Rollenverteilung im ersten Babyjahr

Hallo zusammen,

Mich würde mal interessieren wie es bei euch aussieht, gerade im ersten Babyjahr wo ja meist die Frau doch Zuhause bleibt.
Übernimmt hier der Mann noch was im Haushalt wenn er es zuvor getan hat? Schlaft ihr auch mal am Wochenende und der Mann übernimmt das nächtliche Aufstehen?
Wenn ihr ausgeht, seit ihr es immer die eher nach Hause geht? Wird das indirekt von euch verlangt weil ihr ja die Frau seid? Übernimmt auch mal euer Mann ein Abend dass ihr länger wegbleiben könnt? (Rede hier jetzt nur mal von Geburtstagen, nicht dass wir groß feiern gehen würden oder bspw jetzt Silvester etc).
Natürlich hängt das vom Baby ab, aber vorausgesetzt ihr habt nicht das leichteste Baby, welches schwer in den Schlaf findet, viel schreit, anspruchsvoll ist usw.

Ich selber mache den kompletten Haushalt mittlerweile ohne Probleme (die ersten Monate war es echt schwer, wir hatten ein sehr anspruchsvolles Schreibaby).
Ich stehe auch selbstverständlich immer auf, doch unser Baby wird meist 3 mal die Nacht wach und so langsam merke ich dass es wirklich ein extremer Schlafmangel ist. Ich habe meinen Mann schon mehrmals gebeten, eine Nacht mal zu übernehmen um einfach einmal Energie zu tanken. Aber er macht es einfach nicht.

Ich möchte nicht Jammern, möchte nur mal von anderen Haushalten und Partnerschaften hören wie ihr das regelt und mal andere Eindrücke bekommen.

Danke.

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Als meine Kinder frisch waren, war mein Exmann in Elternzeit. Da ich beide trotzdem jeweils ein Jahr gestillt habe (dank elektrischer Milchpumpe kein Problem), war ich für die Nächte zuständig. Das war klar anstrengend, und manchmal bin ich auch in Besprechungen eingeschlafen. Später, als sie abgestillt waren, hat er dann öfter die Nächte übernommen bzw. ich konnte ja auf Dienstreisen schlafen.
Für den Haushalt war er zuständig, wir hatten dann allerdings eine Putzfrau, also so dramatisch war das nicht.
Was du beschreibst, ist weit von gerechter Aufgabenverteilung entfernt.

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Hallo,

Danke dir für deine Antwort, ich Stille auch nicht, daher gäbe es da für meinen Mann kein Problem.
Er kümmert sich gelegentlich um die Wäsche oder fährt mal mit einkaufen. Das wars. Aber da verlange ich auch nicht mehr weil ich gut zurecht komme. Aber ich verlange eben mal etwas Schlaf und bin von meinem Mann ziemlich enttäuscht, dass er da so egoistisch ist, kenne ich eigentlich so nicht von ihm.
Allgemein habe ich das Gefühl total in die klassische Rollenverteilung zu kommen, was ich nie wollte.

Ich muss dazu sagen, dass er sich allgemein wirklich gut um unser Baby kümmert, solange eben keine Nacht ist oder wir feiern 😅 er bleibt dann immer länger auf den Feiern als ich, schläft länger und ruht sich darauf aus das ich mich kümmer.

Wenn ich es mal anspreche und ihm sage dass ich mir das alles anders vorgestellt habe, kommen Antworten wie "Naja es läuft ja meist anders".

Letztes Wochenende waren wir auch weg, ich habe unser Baby ins Bett gebracht, Oma und Opa waren da, ich wollte sicher gehen dass unser Baby fest schläft, da drängelte er schon sie ganze Zeit (es war ein Geburtstag direkt in der Nachbarschaft).
Ich bin dann gegen 23Uhr nach Hause, weil ich müde war, ich nicht ewig wollte dass die Oma sich wach halten muss und ich wusste dass die Nacht um 1 bereits unterbrochen wird.
Er wollte dann noch da bleiben und versprach mir, vor den ganzen anderen, dass er dann die zweite Schicht gegen 3Uhr übernimmt und nur noch ein Stündchen da bleibt.
Er war dann um halb 3 Zuhause und hat bis 11Uhr gepennt, als ich ihn weckte, meckerte er nur die ganze Zeit vor sich hin und schimpfte, kam nicht hoch, unser Baby weiter am schreien weil es Hunger hatte, bin dann genervt selber aufgestanden, schließlich soll unser Baby das nicht ausbaden müssen. Dann kam nur dass ich doch selber Schuld habe wenn ich es dann doch selber mache.

