Ich bin über 40, zwei erwachsene Söhne, mit meinem jetzigen Partner 10 Jahre zusammen.
Alles gut bisher, wir waren uns einig, dass Hochzeit und Kind nicht zur Debatte stehen.
Er geschieden, üble Sache , ich ebenfalls, nie wieder.
Er hat auch einen erwachsenen Sohn.
Sooo...jetzt kommt er seit dem Sommer an, dass er heiraten möchte und noch ein gemeinsames Kind schön wäre.
Das finde ich überhaupt nicht gut.
Meine Kinder sind groß und ich viel zu alt für ein weiteres Kind...ich genieße meine Freiheiten und kann mir nicht vorstellen das nochmal aufzugeben bis ich 60 plus bin.
Wir können reisen, wenn es gut läuft, früher in Rente gehen, arbeiten beide Teilzeit, was für uns beide locker reicht aber für ein Kind was durch Ausbildung und evtl.Studium müsste nicht....ade Teilzeit, ade Rente mit Ende 50.
Klar, Wünsche sollen geäußert werden und Vorstellungen ändern sich, aber passt das dann noch?
Ihm ist das schon wichtig, daher denke ich dass es schwierig wird, die Beziehung fort zu setzen.
Er ist Ende 40, also auch nicht mehr der Jüngste für ein weiteres Kind.
Partner will heiraten und Kind
Hast du ihm denn bereits gesagt, wie du zu der Sache stehst?
Heiraten ist mMn noch der unkompliziertere Punkt. Vielleicht "traut" ihr euch nach so langer Prüfzeit doch nochmal, ggf mit Ehevertrag, um euch Schlimmeres zu ersparen.
Was das Kind betrifft, da solltet ihr reden. Da gibt es nunmal keinen Kompromiss zwischen ja und nein. Das musst du ihm so sagen. Besteht denn die Hoffnung, dass ihr bald Enkel bekommt 😉 - vielleicht ist das noch ein Argument?
Heiraten denke ich ist okay - aber Kind da kann ich dich verstehen. Vielleicht hilft ihn der Hinweis, dass ja bald die Enkelkinder in der Tür stehen werden.
Den Tip mit den Enkelkindern finde ich toll, falls es in den nächsten Jahren passieren könnte. Du könntest ihm das Opa sein schmackhaft machen. Vielleicht begreift er dadurch, dass er eigentlich schon etwas zu alt für ein eigenes Kind ist. Ist ihm wirklich bewusst, dass er um die 70 ist, wenn das Kind 20 ist?
Wie kommt er denn drauf jetzt nochmal Vater zu werden? Vor zehn Jahren hätte man vielleicht noch drüber nachdenken können, oder wenn ihr beide noch keine Kinder hättet, aber so?
Weißt du, warum er noch ein Kind möchte?
Ist es ein echter Kinderwunsch?
Oder eine Art Absicherung?
Angst vor Einsamkeit im Alter (ohne Heirat, könntest du gehen)
Bereut er, wie es mit seinem Großen gelaufen ist und dass er ihm keine Familie bieten konnte, wie er es sich gewünscht hätte?
Möchte er einen Neuanfang, weil es bei ihm auf der Arbeit anders läuft?
Hat er im Freundeskreis eine Trennung mitbekommen?
Oder fühlt sich noch nicht bereit Opa zu werden? (wenn der Große alt genug ist.....) Selbst noch mal Vater zu werden, um sich selbst jung zu fühlen.
Neue Aufgabe, weil im Beruf alles erreicht ist?
Angst bis zur Rente alles gleich bleibend zu machen?
Echtem Kinderwunsch würde ich nicht im Weg stehen und ggf. über Trennung nachdenken.
Bei anderen Gründen würde ich nachfragen.
Ein Kind zur Selbsterfüllung finde ich in jedem Alter kritisch. Ein Kind um des Kindes willen würde ich nicht vom Alter abhängig machen.
Wenn ihn etwas belastet, was nichts mit dem Kind als solches zu tun hat, würde ich nicht sofort an Trennung denken, sondern gemeinsam nach Lösungen überlegen.
Verlobung statt Hochzeit, falls ihm das Bindungsgefühl fehlt.
Anderer Beruf, andere Stelle.
Leihgroßeltern werden. Bzw. er als Leihopa. Im Beruf Stunden reduzieren und sich sozial engagieren. Manchen tut das gut.
Das Gefühl "nichts geleistet" zu haben oder dem Großen nicht bieten zu können, was ihm jetzt im Alter bewusst wird?
Gespräch suchen oder versuchen das ins Reine zu bringen, statt Neues Baby neuer Versuch.....
es gibt so viele Möglichkeiten.
Echter Kinderwunsch wäre eindeutig und klar.
Bei allem anderen kann es sooooo viel an Ursachen sein, dann würde ich aber nicht das Kind bekommen, sondern erst die Ursache klären.
