wie oft lernt man noch menschen kennen die so gut passen

Hallo,

meine Frage steht ja im Betreff. Ich würde gerne wissen, wie oft ihr gefühlt neue Menschen trefft die wirklich mit Euch auf einer Wellenlänge sind? Ich finde es sind nicht mehr viele. In Schule und Studium hat man ja einen Pool an Menschen wo man auswählen kann. Wenn man erstmal im Berufsleben steht und viele schon Familie haben wird es m.E. schwieriger.

Warum ich das frage? Ich habe jemanden kennen gelernt, der mir sehr gefällt und auch sonst viele Gemeinsamkeiten (Einstellung, Musik, Filme, moralische Vorstellungen etc). Nun ist es schwierig geworden und ich finde es wahnsinnig schade, denn ich habe lange niemanden mehr kennen gelernt wo so viele Gemeinsamkeiten vorhanden waren. Ich weiß nicht wie viel und wie lange man versucht daran weiter zu arbeiten?

LG

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man wenn man offen und aktiv ist immer wieder mal Leute trifft, wo es passt. Manchmal nur für eine kurze Zeit, manchmal für länger.

Was ist denn "schwierig geworden" ? Wenn mir etwas an einer Beziehung liegt, dann versuche ich, das zu lösen, wenn es schwierig wird/ist.

Bin 37. Aber ich versuche auch die alten Beziehungen zu aktivieren oder immer mal wieder zu intensivieren. Man muß dazu aber auch raus geehen und auf Leute zugehen.

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Wenn es dir wichtig ist, dass du und dein Partner möglichst viele Gemeinsamkeiten haben, dann musst du dafür entsprechende Orte aufsuchen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich beim Einkaufen einen Mann treffe, der die gleiche politische Einstellung hat und Musik- und Filmgeschmack auch stimmt ist halt nicht so groß. Bei der Arbeit hab ich so jemanden auch noch selten getroffen, obwohl meine Abteilung nicht grad klein ist.

Oft gehen geteilte Werte ja mit anderen einher. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich zB auf einem Konzert meiner Lieblingsband mit Leuten in Berührung komme, die die gleiche politische Einstellung haben wie ich, ist groß.
In einer Bar, wo entsprechende Musik gespielt wird auch.
Auch im Internet kann man über entsprechende Gruppierungen Leute kennenlernen.

Für mich wäre es in der Tat nicht in Frage gekommen, mit jemandem zusammen zu sein, wo diese Faktoren alle nicht stimmen. Ich brauche einen Partner, mit dem ich diese Dinge teilen kann.
Ich sehe aber auch in anderen Beziehungen, dass diese sehr glücklich sind und es eigentlich gar nicht passt (in meinen Augen, für die anscheinend schon).
Mein Vater und meine Mutter sind zB seit fast 40 Jahren glücklich miteinander, obwohl da gar nichts passt. Mein Vater war in seinen jüngeren Jahren recht aktiv in der linken Szene. Meiner Mutter ist Politik egal. Mein Vater liebt Rockmusik, meine Mutter mag Popmusik. Passt anscheinend dennoch.
Meine beste Freundin (alternative Szene, ein bißchen verrückt, konsumiert ganz gern mal Marihuana und ist ein bißchen chaotisch) ist seit einigen Jahren mit einem total leistungsorientierten, im beruf erfolgreichen Kraftsportler zusammen und mit ihm sehr glücklich.

Manchmal ist der Märchenprinz halt nicht das, was man sich zusammenphantasiert hat. Wenns passt, dann passt es.

Ich hab meinen jetzigen Mann (und definitiv Liebe meines Lebens) übrigens in einer Gruppe von Online-PC-Zockern kennengelernt, in der wir beide jahrelang aktiv waren. Purer Zufall. Bei uns passt von hinten bis vorne alles. So lange gebraucht um dann wirklich zusammen zu sein haben wir wahrscheinlich auch nur, weil er 6 Jahre jünger ist als ich und (vor allem bei mir) da eine Hemmschwelle da war.
Also auch da.. eigentlich passte halt nicht alles. #rofl

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Es wird schwieriger, jemand Passenden zu finden, weil wir selbst schwieriger werden. Daher erscheint es so, dass alle anderen unpassender werden.