Ich hätte nie gedacht, dass ich hier mal zu denen gehöre, die sich hier über ihren Mann beschweren müssen 😅 aber ich bin verwundert über meinen Mann und nur noch genervt. Ich weiß, man lernt sich als Eltern noch neu kennen, aber das habe ich alles nicht kommen sehen.

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Bei meinem ersten Kind war ich noch in einer Partnerschaft.
Ich bin nach 8 Wochen wieder 32 Stunden arbeiten gegangen, hatte einen Tag in der Woche und jeden zweiten Samstag frei.
Mein Partner hat damals ebenfalls 30 Stunden gemacht.
Den Haushalt haben wir zusammen gemacht, jeden 2. Samstag Bad gründlich, nass wischen.
Alles andere zusammen am Abend.
Nachts aufgestanden ist mal er, mal ich.
Immer abwechselnd .
Am Sonntag durfte ich meist ausschlafen.

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Hey,

Auch dir danke für deine Antwort.
Respekt an euch beiden für die Leistung, da muss es auch fair aufgeteilt sein wenn ihr das gewuppt habt 👍

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Im ersten Babyjahr habe ich fast alles ums Baby alleine übernommen, da meine Tochter viel gestillt wurde - Tags und nachts.
Dafür hat mein Mann viel im Haushalt übernommen trotz Arbeit. Die schlaflosen Nächte hatte dennoch ich. Jetzt ist das zweite Kind da und mein Mann kümmert sich derzeit fast alleine und Kleinkind und ich wiederum ums Baby...sobald die Kleinen älter sind und nicht mehr voll gestillt werden, kann der Pap wesentlich mehr übernehmen.

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Danke dir für deine Antwort, klingt nach einer fairen Aufteilung bei euch 👍😊

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Ich bin Zuhause als "Nanny", also um mich um das Baby zu kümmern, nicht als Putzfrau. Wir teilen den Haushalt wie vorher auch, warum soll er weniger tun, er arbeit genauso viel wie vorher. Auch wenn man Zuhause eine Hausfrau hätte kann man sie trotzdem unterstützen.

Zu feiern gehen wir immer gemeinsam und verlassen sie auch gemeinsam. Wir haben einen gemeinsamen Freundeskreis und gingen auch vor dem Baby nicht alleine aus.

Abends nach der Arbeit legt mein Mann das Baby ins Bett, ja auch in der Schreiphasen war er zuständig und wippte mit dem Baby in der Trage rum bis es sich beruhigt hat. Unter der Woche übernehme ich meist die Nacht, aber am Wochenende kann ich aber auch mal ausschlafen, wobei bei uns das Wochenende sehr lang ist, da mein Mann einen Tag Home Office hat - man wirst sonst noch verrückt bei dem Schlafmangel.

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Genauso wie du es beschreibst, war es vorher bei uns, auch mit dem Feiern. Seit das Baby da ist, ist es komplett anders.

Bei euch klingt es so, wie ich es mir immer vorgestellt habe 😊 schön dass ihr so ein eingespieltes Team seid.

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Ich hatte einen ziemlich holprigen Start mit postpartaler Depression, einem extrem schlechten Schläfer etc. Als er 5 Monate alr war, und immer noch nur im fahrenden Kinderwagen schlief, haben wir uns eine Putzfee alle 14 Tage gegönnt. Mein Mann hat ihn abends rumgeschleppt, damit ich "vorschlafen" kann, natürlich auch spazieren gefahren am Wochenende, damit ich noch mal ins Bett kann etc.

Als mein Kind 9 Monate alt war, hab ich abgestillt und mein Mann und ich haben uns nachts abgewechselt, einer durfte in einem anderen Zimmer schlafen. Sonst wäre ich durchgedreht. Als mein Kind 10 Monate alt wurde, bin ich wieder arbeiten gegangen (70%), und mein Mann war 4 Monate alleine mit ihm zuhause.

