Hallo zusammen,
ich habe mich recht adhoc von meinem Freund getrennt. Wir haben leider nie über unsere "Themen" gesprochen. Wir hatten eine wunderbare Zeit und im Nachhinein wird mir klar, wir haben uns einfach unsere besten Seiten gezeigt, bis wir keine Energie mehr hatten dies aufrecht zu erhalten. Jeder hat ja mal einen schlechten Tag.
Dennoch wird mir so vieles klar. Die Andeutungen bereits zu Beginn unserer Beziehung. Ich fühlte mich auch nie sicher bei ihm. Vermutlich ist das aber ein Problem das in mir drin schlummert. Verlassen werden Ängste.
Wir hatten eine ähnliche Kindheit und Jugend. Ähnliches Elternhaus, ähnliche Erfahrungen. Wir haben uns so gut verstanden. Aber es ging einfach nicht über diesen Schritt hinaus.
Ich habe ein Händchen für Problemfälle. Das ging schon mit 16 los. Mein erster Freund, hochdepressiv, hat sich (nach unserer Beziehung) das Leben genommen..
Heute denke ich, dass irgendwie alle in Therapie sind. Das alle irgendwie niemanden mehr an sich ranlassen wollen.
Wie gesagt, die erste Zeit war sehr schön, es war sehr innig und einfach toll. Doch irgendwie schienen wir uns dennoch nicht genug zu geben. Irgendwann wurde jedoch deutlich, dass mein Freund schon lange psychische Probleme hat. Er sie mir zwar versucht hat zu erläutern und Schritt für Schritt sich öffnete und ich mehr und mehr merkte, dass ich selbst am Limit bin, mit Job, Kindern usw.
Ich habe somit schweren Herzens die Reisleine gezogen. Es tut mir so wahnsinnig weh. Das Gefühl, dass er jetzt mit seinen Scheiß-Problemen ganz alleine ist. Das er mich hasst, weil ich von heute aus morgen aus seinem Leben verschwunden bin. Einfach so ohne Vorwarnung.
Ich habe selbst eine rezidive Depression oder wie man das nennt. Seit Jahren gut unter Kontrolle. Aber jetzt kommt sie wie ein Hammerschlag.
Was meinen Ex-Freund betrifft. Ich habe tatsächlich auch eine Art Kontaktsperre errichtet. Aber es gab auch einige Missverständnisse. Ich weiß, dass ich mich nicht melden sollte. Es würde wieder aufreissen. Ich warte darauf das er sich meldet um ihm sagen zu können, dass er mir wichtig ist und ich hoffe das er richtig gesund wird und ich ihn nicht damit alleine lassen wollte, sondern einfach nicht konnte. Aber wer weiß, vielleicht hat er dies ja auch zwischen den Zeilen lesen können.
Ich war immer jemand der an Schicksal glaubte, also dass man genau das Leben bekommt das einem Vorbestimmt ist. Ich glaube seit einigen Jahren nicht mehr daran. Ich hoffe so, dass wir uns nochmal neu "finden", dies wird aber nur aktiv passieren können.
LG
war es falsch oder richtig? glaubt ihr an schicksal
Warum, denkst du, geht es dir so schlecht, obwohl du das einzig Richtige getan hast - nämlich auf dich aufgepasst und dich um dich gekümmert, bevor du dich schon wieder um einen mit heftigen Baustellen kümmern musst?
Du bist auf einem guten Weg.
ich weiß nicht warum es mir so schlecht geht.
gerade rät mir ein guter freund mich doch bei ihm zu melden weil ich ihn vermisse. meine vernunft sagt nein, ver bauch schreit ruf ihn an.
Wenn du anrufst, was dann?
Dann steckst du am Ende wieder in einer Beziehung, die dir Energie raubt, mit einem Menschen, der labil ist.
Willst du das wirklich für den Rest deines Lebens, oder hast du diesmal endlich etwas getan, was sich Selbstfürsorge nennt?
Du hast genau richtig gehandelt. Du hast dich in letzter Konsequenz selbst gerettet und dich getrennt.
Du musstest das auch tun. Denn du hast festgestellt, dass euer "Gesamtpaket" aus guten und schlechten Seiten, nicht zusammen gepasst hat.
Jetzt denkst du nur noch an die guten Zeiten und Dinge mit ihm zurück.
Hast ein schlechtes Gewissen, gepaart mit Mitleid.
Es bringt aber doch nichts: ihr seid, wie ihr seid. Und wärt irgendwann wieder an diesem Punkt, wo ihr merkt: es funktioniert einfach nicht. Ihr tut euch nicht gut.
Du trägst die Verantwortung für dich und deine Kinder. Aber du trägst sie nicht für ihn. Er ist erwachsen.
Vielleicht weißt du irgendwann, für was es gut war.
Vielleicht weißt du es, wenn Mr. Right vor dir steht.
Das wünsche ich dir!
Alles Gute Dir.