Panische Angst, wenn Partner weg geht...

Hallo zusammen

Ich leide unter panischer Angst, wenn ich weiss, dass mein Mann alleine weg geht (Ausgang, Event, Weihnachtsessen etc.)

Obwohl ich ein Kind zu Hause habe, fühle ich mich irgendwo durch während seiner Abwesenheit einsam und verlassen. Ich fühle mich unsicher, bin panisch, aufgewühlt und aggressiv.
Ich schaue ständig auf mein Handy und hoffe, dass er sich meldet und nicht zu lange weg bleibt.

Ich esse kaum, schlafe nie bevor er nicht zu Hause ist und weine oft.
Ich versuche während dieser Zeit auch meist etwas zu unternehmen (jmd besuchen, Einkaufszentrum etc.), aber auch das hilft nicht und ich bin in Gedanken ständig bei meinem Mann. Die Erleichterung ist erst da, wenn er zu Hause ist.
Nun weiss ich, dass er im neuen Jahr sogar ein Wochenende weggeht und das stresst mich enorm.

Ich will doch gar nicht so sein und ich merke selber, dass ich so nicht mehr weitermachen kann. Kennt jemand etwas ähnliches und kann mir weiterhelfen?

Danke im Voraus

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Dafür müsste man Ursachenforschung betreiben, meist gibt es für solche Ängste einen handfesten Grund. Z.B. wenn Kinder häufig von den Eltern alleine gelassen wurden oder Du ein traumatisches Ereignis, wie den Verlust eines Expartners verarbeiten musst.

Es gibt Profis, die das Problem kennen und Dir weiterhelfen können. Du selbst kannst nur für Dich Mechaniken erarbeiten, die es in der Akutsituation leichter machen, wie beispielsweise jemanden zu besuchen. Davon wird das Problem selber aber ja nicht kleiner, oder?

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Ja, das ist korrekt, dass das Gefühl und die Gedanken nicht anders werden, wenn ich weg bin oder unter Leuten. Sicherlich bin ich kurz etwas abgelenkt, aber das ändert leider nichts an meinem Zustand.

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Hallo,
was genau macht dir den so große Angst, wenn er weg ist? Hast du Angst ihm passiert was? Oder bist du eifersüchtig?

Dein Mann arbeitet doch sicher auch, fühlst du dich dann auch so verlassen?

So spontan klingt es für mich nach starker Abhängigkeit vom Partner, du scheinst zu klammern. Ursachen dafür können unterschiedlich sein, z.B. Ein geringes Selbstwertgefühl, ich glaube aber, wenn es schon so schlimm ist, dass du oft deswegen weinst, wäre eine Therapie/ein Psychologe angebracht.

Liebe Grüße evidane

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Es gibt verschiedene Gründe, weshalb ich Angst habe (Verlust, trifft einen Andere, trinkt viel Alkohol und weiss nicht mehr was er macht...).

Den Tag hindurch, wenn er arbeitet, habe ich diese Gefühle nicht so. Ich freue mich aber immer sehr und es gibt mir Kraft, wenn er sich den Tag hindurch auch mal meldet.

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Dass das nicht normal ist, merkst Du selber. Ich würde Dir dringend anraten, dagegen mit einem Therapeuten anzugehen. Das könnte immer schlimmer werden, das ist weder für Dich schön noch für Deinen Partner, der sich ziemlich umklammert fühlen könnte.
Ich denke nicht, dass Dir Laien helfen können. Sprich mit Deinem Hausarzt, er kann Dir Therapeuten empfehlen.
LG Moni

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Vielen Dank für deine Einschätzung.

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Was du schreibst hätte von mir sein können.

Gibt es einen Grund warum du dich so fühlst?

Bei mir ist es genau so. Ich fühle mich dann einsam, muss mich ablenken, hoffe auf eine Nachricht und freue mich wenn er früh wieder heim kommt. Aber das zeige ich nicht. Ich lasse es mir nicht anmerken und verderbe ihm nicht die "freie Zeit", denn er kann ja nichts dafür was ich erlebt habe.

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Schön zu hören, dass es noch andere Frauen mit ähnlichen Gefühlen/Problemen gibt.
Wie lenkst du dich denn am besten ab?
Ich kann mir leider selber nicht genau erklären, weshalb ich so bin. Es gibt sicherlich einiges, was ich während meiner Kindheit und Schulzeit erlebt und allenfalls nicht genügend gut verarbeitet habe.

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Ich bin genauso.
Als wir noch nicht zusammen gewohnt haben war es noch schlimmer. Ich hatte schon mehrere Stunden vor dem Abschied Angst und war ganz nervös und als er gegangen ist hab ich jedes Mal geweint. Es war echt schlimm, auch für ihn. Einmal waren wir bei McDonald's und ich hab geweint und geweint und alle haben so gestarrt, da hat mein Freund mir echt leid getan.
Seit dem wir zusammen leben ist es besser, er ist auch sehr viel zu Hause. Wenn er weggeht ist es eigentlich schlimmer als wenn er dann nicht da ist. Es geht bei mir hauptsächlich darum wenn ich sehe dass er geht.