Ich kenne einige Paare, vielleicht auch mit einfacheren Babys, bei denen sie alles gemacht hat während des ersten Jahres/der Elternzeit. Und das setzte sich fort, auch als sie wieder arbeiten ging. Resultat ist in vielen Fällen eine erschöpfte Mutter kurz vorm Burnout, die 16-18 Stunden am Tag wirklich rotiert. Deren Überlastung nicht ernst genommen wird.

Was heißt denn, er macht es einfach nicht? Ich höre so was sooo oft, auch von anderen, und frage mich immer, wie ich mir das Gespräch vorstellen muss. Er sagt "nö" und fertig? Mein Mann und ich führen sicher keine perfekte Beziehung, haha, aber ich kann mir das so schwer nachvollziehen. Merkg er denn, dass du überlastet bist?

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Ja wir haben leider auch kein einfaches Baby, die erste Zeit gab es gerne gute 10 Stunden am Stück Geschrei, auch nachts.
Er war mit in Elternzeit, da haben wir uns abgewechselt, aber nicht die komplette Nacht, sondern jeder ist 1 bis 2 mal die Nacht aufgestanden, so waren wir natürlich beide irgendwann nur noch müde.

Ich habe dann öfter ihn einfach schlafen lassen und die komplette Nacht übernommen, damit er mal erholt ist und ich war ja so oder so müde. Irgendwie habe ich immer gehofft dass er das auch mal macht, ohne groß zu fragen. Schließlich war er sonst auch immer sehr fürsorglich. Aber es kam nie was.

Ich führe ernste Gespräche mit ihm, sage ihm dass ich mal eine Nacht brauche, ich ausgelaugt bin und total übermüdet.
Ich habe eh psychosomatisch eine Vorgeschichte, Stress äußert sich bei mir dann irgendwann körperlich, seit einer Reha geht es mir gut und hoffe dass es auch so bleibt. Er verspricht mir dann dass er eine Nacht übernimmt, wenn ich ihn dann aber wecke, geht das gemotze los, er steht dann nicht auf, das Baby schreit, ich drehe innerlich durch und stehe dann doch wieder auf, während er dann kurz erwähnt, dass ich ja selber Schuld hatte und schläft dann weiter.
Ich habe ihn dann mehrmals darum gebeten, einfach doch mal wortlos aufzustehen und mir den Gefallen zu tun dass ich beruhigt weiterschlafen kann. Kriegt der nicht hin.

Wenn ich das selber so lese, klingt das echt wie ein Arsch 😂 deswegen will ich kurz erwähnen, dass er sich sonst wirklich super kümmert und ein liebevoller Papa ist, nachts mutiert er zu einem anderen Menschen 🙈

Eine Putzfee haben wir auch schon länger, daher komme ich mit Haushalt klar und erwarte da nichts. Er hat vorher, wo wir beide arbeiten waren, mit im Haushalt geholfen. Ich hab da zwar schon immer ein wenig mehr gemacht, dafür hat er sich dann aber mehr um den Hund gekümmert, unterm Strich war die Aufteilung fair. Daher habe ich nicht erwartet dass es beim Baby so "unfair" verlaufen wird, vor allem wenn ich klipp und kar anspreche das ich nur noch müde bin! 🤔

Ich hab manchmal das Gefühl, er hatte immer einen ausgeprägten Kinderwunsch, er nun realisiert wie anstrengend es wirklich ist und gerade wo wir ein anstrengende Baby haben. Er ruht sich defintiv darauf aus und weiß, wenn das Baby schreit und er rummeckert und nicht aufsteht, dass ich es mache. Aber so dürfte das doch nicht in einer Partnerschaft laufen, es auszunutzen dass die Mama es nicht schafft ihr Baby schreien zu lassen und er weiß dass ich dann mache...
Dazu kommt dass die meisten in seinem Freundeskreis die klassische Rollenverteilung leben und dort die Männer noch weniger machen...

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Ich finde es schwer da pauschal eine Lösung zu finden.
Wenn der Mann zb richtig hart arbeitet eventuell noch pendeln muss, dann würde ich nicht erwarten, dass er viel hilft oder nachts aufsteht.
Wenn er aber nur 5 Minuten zur Arbeit gehen muss und nur 40 h /Woche arbeitet oder flexible Arbeitszeiten hat, dann sieht das anders aus.
Mein Freund muss auch manchmal kochen, für Geschirr und Müll ist er zuständig. Und aufräumen muss er auch.
Er hat aber auch die Zeit dafür.

