50:50 für die Kinder mitverantwortlich und hat sein bequemes Paschagehabe abgelegt.

Du musst Dich fragen, wie Du ihn dazu bringen kannst, dass er von selbst erwachsen werden möchte.

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Du hast dein Problem selbst benannt.
"auf deiner inneren to do Liste"
Wie soll er denn wissen, was auf deiner Liste steht?

Termine kommen in den Familiekalender, es gibt Absprachen (ja reden hilft, aber nicht in Form von "mach jetzt X", sondern gemeinsam Dinge, die anstehen besprechen und im gleichen Zug verzeilen)
es wird nicht gekrittelt, wenn der Mann Dinge anders macht. Dinge die nicht deiner Art entsprechen, die dir wichtig erscheinen, können einen anderen Platz bei seinen Prioritäten haben...

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>>>Wie soll er denn wissen, was auf deiner Liste steht?<<<

Wenn ich die TE richtig verstanden habe, möchte sie keine Aufgaben von "ihrer" Liste verteilen, sondern wünscht sich, dass ihr Mann diese innerliche Liste auch hat, also Verantwortung übernimmt und mitdenkt.

Also weg von "Chef und Hiwi", dem man alles vorkauen muss, zu "Chef und Chef".

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Aber wie soll er ihre innerliche Liste haben?
Er hat mit Sicherheit ebenso eine innere Liste, auf der Dinge stehen, die für ihn eine höhere Priorität haben, die für sie aber nicht einmal auf der Liste stehen.
Wenn man nicht drüber redet, kann da keine gemeinsame Abarbeitung bei rum kommen.

Einfaches Beispiel
Wochenpunkt Wäsche

Mein Mann schmeißt mittags eine Maschine mit Handtüchern an. Ich habe den Plan, die dunkle Jeanswäsche zu machen, komme heim und die Maschine ist besetzt.
Da ich es nicht angesprochen habe, dass die Jeans dringend gewaschen werden müssen, weil z.B. eine bestimmte Hose für eine Veranstaltung benötigt wird, kann mein Mann nicht wissen, dass er mir in meine innere to do Liste grätscht.
Für ihn waren die Handtücher wichtiger, weil die im Wäschepuff mehr Platz weg nehmen.

Oder
Der Wochenplan ist voll, ich rotiere, mein Mann saugt in aller Ruhe das Auto aus.
Hat für ihn Priorität, da es in die Werkstatt geht, ist für mich absolut unnötig, ich hätte eher an Getränke kaufen gedacht.

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Wir haben das Glück, dass wir uns die Aufgaben teilen. Somit stellte sich die Frage bei uns nicht.
Aber tröste dich, es gibt auch Frauen, die sich erst wandeln müssten.

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Hallo,
danke für die bisherigen Antworten. Die innere to so Liste habe ich schon vorgebracht und er hat etwas entnervt zugestimmt, dass wir den gemeinsamen Kalender mit Terminen füllen. Er gelobte ihn auch zu benutzen. Ich bat einmal in der Woche das anstehende zu besprechen, aber die erste Besprechung endete in einem Monolog meinerseits "dies und das und jenes steht an" und einem "OK" seinerseits. Er hat von sich aus nichts angeboten, dass er was übernimmt. Ich habe ihn in einem einfachen freundlich gefragt, ob er ihn übernehmen würde. Er hat mich freundlich zurück gebeten ihn zu übernehmen. So reden wir freundlichen miteinander, aber ich weiß nicht, wie ich "besprechen" soll ohne zu delegieren, wenn er keine Initiative zeigt.

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Die Frage ist nicht "übernimmst du x" sondern "welche Punkte davon übernimmst du"

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Eine Antwort oder eigentlich Frage, die dir jetzt nur bedingt hilft: hat er jemals längere Zeit alleine gelebt und einen Haushalt geführt?
Falls nein, dann rate deiner Tochter, nie einen Mann zu heiraten, der das nicht getan hat.
Das alleine Wohnen ist keine Garantie, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit.
Und deinen Sohn erziehst du jetzt zur Selbstständigkeit, sonst lesen wir alle in 20 Jahren immer noch die gleichen Kommentare.

Was du jetzt tun kannst: Dinge einfach nicht machen. Ganze Bereiche an ihn abgeben, nicht nur Teilaufgaben davon. Ihn auflaufen lassen und Dinge nicht einfach für ihn erledigen.
Dazu hast du es aber ertragen, dass erst mal manche Sachen schief gehen und vergessen werden. Wenn du das nicht gut kannst wird es schwierig

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Wenn du es schon immer so hast durchgehen lassen, dann wird das schwierig werden.
Bei uns ist alles aufgeteilt von Anfang an.
Leider ist es oft so , dass die Frau von Anfang an alles an sich reist und sich dann beschwert, dass der Mann nichts mehr tut.

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Geht es dir um den Haushalt oder um die Termine, die mit Familie einfach so anfallen? Oder beides?

Was die Organisation der Familientermine betrifft, finde ich es unsinnig, wenn das beide organisieren. Das wird doch eher chaotisch. (Außerdem kann ich tausend mal besser organisieren als mein Mann :-p)

Bei uns läuft das so, dass ich alle Termine koordiniere und meinem Mann bei Bedarf sage, was sein Part ist. Also "hol xy um xy vom Kindergarten ab", "fahr mit xy zum Arzt" oder so.

Seine eigenen Termine (Auto, Arzt,..) macht sich mein Mann selbstverständlich selbst.

Was den Haushalt betrifft, erwarte ich von allen, dass sie ihren Teil tun. Das sieht mein Mann wie ich. Jeder hat Aufgaben, die er immer macht und den Rest teilen wir, wie jeder grade dazu kommt.
Wenn ich meinem Mann da nachlaufen müsste, würde ich wahnsinnig, das geht gar nicht.

Also woran liegts bei euch genau?

LG Claudi

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"Hat jemand diesen Wandel in seiner Beziehung erfolgreich gemeistert?"

Ja. In dem meine ordnungsfanatische Freundin und ich Messi uns wieder eigene Wohnungen gesucht haben.

Alles andere wäre Schmerzverlängerung gewesen.

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Ha, jetzt weiß ich (wieder), wer du bist ;-). Auch wenn die Nicks nicht mehr dieselben sind, erkennt man sich doch irgendwann wieder.

Finde ich eine sinnvolle Maßnahme, was ihr getan habt. Alles andere wäre dauerhaftes Verbiegen des einen oder anderen gewesen, wenn man so unterschiedlich ist.

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finde ich feige. ihr habt euch nicht den problemen gestellt . warum konntest du dich ihr nicht unterordnen? sie hat doch vermutlich recht mit ihrem ordnungssinn.

du lebst also lieber weiter als messi statt nachzugeben.

armutszeugnis.

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