Gefrustet und es tut weh...

Hallo Forumsgemeinde.

Sorry - das wird ein Auskotz-Post...
Ich, w, 41 Jahre, bin seit zwei Jahren mit meinem Partner, 49, zusammen. Er hat zwei Kinder aus zwei verschiedenen Beziehungen, die jeweils kurz nach der Geburt von Seiten der Frauen beendet wurden. Die Kids sind 3 und 7 Jahre alt.
Mein Partner hat mich als Frau ohne Kinder und Kinderwunsch kennengelernt. Ich habe mich gleich von Anfang an in seine Konstellation eingebracht, und zwar gerne und herzlich. Die Kids freuen sich, wenn sie mich besuchen, ich bin die Ideengeberin für Spiel und Spaß, wir kochen gemeinsam, wir backen gemeinsam und...und...und...
Jüngst waren die Eltern meines Partners; sie mögen mich sehr und sagten, dass ich wirklich mit meiner Art eine Bereicherung für alle sei. Mein Partner liebt mich sehr und bringt immer wieder zum Ausdruck, dass ich DIE Frau an seiner Seite sei und dass er mit mir alt werden möchte. Er ist ein bezaubernder, engagierter Vater, der aus den "Klatschen", die ihm die Kindsmütter regelmäßig servieren, das Beste macht.

Tja. Soweit, so gut. Vor einem halben Jahr bemerkte ich, dass in mir ein Familienwunsch keimt. Am Anfang dachte ich, es sei nur eine Phase. Aber es ging nicht weg. Ich nenne es bewusst "Familienwunsch", weil ich sehr, sehr gerne eine eigene Familie mit meinem Partner hätte. Eigene Familie mit eigenem Kind. Ich bin mir über die ganzen Facetten, die damit zusammenhängen, bewusst. Es ist also keine verklärte Romantiküberlegung. Sondern: Ich wäre gerne Mama und ausgelöst durch den regelmäßigen Umgang mit seinen Kindern, wo ich definitiv eine wichtige Rolle habe, weiß ich, dass ich das richtig gut hinkriegen würde. Körperlich bin ich topfit, finanziell bin ich unabhängig, da selbstständig mit einem Online-Business. Ich arbeite von zuhause aus mit ein paar wenigen Stunden Einsatz am Tag - oder auch gar nicht.

Ich habe das genau so meinem Partner gesagt, habe dafür viele Ängste überwunden, denn mich hat diese Erkenntnis ja auch überrascht. Und ich habe sie viele Monate beobachtet, erspürt und ausgelotet.

Mein Partner war überrascht und eierte nur rum. Sprach nichts Konkretes aus, sondern drückte sich so aus: Dass das keine Priorität in seinem Leben habe.
Ich solle entscheiden, es wäre mein Leben, und ich solle es so gestalten, dass ich glücklich bin. Hä...
Er drückt sich komplett wage aus und mich hat das eigentlich mehr verwirrt als alles andere.

Das war vor zwei Wochen.
Nun gab es dieses wochenende (seine Kids waren nicht da) für mich gefühlt zwei "Klatschen". Wir waren bei einem Geburtstag eingeladen und zu vorgerückter Stunde kam einer seiner Kumpels an unseren Tisch (bei beiden Jungs war schon etwas Alkohol im Spiel) und der Kumpel fing an, dass er es überhaupt nicht verstehen könne, dass Männer noch spät Papa werden; er habe auch drei Kinder, aber nie im Leben würde er wieder von vorne anfangen wollen, mit Babies könne er nix mehr anfangen. Es brach ein Gelächter aus, ich saß schweigend daneben, und auf der Heimfahrt sagte mein Freund dann, dass er immer schon hätte auf seinen Kumpel hören sollen. Er habe ja so Recht mit dem Thema Kinder.
Und gestern zeigte er mir dann das Inserat eines zweisitzigen Sportwagens, der zum Verkauf steht. Vor meinem Familienwunsch hatte ich die Idee, mir solch einen zuzulegen, verfolgte es aber nicht weiter, da ja dieser Kinderwunsch sich zeigte und ich an meinem aktuellen Fahrzeugkonzept (viel Platz) unbewusst festhalten wollte.

