Neue Beziehung oder Kampf um Ex?

Ich werde vermutlich mehrere Abschnitte schreiben, vorweg.


Ich suche Rat weil ich ein emotional eher unsicherer Mensch bin, auch wenn ich dennoch sehr gut reflektieren kann.

Ich habe mich Anfang des Jahres von meinem langjährigen Freund getrennt. Wir waren 14 Jahre zusammen, sind beide in der Beziehung sehr emotional und ich habe diese besondere Nähe immer sehr genossen und als Motor der Beziehung verstanden. Dennoch hatte ich mich einmal in der Anfangsphase und nochmals nach 4 Jahren von ihm getrennt. Das erste Mal eher halbherzig, das zweite Mal dann mit mehr Drama und für einige Wochen zu Mama gezogen.

Für mich war das immer ultimativ der letzte Schritt wenn reden und klären über Monate nicht geklappt hat.

Bei der Trennung vor 10 Jahren kam dann aber auch er auf den Trip und sagte wenn das jetzt nicht klappt wars das für immer. Nun verging also ein ganzes Jahrzehnt indem wir mit Höhen und Tiefen, Tot, Hausbau und sämtlichen Dramen des Lebens irgendwie immer zusammen durch gekommen sind.

Vor knapp 2 Jahren bahnte sich wieder eine Krise an, seine Mutter wurde pflegebedürftig, wohnte bei uns. Wie zuvor bei seinem Vater ging es also zusätzlich zum Alltag und Renovierung vom Haus (Dauerbaustelle) wieder in sämtlichen Lebensbereichen nicht mehr nur um uns und das wir endlich in die Zukunft kommen sondern es stellte sich eine gegenseitige Verbitterung ein, kommuniziert haben wir schon aber oft aneinander vorbei.

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Viel verstehe ich nicht, wenn ich ehrlich bin. Lässt du dich bei den Männern auch so aus und driftest in dieses fast philosophische Auseinanderpflücken der Gefühlswelt und der Beziehung?
Zumindest klingt es fürchterlich anstrengend.

Beim 1. hattet ihr zu viel Alltag, beiderseits viel um die Ohren und Depressionen?

Beim aktuellen, der zwar zärtlich und bemüht ist, aber nicht genug über Gefühle redet, passt es auch nicht.
Nun ist der 1. wieder potenziell im Rennen, weil er einen Hilferuf abgesetzt hat, da er allein nicht klarkommt.

So in etwa?

Wie wäre es, wenn du es erstmal ganz ohne Mann versuchst. Aus Gründen, die ich hier nicht genau rauslesen konnte, sind beide zumindest nicht das, was du suchst. Mit dem 1. ist es schon mehrmals gescheitert. Was bringt dich dazu zu glauben, dass jetzt alles anders und besser wird?


An deiner Stelle würde ich auf beide verzichten und das eigene Leben genießen. Und weniger totquatschen und das auch nicht vom Partner erhoffen. Und diese philosophische Denkerei vielleicht reduzieren. Ich vermute, die wenigsten Männer können in einer Beziehung damit was anfangen.

Viel Glück dabei!

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Im Winter 17/18 wurde ich dann depressiv, blieb wochenlang zu Hause und habe mir mit Medikamenten und radikalen Entscheidungen für mein Glück, auch ohne sein Einverständnis ,mein Leben zurück gekämpft. Es kam ein Pferd in mein Leben auf das er zunächst eifersüchtig reagiert hatte.