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Er hat eine 37,5 Stunden Woche. Fahrtweg beträgt ca 25 Minuten.
Schichtarbeit, mal früh, mal spät, im Wochenwechsel.
Ich frage immer eher nach der Spätschicht mal auf ein Samstag. In der Spätschicht kann er bis 8Uhr morgens schlafen.

In der Woche verlange ich es eh nicht, mir geht es hier im 1 oder 2 Tage im Monat an den Wochenenden.

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Ich finde es als Mann auch manchmal anstrengend, von der Arbeit nach Hause zu kommen und ab gefühlt allein für die Kinder zuständig zu sein (so gerne ich abends vorlese etc.)

Aber am WE war es nie ein Thema, dass dann natürlich der Partner ausschlafen kann, der sonst die meiste Kinderbetreuung übernimmt.

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Wir hatten ein mörderisch anstrengendes Baby und mein (damals) Freund hat mich unterstützt wo es ging.

Allerdings bin ich nach einem halben Jahr wieder zur Uni und das Kind in die Krippe. Seitdem war er auch nicht mehr so anstrengend.

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Hallo! Für meinen Mann und mich ist es ganz klar und natürlich, dass das Baby im ersten Jahr eher meine Aufgabe ist. Natürlich geht auch er spazieren, geht mal früher von einer Feier, wenn einer „meiner“ Freunde/Verwandten feiert, macht mal eine Flasche oder ne Windel. Prinzipiell übernehme ich aber Nachtdienst und die hauptsächliche Betreuung sowie den Haushalt. Auch hier übernimmt er aber das ein oder andere, wenn mal eben „Not-am-Mann“ ist😄
Es funktioniert für uns drei ganz toll und wir sind sehr zufrieden 😊

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Danke dir für deinen Beitrag/Einblick und schön dass ihr so gut zurecht kommt 😊👍

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Ich kümmere mich um den kompletten Haushalt, Einkauf, Kochen, 2 Kinder und Hobby vom großen Kind. Ich arbeite derzeit in meiner elternzeit 15 Stunden und übernehme die nächte.

Mein Mann arbeitet in Schichten und putzt die Fenster.

Wenn wir zusammen weggehen, gehen wir auch gemeinsam nach Hause. Wenn die Kinder wach werden, stehe ich immer morgens mit auf. Aber wenn ich wirklich müde oder kaputt bin, gehe ich schlafen, wenn mein Mann aufsteht. Er stellt sich seinen Wecker immer auf spätestens 9 Uhr.

Bevor jetzt etwas negatives kommt. Die Aufteilung war mein Wunsch und so wurde es besprochen bevor die Kinder da waren.

Würde ich sagen dass mir das alles zu viel wird, dann würde er mit anpacken. Aber wenn er zu Hause ist, möchte ich, dass er Die Zeit mit den Kindern und nicht mit dem Haushalt verbringt.

Da er selbst ein sehr ordentlicher Mensch ist, lässt er nichts liegen. Ich muss ihm also nicht hinterher räumen.

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Hier sollte nichts negatives kommen, ich finde es schön wenn jemand ein eingespieltes Team ist, egal wie die Rollenverteilung ist. Hauptsache es funktioniert und alle sind zufrieden.

Mein Hauptproblem ist eher, dass ich ja quasi meinen Mann eine Bitte stelle weil ich gerade völlig übermüdet bin und diese nicht erhört wird.

Wie auch bereits bei anderen Antworten erwähnt, brauch er derzeit nicht im Haushalt helfen, komme gut zurecht, bin da nicht überfordert und sehe es nämlich auch so, dass er dann die Zeit mit Kind genießen soll.

Mir geht's eben hauptsächlich mal um eine Nacht schlaf im Monat, vllt mal zwei 😂
Oder dass man gemeinsam nach Hause geht bzw ich eben auch mal länger wegbleiben kann um abzuschalten. Da leben wir einfach gerade anders, als zuvor immer besprochen.
Vor allem forder ich es ja irgendwo auch mal ein, aber er bleibt da einfach stumpf.