Mein Fehler: Ich fordere keine klaren Ansagen ein. Und ich hake nicht nach, was er eigentlich gemeint hat, Stichwort "hätte ich auf meinen Kumpel gehört".

Ich merke, dass ich in den Rückzug gehe. Mir tut es inzwischen weh, zu sehen, dass andere Frauen so mir-nichts-Dir-nichts mit ihm eine Familie haben durften, um sie dann wegzuwerfen. Ich bin anders, das sagt er mir auch dauernd.

Gestern abend fragte er mich, ob ich eine Idee für den anstehenden Geburtstag seines Dreijährigen hätte. Ich sagte: "Nö"", das war gelogen, aber ich habe wirklich keine Lust mehr, mich einzubringen und das Familienglück anderer noch zu feiern und zu unterstützen.
Ich verstehe auch meinen Partner, der mit Ende 40 irgendwann mal das Familienthema abschließen will.

Ich fühle mich nicht wahr genommen; stattdessen erntet man die Vorteile, die die Beziehung mit mir bringt, so fühlt sich das an. Und dazu gehört wohl auch mein Freizeitangebot, das daher resultiert, das ich ab Werk ein kreativer und sehr humorvoller Mensch bin, dem es leicht fällt, sich immer was Cooles aus dem Ärmel zu schütteln.

Kann mir jemand mal ordentlich den Kopf waschen? Oder die Perspektive gerade rücken?

Danke :-)

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Suche ein vernünftiges Gespräch. Außerdem hat er dlch gesagt, du sollst entscheiden.
Kommunikation ist mal wieder alles.

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Hey,

also, ich kann sowohl dich, als auch ihn verstehen. Allerdings bist du eine Frau bei der die Uhr jetzt leider etwas schneller tickt. Mach ihm in einem ruhigen Gespräch klar, auf welchem Standpunkt du stehst und dass er der kann ist, mit dem du diesen Herzenswunsch erfüllt bekommen möchtest. Sag ihm dass seine eventuelle Angst aufgrund der schlechten Erfahrungen mit den ex Frauen nicht begründet sei. Vielleicht ist es nämlich das? Die Frauen bekamen ein Kind und machten Schluss. Ist es vielleicht das wovor er Angst hat?
Es ist sehr schwierig dir etwas zu raten... ich kann dir nur schreiben, was ich tun würde. Ich habe einen Freund, der seiner Partnerin, die damals in deinem Alter war, ihren Herzenswunsch aus Angst nicvt erfüllen konnte/wollte. Sie hat daraufhin die Beziehung beendet, da sie ihren Kinderwunsch ihm zuliebe nicht unterdrücken wollte ( anfangs hatte er allerdings auch nen Kinderwunsch, aber aus es dann ernst wurde, bekam er kalte Füße) sie hat einen anderen Mann kennengelernt und ist mit fast 43 Mutter geworden.
Hör auf dein Herz und sei Vorallem ehrlich zu ihm und zu dir selbst
Alles liebe

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Hey,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Die beiden "Klatschen", die Du empfunden hast, sind ihm bestimmt gar nicht aufgefallen ... Männer denken da nicht wirklich mit.
Ansonsten bist Du da glaub echt ein 6er im Lotto für ihn. Für ihn ist die Welt so heil: 2 Kinder, die hat er nicht permanent, so dass er sich die Sahnestückchen wahrscheinlich rauspicken kann. On top bist Du noch da, die sich voll einbringt bei den Kindern, so dass diese ihre Besuche bei Euch noch toller finden.