Über die Monate im letzten Jahr kam dann wieder mehr Leben in die Beziehung, Pläne wurden geschmiedet. Dennoch kam mein ex nicht aus dem Quark, wurde selbst depressiv. Seine eigenen Probleme mit seiner Familie belasten ihn sehr. Ging aber selbst nicht zum Arzt. Der Druck auf beiden Seiten wurde wieder größer, ich bin schnell im Pläne schmieden. Irgendwann war mir jede Idee recht uns in eine andere Richtung zu schubsen. Mehr reisen, Wohnwagen kaufen, war mir dann auch egal hauptsache da geht mal wieder was. Aber er wollte oder konnte nicht mitziehen. Diskutiert haben wir viel. Entscheidungen wurden vertagt

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Gegen Ende des Jahres war dann für mich der innere Druck so groß das ich zwar immer mehr Pläne geschmiedet hatte aber frustrierend festgestellt habe das mit nix an ihm zu rütteln war. Auch im wissen was vor 10 Jahren war, Trennung ohne Wiedergutmachung, hab ich das Anfang des Jahres durchgezogen. Wohnung gekauft, eingerichtet und versucht mir meine Eigenständigkeit zurück zu nehmen. Die Lähmung ohne Ergebnisse hinter mir zu lassen.

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Ich habe dann beim Feiern einen netten Mann kennengelernt der sehr geradlinig und aufrichtig ist. Obwohl ich der emotionale Typ bin und er eher sachlich und sortiert habe ich mich bewusst dafür entschieden es mit so einem anderen Typ Mann zu versuchen. Daraus ist eine Beziehung geworden, schon nach einigen Wochen kam ich emotional nicht zu ihm durch. Auch wenn er zärtlich ist und mich gut berührt, Gefühle artikuliert er nie. Nach und nach wurde der Sex besser, meistens an Tagen die ich emotional zu ihm durch gekommen war oder in der Zeit danach. Kam aber der Alltag, seine nüchterne Art durch oder war ich damit überfordert gibts Rückschläge.

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Es liest sich so heraus, als wären beide Männer nicht deine große Liebe. Bei Nr. 1 gab es immer wieder Probleme und Schwierigkeiten bei denen die Beziehung nicht stand hielt. Man fängt schnell an, den Ex zu idealisieren und die negativen Seiten herunterzuspielen, wenn man nicht mehr in der Situation ist - "schönreden".

Nummer 2 scheint auch nicht der richtige zu sein, eure Beziehung klingt nett, nicht aber wie die große Liebe. Wenn die es wäre, würdest du auch nicht an deinen Ex denken.

Vergiss beide. Vielleicht solltest du wirklich erstmal alleine sein um entgültig mit deinem Ex abzuschließen und dich vollkommen für jemand neuen zu öffnen, ohne dabei Vergleiche zu ziehen.
Ich wünsche dir alles Gute, egal bei welcher Entscheidung.

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Hmmm...Habe ich das richtig verstanden :Nr1 hat zwar über Gefühle gequatscht aber nicht viel gemacht, Nr 2 hat wenig gequatscht aber dafür es dir gezeigt? Wenn ja, dann würde ich dir eine Auszeit von dem machen. Denn das klingt so, als ob du mit denen Spiele spielst. Sie passen nicht zu dir und du versuchst sie zu verändern, nach deinen Wünschen zu Hämmern.

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Hallo!

Den ersten hast du zwar geliebt, aber weil immer alles andere wichtig war als dass es euch gut geht (Pflege etc) habt ihr euch gegenseitig nicht mehr gut getan und daran ist die Liebe zerbrochen.

Den zweiten, naja, du magst ihn gerne, aber du klingst nicht als wärst du über beide Ohren verliebt. Da reitest du ein totes Pferd, das wird nix.

Und wo dir klar wird, was dir aktuell fehlt, eben das Gefühl für den Mann, fällt dir der Ex wieder ein. Mit dem es aber wieder genauso laufen würde: zu viel anderes, beide mit Neigung zu Depression, Eifersucht aufs Pferd, zu wenig Zeit für euch selbst.

Also: keiner der Beiden tut dir gut, und statt strategisch den einen Typ Mann durch sein charakterliches Gegenteil zu ersetzen, solltest du vielleicht warten, bis es sich bei jemandem richtig anfühlt und das dennoch langsam angehen lassen. Lass dir Zeit. Es kommt nicht auf ein paar Monate an und man muss nicht immer einen Partner haben.