Es liegt nicht am Pool der Möglichkeiten aber mit Mitte zwanzig bist du flexibler, geschmeidiger und noch nicht so indoktriniert von eigenen Ansichten und Meinungen. Das sind die Kehrseiten des Älterwerdens.

Ich bin Ü50 und werde in diesem Leben nicht mehr den einen Partner finden. Das habe ich abgeschrieben. Meine Ansprüche sind zu groß an Intellekt und Empathie. Und Kompromisse will ich nicht mehr eingehen. Früher oder später bringen die nämlich die Beziehung zum Kippen. Macht aber auch nichts. Es gibt so viel, was man als unabhängiger Single machen kann. Eine glückliche Beziehung ist etwas sehr schönes aber es geht auch ohne. :-)

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Nimmst du dir da nicht selbst vieles im Leben?

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Was denn z.B.?

Fortgepflanzt habe ich mich. Mission erfüllt. Von daher alles gut.

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Was ist jetzt wirklich die Frage? Wie viele Möglichkeiten man mit steigendem Alter hat oder wie viel Kompromisse man machen sollte?

Ich glaube schon, dass man immer weniger Menschen kennen lernt, wenn man älter wird. Und vor allem immer weniger, die dann auch noch als Partner in Frage kommen könnten.

Trotzdem bedeutet das nicht, dass man auf biegen und brechen an etwas festhalten sollte, das keine Zukunft hat. Gerade weil man älter geworden ist, sich selbst besser kennt und weiß, was einem wichtig ist, sollte man es sich selbst wert sein, sich nicht mehr mit Menschen zu belasten, die einem nicht gut tun.

Nein, ich denke nicht, dass man sich schnell trennen sollte oder beim ersten Problem direkt aufgeben. Man darf aber von vornherein wählerischer werden. Obwohl oder vielleicht sogar weil die Auswahl geringer wird.

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So einen Menschen habe ich mein ganzes Leben lang noch nicht getroffen.

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Es kommt darauf an, was man sucht/möchte.

In Schule und Ausbildung fand ich es sehr schwierig.

Im Erwachsenenalter finde ich es einfacher.
Ich hoffe aber auch nicht mehr den "rund um Menschen" zu finden, sondern freue mich, für verschiedene Interessen verschiedene Menschen zu kennen.

- Hobby
- andere Mütter (mit diesen brauche ich nicht befreundet sein. Gemeinsam tolle Zeit kann super sein)
- Freunde ohne Kinder
- verschienene Interessensthemen.
- Kollegen mit denen ich über die Arbeit reden kann oder entsprechende Fachinhalte, was wir spannend finden, andere eher nicht

usw.

Echte Freunde habe ich wenige, dafür aber echt und für wirklich
mit Kindern, ohne Kinder
ähnliches Hobby, völlig andere Hobbies

freundschaftsähnliche Bekanntschaften mit denen ich gerne Zeit verbringe und mich freue sie zu kennen, habe ich einige.
Die gemeinsame Wellenlänge betrifft dann eben diesen gemeinsamen Bereich.

Das zu akzeptieren und wert zu schätzen, hat mich selbst offener, freier und ruhiger gemacht.

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Wie wichtig sind denn alle Gemeinsamkeiten?
Ich könnte zum Beispiel nicht mit jemandem.zusammenleben, dessen politische Einstellung und Moralvorstellung stark von meiner abweicht oder der einen sehr anderen Humor oder sehr andere Lebenspläne hat.

Dass die Schnittmenge bei Musik und Filmen zum Beispiel nur mäßig groß ist, finde ich dagegen nicht so wichtig.

Mein Mann ist für mich der einzige, der *so* passt, könnte aber auch dran liegen, dass mein Interesse, noch so einen zu finden, in den letzten 30 Jahren nicht so ausgeprägt ist.