Aber ich sehe es auch so: Du solltest Deinen Kinderwunsch sehr direkt mit ihm nochmal ansprechen.
Davor solltest Du für Dich aber klären, wie stark dieser Wunsch ist. Würdest Du riskieren, dass er sich trennt deswegen? Oder würdest Du ihm zuliebe verzichten wenn er dagegen ist?

Alles Liebe Dir!#liebdrueck

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Danke für Deine Zeilen :-D
Naja, so fühlt es sich ja im Moment halt an: Alles super, die Kids haben Spaß, er auch, es ist auch von meiner Seite immer für alles gesorgt, weil ich mir das Familienleben mit allen Facetten echt Spaß und Freude bereitet.
Meine Ideen und auch verrückten Einfälle stoßen immer auf Entzückung und ich merke eben: Das bin ich. So bin ich. Es ist auch nicht nur eine Phase, das habe ich ja genau beobachtet.
Ich gehe da einfach drin auf.

Tja - im Moment weiß ich nicht, wie es weitergeht. Ich spüre nur, dass ich mich gefrustet fühle, und ich kann es nicht abstellen. Herz siegt über Kopf. Da ist eben was, was ausgelebt werden will, und ich finde das ja auch kein fürchterliches Thema.
Aber ja: Ich verstehe ihn und die Unruhe, die das alles gerade mit sich bringt, war ja nicht geplant.
Ich sollte aus meinem Herz aber auch keine Mördergrube machen und etwas tun, was jemand anderes für sein Leben besser findet.

Es ist eben ein Prozess, der jetzt ins Rollen gekommen ist.

Und wichtig ist, dass man sich selbst gegenüber ehrlich und treu ist.

Um jeden Preis würde ich ihn nicht überreden. Dann sollte jeder von uns eben auf seiner Art sein Lebenskonzept verfolgen. So realistisch bin ich auch.

Ich merke eben nur, wie ich anfange, mich gegen seine Kids zu sperren. Das will ich nicht und ich finde es selber blöd. Aber was soll ich da tun?!

Ich habe es ihm gesagt und erklärt. Die Antwort war, dass er eben die Zeit nicht zurückdrehen kann. Ja, weiß ich auch alles.

Vielleicht falscher Ort, falsche Zeit. Oder wir mussten uns begegnen, damit ich eben mit einer Facette, die unbemerkt in mir schlummerte, konfrontiert werde.

Wer weiß das schon...

Liebe Grüße.

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Gerne.

Wie meinst Du diesen Satz denn:
"Ich habe es ihm gesagt und erklärt. Die Antwort war, dass er eben die Zeit nicht zurückdrehen kann. Ja, weiß ich auch alles. "

Geht es da um das Sperren gegenüber seinen Kindern oder um Deinen Kinderwunsch?

Ich finde übrigens 1. dass man Ü40 immer noch gut Kinder bekommen kann heutzutage. Wichtig ist eben realistisch dran zu gehen.

2. finde ich es wie eine andere Urbianerin schon geschrieben hat: 2x kurz nach der Geburt verlassen werden ist komisch. Da wird er seinen großen Teil dazu beigetragen haben. Das siehst Du prima dran, wie und ob er den Alltag seiner Kinder mit gestaltet und verantwortet oder nur am Wochenende bespaßt. Und ob er an den Tagen mit Kindern inzwischen Dir das Ruder überlässt oder selbst in der Verantwortung bleiben möchte.

Ich denke Du findest viele, die Verständnis für Deine Gefühle aktuell haben.
Nicht leicht ist eben was Du daraus machst. So realistisch und bodenständig wie Du schreibst findest Du ganz bestimmt Deine Lösung für dieses Thema.
Vielleicht MIT ihm - es gibt ja die Männer, die sich dann auf ein Kind einlassen aber klar sagen, es sei Dein Thema primär. Kenne ich aus dem Bekanntenkreis. Er sieht das Kind regelmäßig, aber alles andere ist ihr Ding.
Oder OHNE ihn. Hör auf Dein Herz!

Fühle Dich umarmt.

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