Deine Herangehensweise finde ich merkwürdig.
Wenn mein Partner sagt, er wünscht sich noch ein Kind, würde ich davon ausgehen, dass das den Tatsachen entspricht. Ich würde das als Wunsch ernst nehmen und ihm nicht absprechen, dass er als erwachsener Mann schon selbst weiß, was er will.
Ich würde mich nicht ernst genommen fühlen, wenn hinter einem von mir geäußerten Wunsch alles mögliche vermutet würde - nur nicht der Wunsch selbst. Ist ja schon fast pathologisierend, was Du da schreibst. Irgendeinen Knall muss er haben, sonst würde er sich ja keine Kinder wünschen, oder wie?
Ich kenne viele Frauen (mich eingeschlossen), die plötzlich wieder Kinderwunsch entwickeln, wenn
- es auf der Arbeit nicht rund läuft, aber sie nicht einfach ändern wollen (das macht man nicht).
Bei mir werde ich dann bewusst, warum gerade jetzt noch ein Kind möchte. Möchte ich nur ein Baby, ein größer werdendes Lebewesen, warum gerade jetzt?
Generell wünsche ich mir Kinder, weiß aber auch, dass es nicht passt und habe meinen Weg damit gefunden. Wenn ich aber plötzlich und am liebsten sofort schwanger werden würde, merke ich, dass eigentlich etwas anderes dahinter steckt.
Löse ich das eigentliche "Problem" (Arbeitsplatzwechsel, spreche auf der Arbeit meine Unzufriedenheit an statt mich insgeheim in Elternzeit zu sehnen) oder anderes, verschwindet mein "Kinderwunsch" sehr schnell wieder.
Kinder hätte ich durchaus gerne, nur eben der "Kinderwunsch", der wie aus dem nichts auftaucht, zeigt mir an, dass bei mir etwas dahinter steckt.
- Frauen, die plötzlich noch ein Kind wollen, weil sie merken, dass es in der Beziehung kriselt.
Bei einigen im Umkreis hat es geholfen mit ihren Partnern zu sprechen. Es stellte sich heraus, dass sie sich wieder Zuneigung, wahrgenommen werden, Nest oder anderes suchten
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, bei denen die Psyche einem einen Streich spielt.
Und nein, gerade Erwachsene wissen es oft nicht immer
oder trauen sich nicht, den wahren Grund anzusprechen
oder gar sich dem wahren Grund zuzugestehen.
Die Angst älter zu werden, ist bei manchen enorm.
Ich kenne viele, die WISSEN, dass sie eine Brille bräuchten. Diese sich aber nicht besorgen, weil sie sich alt fühlen. Sie wissen es, sie wehren sich dagegen.
Ein Kind kann auch ein Versuch sein, sich gegen das älter werden zu wehren.
Aber gut, das muss man nicht verstehen.
Wer ein Kind will und das so sagt und später merkt, dass es gar nicht das Kind war.... nun ja, ich kenne einige Erwachsene, die mal solche Kinder waren und heute auf der Suche nach der Liebe der Eltern sind oder etwas vermissen, weil die Eltern ein Kind wollten, aber nicht einen Menschen, den sie bereit waren zu begleiten.
Heiraten kann ich noch verstehen, das Zusammengehörigkeitsgefühl verstärken und nach außen demonstrieren. Solche Paare kenne ich auch. Mein zweiter Mann und ich hatten auch sehr hässliche Scheidungen hinter uns, entschlossen uns dann auch zu heiraten, allerdings waren meine Kinder noch jünger und sie wollten das auch.
Dass Du kein Kind mehr willst, kann ich verstehen. Sich mit Mitte der 50er mit einem Pubi rumschlagen, nein danke 
Wenn Dein Mann sich nochmal jung fühlen will als Vater, tja, das gibts auch, dann wirst Du ihm wahrscheinlich eröffnen, dass er sich dafür eine andere Frau suchen muss?
Wäre unschön, aber ein Kind in dem Alter um jeden Preis, nur damit "Mann" sich als Mann bestätigt fühlt, ganz sicher nicht. Habe ich an anderer Stelle schon mal erzählt, hat eine Exkollegin von mir gemacht, sie würde es nie wieder tun. Sie hat gesundheitlich einiges durchgemacht und hatte wenig Unterstützung vom werdenden Vater. In Richtung 50 dann Trotzalter, später Schulprobleme usw. - sie war sehr oft am Rande der Kraft, denn wer zieht denn das Kind hauptsächlich auf, der Mann seltenst.
Dein Partner ist dann bei der Einschulung Mitte 50? Naja - kann man machen, muss es aber nicht. Nicht lange und er darf Enkel betüdeln - und ist viel stressfreier 
Nicht umsonst heisst es, dass man Kinder jung haben soll - hat schon seine Berechtigung.
LG Moni