Meistens machen wir es so dass ich als erstes losgehe zur Arbeit. Warum auch immer fällt mir das leichter.
Ich suche schon seit einem halben Jahr nach einem Therapeuten aber habe bis jetzt noch keinen gefunden. Denn ich will nicht dass sich unsere Kinder das abgucken und dann auch so reagieren. Ich weiß dass es nicht gesund ist.

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Geht es dir erst in dieser Beziehung so oder war das schon immer so?

Mir ging es mit meinem Ex ähnlich. Ich habe mich ständig unwohl gefühlt, wenn er weg war und wusste teilweise gar nichts mit mir anzufangen. Ich habe den ganzen Abend auf eine Nachricht oder einen Anruf bzw. Seine Heimkehr gewartet. Das war weder davor so, noch fühle ich so in meiner aktuellen Beziehung.

Bei meinem.ex hatte ich auch immer Angst, er könnte plötzlich verschwinden und nie wieder Auftauchen.

Und genau das passierte,.als wir uns nach 11 Jahren trennten. Trotz gemeinsamen Kind

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Wenn ich zurück denke, ist dieses Gefühl während der letzten Beziehung verstärkt aufgetreten - es war also auch schon zuvor da. Mein damaliger Partner war selten weg und deshalb habe ich natürlich auch weniger gelitten. Ich wünschte mir manchmal, dass ich einen Partner hätte, der in dieser Sache genau gleich denkt und handelt wie ich und von sich aus nicht gerne weg geht.
Kannst du dir denn erklären, weshalb es in der letzten Beziehung so war und jetzt nicht mehr?
Wie hast du dich am besten ablenken können?

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Hmm das macht Sinn dass man so eine Ahnung irgendwie hat. Könnte sein dass dadurch Ängste entstehen. Mein Freund hat Depressionen. Manchmal habe ich Angst er tut sich was an. Zb wenn er zu einem Vorstellungsgespräch geht dann starre ich permanent auf die Uhr weil ich Angst habe, dass es nicht gut läuft und er sich dann was antut. Aber das ist in meinem Kopf, eigentlich glaube ich nicht dass er es tun würde.

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Hallo,
das Problem kenne ich aus dem Jahr 2018. Mein Freund hat sich in 2017 4x den vorderen Oberschenkelmuskel weggerissen, wurde 4x operiert, davon 2x auf Intensivstation gelandet weil irgendwas schiefgegangen ist. Nach der 2. OP war ich nervlich ziemlich am Ende. Er war das ganze Jahr krank Zuhause und ist erst 2018 wieder arbeiten gegangen. Jeden Tag habe ich gehofft es kommt nicht wieder eine Horornachricht. Bei jedem Anruf dachte ich es ist was passiert oder wenn er nicht nach Hause kam wie gesagt.
Inzwischen ist alles wieder normal. Wir haben beide eine Tafel im Flur wo jeder draufschreibt was an dem Tag los ist z.B. Montag bei mir Schwimmen 20-22 Uhr. Er Dienstag Elterntag bis 20 Uhr. Wenn einer dann eher Zuhause ist auch gut. Aber das beruhigt etwas und so gibt es planerische Sicherheit. 1x am Tag mittags meldet er sich bei mir (meistens). Ich texte ihn nach Belieben wenn mir danach ist zu. I.d.R. antwortet er knapp.
So haben wir das gelöst.

Hoffe ihr findet auch eine Vatiante für euch. Lieben Gruß

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Das mit der Tafel tönt gut. Wir haben eigentlich einen gemeinsamen Kalender und dort schreiben wir unsere Termine ein. Nur manchmal ist mein Mann da nicht so konsequent. Wie ist es denn aber wenn dein Mann in den Ausgang geht. Da kann er ja wohl die Zeit nicht konkret aufschreiben, damit es für dich beruhigend ist, oder? Wie löst ihr das?
Störrt es deinen Partner nicht, wenn du ihn zutextest? Ich zB muss mich in dieser Sache etwas zurück halten, da mein Mann nicht fan davon ist. Das macht natürlich die Sache auch nicht leichter.

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Wir haben, wenn er zu sehr genervt ist von mir, eine "rote Fahne". Ich telefoniere dann mit meiner Oma und er geht auf den Friedhof der nah dran ist zu seinen Großeltern. Vorm Einschalfen versuchen wir das Gespräch zu beenden.
Kalendereintrag ist er eigentlich ziemlich konkret nur 2x im Jahr zur Firmenfeier schreibt er nach 24 Uhr rein.

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Das klingt nach einer Abhängigkeit. Wenn du so weit bist dass du kaum essen und schlafen kannst schätze ich dass du therapeutische Hilfe brauchst.

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Vielen Dank für deine Rückmeldung und Einschätzung. Ich schaue mich mal nach therapeutischer Hilfe um.